Rina
Miss Brasilia
Hallo Ihr Lieben,
ich habe ein großes Problem mit dem Kindergarten und muß es mir mal von der Seele schreiben.
Ta soll dieses Jahr eingeschult werden. Er ist ein kann-Kind. Mein Mann und ich sind uns sicher, daß es der richtige Schritt ist, da Ta lernen möchte. Er addiert bis in den 20er-Bereich, er subtrahiert im 10er-Bereich, er fängt an zu buchstabieren, ist fingerfertig (malen, schneiden, basteln) und verlangt nach Wissen.
Er ist allerdings sehr zurückhaltend - speziell bei anderen Kindern. Er guckt zu, spielt neben ihnen her und auch mit ihnen. Doch er geht nicht auf die Kinder zu und verabredet sich z.B. nicht von allein. Wenn ein Kind herkommt, spielen sie gut zusammen. Er geht auch zu anderen Kindern und spielt dort ohne Probleme und ist dort auch offen und nett.
Diesen Schuh ziehe ich mir komplett an. Durch meine Selbständigkeit blieb mir wenig Zeit für Kontakte mit anderen Müttern und ich war nur das 1. Jahr regelmäßig mit ihm in der Krabbelgruppe. Danach nur unregelmäßig. Als ich mit Jo schwanger war, mußte ich durch einen Blasensprung in der 14. SSW längere Zeit liegen und mich danach schonen. Nach ihrer Geburt (sie wurde mit einer Knieluxation/Knieverrenkung geboren) folgten diverse Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, tägliche Krankengymnastik usw. und meine Priorität lag darauf, daß sie sich normal entwickeln kann und auf jeden Fall keine Einschränkungen bezüglich des Gehens bekommt.
In der direkten Nachbarschaft gibt es keine kleineren Kinder.
Wir arbeiten aber daran, daß er sich verabredet und mit anderen Kindern spielt.
Das war die Vorgeschichte. Könnt Ihr noch?
Im Januar hatte ich ein Gespräch im Kindergarten, daß mich aus den Socken gehauen hat. Sie sagten, daß sie nicht empfehlen würden, daß er eingeschult wird, da er nicht schulreif wäre. Er ist zu langsam und die anderen Kinder sind wesentlich weiter. Er lacht dort nicht und geht nicht auf die anderen Kinder zu. Er ist langweilig.
Ich fiel aus allen Wolken, weil er hier ganz anders ist. Er begreift sehr schnell, ist geistig wendig und spontan. Was er schon kann, habe ich ja bereits oben geschrieben. Für mich stand und steht immer noch fest, daß er in die Schule kommt. Er ist schulreif.
Die Kindergärtnerin wollte sich mit der Schulärztin bezüglich der Schuluntersuchung in Verbindung setzen und speziell wegen der Schulreife mit ihr sprechen. Das hat sie wohl auch getan, denn unsere Schuluntersuchung hat ergeben, daß Ta vom Wissen her absolut super ist. Sie ist aber auch der Meinung, daß er zu schüchtern ist und ein Träumer. Kann Sie das nach 20 Minuten beurteilen? Sind wir nicht alle zurückhaltend, wenn wir in ein großes, fremdes Gebäude (Gesundheitsamt) kommen und in eine Art Prüfungssituation geschupst werden? Nachdem sie Träumer gesagt hatte war für mich klar, daß sie das überhaupt nicht beurteilen kann, weil er absolut kein Träumer ist. Er hat nur kurz aus dem Fenster gesehen, weil sie sich gerade mit mir unterhalten hat.
Da die Ärztin mit der Kindergärtnerin befreundet ist, habe ich mir schon gedacht, woher der Wind weht.
Ich habe danach einen Termin bei unserer Kinderärztin gemacht, die Ta von Geburt an kennt und ihr alles geschildert. Ihrer Meinung sollte Tamino auf jeden Fall in die Schule. Sie denkt, daß er dort wesentlich besser zurecht kommen wird, da alles geordneter ist. Im Kindergarten laufen alle durcheinander, es wird getobt, geschrien und ist laut und Ta ist dadurch abgelenkt, wenn er z.B. malt oder die Vorschularbeit macht.
Die Alternative wäre für uns, ihn in die Vorschule zu schicken. Das geht aber nicht, da er ein kann-Kind ist. Wir müßten ihn erst einschulen und dann nach 6 Wochen zurücknehmen. Das ist Murx. Und im Kindergarten ist er total unterfordert. Er kann nicht noch ein weiteres Jahr dort sein. Er verlangt nach Input und freut sich auf die Schule.
