Wer hat auch ein Reinsteigerspuckkind?

B

Bianca

Hallo liebe Eltern,
möchte mal noch ein paar Erfahrungen hören von Eltern, die auch ein "Reinsteigerspuckkind" haben. Also unsere Fiona ist an sich ein echt liebes Kind. Sie ist eher sensibel und beobachtet sehr genau, hat auch mit ihren 15 Monaten schon einen recht großen Wortschatz, was mich gerade immer wieder erstaunt.
Aber sobald sie sich in was reinsteigert: :p
Sie hat schon von Geburt an schnell und viel gespuckt, und wenn, dann immer gleich richtig viel. Wenn sie Husten hat spuckt sie mir auch jetzt noch regelmäßig ganze feste Mahlzeiten ins Bett. Und wenn sie weint eben auch. Es scheint ihr extrem schnell "hochzukommen".
Irgendwann ist mir mal der Kragen geplatzt und ich habe sie sehr bestimmt angeschnauzt, daß sie jetzt NICHT zu spucken hat- und siehe da, es hat funktioniert!! Ich hab' ihr echt gedroht, daß sie sonst die Nase reingetunkt bekommt. Sie scheint das wohl gebraucht zu haben, um aus diesem reinsteigern rausgerissen zu werden. Seither merke ich, daß ich das schon ein wenig steuern kann mit Liebe und Konsequenz.
Wie geht es da anderen Elten?
Grüße von Bianca und Fiona *11.08.01
 
F

Familie Bechberger

Hallo Bianca,

leider habe ich selbst damit keine Erfahrung.
Meinst du, sie kann das psychisch steuern oder ist vielleicht ihre Mageneingangspforte noch nicht richtig ausgereift?

Schreib doch mal Ute, was sie dazu meint. Würde mich mal interessieren.
Wenn es mit Konsequenz lösbar ist, finde ich deinen Ansatz gut. Vielleicht bekommt ihr es ja in Griff!!

Bin mal gespannt, ob´s Mamis gibt, die hierzu Erfahrung haben.

Grüßle Kerstin
 

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
liebe bianca

es könnte natürlich sein, daß die ursache schon auch physisch ist. dafür spricht, dass es ihr bei husten auch hochkommt.

andrerseits hast du ja schon eine wirkung erzielt und ich glaube, dass es f sie sehr wichtig ist, dass du ihr darüber hilfst.

cih weiß - aus eigener erfahrung :oops: mit mir nicht mit jan :oops: - wie schrecklich sich das anfühlt, wenn man sich vor lauter schmerz und verzweiflung so ins weinen reinsteigert, daß :p

ist mir in meinem leben einmal geschehen, war nicht schön. wer weiß, ob mir da (als erwachsene wohlgemerkt) nicht die ohrfeige gegen hysterie geholfen hätte... :???: rausgerissen hätte es mich sicher. aber natürlich niemals ein kind schlagen, damit ich hier nicht falsch verstanden werde.

jetzt flippt deine tochter oft so aus.. ich glaube, du bist auf dem richtigen weg :jaja:

alles liebe und viel kraft noch
jackie
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
Liebe Bianca,

nachdem ich hier jetzt quasi "drüber gestolpert" bin, kurz meine Erfahrung dazu.

Es gibt Kinder die in bestimmten Situationen, wie z.B. Hustenanfälle, schnell spucken. Das erleichtert quasi - und ist in einem Krankheitsfall auch in Ordnung.

Spucken selbst ist einerseits ein notwendiger Reflex und auch Schutz des Körpers -. wohl dem der spucken kann wenn es ihm magenmäßig schlecht geht, ist aber auch steuerbar.

