nicht wehren können, wie verhält man sich als elternteil.

bifi1303

Pimpelmoser
hallo meine lieben,

ich war gestern außer kraft gesetzt mit prämenstrueller migräne.*wiesooft*
mein mann ist also alleine los mit ville.
sie führen zu einem indoorspielplatz.
als die beiden gegen abend heim kamen, erzählte mir mein mann, dass ville ein nicht so tolles erlebnis hatte, welches ville doch recht konfus machte.
ein junge etwa in villes alter, von der statur kleiner, kam einfach auf ville zu und schubste ihn um.
ville blieb kurz sitzen, stand wieder auf und der junge schubste ihn wieder um- insgesamt ging das spielchen 3 mal.
ville war regelrecht erschrocken und blieb liegen, wie ein käfer auf dem rücken.
mein mann meinte zu ville, dass er den jungen auch schubsen soll.
ville machte nichts.
dann holte der junge bälle und beschmiss ville mit diesen.
ville machte nichts und wurde immer trauriger.
dann rief mein mann ville zu sich und die beiden spielten dort weiter.
dann wollte ville bobby car fahren, er ging zu einem car, ein anderes kind kam dazu und nahm es ville weg. ville machte keine anstalten und blieb einfach regungslos.

ich war richtig fertig nach dem mein mann davon berichtet hat.
irgendwie wurde ich wütend auf mein mann, dass er dort nicht eingegriffen hat und machte ihn dafür verantwortlich. ich weiß es ist falsch aber meine wut war so groß.
zumal mein mann noch meinte er hätte ville die klügste alternative beigebracht und die wäre sich zu entfernen, eingfach weggehen.


ich beobachte es schon immer in der kindergruppe oder auch im sportverein, dass sich ville alles wegnehmen lässt und seinen willen nicht durchsetzen kann.egal ob es sein essen ist, sein getränk, sein spielzeug etc.
wenn eine gruppe mit kindern zu groß wird, dann zieht sich ville auch zurück und hängt an meinem bein.
ich sag ihm dann auch immer, dass er sich nichts wegnehmen lassen soll und nein sagen müsste. aber er steht dann so hilflos in der menge.
außer bei uns daheim, da wird es immer dramatisch wenn er was nicht will oder nicht bekommt.

wie regelt ihr solche situationen, wie bestärkt ihr euer kind?
sich einfach zu entfernen, heißt für mich, dass man sich mit der sache nicht auseinander setzt.
im leben kann ich mich doch nicht einfach immer nur aus dem staub machen wenn es schwierig wird, oder?

die gene meines mannes haben sich bei ville zu größeren teilen ausgebreitet,kann man nichts machen. ich bin in solchen momenten eher auf konfrontation und als kind habe ich mich sogar mit jungs richtig geprügelt.
ist auch keine lösung, ich weiss aber
liegt es daran dass ich geschwister hatte ?

ich habe keinen nerv darauf, dass wenn ville ab nächstes jahr in den kindergarten geht sich alles gefallen lässt und unter geht. zumal es später in der schule ja auch noch harte zeiten geben wird.

liebe grüße von einem traurigen mutterherz.
 

Rona Roya

Gehört zum Inventar
AW: nicht wehren können, wie verhält man sich als elternteil.

Liebe Birgit,

wie alt ist denn Ville genau? Zwei?

Ich denke, wenn er in den Kindergarten kommt, wird er es nach und nach von allein lernen, sich zur Wehr zu setzen! Habe ich in meinem Umfeld auch schon so oft erlebt; Ville muß das ja auch erst lernen. Bestimmt hatte er noch nie eine Konfrontation dieser Art, nicht?

Was ich aber niemals machen würde, ist, das Kind dazu auffordern, sich tätlich zu wehren! Z.B. Wenn der eine schubst- daß das Kind dann zurückschubsen darf. Es soll sich verbal wehren und laut sagen: "Bitte hör auf damit! Lass das!" Insofern war es m.M.n. schon richtig von Deinem Mann, sich erstmal zurück zu ziehen- er hätte vielleicht noch zu dem Jungen sagen sollen, daß er aufhören soll. Also Partei für Deinen Sohn ergreifen sollen.... Dein Sohn hätte womöglich bei einer "Klopperei" eh den kürzeren gezogen.

Mach Dir keine Sorgen- Dein Sohn wird in seinem Leben noch sehr viele Gelegenheiten haben, sich mit Problemem auseinandersetzen zu müssen und auch er wird es lernen! Spätestens im Kiga!

Liebe Grüße
 

Davids_Mama

Gute Fee
AW: nicht wehren können, wie verhält man sich als elternteil.

