Wie kann ich Jannik die Angst nehmen, bzw mehr Sicherheit vermitteln?

Krawumbuli

Mama Liebenswert
Hallo ihr Lieben,

Jannik war schon immer ein zurückhaltendes, schüchternes Kind, wenn er in einer fremden Umgebung ist oder fremde Leute um ihn rum sind. Neuerdings jedoch hat er vor so vielen Dingen Angst und ich schaffe es dann kaum, ihn zu beruhigen und ihm klarzumachen, dass nichts passiert.

Ich schildere euch mal so eine Situation:

Wir sind spazieren, laufen an einem Laden vorbei, vor dem ein Hund angebunden ist. Der Hund bellt. Ich sage Jannik, dass der Hund angebunden ist und nicht zu uns kommen kann. Jannik wiederholt meine Worte auch und bekommt beinahe eine Krise, während wir an dem Hund vorbeilaufen. Jegliches Beruhigen von meiner Seite (du brauchst keine angst zu haben, der Hund kann dir nix tun, Mama ist bei dir und passt auf dich auf.....) nützt nichts. Jannik weint herzzerreissend.
Versteht mich jetzt nicht falsch, natürlich ist es verständlich, dass er vor dem Hund Angst hat. Mir macht eher Sorge, dass er sich bei mir wohl nicht sicher fühlt.

oder

Wir treffen uns 1x monatlich mit den Mamas und Kindern aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Jedes Mal sitzt er mir auf dem Schoss und traut sich nicht weg von mir, er mag nicht zu den anderen Kindern gehen und ich darf wirklich keinen Zentimeter von seiner Seite weichen. Wenn er könnte, würde er in mich reinschlüpfen, so sehr klammert er sich an mich. Das gleiche übrigens auch in der wöchentlich stattfindenden Spielgruppe, in die wir seit über einem Jahr gehen. Komischerweise ist es beim Kinderturnen (auch 1xwö) nicht so, da geht er total gerne hin. Wenn ich ihn frage, ob er nicht ein bisschen spielen will :"Nein, Mama bleiben, Mama nicht weggehen" "Mama geht nicht weg. Soll Mama mit dir spielen gehen?" "Nein, Mama bleiben". Nix zu machen.

Oje, wenn ich das so lese, weiss ich nicht, ob ich das richtig rüberbringe. Es gibt immer wieder so kleine Situationen, in denen ich es wohl nicht schaffe, ihm zu vermitteln, dass er bei mir in Sicherheit ist.

Ich meine, was kann ich noch tun, ausser ihn in den Arm zu nehmen und es ihm immer wieder zu versichern?

Etwas verwirrt............:winke: Bianca
 
Zuletzt bearbeitet:

K.a.t.j.a

Katzenflüsterin
AW: Wie kann ich Jannik die Angst nehmen, bzw mehr Sicherheit vermitteln?

Hallo Bianca ...
mal kurz eine Zwischenfrage: Hat dein kleiner Mann VORHER schon signalisiert, dass er z.B. Angst vor dem Hund hat? Oder hast DU schon gleich im Vorfeld versucht, die Situation zu entschärfen, indem du gleich gesagt hast, dass der Hund angeleint ist und nix tut.

Weil ... es ist nämlich so ... wenn man VORHER schon auf etwas aufmerksam macht, wo dein Sohn Angst haben KÖNNTE, dann tritt dieses Gefühl bei ihm auch ein. So von wegen: Aha, Mama hat gesagt, ich brauche keine Angst haben ... aber wieso denn überhaupt Angst? Der Hund ist bestimmt gefährlich ...
Kinder steigern sich da rein.

Aber wenn Jannik wirklich ANGST vor etwas hat, dann gib ihm bloß immer wieder die Möglichkeit, bei Dir Schutz zu suchen! Du sagst, du schaffst es nicht, ihm Sicherheit zu vermitteln. Ich denke aber doch!!!
Schließlich will er z.B. bei dieser Geburtsvorbereitungs-Krabbelgruppe nicht, dass du fort gehst. Ist doch ein sicheres Zeichen dafür, dass er deine Nähe und die Sicherheit braucht und sie auch bekommt.

Ich denke, du machst das schon richtig! Die kleine Maus meiner Freundin ist jetzt in etwa so alt wie Jannik und sie verhält sich ähnlich. Ist vielleicht grad eine extreme Fremdel- und Angst-Phase. Bleib bei ihm, so lange wie er es braucht, das entspannt sich bestimmt bald.
 

talnadjöfull

Bücherwurm
AW: Wie kann ich Jannik die Angst nehmen, bzw mehr Sicherheit vermitteln?

