AW: Wie gehe ich mit diesem Thema um?
Unsere Kinder wachsen damit auf. Das liegt bei uns daran, dass mein Vater starb, bevor die Kinder geboren wurden. Sein Foto hängt bei uns an der Wand und natürlich kamen irgendwann Fragen. Die wurden intensiver, als Ariane auseinandernahm, wer wie mit wem verwandt ist und in welchem Verhältnis steht. In unserem Fall leben wir also, dass der Tod einen Menschen zwar nimmt, man ihn deswegen aber nicht vergisst und ihn weiter lieb hat, an ihn denkt, ihm Blumen bringt, eine Kerze aufstellt ...
Für die Kinder ist der Opa im Himmel, er ist ein Engel und wacht über sie. Menschen sterben, sie bekommen ein Grab und dort können wir Blumen und Kerzen hinstellen, die sie als Engel aus dem Himmel dann sehen. Das war damals die kindgerechteste Erklärung. Sie ist bis heute bestehen geblieben.
Deine Gedanken kenne ich. Die Antwort darauf haben wir geklärt: sollte uns je was zustoßen, werden unsere Kinder bei der Oma (meiner Ma) ein liebevolles Zuhause finden. Sicher ersetzt uns das nicht, aber abgesichert sind sie. Ansonsten gilt für uns: der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.
Wir können nicht alles eventuelle und vielleicht eintretbare absichern und bedenken. Jetzt ist es wichtig, dem Kind die Angst vor dem Tod zu nehmen, indem man ihm Brücken baut. Unsere Brücke ist der Glaube. Angefangen haben wir eben damit, dass Menschen bei Unfällen sterben wie der Opa. Später kamen dann kranke und alte Menschen dazu. Was Ariane - glaub ich - nicht bewusst ist - ist dass auch Fabienne hätte sterben können, aber da war sie zu klein um alles abzuschätzen und das ist im Nachhinein betrachtet gut so. Das ist ein Thema, das ist nicht thematisiere ... Das Kinder sterben können, müssen sie (noch) nicht wissen.