Vorm Kindergarten hat sich David auch so verhalten. Er kannte halt so ein Verhaltn von anderen Kinder nicht. Im KiGa lernen sich sich dann zu wehren. Aber das muss jedes Kind für sich selber herausfinden. David kann eigentlich gut einschätzen bei welchen Kind es sich lohnt sich auch mal durchzusetzten und bei welchen Kind es kein Sinn macht, weil sie es eh nur weiter machen (bei solchen geht er halt eben wo anders hin)

LG Kathrin
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: nicht wehren können, wie verhält man sich als elternteil.

Spontan würde ich meinen Mann in so einer Situation auch zur Sau machen. Wie soll das Kind denn bitte lernen, daß ihm Unrecht geschieht und dieses nicht okay ist, wenn nicht mal seine Eltern ihm helfen, wenn er selbst es nicht schafft?

Wenn ein Kind kommt und meine Kinder so umschubst, dann würde ich bei der Kleinen (2,5) deutlich eingreifen. Dem Kind klarmachen, daß es mein Kind nicht schubsen DARF! Es sogar wegschicken. Und pfeif auf die Einmischung in anderer Leute Erziehung! Genauso würde ich jedem Kind sagen, daß es nicht einfach ein Spielzeug wegnehmen darf, sondern warten muß, bis dieses Spielzeug wieder frei ist - oder eben fragen.

Ganz ehrlich, ich finde deine Reaktion gut und richtig. Es geht hier nicht um "sich wehren", das mußt du deinem Kind gar nicht zeigen, wenn du ihm nur vorher schon das Gefühl vermittelst, du stehst bei Unrecht für es ein. Wenn dein Kind dann das Gefühl hat, es ist nicht okay, daß andere es herumstoßen, dann wird es auch selbst Wege finden, diese Konflikte zu lösen - die können auch in Hauen und Schubsen bestehen, da kann man dann Alternativen aufzeigen.

Aber wortlos weggehen, das MUSS dem Kind ja vermitteln: naja, kann man eh nichts gegen machen, wenn selbst die Großen nichts dagegen tun (können).

Salat
 

bifi1303

Pimpelmoser
AW: nicht wehren können, wie verhält man sich als elternteil.

Liebe Birgit,

wie alt ist denn Ville genau? Zwei?

Ich denke, wenn er in den Kindergarten kommt, wird er es nach und nach von allein lernen, sich zur Wehr zu setzen! Habe ich in meinem Umfeld auch schon so oft erlebt; Ville muß das ja auch erst lernen. Bestimmt hatte er noch nie eine Konfrontation dieser Art, nicht?

Was ich aber niemals machen würde, ist, das Kind dazu auffordern, sich tätlich zu wehren! Z.B. Wenn der eine schubst- daß das Kind dann zurückschubsen darf. Es soll sich verbal wehren und laut sagen: "Bitte hör auf damit! Lass das!" Insofern war es m.M.n. schon richtig von Deinem Mann, sich erstmal zurück zu ziehen- er hätte vielleicht noch zu dem Jungen sagen sollen, daß er aufhören soll. Also Partei für Deinen Sohn ergreifen sollen.... Dein Sohn hätte womöglich bei einer "Klopperei" eh den kürzeren gezogen.

Mach Dir keine Sorgen- Dein Sohn wird in seinem Leben noch sehr viele Gelegenheiten haben, sich mit Problemem auseinandersetzen zu müssen und auch er wird es lernen! Spätestens im Kiga!

Liebe Grüße

ich danke dir für deine antwort.
ville wird im märz 3 jahre alt.
eine konfrontation in diesem ausmaß hatte er noch nicht, nein.
ich hatte meinen mann ja auch gefragt wieso er nicht eingeriffen hat. das machte mich ja noch so wütend.
ich erklärte ihm, dass ich mit ville zu dem kind gegangen wäre und versucht hätte zu erklären, dass es nicht ok ist was es gerade gemacht hat.
und evtl sogar mit dem kind zur mutter gegangen wäre.
habe es schonmal gemacht als ein kind in einer bücherei ohne grund getreten hatte.
mein mann war auch dabei. er meinte ich soll ruhig bleiben. konnte ich aber nicht.
habe gefragt was dass soll und warum das gemacht wurde?!dann kam die mutter hinzu und ich meinte zu dem jungen dass er doch bitte jetzt mal seiner mama erzählen möchte was er gerade mit dem kleinen jungen gemacht hat. das kind fing an zu weinen aber in dem moment war es mir egal.
mein mann fand es nicht ok und meint ich wäre rabiat.

