Was erzählt Ihr von Euren Kindern?

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
AW: Was erzählt Ihr von Euren Kindern?

Hallo Christine!

Ich mache es, ehrlich gesagt, bewusst so, dass von allem etwas erzählt wird: Von den schwierigen wie von den schönen Dingen. Ich schreibe das extra so, weil hier so oft formuliert wurde: "das Negative" "der Blödsinn" u.s.w.
Denn was das ist, das definieren wir Erwachsene. Und wenn wir nur erzählen, was wir als positiv bewerten, und das vermeintlich Negative weglassen, dann ist das auch eine Art, dem Kind unsere Wertungen über sein Verhalten sozusagen einzuflößen, wenn auch auf gutgemeinte Art.
Außerdem finde ich es sehr wertvoll, wenn alle Beteiligten (ich als Mutter auch) lernen, im Nachhinein sich Situationen aller Art gemeinsam anzuschauen und nicht einfach unter den Teppich zu kehren. Das Reden über "Negatives" muss ja nicht so aussehen:
"Frido hat wieder mal das und das gemacht",
sondern auch:
"Als Frido das und das gemacht hat, wurde ich total ungeduldig..."

Ich hoffe, Fridolin lernt so auch, dass man sich für schwierige Situationen nicht schämen muss. Dass der Ton die Musik dabei macht, ist vollkommen klar. Den immer zu treffen ist auch nicht leicht. Im Zweifelsfalle würde ich dann auch lieber nix sagen, wenn ich denke, ich treff den Ton nicht.

Liebe Grüße
 

christine

Weltreisende
AW: Was erzählt Ihr von Euren Kindern?

@ Katja: So sehe ich das auch. Ich hatte übrigens mein Ausgangsposting schon zwei Mal geschrieben und immer ist es abgestürzt, ich hab mich dann beim dritten mal kürzer gefaßt und nicht mehr geschrieben, was ich auch meine:

Daß das was man als negativ bezeichnet oft gar nicht so schlimm ist (bzw was ich "schlecht"), sondern einfach nur für uns schwierig zu handlen war, man vielleicht selbst nicht so gut drauf war um es locker zu nehmen. Wenn man letzteres nämlich tun kann, dann ist plötzlich alles nicht mehr schlimm und manchmal kann man sogar drüber lachen!

Es ist sicher gut auch zu sagen, wo man selbst überfordert war oder wo Grenzüberschreitungen da waren, dann fühlt sich das Kind nicht gleich angegriffen.


christine
 
G

Grisu

AW: Was erzählt Ihr von Euren Kindern?

FridoMama hat gesagt.:
Außerdem finde ich es sehr wertvoll, wenn alle Beteiligten (ich als Mutter auch) lernen, im Nachhinein sich Situationen aller Art gemeinsam anzuschauen und nicht einfach unter den Teppich zu kehren. Das Reden über "Negatives" muss ja nicht so aussehen:
"Frido hat wieder mal das und das gemacht",
sondern auch:
"Als Frido das und das gemacht hat, wurde ich total ungeduldig..."

Ich hoffe, Fridolin lernt so auch, dass man sich für schwierige Situationen nicht schämen muss.
Liebe Katja,

das hast Du sehr treffend geschrieben.
Dieses Miteinbeziehen von dem, wie es einem selbst gefühlsmäßig dabei geht ist wirklich eine Art Entlastung (ich merke das oft bei partnerschaftlichen Problemchen - da fühlt man sich wirklich weniger "angegriffen").

Besonders der letzte Satz wirklich wichtig: sich nicht schämen müssen für schwierige Situationen! :prima:

Lieben Gruß
Christine
 

clatamo

Dauerschnullerer
AW: Was erzählt Ihr von Euren Kindern?

ich schliesse mich mal kim und katja an.

kim in der hinsicht, dass brenzlige situationen
zwischen amelie und mir - wenn sie denn dann
zwischen uns geklärt waren - nicht abends nochmal
aufgewärmt werden müssen.
ähnlich wie katja, versuche ich amelie beim "tagesbericht"
mit einzubeziehen. bei uns erzählt meistens jeder
beim abendbrot, was so passiert ist (amelie fragt
schon immer:"und was hast du heute so erlebt?")
und das schliesst positives wie negatives mit ein.
mein gg berichtet dann auch worüber er sich gefreut
und worüber oder über wen er sich geärgert hat.
ebenso ich und auch amelie. und natürlich ist es
häufig so, dass man sich auch übereinander geärgert
hat.

viele grüsse :-D
 

Jill A.L.

Dauerschnullerer
AW: Was erzählt Ihr von Euren Kindern?

Hallo,


mir geht es wie Kim, es betrifft uns noch nicht so richtig. Unser Sohn ist noch zu jung, um bewußt Blödsinn anzustellen und außerdem ist mein Mann die ganze Woche weg, so dass wir auch erst abends telefonieren, wenn er schon im Bett liegt.
Aber es geht mir auch wie Christine. Ich werde auch gern die negativen Dinge los, um klarzustellen, dass der Tag nicht leicht war.
Das das irgendwann problematisch wird, darauf habt ihr mich gerade erst gebracht. Ich versuch mich zu erinnern wie es in meiner Kindheit war. Ich fand es schon wichtig, dass meine Eltern beide über alles BEscheid wußten. Hätte einer nur die positiven Dinge berichtet, wären die negativen sozusagen unser Geheimnis gewesen. Was ich auch nicht gut finde. Und außerdem bin ich gern dabeigewesen, wenn sie sich über mich unterhalten haben. Wenn ich gemerkt habe, sie reden über mich, ohne dass ich zuhören kann, hatte ich das Gefühl ich weiß nicht wirklich, wie schlimm oder gut sie nun wirklich über meine Erfolge oder Missetaten gedacht haben

So das war sicher recht wirr
Gruß
Jill
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Was erzählt Ihr von Euren Kindern?

Hallo Christine,

ich rede nicht schlecht über Laura persönlich, wenn sie dabei ist. Ich mache sie nicht schlecht oder werte sie ab. So was wie: Mensch, war die heute anstrengend erzähl ich Männe später. :jaja:

Über schlechte Sachen, die gelaufen sind, erzähle ich schon dem Papa oder Laura erzählt sie selbst. Ich finde es auch wichtig, dass die schlechten Sachen auch ihren berechtigten Platz in der Familie finden. Das Leben ist nunmal nicht rosarot. Ich persönlich finde es auch wichtig, dass diese Sachen auch nochmal angesprochen werden. Ich empfinde das auch nicht als Petzen oder wieder aufwärmen. Schließlich erzähle ich meinem Mann von meinem/unserem Tag und er erzählt mir von seinem Tag. Ich möchte ja auch, dass Laura, wenn sie im KiGa ist, mir auch die schlechten Dinge des Tages erzählt und die weder beschönigt noch damit hinterm Berg hält. Wie bei vielem, bin ich auch hier der Ansicht, dass man dies durch Vorleben erreichen kann. (Ich hoffe, meine Theorie geht zu ggb. Zeit tatsächlich auf :) )

Liebe Grüße
Angela
 
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