Wie oft duschen und andere Sorgen nach dem Urlaub mit dem Papa

Tulpinchen

goes Hollywood
Marlene war vor kurzem erstmals mit ihrem Vater und dessen mittlerweile Frau eine Woche in Urlaub. Die beiden haben nun um ein Gespräch mit meinem Freund und mir gebeten, weil wohl einige Dinge im Urlaub "vorgefallen" sind (nichts Schlimmes, wie mehrfach beteuert wurde), die sie gern mit uns besprechen würden, damit wir grundsätzlich an einem Strang ziehen, was den Umgang mit Marlene anbetrifft. Das Ganze soll ohne Marlene beim Essengehen von Statten gehen, was mir dann doch schon nach größerer Klärung vorkommt.

Da alle beteuert haben, daß der Urlaub superschön war, kann ich mir konkret keinen Punkt vorstellen, der nicht auch kurz hier bei uns oder am Telefon geklärt werden kann. Ich rechne eher mit "Problemen", die Menschen haben, die alle paar Wochen ein fertig angezogenes, sauberes und sattes Kind für ein paar Stunden oder mal für ein Wochenende haben und die sich nun wundern, daß im alltäglichen Umgang nicht alles so rosarot ist wie es bei kurzen "Sonnenschein-Wochenenden" scheint.

Nichtsdestotrotz habe ich natürlich Marlene gefragt, was sie sich beim nächsten Urlaub mit Papa und seiner Frau anders wünschen würde.
Unter Tränen hat sie mir erzählt, daß sie mich so gern mal öfter angerufen hätte (meine Mutter leiht Marlene immer für die Zeit, die sie bei ihrem Vater verbringt, ihr Handy), aber als sie das mal wollte, hätte der Papa es ihr verboten und die Tastensperre reingemacht, die ich extra immer rauslasse, eben weil Marlene sie nicht allein rausbekommt. Diesen Punkt habe ich gleich per Telefon versucht, mit ihrem Vater zu klären. Raus kamen aber schlußendlich nur Sprachlosigkeit, Widersprüche und mehrfache Beteuerungen, daß dem absolut nicht so gewesen wäre. Ich habe das Gespräch dann abgekürzt, indem ich klargestellt habe, daß es sowas absolut niemals und zu keiner Tages- oder Nachtzeit gibt. So wie ich ihr anbiete, immer wenn sie will, den Papa anzurufen, soll auch ich für sie erreichbar sein, wenn sie danach verlangt - gerade in einer ihr fremden Umgebung.
(Mal eben so am Rande hab ich keine Info bekommen, daß sie gut im Urlaub angekommen sind. Ich mußte am nächsten Nachmittag selbst dafür anrufen)

Weiterer Punkt, von dem sie berichtete, war - ebenfalls unter Tränen - daß sie mindestens zweimal am Tag duschen mußte, was sie ganz schrecklich fand und nur mit Widerwillen, Geschrei und Treten über sich hat ergehen lassen können.
Hier zu Hause geht Marlene einmal die Woche baden, abends wäscht sie sich komplett mit Waschlappen und morgens gibt es Katzenwäsche. Wie oft duschen denn Eure Kids? Marlene will im Augenblick noch nicht mal nach dem Schwimmen duschen, was bis vor dem Urlaub für sie immer das Größte war.

Insgesamt fand sie den Urlaub aber wie gesagt total schön und möchte gern wieder mal mit den beiden fahren.

Nachdem ich mir schon über das Thema mit der Tastensperre keine tatsächliche Klarheit verschaffen konnte, weil alle Aussagen total widersprüchlich rüberkamen, habe ich überlegt, daß ich Marlene eigentlich gern bei der Unterhaltung über den Urlaub dabei hätte. Ich bin ohnehin kein Freund davon, über den Kopf eines Kindes hinweg, Probleme des Kindes zu besprechen. Spätere Klärung, wie man vermeintliche Probleme lösen kann, können ruhig ohne Kind stattfinden. Aber Marlene hat meiner Meinung nach auch ein Recht, ihre Dinge auf den Tisch zu bringen.

Wie würdet Ihr das handhaben? Schließlich möchte ich Marlene nicht in eine Situation bringen, die ihr unangenehm sein könnte. Immerhin weiß ich nicht, worum es genau geht und habe das ja auch im Vorfeld nicht herausfinden können - außer daß es wie gesagt nichts Dolles sein soll.

EDIT: Nicht ausschlaggebend, aber dennoch möchte ich es erwähnen: Ich verstehe mich nach wie vor gut mit Marlenes Vater und seiner Frau - ebenso wie mein Freund. Allerdings nicht so, daß wir alle zusammen groß was unternehmen würden oder so. Mein Freund und ich haben nicht oft die Möglichkeit, einen Babysitter zu bekommen. Mag sich egoistisch anhören, aber eigentlich ist mir ein kindfreier Abend zu schade, um ihn mit einem Essen mit Marlenes Vater und seiner Frau zu verbringen.

