Vielleicht weiß jemand einen Rat...

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Sachsenlily

Hallo!

Ich habe ein Problem mit meinem großen Sohn. Ich hoffe ich bin hier mit diesem Problem noch richtig, da mein großer Sohn schon 8 3/4 Jahre alt ist. Also, Christian ist wie gesagt 8 3/4 Jahre alt und geht in die 2 Klasse. Er hat seit er ca. 2 Jahre war das Problem das er SEHR schüchtern und verschlossen gegenüber fremden Personen ist. Und nicht nur fremden gegenüber, sondern auch bestimmten Personen in der Familie, dann aber meist Männern. Im Kindergarten war es so, das er anfangs fast garnicht mit anderen sprach, dann wenigstens mit den Kindern, mit den Erzieherinnen nur das nötigste. Wenn er mal einen "guten Tag" hatte dann kam er auch mal aus sich heraus, aber das war eher selten. Es besserte sich zwar bis er in die Schule kam, aber nicht so, das man hätte zufrieden sein können. Er wurde dann auch wegen dieses Problems 1 Jahr später eingeschult, er hatte bei der Schuluntersuchung alles toll und gut gemacht, ausser eben mit der Ärztin gesprochen. Und da sagte sie es wäre besser man stelle ihn ein Jahr zurück. Jetzt in der Schule geht es auch, er spricht mit allen Kindern, mi den Lehrern auch, aber eben nur das nötigste. Er arbeitet dementsprechend wenig von selbst im Unterricht mit, hat Beklemmung wenn er etwas erzählen soll, etwas singen sol oder eben irgendwas machen soll vor einem oder mehreren Menschen. Ich hab mich voriges Jahr nun noch von meinem Mann getrennt, seit August diesen Jahres sind wir geschieden. Er hatte zwar nicht viel von seinem Vater, weil er ihn nicht so oft sah, da meinem Mann sein Hobby wichtiger war (leider), aber er hängt trotzdem an ihm, und man merkt es ihm jetzt auch an, das er ihm fehtl, denn er wohnt jetzt 4 stunden von hier weg. Seit einem Jahr bzw. fast 1 1/2 jahren hab ich jetzt einen neuen partner, mit dem Christian bis heute noch kein Wort gesprochn hat, ausser mal ja oder nein. Das soll aber nicht heißen das er ihn nicht "mag", bzw. akzeptiert. Er hat ihn schon irgendwo gern und akzeptiert ihn auch, aber auch nur bis zu einer gewissen grenze. Wenn jemand zu ihm sagt das es sein papa ist, protestiert er strickt, und sagt das es nich sein papa sei. und er lässt sich von ihm auch nich viel sagen. Ja, und nun hab ich moment einige Probleme mit ihm. Er tanz mir teilweise auf der nase rum. Sagt ausdrücke zu mir, da leg ich die ohren an, er schwindelt, und das auch in der schule, hatte letztens ein prob da hat er lehrerin und erzieherin angeschwindelt. und er zeigt eben überhaupt kein interesse am unterrichtsgeschehen, das heißt er arbeitet wirklich kaum mit. Dies weiß ich von der lehrerin, und soll deswegen nun auch am Montg zu ihr kommen zur sprechstunde. Ich muß auch sagen das er seit juni diesen jahres einen bruder hat, auf den er aber sehr stolz ist. Tja, es ist soviel momentan was mich bewegt wegen ihm, und ich habe angst das er mir entgleitet. Kann mir jemand einen rat geben was ich tun kann, oder mir sagen was das sein kann? Vor allem mit seiner Schüchternheit und Verschlossenheit. Danke schonmal im Voraus.

Gruß Sachenlily
 
F

FriMa

Hallo Sachsenlily,
da mein Kind noch klein ist, kann ich dir nicht aus Erfahrung raten. Ich meine aber, dass für deinen Sohn viel auf einmal kam: neue Umgebung (Schule), Vater weg, neuer Partner da, Geschwisterchen.
Lügen und Schimpfwörter sind auch eine Form der Kompensation von Unsicherheit. Warum lügt er? Was fürchtet er, wenn er die Wahrheit sagen würde? Warum fehlt ihm das Vertrauen?
Ich könnte mir vorstellen, dass er eine Orientierung gesucht hat und nun gefunden, aber offenbar an Kindern, die ihm nicht gut tun. Falls es so ist, würde ich ihm aber auf keine Fall explizit den Umgang verbieten; das bewirkt eher eine Trotzreaktion. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn er neben der Schule noch etwas machen würde, sich dort beweisen kann und andere Kinder kennenlernen - im Sportverein oder in irgendeiner AG, als Hilfe im Tierheim oder so. Ganz nach dem Motto "Schwierige Kinder muss man fertig machen". :)
Die strikte Unterscheidung zwischen Papa und Nicht-der-Papa finde ich ok. Dafür war er bei der Trennung schon zu alt. Und das braucht viel Zeit.
Dass er ein zurückhaltender Typ ist, scheint ein Charakterzug zu sein, da würde ich mir keinen Kopf machen; stille Wasser sind tief :-D . Es gibt eben Kinder, die träumen im Unterricht.
Aber wenn du sehr unsicher bist, dann schau doch mal hier:

http://www.mtl-sozial.de/
unter Beratungsstellen/Erziehungsberatung

Ich würde ihm davon aber vorerst nichts erzählen.

