Sterbebegleitung...

Babuu

Gehört zum Inventar
...im Moment weiß ich noch nicht so richtig wo wir ansetzen sollen/wollen.
Aber vielleicht hat jemand von euch den einen oder anderen Ansatz für mich...

Wir haben uns entschieden meinen Stiefpa beim "sterben" (wie blöd sich das anhört :cry:) zu begleiten.
Es werden schwere Entscheidungen anstehen- und das in einem jetzt doch sehr rasanten Tempo.... für ihn, für meine Mutter und für uns...soweit hat mich der Arzt informiert. Und da meine Mutter derzeit nicht fähig ist habe ich "die Planung" (wie makaber :cry:) in die Hand genommen.

Nur wo setzt man an?
Ich habe gestern mit einer KH-Seelsorgerin gesprochen- aber die Zeit war einfach zu kurz.
Es gibt ja Sterbebegleitung zu Hause...nur was muss man regeln?Wohin muss/kann ich mich wenden?
Wie/wo/was veranlasse ich seine Wünsche auf dem Papier- eine Patientenverfügung.

Wie leistet man psychisch Beistand?
Wie schaffe ich es dabei nicht selbst zu zerbrechen?
Ich weiß dass ich das alles nicht alleine wuppen kann....
aber ich muss was tun...
für ihn und für seine Vorstellungen wie er die nächste Zeit verbringen möchte...und für mein Gefühl das richtige getan zu haben für einen Menschen der mir sehr wichtig ist.
 
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Boah, das ist eine gewaltige Aufgabe, Bea. Du hast meine absolute Hochachtung dass du/ihr Diese angenommen habt. Und wie herzerwärmend und schön für deinen Schwiegervater dass er im Kreise seiner Familie seine letzten Tage in Würde leben darf und ihr bei ihm seid, wenn er gehen muss :herz: Das berührt mich ganz tief.

Bea, ich glaube ich würde mal Kontakt zu einem Hospiz aufnehmen. Vielleicht wäre da jemand bereit dir in solchen Fragen weiterzuhelfen.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft.

stephanie
 
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Danke,
ich werd mich da mal informieren.

Im Moment ist noch nicht ganz klar ob wir diesen Weg wirklich bis zum Ende zu Hause gehen. Diese Entscheidung wird er jetzt treffen müssen- nach seinen Wünschen und Vorstellungen...und wir werden diesen Weg dann mitgehen- egal wie er sich entscheidet.
Aber egal ob zu Hause oder im KH- es werden auch Fragen zur intensivmedizinischen Versorgung geklärt werden müssen...und dass jetzt so lange wir alle noch halbwegs "klar" denken können....dazu muss aber seitens meiner Eltern realisiert werden.

Ich hab dazu schon die KH-Seelsorge informiert- die einfach mal in der Klinik (inkl. Arzt und sozialem Dienst) vorbeigehen und schauen ob ein Gespräch/Hilfe von außen gewünscht ist. Dazu gehört aber eben "realisieren"...und das ist wohl derzeit die schlimmste Aufgabe für mich...

Was hab ich an diesem Tag den Arzt gehasst der mir so eine große Bürde auferlegt hat bei der ich nicht weiß ob ich sie tragen kann.
Das Wissen das ich in meinem Herzen trage, mit dem ich ihm jedesmal in die Augen schauen muss- ist eigentlich (im Moment) zu viel für mich alleine...

aber ich hab entschieden diesen Weg zu gehen und es zu ertragen bis jemand (meine Mutter und er) die Kraft hat diesen Weg mitzugehen...
 
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Babuu, erst mal meinen ganz großen Respekt und Hochachtung.

