Schnelle und schöne Geburt im Geburtshaus

Vanessa

Gehört zum Inventar
So, jetzt ist Boubakar schon 14 Monate alt, und ich habe hier noch immer keinen Geburtsbericht veröffentlicht! Muss ich doch endlich mal nachholen, ganz besondere, dass ich doch ein Geburtshaus-Fan bin und auch gerne andere dafür begeistere.
Also ...
weil sowohl mein Mann als auch ich Krankenhäuser unangenehm finden, haben wir uns ziemlich schnell fürs Geburtshaus entschieden. Die Hebammen waren uns sehr sympathisch und außerdem war der Ort einfach schön. Und das praktische: nur 5 Minuten von unserer Wohnung entfernt.
Hier wurde Boubakar geboren: www.geburtshaus-witten.de
Im Geburtshaus besuchte ich schon den Geburtsvorbereitungskurs und den Yogakurs. Meine Hebamme übernahm schon einen Teil der Vorsorgeuntersuchungen. Durch die ganze Atmosphäre hatte ich gar keine Angst vor der Geburt und freute mich schon darauf. Schließlich machte an die ganze Zeit Atemübungen etc., dann wollte ich sie doch auch endlich mal anwenden. Ich hatte am Mittwoch den 8.8.2001 "Termin". Am Donnerstag den 1.8.2001 kündigte ich im Yoga an, dass ich das letzte Mal kommen werde. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es jetzt reicht. Weil es ein heißer Tag war, machte die Hebamme mit uns weniger Übungen und stattdessen eine "Traumreise durch die Geburt".
Mein Mann arbeitete zu dieser Zeit in der Nähe von Frankfurt und wir hatten vereinbart, dass ich ihn bei der ersten Wehe anrufe und er würde dann sofort kommen.
Am 7.8. hatte ich gar keine Lust irgendwas zu machen. Entgegen meiner Gewohnheit legte ich mich nachmittags hin um zu schlafen - war wohl eine Vorahnung. Gegen abend, ca. 18 Uhr lag ich auf dem Bett und schaute Fern. Dabei dachte ich darüber nach, was ich denn zum Abendessen essen solle. Ich hatte Hunger, aber gar keine Lust, nur aufzustehen. Plötzlich merkte ich ein Ziehen im Bauch. Dann musste ich aufs Klo. Aber ich konnte nichs mehr halten ... ca. 0,5 Liter Wasser kam schwallartig heraus. Die Fruchtblase war geplatzt. Ich rief meine Hebamme an. Wir vereibarten uns um 20 Uhr im Geburtshaus zu treffen. Dann rief ich noch meinen Mann an, damit er kommt, außerdem meine beste Freundin und meine Mutter. Ich freute mich richtig, dass es jetzt losging. Ich fing an, meine Sachen zu packen (ja, ja in jedem Ratgeber steht, dass man die Tasche schon 3 Wochen vor dem ET fertig gepackt bereitstellen soll, aber das war mir natürlich wieder zu blöd). Dann fuhr mich die Nachbarin ins Geburtshaus. Laut CDG hatte ich leichte Wehen, von denen ich noch nichts spürte.
Meine Hebamme schlug mir vor, noch was zu Essen zu bestellen und dann könnte ich ggf. nochmal nach Hause. Sie machte das Geburtszimmer zurecht, zündete Kerzen und Aromaöl an und ich machte es mir bequem, bis das Essen kam.
Allerdings dauerte das Essen eeeeeewig. In der Zwischenzeit bekam ich schon Wehen. Das Essen kam um ca. 22 Uhr. Die Wehen wurden immer mehr. Aber hungrig war ich auch!! Also aß ich immer in den Wehenpausen.
Irgendwann war aber auch mit Essen nix mehr. Ich wechselte zur Veratmung der Wehen in den Vierfüßlerstand. Mein Mann kam um 0 Uhr. Mittlerweile fand ich die Wehen etwas unangenehm. Es drückte immer so unangenehm auf den Darm. Ich dachte, ich müsse aufs Klo und traute mich nicht zu pressen ... Meine Hebamme kam auf die Idee, mal zu schauen, wie weit sich der Muttermund schon geöffnet hatte und stellte zu ihrer eigenen Überraschung fest, dass es schon ziemlich weit war. Dann ging's schnell. Sie rief die zweite Hebamme an, ich wechselte auf den Gabärhocker und die Wehen wurden noch heftiger. Ich hatte aber immer ziemlich lange Wehenpausen und konnte mich sogar während der Presswehen noch mit meinem Mann unterhalten. Er hatte doch tatsächlich am Bahnhof Bochum kein Taxi, sondern die Straßenbahn genommen! Und dann lief er noch von der Haltestelle zum Geburtshaus!! Nerven! Nach ein paarmal Pressen war dann das süße Baby da! Da war es 2.31 Uhr. Durch die "Traumreise" im Yogakurs kam mir alles vor wie etwas Bekanntes. Das Baby wollte ich zuerst nur von Weitem anschauen. Es lag so schön im Arm der Hebamme ...
Die Nacht verbrachten wir im Geburtshaus und nach einem Frühstück gingen wir nach Hause. Es war so schön zuhause! Wir konnten Boubakar so richtig in unserer eigenen Umgebung kennenlernen und keine fremden Menschen störten uns. Es war zwar auch anstrengend, da wir plötzlich für den kleinen Menschen sorgen mussten und eigentlich gar keine Ahnung hatten. Aber trotzdem würde ich es wieder so machen!
Die Hebammen hatten mich wunderbar unterstützt und waren stets einfühlsam. Einfach toll!
Vanessa
 
Hallo Vanessa!

Wirklich schöne Geburt! Bei meiner nächsten Geburt werde ich wenn es irgendwie geht auch in ein Geburtshaus gehen oder sogar eine Hausgeburt planen (je nachdem wie wir dann wohnen). Meine Geburt war zwar schön, aber die 1,5 Tage, die ich im Krankenhaus bleiben musste, fand ich schrecklich!

LG Tina
 
:bravo:

Also wenn ich mal Kinder haben sollte dann werde ich diese auch im Geburtshaus zur Welt bringen ist sehr viel schöner und privater...

Bis dann Marion :)
 
Hallo Vanessa,
danke für den Bericht!
Geburtshaus hat doch was, oder? Vieles kam mir so bekannt vor - vom das Baby lieber erst mal aus der Ferne anschauen bis dahin, daß das Essen ausgerechnet so lange braucht, wenn frau schon den Wehen liegt :shock:
Erstaunlich, daß Du noch was essen konntest!
Liebe Grüße
 
:-D :bravo:
Ich habe meine Tochter Jette auch im Geburtshaus zur Welt gebracht. (www.geburtshaus-flensburg.de) Ich war/bin genauso begeistert wie Du.Es war eine tolle Atmosphäre, tolle Hebammen, tolle Betreuung -es war einfach klasse.
Liebe Grüsse aus dem hohen Norden Annette
 
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