Wie reagieren?

Steffi

Gehört zum Inventar
Hallo,

ich brauch mal ein paar Denkanstösse.
Janto hat einen Freund (xy) und auf den ist er total fixiert.
Vor einiger Zeit habe ich schon einmal berichtet, dass er von xy Verhaltensweisen kopiert die mich stören.
Da ist mir jetzt aufgefallen, dass er dieses Verhalten besonders stark kopiert wenn ich ihn zurechtweise, wir nicht einer Meinung sind oder er sich der Situation nicht stellen möchte.
Ich stelle mir die Frage, mag er nicht er selber sein, denkt er, er darf nicht er selber sein weil ich ihn „verbiegen“ will, evtl. durch ein Verbot?
Versteht jemand was ich meine?

Dann gibt es da noch so eine Sache, wo ich nicht weiß wie ich mich verhalten soll.
Wie schon gesagt, ist Janto sehr fixiert auf diesen Jungen.
Er spricht viel von ihm und freut sich immer ihn zu sehen.
Xy beachtet ihn aber nur wenn „niemand besseres“ da ist. Dann spielt er mit Janto und beachtet ihn. So kommt es auch vor, dass xy sagt er möchte nicht mit Janto spielen und Janto das nicht versteht. Janto möchte dem Jungen dann z.B. was zu spielen geben und xy rennt aufgebracht oder weinend weg weil er das nicht möchte. Manchmal hat man den Eindruck, das Janto ihm was antut…
Was soll ich da machen?? Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass es mich verletzt.
Einfach weil ich Jantos Unverständnis sehe und ich auch nicht mag, dass Janto nur der Lückenbüßer ist, aber auch die geballte Ablehnung. Eine alternative kann ich ihm im Moment nicht bieten.
Vielleicht mach ich ja auch aus einer Mücke einen Elefanten.. ich weiß auch nicht

Kennt ihr das, oder denke ich quer?



steffi
 

Brini

ohne Ende verliebt
AW: Wie reagieren?

Hallo,

ja das kenne ich, leider...

Melissa ist auch sehr fixiert auf ein Mädchen. sie kopiert auch vieles, was mich stört. Aber diesen Komplex, dass sie nicht "sich selber sein kann oder will" glaube ich eher nicht. Es ist viel eher so, dass Melissa dem Mädchen ja nachläuft, weil sie sie "cool" findet, eine Art Vorbild halt. Deswegen kopiert sie auch viele Verhaltensmuster, halt ein nacheifern...

Wenn sie Dinge macht, die ich nicht mag (zum Beispiel Fratzen schneiden aus Trotz, genau wie das Mädchen) dann verbiete ich ihr das. Auf die Worte: Das macht SIE aber auch! antworte ich schlichtweg: Wenn SIE das darf, ist mir das egal. DU darfst es nicht! Punkt aus...

Und es tut mir auch weh, wenn Melissa so abgewiesen wird, wenn sie dadurch enttäuscht wird.. Aber Enttäuschungen gehören zum Leben dazu, sie müssen lernen damit umzugehen.
Beim Gespräch mit der Erzieherin, die dies natürlich auch beobachtet erklärte sie mir dann, dass sie schaut dass Melissa auch mal "der boss" sein darf. Antscheinend würde sie das gerne, kommt aber gegen Mädchen X nicht an. Deswegen hat sie Melissa mal in ein anderes Grüppchen verfrachtet wo sie diese Rolle ausleben durfte.. Es tat ihr gut! Und unterordnen können müssen sie lernen. Ebenso, dass enttäuschungen zum leben gehören. Es macht sie stark, glaube mir!

Grüssle Sabrina
 

ilselottikulle

Dauerschnullerer
AW: Wie reagieren?

Ich seh es auch so: Es gehört dazu, dass Kinder auch mit Ablehnung fertig werden müssen. Keiner kann seine Kinder auf Dauer davor beschützen, und es ist auch absolut nicht nötig. Woher sollen sie denn sonst lernen, dass sie halt nicht immer die Nummer 1 sind und eben auch mal ungerecht von anderen Kindern behandelt werden?
Klar blutet einem in solchen Situationen manchmal das Herz..
 

Zaza

Miss Velo High Heels
AW: Wie reagieren?

Mir kommt das alles auch enorm bekannt vor. Wie gravierend sind denn die Verhaltensmuster? Das finde ich wichtig. Lukas hat eine zeitlang gern beim Essen das Besteck auf den Boden geworfen, wie sein Vorbild.. Fand ich gar nicht lustig, also gleiche Reaktion von mir wie bei Sabrina.

