Nach einer Filmerzählung von Christa und Gerhard Wolf und dem deutschen Volksbuch entsteht TILL EULENSPIEGEL (1974) mit Winfried Glatzeder in der Hauptrolle. Vor dem Hintergrund des Bauernkrieges wird die Geschichte des Bauernsohnes Till Eulenspiegel erzählt, der durch seine Streiche und Possen die Mächtigen der Zeit in Schwierigkeiten bringt. Hier tritt eine Figur auf, die sich durch intellektuelle List und anarchischen Spaß auszeichnet, die sich angriffslustig gegen die Mächtigen richtet - ohne Konsequenzen zu scheuen oder sich durch Bestrafungen brechen zu lassen. Rainer Simon bietet eine ungewöhnliche Sicht auf die legendäre Volksfigur, inszeniert einfallsreich und bindet die gesellschaftlichen Umstände gekonnt in die Filmerzählung ein. Der Film wird - trotz überwiegend ablehnender Presseresonanz - beim Publikum ein Erfolg.