Rhytmus ist dahin

AndreaLL

Fernsehbeauftragte
Hallo Petra,

ich würde mich freuen, wenn du uns helfen könntest:

Vor 5 Wochen war ich mit Max für eine Nacht im Krankenhaus (Verdacht auf Meningitis/Pfeiffersches Drüsenfieber). Seitdem ist sein Schlafrhytmus durch den Wind. Hat er vorher durchgeschlafen, so wird er jetzt regelmäßig mindestens einmal wach (kurioser Weise zu einer festen Zeit / zwischen 1.00 und 2.00 Uhr). Schreiend steht er dann in seinem Bett und kann manchmal nur schwer beruhigt werden. Es läuft oft darauf hinaus, dass er entweder bei uns weiter schläft, oder ich mich mit ihm in seinem Zimmer hinlege. Bei uns herrscht nachts die reinste Wanderschaft.
Morgens wird er auch früher wach und schafft es dann nicht bis zum Mittagsschlaf. Muss er vormittags einen "Zwischenschlaf" einlegen, reicht es aber nicht bis zum Abend. Und das kennen sicher viele, je später er nachmittags nochmals schläft, umso mehr Theater herrscht abends wiederum. Ich komme mir vor, wie ein Hamster im Laufrad, nur weiß ich noch nicht, wogegen ich anrenne.

Achso, Max' Mund explodiert förmlich. Er bekommt laufend Zähne. 4 Backenzähne hatte die Kiä angekündigt, aber es sind auch alle Augenzähne dazugekommen (und das alles ebenfalls in den letzten 5 Wochen).

Hast du eine Idee, wie man ihm sein vielleicht vorhandenes KH-Trauma nehmen kann? Oder siehst du hier noch einen ganz anderen Zusammenhang, von den Zähnen mal abgesehen?

Danke, und liebe Grüße,
 
P

Petra Altmannshofer

Hallo Andrea,
da muss ich mal drüber nachdenken, aber ich vergess Dich nicht. Ich melde mich heute nacht oder spätestens morgen wieder.
Grüssle
Petra
 
P

Petra Altmannshofer

Hallo Andrea,

zunächst mal eine Handvoll Rückfragen:

1. Wie war die Nacht im KH? Warst Du die ganze Zeit bei ihm? Hat er wirklich unmittelbar danach sein Schlafverhalten geändert oder interpretierst Du das jetzt im Nachhinein rein? Zeigt er sonst Verhaltensänderungen.

2. Wie geht es ihm gesundheitlich? Ist er wieder ganz auf dem Damm? Wenn ja seid wann? Konntest Du ihn während seiner Krankheit optimal betreuen oder waren da Störungen (älteres Kind, Fremdbetreuung etc)

3. Wenn ein Kind um genau die gleiche Uhrzeit aufwacht gibt es zwei Denkansätze:
entweder Hunger (aber in dem Alter? Wie isst er unter tag, her mit dem Essensplan, hat er während der Krankheit weniger gegessen als sonst und somit Nachholbedarf?)
oder Schlafrhythmus mit Wachphase. Diese Erklärung greift aber nur, wenn er zu festen Zeiten abends einschläft. So wie ich Dich verstehe ist das zur Zeit nicht der Fall?

4. Augenzähne auweia. Die sind wohl wirklich schmerzhaft und bringen die Kinder aus der Bahn. Aber da hättest Du ja Hoffnung dass der Spuk bald vorbei wäre.

5. Entwicklungsschub. Wie ist er unter tag drauf? Auch sehr anhänglich oder eher selbständiger als vielleicht vor ein paar Wochen noch? Lernt er gerade was (selber essen, Türme bauen, sprechen, irgendwas besonderes?)

So nun warte ich mal, was Du zu berichten hast. Du musst Dich auch nicht kurz fassen, schreib einfach alles was Dir einfällt / auffällt.

Dann grüblen wir weiter
Gruss
Petra
 

AndreaLL

Fernsehbeauftragte
Hallo Petra,

danke für deine Mühe. Habe mir deine Fragen ausgedruckt, werde sie aber erst morgen beantworten können.

