Sehnsucht nach Bullerbü von Cornelie Kister

Annette

Die Nette
:winke:
Kennt jemand das Buch? Ich hab des in den letzten Tagen angefangen zu lesen. Ich weiß nur nicht ob das hier das richtige Forum ist. Ich würde mich gerne mal austauschen wenn es jemand noch gelesen hat.

Die Schreiberin schreibt schön, sinniert über die Bullerbü-Kinder wie sorglos, arglos, fast schon naiv sie ihre Kindheit verbracht haben. Dass Pipi Langstrumpf auch ohne Mutter gut zurecht kommt. Sie schreibt von "zu viel Mutter sein" in der Erziehung. In wenigen Dingen habe ich mich selbst wieder erkannt. Und trotzdem gibt es viele Diskussionspunkte.
Ist heute wirklich alles durchorganisiert? Haben unsere Kinder wirklich zu wenig Freiraum?
Mich hat enorm gestört dass sie schreibt, alle Kinder die nicht draußen rennen und spielen, die die kalte Winterluft nicht genießen und die nicht auf nem zugefrorenen See Toben, sitzen vor Fernseher, Spielekonsole oder sonst irgendwelchem Massenmedium.
Ich muss zugeben, auf einen zugefrorenem See würde ich meine Tochter nicht lassen, schon gar nicht dann nach Hause gehen und sie schlittert weiter. Ja, bei sowas bin ich gewissenhafte, vielleicht sogar engstirnige Mama. Aber deshalb sitzt mein Kind, wie bestimmt viele andere Kinder auch, nicht nur vor der Glotze oder ähnlichem. Klar, es gibt die Kinder, die zu Hause nur Medien-berieselt werden. Aber in diesem Buch ist der Schnitt zu krass. Entweder - oder! Dazwischen gibts nix.
Ich hab jetzt die Hälfte durch und bin gespannt wie es weiter geht.

Grüße
Annette
 

Eos

Gehört zum Inventar
AW: Sehnsucht nach Bullerbü von Cornelie Kister

Ich kenne es nicht, aber es klingt sehr interessant.

Wir lieben auch die Bullerbü-Geschichten und Filme und manchmal wünsche ich mir für meine Jungs auch so eine unbeschwerte und naturnahe Kindheit.

Andererseits sehe ich auch, dass unsere Kinder viel "weiter" sind: Sie können vielleicht nicht so gut Buden im Wald bauen aber sicher besser im Straßenverkehr zurechtkommen, vernetzter denken, neue Medien nutzen undundund.

Die Kinder von Bullerbü wären in der heutigen Welt ziemlich rückständige Provinzler, eigentlich ;-)

Und das bringt mich dazu, dass ich die Geschichten mit meinem Großen gerne lese/sehe und froh bin, meinen Kindern eine recht vielfältige Stadtkindheit zu bieten mit soviel Natur und freiem Spiel wie möglich, aber auch mit Regeln und Arrangements wie nötig um sie gut vorbereitet in diese unsere Welt zu entlassen.

P.S.: Wenn du durch bist, magst du es mir vielleicht ausleihen?
 

Annette

Die Nette
AW: Sehnsucht nach Bullerbü von Cornelie Kister

Ich hab das Buch leider selbst nur aus der Mediathek ausgeliehen.

Wir lieben auch die Bullerbü-Geschichten sowie vieles andere von Astrid Lindgren.
Und so wie du auch schreibst, wir müssen unsere Kinder auch ein Stück weit aufs Leben vorbereiten. Das hat nix damit zu tun dass man sie von einer "pädagogisch wertvollen Freizeitbeschäftigung" in die nächste schickt (so wirds auch im Buch geschrieben).
Der Vergleich hinkt ein wenig. Ich denke, dass Lisa, Inga, Lasse, Bosse usw. in unserer Welt nicht klar kommen würden. Sie mussten auf keine Straßen aufpassen, in den Büchern war nie Rede von "Gefahren", es ist eine schöne heile Welt. Klar, die hätte ich auch gerne für meine Kinder, aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.

Grüßle
Annette
 

Eos

Gehört zum Inventar
AW: Sehnsucht nach Bullerbü von Cornelie Kister

Genau, im Film sagt Lisa in der Silvesternacht: "Wach auf, es ist 1929!"

Diese Welt gibt es einfach nicht mehr, bzw. hat es nie gegeben (ist schließlich nur Literatur ;-))
 
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