Heute war die Schuldirektorin im Kindergarten und hat sich die Kinder angesehen, die in die Schule sollen. Ta hatte erzählt, daß sie ihn nur nach dem Namen gefragt hat und alle anderen Kinder viel mehr - nach Lieblingseissorten und warum sie sich auf die Schule freuen usw. Warum ihn nicht? Ich denke, da hat die Kindergärtnerin wieder ihre Finger im Spiel.
Für mich ist es einfach komisch, denn so, wie sie über Ta reden, ist er nicht. Gestern war er z.B. beim Schwimmkurs. Dort hat er sofort mit allen Kindern geredet, getobt, gelacht und gespielt. Warum macht er das im Kindergarten nicht?
Ta bestellt im Restaurant allein laut und deutlich sein Essen und Trinken. Er geht im Supermarkt zum Bäcker und kauft sich z.B. ein Brötchen. Bei einer großen Familienfeier neulich (meine Onkel und Tanten sehen wir nur selten) hat er mit allen Erwachsenen gesprochen und war fröhlich und aufgeschlossen.
Die Logopädin (ehemalige Studienrätin) sagt, daß er zwar zurückhaltend ist, aber sich jede Lehrerin solch einen Schüler wünscht, da er sehr diszipliniert ist und gehorcht.
Unsere Nachbarin ist seit 30 Jahren Grundschullehrerin und ist der Meinung, daß er eingeschult werden muß und daß er auch ein Jahr später ein zurückhaltender Mensch bleibt. Mein Mann und ich sind auch zurückhaltend und ruhig. Wir haben nur einen kleinen, aber dafür sehr guten Freundeskreis. Und so wird es bei Ta auch sein.
Warum sind Kinder schulreif, die laut sind, nicht hören können, andere Kinder treten und ständig die Zeit vor der Tür verbringen müssen, weil sie im Kindergarten (Musikschule) stören? Mir ist es wichtig, daß Ta keine Kinder schlägt und Respekt zeigt (natürlich darf er sich nichts gefallen lassen, soll aber andere Meinungen/Eigenschaften respektieren, jeden aussreden lassen usw.) und ich liebe ihn dafür, daß er so ist, wie er ist.
Mir tut es total weh, wenn die im Kindergarten so über Ta sprechen. Ich möchte so gern, daß er gemocht und anerkannt wird. Den Jungen, den die mir dort beschrieben haben, ist nicht mein Sohn.:ochne:
Danke an alle, die bis zum Schluß durchgehalten haben.
Ich würde mich sehr freuen, Eure Meinungen dazu zu hören.
Liebe Grüße
ich habe ein großes Problem mit dem Kindergarten und muß es mir mal von der Seele schreiben.
Ta soll dieses Jahr eingeschult werden. Er ist ein kann-Kind. Mein Mann und ich sind uns sicher, daß es der richtige Schritt ist, da Ta lernen möchte. Er addiert bis in den 20er-Bereich, er subtrahiert im 10er-Bereich, er fängt an zu buchstabieren, ist fingerfertig (malen, schneiden, basteln) und verlangt nach Wissen.
Er ist allerdings sehr zurückhaltend - speziell bei anderen Kindern. Er guckt zu, spielt neben ihnen her und auch mit ihnen. Doch er geht nicht auf die Kinder zu und verabredet sich z.B. nicht von allein. Wenn ein Kind herkommt, spielen sie gut zusammen. Er geht auch zu anderen Kindern und spielt dort ohne Probleme und ist dort auch offen und nett.
Diesen Schuh ziehe ich mir komplett an. Durch meine Selbständigkeit blieb mir wenig Zeit für Kontakte mit anderen Müttern und ich war nur das 1. Jahr regelmäßig mit ihm in der Krabbelgruppe. Danach nur unregelmäßig. Als ich mit Jo schwanger war, mußte ich durch einen Blasensprung in der 14. SSW längere Zeit liegen und mich danach schonen. Nach ihrer Geburt (sie wurde mit einer Knieluxation/Knieverrenkung geboren) folgten diverse Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, tägliche Krankengymnastik usw. und meine Priorität lag darauf, daß sie sich normal entwickeln kann und auf jeden Fall keine Einschränkungen bezüglich des Gehens bekommt.
In der direkten Nachbarschaft gibt es keine kleineren Kinder.
Wir arbeiten aber daran, daß er sich verabredet und mit anderen Kindern spielt.
Das war die Vorgeschichte. Könnt Ihr noch?
Im Januar hatte ich ein Gespräch im Kindergarten, daß mich aus den Socken gehauen hat. Sie sagten, daß sie nicht empfehlen würden, daß er eingeschult wird, da er nicht schulreif wäre. Er ist zu langsam und die anderen Kinder sind wesentlich weiter. Er lacht dort nicht und geht nicht auf die anderen Kinder zu. Er ist langweilig.
