Total verwöhnt und ich krieg die Krise *heul*

Habe vor ein paar Wochen eine klassische Situation gehabt, sie hat jeden Abend zur selben Zeit geweint. BIn die ersten 3 Abende hin und dann hab ich am 4.Abend gedacht, naja, sie hatte die letzten 3 nix, warte mal erstmal ab. Dann hab ich 5 Min gewartet und es war Schluss für den Abend und an allen folgenden auch!

Das hat sie geschrieben.
So eine Verfahrensweise bei einem zehnmonate altem Kind, das ist nicht Kooperation, sonder Machtausübung.
Wenn jemand schreibt, er befürchte dass sein Kind ihm irgendwann einmal auf der Nase herumtanzt, und sich über dieses eventuell zukünftig eintretende Ereignis sorgt, und diese Sorge sein Verhältnis zu dem jetzt noch viel zu kleinen Kind bestimmt, dann läuft ganz grundlegend etwas falsch.
Das Kind ist völlig in Ordnung, es äußert sein Bedürfnis (altersgemäß), aber die Angst und Sorge der Mutter führen zu verfehlten weil zeitlich falschen Erziehungsmethoden.
In einer wirklioch kooperativen Familie tanzen Kinder den Eltern nicht auf der Nase herum. Das sind meist Kinder, die sehr um Aufmerksamkeit ringen müssen, weil ihre Eltern nicht in der Lage sind sie wahrzunehmen, vielleicht sehen sie sie noch, aber sie nehmen sie nicht wahr! Aber das ist ein anderes trauriges Kapitel.


Silke[/quote]
 
Doch, ich lese schon mehr daraus. Ich hatte nur eine Frage hierzu gestellt, ohne auf den Rest des Textes gesondert einzugehen.

Vg
Kolibri
 
Hm, das leuchtet mir schon alles ein, was du sagst. Das klingt wirklich sehr vernünftig und hat Hand und Fuß. Aber mal ehrlich. Hat hier noch niemand so einen Moment gehabt, wo er diesen Satz mit "auf der Nase herumtanzen" benutzt hat? Gut, zugegebenermaßen bei so einem kleinen Kind käme mir das auch nicht in den Sinn. Ich denke da eher an meine größere Tochter. Da denke ich wird wahrscheinlich jeder ein paar Grenzen aufzeigen oder nicht? Wahrscheinlich meinst du das auch speziell auf die ganz Kleinen gemünzt oder? Aber ich denke trotzdem nicht, dass Daniela ihr Kind zum Gehorsam erziehen will. Man kann in vielen Sätzen, wenn man sie auf die Goldwaage legt oder sich erst mal darauf versteift hat, etwas Schlechtes lesen. Doch sie hat doch versucht, in ihren nachfolgenden Beiträgen die Sache etwas klarzustellen. Empfand ich zumindest so. Nobody is perfect. Und sie hat sich doch auch Hilfe bzw. Tipps hier holen wollen. Na ja, ich denke, ein paar wird sie auch bekommen haben. Das Posting ist inzwischen sooo lang, dass ich da auch den Überblick verloren habe.
 
Du bei meiner Großen (13) komme ich auch schon mal auf die Idee. :-)
Aber auch bei meinem Mann. :-D
Das ist etwas anderes. Wenn man selber spürt hier ist eine Grenze erreicht, meine Grenze, dann darf ich das natürlich äußern. Wenn ich eine Partnerschaft auch zu meinen Kindern haben, dann rede ich auch hier in "ich -Sätzen" also nicht "Du bist und Du solltest und Du machst" sondern: "ich will, ich fühle mich, ich bin" usw.
Aber Grenzen setzen ist völlig in Ordnung.
Die Wünsche meines Kindes haben nichts damit zu tun, mich ärgern zu wollen. Sondern sie sind einfach ein starker Drang. Und manchmal ist dieser Drang nicht kompilmentär mit meinen Bedürfnissen.

Oft aber kritisieren wir beispielsweise das Kind direkt oder indirekt, wenn wir eine Grenze setzen:„Du darfst nicht mit dem Klavier spielen. Das solltest du in deinem Alter doch schon wissen."Oder direkter:„Du darfst nicht mit dem Klavier spielen. Du mußt aber auch immer alles kaputt machen!"Wenn man das Kind auf diese Weise direkt oder eher indirekt kritisiert nachdem man eine Grenze gesetzt hat, sollte man nicht damit rechnen, daß diese Grenze respektiert wird. Und dafür gibt es einige gute Gründe.Erstens wird eine doppelte Botschaftübermittelt. Im ersten Satz („du darfst nicht mit dem Klavier spielen") ist die Botschaft: „Hier ist meine Grenze, und ich erwarte, daß du sie respektierst." Im nächsten Satz („das solltest du in deinem Alter doch schon wissen") oder („du mußt aber auch immer alles kaputt machen") kommt der fehlende Respekt für das Kind zum Ausdruck. Dieses Fehlen von Respekt und positiven Erwartungen bekommt man unwillkürlich zurück in Form von fehlendem Respekt für die eigenen Grenzen.
Der fehlende Respekt gegenüber den Grenzen des anderen geht nie von den Kindern aus. Es sind immer die Erwachsenen, die damit beginnen.

Ich muß vor allem dafür sorgen, das mein Kind sich nicht falsch, schlecht oder dumm fühlt wenn ich meine Grenze äußere. Deshalb ist es so wichtig darauf zu achten wie man sich dabei äußert.

Silke
 
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