Eine andere Sache war, dass er Geräusche nachahmte, die dieser Junge ihm vorgemacht hat. Waren nicht immer sehr vornehm aber das war mir gleich. Du verstehst was ich meine? :???:

Mit der Enttäuschung, dass dieser Bub in der Tagi nicht immer mit ihm spielen mag muss er klarkommen. Er mag auch nicht immer mit jemandem spielen.

Zaza
 
G

Giovanna

AW: Wie reagieren?

Oft interessieren sich Kinder gerade für die "Freunde", die gänzlich anders sind als sie selber. Einfach aus Faszination an dem unbekannten/unvertrauten.

Außerdem verstehen die Kleinen nicht, warum sie ein "Freund" ablehnt, um den Grund rauszufinden, müssen sie quasi immer wieder versuchen mit diesem "Freund" Kontakt aufzunehmen. Solange bis sie irgendwie ne Strategie dafür entwickelt haben damit fertig zu werden...und das kann dauern.

Ich stelle mir die Frage, mag er nicht er selber sein, denkt er, er darf nicht er selber sein weil ich ihn „verbiegen“ will, evtl. durch ein Verbot?
Ich glaube nicht, dass Janto nicht er selber sein will. Ich denke nur er möchte ausprobieren, wie es sich anfühlt dieser Junge zu sein, um sich besser in ihn reinversetzen zu können. Bzw. er spielt quasi im Rollenspiel mit dir (also in einem sicheren Rahmen, mit Mama als Spielpartner) die Situationen, die ihn beschäftigen nach, um das zu verarbeiten bzw. Strategien zu entwickeln um mit dem "speziellen" Verhalten des Jungen klarzukommen.
Ich glaub das hat mehr so ne Art "Selbsttherapie-Funktion" und ich denke es ist ein guter Ansatz, den dein Schatz da gewählt hat. Indem er selber in die Rolle von (xy) schlüpft, kann er sich vielleicht auch besser in ihn einfühlen und dann im realen Kontakt mit (xy) besser auf ihn reagieren. Weißt du was ich meine? Janto reagiert da wirklich sehr schlau :bravo:

Dann gibt es da noch so eine Sache, wo ich nicht weiß wie ich mich verhalten soll.
Wie schon gesagt, ist Janto sehr fixiert auf diesen Jungen.
Er spricht viel von ihm und freut sich immer ihn zu sehen.
Xy beachtet ihn aber nur wenn „niemand besseres“ da ist. Dann spielt er mit Janto und beachtet ihn. So kommt es auch vor, dass xy sagt er möchte nicht mit Janto spielen und Janto das nicht versteht. Janto möchte dem Jungen dann z.B. was zu spielen geben und xy rennt aufgebracht oder weinend weg weil er das nicht möchte. Manchmal hat man den Eindruck, das Janto ihm was antut…
Was soll ich da machen?? Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass es mich verletzt.
Einfach weil ich Jantos Unverständnis sehe und ich auch nicht mag, dass Janto nur der Lückenbüßer ist, aber auch die geballte Ablehnung. Eine alternative kann ich ihm im Moment nicht bieten.
Vielleicht mach ich ja auch aus einer Mücke einen Elefanten.. ich weiß auch nicht

Mit der Ablehnung muss Janto selber fertigwerden. Wie gesagt, er macht das gut über ein nachgestelltes Rollenspiel mit dir. Indem er der Junge ist und du praktisch mit diesen komischen Verhaltensweisen des Jungen, auf den sich Janto keinen Reim machen kann, umgehen musst. Eventuell kannst du dir Reaktionsweisen auf dieses kopierte Verhalten zurechtlegen, die du für sinnvoll oder sozial Intelligent erachtest. Du machst damit Janto quasi vor, wie er reagieren könnte und wer weiß, vielleicht übernimmt er diese Reaktion dann und probiert sie in der nächsten Konfliktsituation mit (xy) aus.
Was sind das denn für konkrete Verhaltensweisen, die Janto kopiert? Welche Reaktion von Janto würdest du dir darauf wünschen, wenn der Junge dieses Verhalten gegenüber Janto zeigt? Was glaubst du würde Janto helfen mit diesen speziellen Verhaltensweisen besser klarzukommen?
Ich denke über so ne Vorgangsweise kannst du Janto am ehesten positiv beeinflussen oder helfen um mit diesem Jungen umzugehen zu lernen. Auf den Jungen selber wirst du kaum Einfluss ausüben können, der scheint (jetzt ausgehend von deinen Schilderungen) eher ein sehr armes Kind zu sein, dass eventuell aufgrund von schwierigen Familienverhältnissen solche "komischen" Verhaltensweisen entwickelt hat. Aber eigentlich sollte ich das hier nicht beurteilen, ich kenn den Jungen ja garnicht.