Ich fiel aus allen Wolken, weil er hier ganz anders ist. Er begreift sehr schnell, ist geistig wendig und spontan. Was er schon kann, habe ich ja bereits oben geschrieben. Für mich stand und steht immer noch fest, daß er in die Schule kommt. Er ist schulreif.
Die Kindergärtnerin wollte sich mit der Schulärztin bezüglich der Schuluntersuchung in Verbindung setzen und speziell wegen der Schulreife mit ihr sprechen. Das hat sie wohl auch getan, denn unsere Schuluntersuchung hat ergeben, daß Ta vom Wissen her absolut super ist. Sie ist aber auch der Meinung, daß er zu schüchtern ist und ein Träumer. Kann Sie das nach 20 Minuten beurteilen? Sind wir nicht alle zurückhaltend, wenn wir in ein großes, fremdes Gebäude (Gesundheitsamt) kommen und in eine Art Prüfungssituation geschupst werden? Nachdem sie Träumer gesagt hatte war für mich klar, daß sie das überhaupt nicht beurteilen kann, weil er absolut kein Träumer ist. Er hat nur kurz aus dem Fenster gesehen, weil sie sich gerade mit mir unterhalten hat.
Da die Ärztin mit der Kindergärtnerin befreundet ist, habe ich mir schon gedacht, woher der Wind weht.
Ich habe danach einen Termin bei unserer Kinderärztin gemacht, die Ta von Geburt an kennt und ihr alles geschildert. Ihrer Meinung sollte Tamino auf jeden Fall in die Schule. Sie denkt, daß er dort wesentlich besser zurecht kommen wird, da alles geordneter ist. Im Kindergarten laufen alle durcheinander, es wird getobt, geschrien und ist laut und Ta ist dadurch abgelenkt, wenn er z.B. malt oder die Vorschularbeit macht.
Die Alternative wäre für uns, ihn in die Vorschule zu schicken. Das geht aber nicht, da er ein kann-Kind ist. Wir müßten ihn erst einschulen und dann nach 6 Wochen zurücknehmen. Das ist Murx. Und im Kindergarten ist er total unterfordert. Er kann nicht noch ein weiteres Jahr dort sein. Er verlangt nach Input und freut sich auf die Schule.
Heute war die Schuldirektorin im Kindergarten und hat sich die Kinder angesehen, die in die Schule sollen. Ta hatte erzählt, daß sie ihn nur nach dem Namen gefragt hat und alle anderen Kinder viel mehr - nach Lieblingseissorten und warum sie sich auf die Schule freuen usw. Warum ihn nicht? Ich denke, da hat die Kindergärtnerin wieder ihre Finger im Spiel.
Für mich ist es einfach komisch, denn so, wie sie über Ta reden, ist er nicht. Gestern war er z.B. beim Schwimmkurs. Dort hat er sofort mit allen Kindern geredet, getobt, gelacht und gespielt. Warum macht er das im Kindergarten nicht?
Ta bestellt im Restaurant allein laut und deutlich sein Essen und Trinken. Er geht im Supermarkt zum Bäcker und kauft sich z.B. ein Brötchen. Bei einer großen Familienfeier neulich (meine Onkel und Tanten sehen wir nur selten) hat er mit allen Erwachsenen gesprochen und war fröhlich und aufgeschlossen.
Die Logopädin (ehemalige Studienrätin) sagt, daß er zwar zurückhaltend ist, aber sich jede Lehrerin solch einen Schüler wünscht, da er sehr diszipliniert ist und gehorcht.
Unsere Nachbarin ist seit 30 Jahren Grundschullehrerin und ist der Meinung, daß er eingeschult werden muß und daß er auch ein Jahr später ein zurückhaltender Mensch bleibt. Mein Mann und ich sind auch zurückhaltend und ruhig. Wir haben nur einen kleinen, aber dafür sehr guten Freundeskreis. Und so wird es bei Ta auch sein.
Warum sind Kinder schulreif, die laut sind, nicht hören können, andere Kinder treten und ständig die Zeit vor der Tür verbringen müssen, weil sie im Kindergarten (Musikschule) stören? Mir ist es wichtig, daß Ta keine Kinder schlägt und Respekt zeigt (natürlich darf er sich nichts gefallen lassen, soll aber andere Meinungen/Eigenschaften respektieren, jeden aussreden lassen usw.) und ich liebe ihn dafür, daß er so ist, wie er ist.

Mir tut es total weh, wenn die im Kindergarten so über Ta sprechen. Ich möchte so gern, daß er gemocht und anerkannt wird. Den Jungen, den die mir dort beschrieben haben, ist nicht mein Sohn.:ochne:
Danke an alle, die bis zum Schluß durchgehalten haben.
Ich würde mich sehr freuen, Eure Meinungen dazu zu hören.
Liebe Grüße
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