Das Gespräch mit der Lehrerin solltest du nutzen um herauszufinden, wie sich dein Sohn in der Gruppe verhält - davon bekommt man als Eltern ja meist nicht viel mit.
Viele Grüße aus dem Exil,
Sachsenpeggy
 

sandra

the best of 74
Hallo Susanne,

ich denke, es muss erst mal nach der Ursache gesucht werden, warum dein Sohn so verschlossen ist - für solche Verhaltensweisen gibt es immer einen Grund.

Was hälst du davon vielleicht mal mit deinem Sohn zu einem Psychologen bzw. vielleicht lieber zu einer Psychologin zu gehen? Wahrscheinlich finden die ganz schnell den Grund und das Problem kann schneller als du denkst gelöst werden auch im Interesse von Christian.

Ich arbeite selbst mit Schulkindern in diesem Alter zusammen und da sind einige dabei, die genauso verschlossen und teilweise verbohrt sind - und da liegen die Ursachen sehr tief.

Ansonsten fühl dich umarmt von mir. Ihr schafft das auf jeden Fall!!!

Liebe Grüße

Sandra
 
F

Familie Bechberger

Hallo Sachsenlily,

leider kann ich dir da auch nicht wirklich weiter helfen.
Ich kenne auch Kinder, die im Kindergartenalter sehr wenig oder gar nicht gesprochen haben. Meist kommt dann die Frühförderungsstelle zum Zuge.
Ob das jetzt allerdings mit euren neuen Familienmitgliedern zu tun hat, wage ich zu bezweifeln, da das ja schon früher der Fall war.

Ich würde dir raten, zu einer Familienberatungsstelle zu gehen. Die sind wirklich sehr kompetent und können dir helfen im Umgang mit Christian.
Ich denke auch, dass man erforschen sollte, warum er so wenig redet.
Sicherlich- es gibt einfach Menschen, bei den ist Schweigen Gold- das ist ja auch völlig in Ordnung.

Ich würde dir eine Familienberatung (kostet auch nix, meines Wissens) wirklich ans Herz legen.

Liebe Grüße Kerstin
 

Corinna

Forenomi
Hallo "Sachsenlilly"

Ich habe einen Sohn (fast11), der eine Zeit lang auch sehr schwierig war.

Auch bei mir kamen Trennung vom Kindesvater und neuer Partner rasch aufeinander.
Sebastian hat zwar etwas mehr von sich gegeben als "ja" oder "nein", dennoch war es ihm nicht möglich, sich "richtig" auszudrücken.

Sein Problem war es, Gefühle in Worte zu fassen, das Ergebnis davon war hoch explosive agression...
Mein jetziger Mann hat dem ein Ende bereitet:
1. habe ich meinen beiden älteren Kindern unmißverständlich klar gemacht: Wenn Joe sagt, er wünscht NICHT, daß die Kinder gerade auf ihm herumturnen, dann ist es egal, ob er ihr Vater ist oder nicht, sie haben diesem Wunsch Folge zu leisten!!
2. Joe hat (speziell bei Sebastian) zu Anfang regelrecht darauf bestanden, eine Antwort zu erhalten.
Er hat Sebastian nicht eher wieder gehen lassen, bis dieser MIT WORTEN ausdrückte, was ihn gerade bewegte. Es hat schrecklich lange gedauert, bis mein Sohn in der Lage war zu sagen "ich bin sauer, weil..." oder "ich fühle mich gedemütigt, weil..." oder einfach nur "ich bin froh, weil..."

Egal ob Sebastian frustriert war oder sich freute: Er äußerte dies immer nur mit "ausflippen".
Das ist nun Gott sei Dank vorbei! Die Kinder lieben meinen Mann, und obwohl sie ihren "richtigen" Vater kennen, ist ihr Stiefvater für sie der "Papa"..

Ich denke, die Idee mit dem Kinderpsychologen ist sehr gut!!!
Er wird nicht nur herausfinden, was mit deinem Sohn los ist, er wird dir auch sagen, wenn DU an DIR arbeiten mußt, um deinem Sohn zu helfen, "sich zu befreien".
Wenn du es schaffst, den Teufelskreis zu durchbrechen, (ich reagiere so, weil er hat das gemacht, er reagiert so, weil ich habe jenes getan...) ist schon die Hälfte geschafft!

Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, ich konnte dir ein kleines bischen helfen!!!

LG
Corinna
 
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