Gedichte & Gedanken Sanfte Hände

Alina

Selfie Queen
Ein Text der uns bei der Babymassage Vorgelesen wurde :herz:

Die Tage , die Wochen, die auf die Geburt folgen , sind wie das Durchwandern einer Wüste.
Einer Wüste, bevölkert mit Ungeheuern, mit unbekannten, erschreckenden Gefühlen, die aus dem Innern kommen und wie Löwen, wie Tiger bereitstehen, das Kind anzufallen und - einem Ungeheuer gleich - es zu verschlingen.

Nach der Geborgenheit im Mutterleib, nach der wilden Umarmung der Geburt:
NICHTS.
Nur die eisige Einsamkeit der Wiege und, aus dem Dunkel heraus, die Bestie Hunger, die an des Babys Eingeweiden nagt!

Wie können solche Schrecken, solche Ängste besänftigt, gestillt werden?

Das Kind füttern?
Aber ja, natürlich!
Doch vergesst nicht:
Es genügt nicht ihm Milch zu geben.

Durstig ist vor allem seine Haut, sein ganzer Körper.
Das kleine Wesen schreit nach Liebe, nach Liebe genauso wie nach Nahrung. Es will berührt werden, gestreichelt, geschaukelt und liebkost.
Wir müssen auch zu seinem Rücken sprechen, der ebenso Hunger und Durst hat wie sein Magen.

In fernen Ländern, die wir unterentwickelt nennen, wo aber die Menschen mit dem Leben und seinem Rhythmus verbunden blieben,
erinnern sich die Frauen noch.

Sie haben sie von den Müttern gelernt und wern sie die eigenen Töchter lehren, diese alte Kunst,
tief und einfach,
so tief, wie sie alt ist,
die dem Kind hilft,
die Welt anzunehmen und zu lächeln,
auch wenn diese Welt ihren Gleichklang verloren hat.



Als meine Hebamme ihn vorgelesen hat bekam ich eine Gänsehaut. Traurig bin ich das der Kurs am Donnerstag das letzte mal für uns statt finden wird.

lg
 
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