Oops, länger geworden als gedacht. Danke für's Zulesen.
:winke:
 
Zuletzt bearbeitet:

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Wie oft duschen und andere Sorgen nach dem Urlaub mit dem Papa

Meine Kinder duschen definitiv NICHT zweimal am Tag - warum auch? Ich selbst täte gerne täglich duschen und freu mich, wenn ich es jeden zweiten Tag hinbekomme. Für den Rest gibt es Waschlappen, wie du schon sagtest.
Dazu schwitzen Kinder ja längst nicht so geruchsvoll wie Erwachsene, und wenn sie nicht gerade im Schlamm gesuhlt haben, sehe ich absolut keinen Grund, warum ein Kind täglich duschen sollte, wenn es das selbst nicht so will? Unsere Kinder baden im Schnitt einmal die Woche, bei akutem Duftnotstand (bei kleinen Mädchen, die das mit dem Abputzen eben doch noch nicht SO beherrschen, eben schon mal öfter nötig) wird geduscht, und alles in allem werden die Kinder mindestens einmal die Woche gründlich sauber. Plus Waschlappen.

Was die Klärung MIT Marlene angeht, bin ich da gerade im Zwiespalt. Ja, ich denke schon, sie sollte sich äußern - was aber, wenn sie es angesichts der versammelten Erwachsenen, plus aller Konflikte, nicht vermag? SIE soll dann sagen, daß der Papa "gelogen hat"? Stürzte sie das nicht in einen Loyalitätskonflikt?
Ich glaube, ich bestünde darauf, daß die Punkte vorher telefonisch angekündigt werden und bespräche das erstmal dann mit meiner Tochter vorab - und entschiede auch erst danach, ob sie anwesend sein sollte/muß/darf oder ob es nicht nötig ist.

Salat
 

Tulpinchen

goes Hollywood
AW: Wie oft duschen und andere Sorgen nach dem Urlaub mit dem Papa

Ich glaube, ich bestünde darauf, daß die P.unkte vorher telefonisch angekündigt werden und bespräche das erstmal dann mit meiner Tochter vorab - und entschiede auch erst danach, ob sie anwesend sein sollte/muß/darf oder ob es nicht nötig ist.

Danke, Salat. Die Idee ist gut. Bislang habe ich ja trotz mehrfacher Bitte nicht herausbekommen, worum es im einzelnen geht. Vielleicht bin ich erfolgreicher, wenn ich den Hintergrund mit Marlenes Anwesenheitsüberlegung anführe...

:winke:
 

Alena

Dauerschnullerer
AW: Wie oft duschen und andere Sorgen nach dem Urlaub mit dem Papa

Hallo Katja,
dass deine Tochter nicht frei entscheiden darf wann sie dich anruft finde ich unmöglich, das geht ja wohl gar nicht!
Vielleicht stellt sich da im persönlichen Gespräch noch raus, wie es nun wirklich gehandhabt wurde.

Geduscht bzw. gebadet wird bei uns auch nur 1x die Woche. Es sei denn die Kinder sind total verschwitzt oder verdreckt, dann auch schon mal zusätzlich.
Zwei mal täglich kann ich nicht nachvollziehen, das ist ja auch gar nicht gut für die Haut und halte ich für übertriebene Hygiene.

Was das Gespräch mit deinem Exmann angeht: ich fände es schon okay mal ohne deine Tochter zu sprechen. Rein aus dem Bauch raus.
 

Wölfin

Gehört zum Inventar
AW: Wie oft duschen und andere Sorgen nach dem Urlaub mit dem Papa

Hallo,

wir haben eine ähnliche Situation mit Vater + neuer Frau....

aber so richtig raten kann ich dir natürlich nicht, nur einfach mein Gefühl dazu beschreiben.

Das mit dem Telefonieren empfinde ich als sehr schlimm für deine Tochter. Auch wenn es nun anders hingedreht wird, würde ich da einfach meinem Kind Glauben schenken, denn sie hat ja wohl tatsächlich kaum angerufen, oder?

Mit dem Duschen - also wenn sie am Meer war und nach dem Baden duschen sollte fände ich es o.k.! Aber ansonsten gibt es doch kaum einen Grund, dass ein Kind so oft duschen soll, oder? Felix duscht 2x die Woche, manchmal badet er auch. Aber warum mit Treten und Geschrei - dann würde ich mein Kind lieber ungeduscht lassen und ggf. erklären, was für Folgen Salzwasser auf der Haut haben kann (wenn sie denn am Meer war).