Gute Nacht,
 

AndreaLL

Fernsehbeauftragte
Hallo, Petra,

hier nun meine Antworten auf deine Fragen:

Im KH war ich die ganze Zeit dabei. Die Nacht war sehr unruhig und anstrengend, wie es nun einmal im KH so ist (Blutabnahme, Zugang legen, regelmäßiges Fiebermessen...).
Ich will natürlich nichts "reininterpretieren", aber der Zeitpunkt trifft nun mal zu. Möglicherweise kommen auch viele Faktoren zusammen.
Zur Gesundheit: - nach dem KH hat es noch drei Tage gedauert, und dann war Max auf einmal wieder ein ganz anderes Kind, konnte wieder lachen, gut essen; ich denke mir, das Schlimmste war zu dem Zeitpunkt überstanden; in der Folgezeit hat er lediglich eine leichte Erkältung gehabt; Störungen wie z.B. Fremdbetreuung hat es nicht gegeben;

An Hunger als Ursache für das Wachwerden habe ich auch schon gedacht. Sein Essensplan sieht so aus:
- morgens (ca. 6/7 Uhr) 1 Milchflasche (Milumil 2/250 ml)
- wenig später 1 Scheibe Brot mit Butter und wenig Marmelade am
Frühstückstisch
- zwischendurch Obst/Getreidebrei, oder Obst, oder Zwieback...
- Mittagessen mit uns
- nachmittags Banane mit Joghurt/Müsli...
- abends 1 Scheibe Brot mit Wurst/Käse
- 1 Flasche Milumil 2 (210 ml)

Die "Morgenflasche" baut Max in den letzten Wochen kontinuierlich ab, ich versuche das jetzt mit Vollmilch im Getreidebrei aufzufangen.
Abends haben wir Max jetzt auch schon mal einen Getreidebrei angeboten, wird auch genommen, ändert aber nichts daran, dass er nachts pünktlich zwischen 1 und 2 Uhr wach wird :-? .

Der letzte Augenzahn hat in der vergangenen Nacht dazugeführt, dass Max erst um 21.30 h schlafen gegangen ist, fünfmal wach wurde und um 5.45 h aufgestanden ist :( . Ich gebe ihm heute wieder Osanit, hoffe dass es ihm etwas hilft.

Entwicklungsschub? Ja, aber heftigst! Wir haben in den letzten Wochen immer schon gesagt, er hat gar keine Zeit sprechen zu lernen. Er ist so sehr mit seiner Motorik beschäftigt, alleine Rutsche hinaufklettern, rutschen, Treppen in Begleitung rauf- und runterklettern, Regale erklimmen...; Seit ein paar Tagen kann er alleine essen, und das allerneueste ist, dass er mir jetzt zeigt, wenn er "Pipi" in seine Windel macht.

Und das hat sich jetzt alles in den letzten 5 Wochen abgespielt. Deshalb meine ich, dass vieles zusammenkommt. Ich würde ihm nur so gerne die Nächte erleichtern, denn so können sie eigentlich garnicht erholsam sein.

Vielleicht siehst du ja etwas. Wir sind so nah dran, und deshalb wohl auch etwas "betriebsblind".
Und solltest du keine Idee haben, dann danke ich dir trotzdem, dass du dich bis hierhin durchgearbeitet hast :rose: .

Liebe Grüße,
 
P

Petra Altmannshofer

Hallo Andrea,

also ich hab jetzt auch nicht das Aha-Erlebnis, aber ich denke wir können schon mal zwei Sachen ausschließen:
1. Das KH-Trauma ist meines Erachtens keines oder vernachlässigbar, das heilt dann die Zeit
2. Hunger. Wenn es Hunger wäre, wäre es unlogisch dass er die Morgenflasche abbaut

Ich denke nicht zu verachten sind die Zähne: ich würde an Deiner Stelle hier mal ansetzen und versuchen Linderung zu schaffen so gut es halt geht. Sprich Osanit am Abend ruhig auch mal zwei-dreimal hintereinander im Halbstunden-Abstand. Oder vielleicht auch mal ein Zäpfchen Viburcol N, hilft bei uns in Extremsituationen gut.

Und was vielleicht auch noch ein Ansatz wäre: Wenn er motorisch so unterwegs ist, fehlt ihm einfach Nähe und Körperkontakt, er überfordert sich selber. Dazu gibt es zwei Lösungsansätze: Nachts Kontakt bieten indem ihr zusammen in einem Bett schlaft. Erspar Dir einfach die Wanderschaft. Oder: Unter tag versuchen Ruheinseln einzubauen, also aktiv anbieten, Lied singen, Schoßspiele, Buch anschauen auf dem Schoß. Also ihn mal rausholen aus seiner Aktivität und aktiv Körperkontakt bieten. Man könnte auch nachts zusammen schlafen als Übergang nutzen, bis er gemerkt hat: achso ich kann auch tags Körperkontakt haben, der mir gut tut. Verstehst Du was ich meine? Dann kann man nachts auch besseren Gewissens wieder mehr Selbständigkeit erwarten.

Ansonsten fällt mir leider auch nix mehr ein. Da würde ich drauf vertrauen, dass einfach wieder stabilere Zeiten und ruhigere Nächte eintreten - bis zum nächsten Entwicklungsschub.

Alles Liebe und melde Dich gerne wieder, wenn Du noch andere Denkansätze entdeckst.

Petra
 
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