Liebe Leserinnen und Leser,
das Ausmaß der Schäden und die Nöte der Menschen, die ich seit meiner Ankunft in Pakistan und insbesondere bei meiner täglichen Arbeit in Punjab sehe, sind erschütternd. Und doch dürfen wir uns von dem Leid nicht lähmen lassen, sondern müssen schnell und sinnvoll handeln.
Gleich nach der Überschwemmung haben unsere 1.300 Mitarbeiter die überfluteten Krankenhäuser von Schlamm gereinigt und wieder zugänglich gemacht. Mehr als 14.000 Patienten mit Verletzungen, Haut- und Durchfallerkrankungen haben wir bereits versorgt. Die Gefahr eines Cholera-Ausbruchs ist hoch. Überlebenswichtig ist momentan sauberes Trinkwasser – 480.000 Liter stellen wir täglich bereit. Unsere mobilen Teams haben Plastikplanen, Decken und Seife an mehr als 60.000 Menschen verteilt, und jeden Tag versorgen wir weitere.
Als behandelnder Arzt fühle ich mit den Menschen, als Präsident von Ärzte ohne Grenzen weiß ich, wie dringend gerade in diesem von politisch-religiösen Spannungen zerrütteten Land unabhängige, neutrale humanitäre Hilfe ist. Daher sind unsere Projekte hier vollständig privat finanziert ohne zweck- und interessengebundene Regierungsgelder. Deshalb sind wir auf Menschen angewiesen, die uns unterstützen. Insbesondere Spenden, die nicht an konkrete Zwecke oder Einsatzländer gebunden sind, ermöglichen uns, auf eine Katastrophe wie die Flut in Pakistan rasch zu reagieren und uns auf zukünftige Krisen hier und anderswo vorzubereiten.
Ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre Unterstützung.
Ihr Dr. Tankred Stöbe
Präsident Ärzte ohne Grenzen Deutschland