"Du brauchst keine Angst zu haben" macht Kinder hellhörig. Dann werden sie erst recht nervös. Dann meinen sie nämlich (und oft ganz zu recht), dass ihre Eltern etwas gegen ihr Gefühl reden und erreichen wollen.

Hast du schon mal probiert, einfach nur dazusein und zu trösten ohne die Angst wegreden zu wollen? Einfach das Gefühl nehmen so wie es ist, ohne zu suggerieren dass es überreagiert ist?

Er hat Angst und bekommt (indirekt) gesagt, das ist falsch. Angst ist aber nichts was man einfach so weglassen kann, sie ist einfach da.

Um den Hund hätte ich in unserem Falle einfach einen größeren Bogen gemacht, wenn möglich. Er kann nicht beißen weil er angeleint ist - was aber wenn die Leine nicht hält? Man sollte die Vorstellungskraft von Zweijährigen nicht unterschätzen.

Wir haben Célines panische Angst (die sie mit gerade zwei hatte) vor der Nachbarin hingenommen und sind halt bestmöglich ausgewichen. Nun ist die Angst vor der betreffenen Nachbarin weg.
 

Krawumbuli

Mama Liebenswert
AW: Wie kann ich Jannik die Angst nehmen, bzw mehr Sicherheit vermitteln?

Katja, vorher habe ich ihm nicht gesagt, dass er keine Angst zu haben braucht, erst als er anfing zu weinen.

Martina, von dieser Seite aus hab ich es noch gar nicht gesehen. Stimmt eigentlich, wenn ich sage, er braucht keine Angst zu haben kommt er wohl erst recht auf die Idee welche zu haben.

Wie ich oben schon schon geschrieben habe, ich habe kein Problem damit, dass er Angst hat, sondern eher damit, dass ich sie ihm nicht nehmen kann, bzw ihm die Sicherheit zu geben, die er im Moment wohl so sehr braucht. Ich habe ihn die letzten Tage nochmal genauer beobachtet, es "passiert" hauptsächlich bei Situationen, die fremd für ihn sind oder die er nicht genau einschätzen kann. Soweit für einen Zweijährigen also normal.

Danke für eure Anregungen!
 
G

Giovanna

AW: Wie kann ich Jannik die Angst nehmen, bzw mehr Sicherheit vermitteln?

Bei solchen negativen Gedanken, ist es auch immer wichtig wirklich positive Suggestionen zu geben.

Du kennst ja vielleicht das Experiment mit dem rosa Elefanten...
Wenn nicht, dann versuch mal nicht an einen rosa Elefanten zu denken!









na, was siehst du nun?



natürlich einen rosa Elefanten, weil das Unterbewusstsein mit Verneinungen so seine Probleme hat.

Wenn du sagts "Du brauchst keine Angst zu haben", dann stellst du erstens Janniks Gefühle in Frage, denn er erlebt sie ja die Angst, die ist ja da.
Und zweitens ist das keine positive Suggestion, sie ist verneint. "Du kannst ganz ruhig bleiben. Der Hund ist ja angebunden!", wär da z.B. ne Alternative

Und was Annie geschrieben hat, das denke ich auch. Manche Kinder klammern eben mehr als andere, lösen sich aber mit der Zeit von ganz alleine mehr und mehr ab. Da würd ich mir noch keine Sorgen machen. Lass ihn vorerst bei dir kleben, wenn er will und gib ihm auch das Gefühl, dass es wirklich O.K. ist. Nach und nach, kannst du ihn dann ja dabei unterstützen seine Ängste zu überwinden und positive Erfahrungen zu machen. Danach immer tüchtig loben und darüber sprechen, wie toll er sich nachher auch selber gefühlt hat.

lg, Johanna
 

Krawumbuli

Mama Liebenswert
AW: Wie kann ich Jannik die Angst nehmen, bzw mehr Sicherheit vermitteln?

Na super Johanna, jetzt werde ich den ganzen Abend rosa Elefanten sehen :nix: :)

Danke erstmal. Ich werde fleissig an mir arbeiten.
 
G

Giovanna

AW: Wie kann ich Jannik die Angst nehmen, bzw mehr Sicherheit vermitteln?

:hahaha: :hahaha: :hahaha: ach die sind doch eh ganz süß....ansonsten denkst du halt nicht an rosa Häschen, passend zum Fest :hahaha:

lg, Johanna
 
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