Und ob ihr einen Abend dafür opfert - müsst ihr ganz alleine entscheiden, was in dieser Situation "einfacher" ist. Ich glaube, ich würde Felix auch nicht mit dahin nehmen, die Situation würde ihn vermutlich überfordern.

Ich drück dir die Daumen, dass es ein konstruktives Gespräch wird und ihr euch einigen könnt.

Felix Vater und Frau sind etwas zurückhaltend, sagen nur selten was und rufen seeehr selten an, obwohl das Verhältnis entspannt ist (aber eben keine Freundschaft). Insofern kannst du es vielleicht auch positiv sehen, wenn Marlenes Vater und dessen Frau mit euch an "einem Strang" ziehen wollen.
Solange es wirklich in Marlenes Interesse ist finde ich das ziemlich gut!

Hoffe, dass dir das irgendwie hilft. Ist schon ein schwieriges Thema finde ich. Felix wird jetzt 1/2 Jahr eine therapeutische Gruppe mit anderen Scheidungskindern besuchen, damit er einen Ort hat, wo er auch mal über sich sprechen kann (ohne uns!).

Grüße von
 

Tulpinchen

goes Hollywood
AW: Wie oft duschen und andere Sorgen nach dem Urlaub mit dem Papa

Nee, am Meer waren sie nicht. Sie haben an einem See Urlaub gemacht und die meiste Zeit hat es geregnet. Kein Wunder, daß Marlene kein Wasser mehr sehen kann. :hahaha:

Ich überlege auch hin und her, weil ich befürchte, daß entweder Marlene ob der Übermacht der Erwachsenen-Anwesenheitszahl überfordert wäre, bzw. daß möglicherweise gar kein richtiges Gespräch stattfinden würde, weil sie lieber spielen oder Quatsch machen möchte.

Dennoch tue ich mich im Inneren doch ein bißchen schwer damit, sie zu "hintergehen" - denn so fühlt es sich für mich an, nach der Sache mit der Tastensperre, bei der auch ich Marlene mehr Glauben schenke, als ihrem Vater und seiner Frau. Selbst wenn die Geschichte nicht genauso gewesen ist, so muß doch etwas vorgefallen sein, daß Marlene dazu veranlaßt hat, derartige Beschuldigungen auszusprechen.

:winke:
 

Kristina

Dauerschnullerer
AW: Wie oft duschen und andere Sorgen nach dem Urlaub mit dem Papa

Wär es denn vielleicht eine Möglichkeit dass ihr euch bei dir zuhause trefft und dann
Marlene dazuholen könnt?

Deine Mama wohnt doch in der Nähe, glaub ich...

Ansonsten hat das Mädel ja gar keine Chance, ihre Sicht vorzubringen.

Irgendwie hört sich das Ganze ja doch ein wenig komisch an...
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Wie oft duschen und andere Sorgen nach dem Urlaub mit dem Papa

Ich wuerde das Gespraech wirklich unter Erwachsenen fuehren und dafuer auch einen Babysitter buchen. Die Idee finde ich ziehmlich gut von Deinem Ex. Und ich finde es auch wichtig genug, um einen Sitter-Abend dafuer zu "opfern". (Geht ja schliesslich auch um ganze Urlaubswochen und -abende alleine fuer Euch :zwinker:.)

Ich wuerde nichts ueber Marlenes Kopf entscheiden, sondern das ganze als Austausch sehen. Doof finde ich immer, wenn ueber das Kind geredet wird und das Kind daneben steht und alles so halb bis ganz mitbekommt ohne in das Gespraech eingebunden zu werden. Gespraeche zwischen Eltern und Erziehern oder Lehrern oder eben auch Eltern untereinander ueber das Kind finde ich voellig normal und zur Reflexion der eigenen Erziehung geeignet, solange sie mit Wohlwollen gefuehrt werden. Problemp.unkte, ueber die Ihr Euch easy einigen koennt, einfach beschliessen. Evtl. geht es fuer den Ex und die Frau auch darum mehr zu lernen vom Alltag mit Kind. Bei Themen, bei denen Du denkst, dass Marlene das anders sehen wuerde, wuerde ich mir vorbehalten das noch mal mit dem Kind zu besprechen und dann ihre Meinung per Telefon zu kommunizieren und diese P.unkte halt nachtraeglich zu einem Ende zu bringen.

Lulu


P.S.: Meine juengeren Kinder baden ein mal pro Woche, im Sommer je nach Schmutzigkeitsgrad auch oefter bis taeglich. Ansonsten sind wir mit dem zwischendurch waschen eher sparsam :zwinker:. Klaas duscht mittlerweile fast taeglich, so wie wir Grossen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben