noch 'n TV-Tipp: überforderte Kinder

Hedwig

Sternenfee
AW: noch 'n TV-Tipp: überforderte Kinder

hab die sendung nicht gesehen, behaupte aber, die thematik "kind als selbstverwirklichung" ist kein luxus-problem von eltern die geld haben.
könnt ihr euch wirklich komplett von allen erwartungen frei sprechen?
 

bribra

Gehört zum Inventar
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AW: noch 'n TV-Tipp: überforderte Kinder

hab die sendung nicht gesehen, behaupte aber, die thematik "kind als selbstverwirklichung" ist kein luxus-problem von eltern die geld haben.
könnt ihr euch wirklich komplett von allen erwartungen frei sprechen?

Natürlich hat man Erwartungen und unterstützt das Kind beim "seinen Weg finden". Und natürlich wäre ich auch nicht froh, wenn mein Sohn Schulabbrecher geworden wäre oder später mal Hartz IV bekommt und den ganzen Tag vor Fernseher und PC hockt. Ich erwarte schon, dass er was aus seinem Leben macht. Aber ER muss das machen. Ich hab ihn im Sport schon ein wenig gepusht - gebe ich unumwunden und ohne Scham zu - und "heute keine Lust" gab es nicht (gibt es heute immer noch nicht und er ist 18...), aber das liegt dran, dass man ja auch dafür zahlt (und im Hockey nicht zu knapp :umfall: )
--- aber in dem Moment wo es ihm keinen Spaß generell mehr gemacht hätte, dann wäre er abgemeldet worden und fertig. Dazu ist es aber nicht gekommen. Und es ist eben nur ein Sport, nicht noch dazu Instrument, Fremdsprachen, Sprachurlaub jede Ferien usw. usw. Und da setzt das Geld an: Können wir uns definitiv nicht leisten ... Da ist die Versuchung dann auch nicht da.

Aber ganz im Ernst: Ich kenne ein Mädel aus dem Hockeyverein, wo die Eltern auf 5 Zusatzaktivitäten bestehen: 1 Sport, 2 Instrumente, Theater und eine schwierige Zusatzsprache (in dem Fall Chinesisch...) Und das Kind pennt auf dem Hockeyplatz beim Spielen ein - und dazu gehört schon was...

Insofern: Ich denke schon, dass Geld eine wichtige Rolle spielr, denn das Geld ermöglicht es doch leichter, die eigenen überzogenen Erwartungen auch zu realisieren und je mehr man dann in Geldkreisen drin ist, desto mehr besteht doch auch die Gefahr sich zu überbieten im Sinne von "Mein Kind macht dies, mein Kind macht das... "

Liebe Grüße, Britta
 

Wölfin

Gehört zum Inventar
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Lucie, dann ist es ja nicht so schlimm, dass ich es verpasst habe :umfall:.
Und du hast echt bis zum Ende durchgehalten :zwinker:?

Für meinen Ältesten war "nur" die Ganztagsschule schon zu viel.
Er hatte viel zu wenig Zeit zu Hause, ständig wurde seine Zeit von außen strukturiert und geplant. Und wenn er dann endlich um halb fünf zu Hause war, hat er nicht selten bis um halb neun Hausaufgaben gemacht :umfall:.

Seit er zwischen zwei und drei nach Hause kommt und er mit den Hausaufgaben relativ zügig fertig ist und viel Zeit für sich alleine hat, geht es ihm viiiieeel besser.

Mag ja sein, dass es Kinder gibt, die gerne viel unternehmen. Dann ist es doch auch völlig o.k. (Conny :winke:). Aber jedes Kind ist anders und das gehört berücksichtigt.
 

Markus

schlimmer Finger
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danke markus :bussi: ...

sag, hast du die Sendung auch so erlebt wie ich oder bin ich nur angepiekst weil mir das Thema eh die Nase hochgeht?
überspitzt dargestellt ist es schon. ich finde es zB gar nicht schlimm, kindern englisch näher zu bringen - aber nur, solange sie auch spaß dabei haben, nicht als pflichtstunde für 3-jährige.

