Sind das Trennungsängste?

S

Silke2304

Hallo Ihr Lieben,

nachdem wir jetzt monatelang keine sonderlichen Probleme mit dem Schlafen hatten, suche ich jetzt mal wieder Rat bei euch.
Fabian ist jetzt 18 Monate alt und seit Freitag ist alles komplett anders.
Wir legen ihn immer gegen 19.00/19.30 Uhr ins Bett und dann schläft er auch von selbst ein, meist bis 7.00/7.30 Uhr morgens. Ich muss nachts immer mal zu ihm reingehen, weil der Schnulli oder das Schmusetuch weg ist etc. Das macht mir aber eigentlich nicht viel aus, da er immer schnell wieder einschläft.
Aber wie gesagt, seit Freitagabend ist alles anders.. Mittags war alles noch wie immer, ich habe ihn wach in sein Bett gelegt, er hat sich umgedreht und ist eingeschlafen. Abends fing es dann an, als ich ihn wie gewohnt nach kurzem Schmusen und Lied singen in sein Bett legen wollte. Ich sagte ihm "gute Nacht" und wollte rausgehen, darauf fing er dann an furchtbar zu schreien. Also ging ich wieder zurück, fragte was denn los ist und beruhigte ihn. Das ging ein paar Mal so, er war nur ruhig wenn ich oder der Papa in seinem Zimmer waren. Irgendwann ist er dann eingeschlafen, aber nur weil mein Mann so lange an seinem Bett geblieben ist, bis er eingeschlafen ist. Nachts wenn er wach wird haben wir die gleiche Situation, wir haben ihn dann schon mehrmals mit zu uns ins Bett genommen, da schläft er dann auch ganz eng an mir oder an meinem Mann ein. Aber halt auch teilweise ziemlich unruhig, so dass keiner von uns einen erholsamen Schlaf hatte. Ich hab eigentlich nichts dagegen, wenn er vorübergehend bei uns schläft, aber wir können uns ja mittags nicht mit ihm hinlegen und abends nicht schon um 19 Uhr ins Bett gehen.. :nix:
Wir haben jetzt gemerkt, dass er nur einschläft, wenn einer von uns dabei bleibt. Obwohl er von klein an allein und ohne Hilfe einschläft..
Jetzt bekommen wir von allen Seiten den Tipp, ihn schreien zu lassen. Aber das können wir nicht... Es gibt doch sicherlich einen Grund, warum er jetzt nicht allein sein möchte... Wir haben uns schon den Kopf zerbrochen, was seit diesem Karfreitag anders ist, aber uns fällt nichts ein... Das einzige was ich mittags mal versucht hatte, ihm eine Bettdecke zu geben anstatt den Schlafsack. Aber nachdem er da protestiert hat, hab ich sie wieder weggelegt und ihn wieder in den Schlafsack gelegt. Letzte Nacht hat mein Mann sich dann aufs Gästebett zu ihm ins Zimmer gelegt und Fabian hat geschlafen.. Leider hab ich alleine nicht gut geschlafen und das kann es ja auch auf Dauer nicht sein.. Mein Mann gehört ja eigentlich zu mir ins Bett... :???:
Hat jemand einen Rat oder ähnliche Erfahrungen? Wir sind ratlos mittlerweile..
 

Juli

Gehört zum Inventar
AW: Sind das Trennungsängste?

Hallo Silke,

so wie du hier schreibst würde ich schon sagen das er Trennungsangst hat!

Wir hatten das bisher zwei mal so schlimm wie du es hier beschreibst!

Beim ersten mal, half es nur, wenn einer von uns beiden sie genommen und sich mit ihr hingesetzt hat. Wir haben sie dann relativ fest gehalten und ihr ca eine halbe Stunde ihr "Einschlaflied" vorgesummt. Wenn sie dann eingeschlafen ist, haben wir sie vorsichtig in ihr Bett gelegt und sind hier noch ein paar Minuten an ihrem Bett geblieben. Nach 2 - 3 Wochen hat sich dann alles wieder soweit beruhigt.

Beim zweiten mal bin ich beim Mittagsschlaf solange bei ihr geblieben bis sie einschlief. Hier musste ich mich auch zu ihr hinlegen und ruhig atmen. Nach ca. 10 Minuten ist sie dann eingeschlafen und ich konnte langsam gehen! Abends bin ich auch solange dagblieben bis sie schlief. Wenn sie nachts wach geworden ist, bin ich zum Teil über 1 Stunde bei ihr gebieben um ihr zu zeigen dass sie nicht alleine ist. Einmal habe ich sie jedoch mit zu mir genommen und wir haben dann in meinem Bett geschlafen.

Liebe Grüße
Juli
 
G

Giovanna

AW: Sind das Trennungsängste?

Hallo Silke!

Klingt klar nach Trennungsangst. Lies mal hier nach, da steht es ausführlich beschrieben. Der Höhepunkt dieser Trennungsangst liegt übrigens in etwa bei 18 Monaten. Gegen den 2ten bis 3tten Geburtstag flaut sie dann wieder ab, bleibt aber in Stressituation bis zum Vorschulalter bestehen.

Warum dein Kleiner plötzlich so sensibel reagiert kann viele Gründe haben. Ich tipp mal einfach auf einen Entwicklungsschritt: Mit ca.18 Monaten erkennen sich Kleinkinder plötzlich selbst im Spiegel. Man kann das testen indem man ihnen (unbemerkt) eine Klecks Farbe oder Creme auf die Nase tupft und sie dann vor den Spiegel führt. Dein Sohn wird bestimmt den Klecks an der eigenen Nase und nicht im Spiegelbild (wie er es vor einigen Wochen noch gemacht hätte) berühren. Damit ist klar er weiß, der im Spiegel bin ICH. Und damit ist die Psychische Trennung von den Eltern, die Gewissheit, dass er eine EIGENSTÄNDIGE Person ist, vollendet. Das ist einerseits toll für ihn, andererseits aber auch beängstigend. Vorher konnte er sich noch der Illusion hingeben, dass er mit euch verbunden ist, wenn ihm nach dieser engen Verbindung war. Nun ist das plötzlich nicht mehr möglich und das macht wohl vorrübergehend auch Angst. Dein Schatz muss sich wohl erst an seine neue Unabhängigkeit gewöhnen und deshalb klammert er wohl momentan etwas stärker.

Ich hab das damals so eingeführt, dass ich bei Marlene sitzen blieb, bis sie schlief und dann rausgegangen bin. Wenn sie nachts vor Mitternacht wach wurde, hab ich sie in ihrem Bett nochmal beruhigt. Nach Mitternacht durfte sie immer ins Elternbett kommen und dort bis in der Früh schlafen. Ist ja auch irgendwie schön.

lg, Johanna
 
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