Mal nur in Kürze was mir einfällt:

Hausarzt - Verordnung häuslicher Pflege zu euerer Unterstützung bei körperlicher Pflege und Hilfestellung

Hospiz als Anlaufstelle für Fragen

häusliche zuständige Kirchengemeinde sofern Kontakt besteht sowohl als Beistand als auch als Unterstützung (Besuchsdienste vom Seelsorger)

Sozialpsychiatrischer Dienst - Soz.Päds und Psychologischer Dienst als Unterstützung bei Fragen im Reglement (Ämter, Verfügungen usw. ) und auch als Gesprächsanlaufstelle

bei uns im Ort gibts ein übergeordnetes PIC - Pflegeinformationscenter - das ist die erste Anlauf- und Infostelle für Menschen, die häusliche Pflege leisten möchten, da wird man dann in allen möglichen Fragestellungen beraten. Vielleicht gibts sowas bei euch auch.

ich wünsch Dir und Deiner Familie alles alles Gute
 
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Babuu ,

Lucie hat schon alles geschrieben , was ich auch geschrieben hätte.

Und ich muss ganz ehrlich sagen , dass meinem Vater ( in ähnlicher Situation meine Großmutter betreffend) die Pastorin der Gemeinde , welcher sie angehörte ,eine riesengroße Stütze war.

Damals habe ich zum ersten mal wirklich erlebt , was der Glaube bewirken kann...

Ich ziehe den Hut vor Deinem Mut , diesen Weg (obwohl Du selbst soooviel auszustehen hast) zu gehen.
 
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Babuu....
ich möchte dir von Herzen meine Hilfe anbieten bei Fragen, Beistand etc.

Ich bin Palliativfachschwester und die Begleitung Sterbender und ihrer Familien ist mir eine Herzensangelegenheit seit ich die usbildung zur Krankenschwester damals gemacht habe.

Aber ich denke das geht am besten per PN.

Wenn Du magst helfe ich Dir wirklich gerne.

Lieben Gruß,
Monika
 
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ALs es bei meiner Mama "so weit" war haben wir uns mit einem Hospiz in Verbindung gesetzt. Von dort wurden wir "ambulant" betreut und wir konnten dort jederzeit anrufen und um Hilfe bitten.
Wir haben Pflegegeld beantragt, Dinge angeschafft die es meiner Mutter und den Pflegepersonen leichter machten (Toilettenstuhl, Duschstuhl z.B.). Meine Mutter war bis zum Schluß total klar und hat ganz klar auch ihre Wünsche formuliert. Sie wollte zu Hause sterben.
Eine Patientenverfügung hat sie auch noch selber ausgefüllt, aber ich weiß leider nicht mehr wo sie dieses Formular herbekommen hat :???: Aber das sollte ja nicht schwer rauszufinden sein, vielleicht gibt es sowas sogar im Internet.

Solange Dein Stiefvater klar ist, redet...redet...redet und ganz offen natürlich. Er weiß selber wie es um ihn aussieht und ich denke er wird froh sein, wenn ihr offen mit ihm sprecht.
Formuliert auch ihr ganz klar, wie weit ihr den Weg mitgehen könnt.

So abstrakt diese Situationen einem auch erscheinen, wenn man das alles bespricht und managt erscheint es einem ganz normal...

Das Hospiz hat mich "danach" auch noch ein Jahr lang begleitet und mich unterstützt, es ist wichtig auch an die Zeit danach zu denken, die fand ich viel schlimmer als das Sterben an sich. Solange meine Mutter da war, war ich beschäftigt und hatte was um die Ohren, selbst die erste Zeit danach war ich im Trubel mit Beerdigung und Wohnung ausräumen. Erst als ich zur Ruhe kam, kam die Trauer und genau zu der Zeit standen mir die Mitarbeiter vom Hospiz wieder zur Seite, was mir unheimlich geholfen hat.

Ich finde es schön das ihr DEinem Stiefvater zur Seite steht und ihn begleiten wollt :herz:

Ich wünsche Euch allen viel Kraft für die kommende Zeit !
 
AW: Sterbebegleitung...

Hallo Babuu,

in Hessen werden jetzt ambulante Palliativdienste aufgebaut, die in solchen Fällen helfen und beraten. Meine Schwester ist Ärztin und macht gerade eine entsprechende Weiterbildung.

Du kannst in einem Krankenhaus mit einer Palliativstation nachfragen, ob es so etwas bei Euch gibt - oder - wie schon von vielen geschrieben in einem Hospiz.

Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft!

vlg Gisela
 
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