ein lichtblick war ja der eine wissenschaftler. der meinte, dass das schulsystem mit 4 jahren grundschule nicht mit der entwicklung der kinder zusammenpasst, es ist eher ein system, bei dem die elite sich vom rest absetzen möchte - bildungsschere durch reich und arm, genau so wie in der pisa-studie festgestellt wurde. ändern will die elite (und damit vor allem die politiker mit dem "C" in ihrem parteinamen) das sicher nicht, denn dann wären die kinder armer und bildungsferner familien eine konkurrenz für ihren nachwuchs.
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
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ach, wißt ihr, wenns drum gegangen wäre, dass sich manche Eltern einfach das Beste für ihr Kind wünschen und natürlich sich auch wünschen, dass es mal ne Stange mehr verdient wie sie selbst... (was ich legitim finde, wenn man das Kind etwas fördert und nicht schiebt wie ne bockige Geiß und unter Druck setzt...)

aber das wars ja nicht.
Es waren lauter Eislaufeltern, mehr oder weniger betucht oder zum Verzicht wegen Eislaufzielen bereit. Ne Mutter, die ihr Kleinkind schon mit Englisch traktiert, die anderen im bilingualen Luxuskindergarten für 1000 Euro den Monat, nur die Eltern sehen die Kinde nie, statt dessen den ganzen Tag professionelle Beziehungen erfahren. Die Eltern nehmen abends ein belehrtes sauberes Kleinkind mit, welches einen Tagesablauf hinter sich hat wie ein Geschäftsmann von einer Konferenz zur anderen :( ... von Dreck, von Toben, Kloppen, Matschen war da nicht die Rede.... aber das gehört für mich zu einer glücklichen erfüllten geförderten Kindheit und nicht diese künstliche Welt die dem Berufsleben angelehnt ist wo die Kinder nur ausser lernen noch singen und basteln dürfen. Aber leise bitte :ochne:

dann wie gesagt diesen Teenager der einer Privatschule mit acht anderen in einer Klasse sitzt - klar, ein vorheriger sog. "Schulversager" ... das übliche halt... was Wunder, dass nicht Hochbegabte und ADSL´er auch noch grad durchgehechelt wurde, das hätt gut in den allgemeinen Tenor gepasst.


wer von uns ich sag mal 5000 angemeldeten Schnullis erkennt sich denn da wieder?
ich hab auch kinder hier in der Nachbarschaft da schüttele ich nur den Kopf... über die Eltern :heilisch: ... aber die sind noch meilenweit entfernt von den Beispielen in der Sendung..
klar wirds die geben... aber sind die zahlenmäßig so relevant dass man da eine Sendung drüber macht und die Nation glauben lässt, das ist der Alltag in deutschen Elternhäusern?
 
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Cornelia

Ex-Exilfriesin
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hab die sendung nicht gesehen, behaupte aber, die thematik "kind als selbstverwirklichung" ist kein luxus-problem von eltern die geld haben.
könnt ihr euch wirklich komplett von allen erwartungen frei sprechen?

Kommt drauf an, was du unter Erwartungen verstehst...

Ich persönlich hasse diese höher, schneller, weiter Mentalität. Dieses schon vergleichen im Pekip-Alter, wo verglichen wird, wer wie schnell krabbelt usw.

Meine Erwartung an mein Kind/meine Kinder ist lediglich, dass sie tun, was sie können und dass sie ihr Bestes versuchen. Nicht übers Knie gebrochen, nicht mit Blick aufs Gymmi ab der 1. Klasse. Ich gehöre eher zu der Fraktion, mein Kind nicht aufs Gymmi zu schicken und ihnen den Streß vom G8 zu ersparen und ihnen den Weg über die Realschule zum Abitur anzubieten - sofern sie überhaupt diese Ambitionen und die Fähigkeit haben. Es kann ja auch nicht nur Akademiker geben. Ich brauche kein 1er Kind, um mich mit ihnen über ihre Leistungen zu freuen. Als am Freitag die Zeugnisse verteilt wurden, war meine Frage: bist du zufrieden? Mehr wollte ich nicht wissen. ;-) Klar habe ich mich letztendlichüber das gute Zeugnis mit ihr gefreut - aber ich bin davon überzeugt, dass es einigen nicht genug wäre. Mir reicht ein ausgeglichenes Kind, das Freude am Lernen hat. Ohne Druck, ohne Nachfragen. Und ohne Schelte, wenns man ne schlechtere Note gibt.

Wenn das auch schon zuviel ist - dann kann ich mich nicht freisprechen. Aber ich tu es trotzdem ;-)
 
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