Aber das ist auch nicht der Sinn der Sache. Mit Menschen, bei denen wir an unsere Grenzen stoßen haben wir im Leben oft zu tun. In der Hinsicht ist es ein wertvoller Lernschritt für Janto.
Gib ihm einfach kleine Anregungen, wie er auf den Jungen reagieren kann. Janto pickt sich dann das was er für brauchbar hält raus und probiert es aus. Vielleicht kommt er aber auch von selber auf eine gute Reaktionsweise auf den Jungen drauf.
Ich glaub nicht, dass du aus ner Mücke nen Elefanten machst. Es scheint Janto ja sehr zu beschäftigen und zu stressen. Du willst ihm einfach helfen.

lg und alles Gute,

Johanna
 

Steffi

Gehört zum Inventar
AW: Wie reagieren?

danke für eure antworten! ich habe mir jetzt erst einmal alles durchgelesen und werde heute abend, spätestens morgen antworten!
runa ist gerade wach geworden und da muss ich nun erst einmal hin ;)

lg steffi
 

Steffi

Gehört zum Inventar
AW: Wie reagieren?

hallo ,

so nun habe ich mir meine gedanken geordnet ;)
ich sag janto auch das mir sein verhalten nicht gefällt, oder dass er janto sein soll und wir dann vernünftig miteinander sprechen können!

mir ist auch klar, dass ich janto vor solchen dingen nicht schützen kann und ich will es auch gar nicht, ich bin auch der meinung, dass er es lernen muss. janto hat ja alleine durch runa gelernt, dass er nicht immer dei nr.1 ist.
aber mich stört einfach die art und weise des jungen.
und da möchte ich janto schon gerne auffangen.

ein beispiel: janto und xy spielen zusammen, beide verstehen sich gut, kein streit. dann kommt noch xx dazu und schon wendet sich xy ab. janto hat es noch gar nicht richtig mitbekommen und sagt zb. xy hier das auto, oder kommt du bist daran und schon rennt xy weinend weg und sagt er möchte nicht mit janto spielen. jetzt mal überspitzt gesagt, xy verhält sich so als ob janto ihm das auto über den kopf gezogen hat und ihn zwingt mitzuspielen.

wie gesagt, es ist die art u weise der zurückweisung. ich würde mir wünschen, dass die mutter von xy ihm einfach auch mal sagt, dass er es janto anders sagen kann. wahrscheinlich ist es eher ein problem von mir. es ist sicher auch so, dass wir unsere kinder anders erziehen, wir eine andere ansicht der werte haben.

@ zaza
das ist unterschiedlich, ich kann das verhalten auch ganz schlecht beschreiben. manchmal sind es nur gesten oder der ton, manchmal wirft er gegenstände.

@ johanna

Oft interessieren sich Kinder gerade für die "Freunde", die gänzlich anders sind als sie selber. Einfach aus Faszination an dem unbekannten/unvertrauten.

Außerdem verstehen die Kleinen nicht, warum sie ein "Freund" ablehnt, um den Grund rauszufinden, müssen sie quasi immer wieder versuchen mit diesem "Freund" Kontakt aufzunehmen. Solange bis sie irgendwie ne Strategie dafür entwickelt haben damit fertig zu werden...und das kann dauern.

Zitat:
Ich stelle mir die Frage, mag er nicht er selber sein, denkt er, er darf nicht er selber sein weil ich ihn „verbiegen“ will, evtl. durch ein Verbot?
Ich glaube nicht, dass Janto nicht er selber sein will. Ich denke nur er möchte ausprobieren, wie es sich anfühlt dieser Junge zu sein, um sich besser in ihn reinversetzen zu können. Bzw. er spielt quasi im Rollenspiel mit dir (also in einem sicheren Rahmen, mit Mama als Spielpartner) die Situationen, die ihn beschäftigen nach, um das zu verarbeiten bzw. Strategien zu entwickeln um mit dem "speziellen" Verhalten des Jungen klarzukommen.

Das ist wirklich sehr interessant. ich muss gestehen, dass mich das verhalten sehr stört und ich 1-2 sogar den raum verlassen habe weil mich die nachahmung wahnsinnig macht.
es ist so, dass wenn er xy imitiert mach ich manchmal zu.