Kinder stellen irgendwann fest - aha - ich kann es rauslassen oder unterdrücken. Dazu kommt die Erfahrung, dass man nach dem (krankhaften) spucken noch mehr Zuwendung erfährt. Völlig normal. Jetzt kommt der Trotz dazu - warum auch immer - oder wie auch immer ausgelöst und huppps ... bei dem Geschrei lupft sich der Magen. Und Mama hat ja so eine bestimmte Reaktionsabfolge wenn Kind spuckt. Und die ist in der Regel ja nicht schlecht ..... also Trotzköpfchen merkt "normal" komme ich nicht zu meinen Wünschen ... versuche ich es eben mit spucken :p

Mama Bianca hats natürlich geblickt :-D und gemerkt aha Fiona Schätzchen hier wird bewusst nachgeholfen ..... aber nicht mit mir. Und dank dem Rüffel hat sich Fiona nicht getraut ihr die MZ vor die Füße zu spucken ..... der Zorn war also genau wie das Spucken steuerbar.

Unser Julchen hat das auch zweimal probiert. Würg würg beim Essen weil ihm was nicht in den Kram gepasst hat - und prompt kams hoch. Lecker. Tagsdrauf gleiches Spielchen nur dass ich gesagt habe "Freund, was du spuckst kannst du gleich wieder essen ....." schluckundweg vorbei wars. Einige Tage später erneuter versuch - ich wieder Teller untergeschoben "wenn dus spuckst kannst dus gleich wieder essen" ... das Thema war bei uns seither durch. (Wobei er kein extremer Spucker war - sondern lediglich ausprobiert hat wie weit kann ich gehen ....)

Verlass dich ganz auf dein Gefühl. Echtes spucken darf und soll nicht unterdrückt werden - und danach brauchen die kleinen Patienten auch volle Zuwendung. Aber Zorn-Spucken sollte von den Eltern entsprechend quittiert werden.

Wäre es im Bett passiert - hätte ich halt abgezogen und frisch bezogen, einmal Waschlappen übers Kind - oder Kind unter die Dusche - und zwar alles ohne schnickschnack - keine Diskussion aber auch kein trösten, spielen vorsingen usw. sondern die Aktion als "lästig aber notwendig" durchziehen und wieder zurück ins Bett. Nur so merken Kinder, dass sie absolut nichts davon haben wenn sie "Arbeit" machen.

Zuwendung ist ganz wichtig - auch nach positiven Erlebnissen zu geben. Oder ohne Grund zu drücken und zu herzen und zu sagen wie lieb man es hat. Wer das seinen Kindern "grundlos" immer wieder zeigt und sagt, hat (meine ich) die größte Chance dass Kinder die Zuwendung nicht durch andere Aktionen suchen. Und diese Kinder verschmerzen dann auch mal die Drohung "ich stubs dich mit der Nase rein" oder "du kannst es gleich wieder essen" ..... denn sie wissen dass sie auch ohne spuckerei geliebt werden :jaja: und gaaaanz viel nötige Zuwendung bekommen.

In diesem Sinne weiterhin ein gutes Händchen und Reaktionsvermögen für die kleinen Überraschungen die unsere Kinder bieten ....

:winke: Ute

Ach ja, und beim ersten Mal ist man meist so platt dass man nicht unbedingt "klug" reagiert - aber Kinder lernen ja aus Erfahrung und sie probieren ALLES einige Male aus bis sie kapiert haben wo es lang geht!
 
F

Familie Bechberger

na das finde ich aber auch!!! :bravo: :bravo: :bravo:

Und die Antwort war für mich auch richtig lehrreich!!

:winke: :D
 
B

Bianca

Hallo liebe Eltern und liebe Ute,
danke für Eure lieben Antworten, wirklich lehrreich. Ich hab' erst heute wieder reingeschaut und war überrascht über die vielen Antworten.
Tja, unsere kleinen Süßen sind eben nicht dumm :-D , bei Ute's Erfahrung mit Julian mußte ich echt lachen, sowas kenne ich auch!
Somit wünsche ich uns allen die notwendige Prise Humor in solchen Situationen, aber auch das notwendige Durchsetzungsvermögen bei unseren Zwergen. :schaumal:
Liebe Grüße von Bianca und Fiona *11.08.01
 
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