Ich glaub das hat mehr so ne Art "Selbsttherapie-Funktion" und ich denke es ist ein guter Ansatz, den dein Schatz da gewählt hat. Indem er selber in die Rolle von (xy) schlüpft, kann er sich vielleicht auch besser in ihn einfühlen und dann im realen Kontakt mit (xy) besser auf ihn reagieren. Weißt du was ich meine? Janto reagiert da wirklich sehr schlau :bravo:


Zitat:
Dann gibt es da noch so eine Sache, wo ich nicht weiß wie ich mich verhalten soll.
Wie schon gesagt, ist Janto sehr fixiert auf diesen Jungen.
Er spricht viel von ihm und freut sich immer ihn zu sehen.
Xy beachtet ihn aber nur wenn „niemand besseres“ da ist. Dann spielt er mit Janto und beachtet ihn. So kommt es auch vor, dass xy sagt er möchte nicht mit Janto spielen und Janto das nicht versteht. Janto möchte dem Jungen dann z.B. was zu spielen geben und xy rennt aufgebracht oder weinend weg weil er das nicht möchte. Manchmal hat man den Eindruck, das Janto ihm was antut…
Was soll ich da machen?? Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass es mich verletzt.
Einfach weil ich Jantos Unverständnis sehe und ich auch nicht mag, dass Janto nur der Lückenbüßer ist, aber auch die geballte Ablehnung. Eine alternative kann ich ihm im Moment nicht bieten.
Vielleicht mach ich ja auch aus einer Mücke einen Elefanten.. ich weiß auch nicht
Mit der Ablehnung muss Janto selber fertigwerden. Wie gesagt, er macht das gut über ein nachgestelltes Rollenspiel mit dir. Indem er der Junge ist und du praktisch mit diesen komischen Verhaltensweisen des Jungen, auf den sich Janto keinen Reim machen kann, umgehen musst. Eventuell kannst du dir Reaktionsweisen auf dieses kopierte Verhalten zurechtlegen, die du für sinnvoll oder sozial Intelligent erachtest. Du machst damit Janto quasi vor, wie er reagieren könnte und wer weiß, vielleicht übernimmt er diese Reaktion dann und probiert sie in der nächsten Konfliktsituation mit (xy) aus.

ich merke gerade, dass ich da bisher nicht das beste vorbild war. wenn er xy imitiert macht mich das zeitweise echt fuchsig. ich werde dran arbeiten! es ist eine gute idee, dass ich mir die reaktionsweise aud das kopierte verhalten zurechtlege.

Was sind das denn für konkrete Verhaltensweisen, die Janto kopiert? Welche Reaktion von Janto würdest du dir darauf wünschen, wenn der Junge dieses Verhalten gegenüber Janto zeigt? Was glaubst du würde Janto helfen mit diesen speziellen Verhaltensweisen besser klarzukommen?
Ich denke über so ne Vorgangsweise kannst du Janto am ehesten positiv beeinflussen oder helfen um mit diesem Jungen umzugehen zu lernen. Auf den Jungen selber wirst du kaum Einfluss ausüben können, der scheint (jetzt ausgehend von deinen Schilderungen) eher ein sehr armes Kind zu sein, dass eventuell aufgrund von schwierigen Familienverhältnissen solche "komischen" Verhaltensweisen entwickelt hat. Aber eigentlich sollte ich das hier nicht beurteilen, ich kenn den Jungen ja garnicht.

ich weiß auch nicht so recht, wahrscheinlich ist es so, das wir verschiedene erziehungsansichten haben. ein anderes empfinden wenn es um zwischenmenschliches verhalten, werte, benehmen ect. geht.
mir ist soziales verhalten sehr wichtig, ihr wahrscheinlich durchsetzungsvermögen.
schwierige familienverhältnisse beschreibt es nicht richtig, aber es ist ganz anders als unseres. ich denke wenn es so wäre, könnt ich besser damit umgehen, so nach dem motto er kennt es zu hause nicht anders..



Aber das ist auch nicht der Sinn der Sache. Mit Menschen, bei denen wir an unsere Grenzen stoßen haben wir im Leben oft zu tun. In der Hinsicht ist es ein wertvoller Lernschritt für Janto.
Gib ihm einfach kleine Anregungen, wie er auf den Jungen reagieren kann. Janto pickt sich dann das was er für brauchbar hält raus und probiert es aus. Vielleicht kommt er aber auch von selber auf eine gute Reaktionsweise auf den Jungen drauf.
Ich glaub nicht, dass du aus ner Mücke nen Elefanten machst. Es scheint Janto ja sehr zu beschäftigen und zu stressen. Du willst ihm einfach helfen.

lg und alles Gute,

Johanna

dankeschön, es gibt einiges was mir weiter geholfen hat. ich werd mir meine gedanken machen und sehen wie ich weiter auf das verhalten reagiere.

liebe grüße steffi
 
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