mein mann meint dazu aber nur, dass wir evtl nicht immer dabei sind und dann hat er keine stärkung im rücken. und zum "nein" sagen "ich will dass nicht", meinte er nur, dass reden auch nichts bringen würde.
ich bin da anderer meinung. hätte ich gestern noch weiter darauf rumgeritten, wäre es hier zu einem kleinen streit gekommen.

genauso wie mein mann vor kurzem mit ville bei einem nachbarkind zum spielen war.
er kam heim und ich fragte wie es denn gelaufen sei.
mit diesem kind ist er oft zusammen und ich weiß wie es manchmal bei den beiden endet.
ville darf dann nichts mehr- kein spielzeug anfassen geschwiege denn irgendetwas sagen und das andere kind wird richtig böse zu ville.
mein mann erzählte mir, dass das andere kind geweint hätte weil ville es gekiffen hat.
ich fragte ihn ob er das glaubt?!ville weiß gar nicht was kneifen ist!!!
als ich kurz darauf mit ville wieder beim nachbarskind zum spielen war und ich mit der mutter nen kaffee getrunken hatte, weinte dieses kind wieder llauthals los.
wir sind hin und fragten was los sei.
ville hätte gekniffen.
ville wurde gefragt, es wurde von ihm beneint.
ich erklärte dem kind das ville sowas gar nicht kennt geschwiege denn sowas machen würde.
es kam heraus, dass das kind von einem anderen jungen immer gekniffen wird wenn es etwas macht was der junge nicht möchte.
ville´hatte etwas gemacht was das nachbarskind nicht wollte, und das kind fing an zu weinen, schob die schuld auf ville dass er gekniffen hatte.

ich nehme mein kind in schutz und stärke es so weit es geht.
wenn er etwas angestellt hat, wird mit ihm darüber geredet.
mein mann bekommt leider nicht so viel mit, da er leider beruflich sehr eingespannt ist und er betrachtet alles immer nüchtern.
 

bifi1303

Pimpelmoser
AW: nicht wehren können, wie verhält man sich als elternteil.

Spontan würde ich meinen Mann in so einer Situation auch zur Sau machen. Wie soll das Kind denn bitte lernen, daß ihm Unrecht geschieht und dieses nicht okay ist, wenn nicht mal seine Eltern ihm helfen, wenn er selbst es nicht schafft?

Wenn ein Kind kommt und meine Kinder so umschubst, dann würde ich bei der Kleinen (2,5) deutlich eingreifen. Dem Kind klarmachen, daß es mein Kind nicht schubsen DARF! Es sogar wegschicken. Und pfeif auf die Einmischung in anderer Leute Erziehung! Genauso würde ich jedem Kind sagen, daß es nicht einfach ein Spielzeug wegnehmen darf, sondern warten muß, bis dieses Spielzeug wieder frei ist - oder eben fragen.

Ganz ehrlich, ich finde deine Reaktion gut und richtig. Es geht hier nicht um "sich wehren", das mußt du deinem Kind gar nicht zeigen, wenn du ihm nur vorher schon das Gefühl vermittelst, du stehst bei Unrecht für es ein. Wenn dein Kind dann das Gefühl hat, es ist nicht okay, daß andere es herumstoßen, dann wird es auch selbst Wege finden, diese Konflikte zu lösen - die können auch in Hauen und Schubsen bestehen, da kann man dann Alternativen aufzeigen.

Aber wortlos weggehen, das MUSS dem Kind ja vermitteln: naja, kann man eh nichts gegen machen, wenn selbst die Großen nichts dagegen tun (können).

Salat

danke:bussi:
habe schon gedacht ich wäre ein überbehütendes muttertier.
als ich unten bei dir zu einem link gelesen habe: verheiratet ,alleinerziehend,
musste ich schmunzeln und an mich denken...hihi.
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: nicht wehren können, wie verhält man sich als elternteil.

In so einer Situation erwarte ich eigentlich von der mutter oder dem Vater des schubsenden Kindes das sie eingreifen.

Ich möchte nicht, dass mein Kind schubst, haut, beißt, ...also fordere ich ihn auch nie dazu auf, es zu tun, wenn ein anderes Kind es macht. Worte können das gerade wenn sie klar gesprochen / geschrien werden schon helfen.

Bei uns im Kindergarten schauen die Erzieher hin, wenn soetwas passiert und greifen auch ein. Um den Kindern zu helfen sich mit Worten auseinander zu setzen. Wenn Ville noch nicht im Kindergarten ist, finde ich es ganz normal, dass er noch hilflos im Umgang mit anderen Kindern ist. Soetwas kann man doch nur mit anderen Kindern lernen.

:winke:
 

Alena

Dauerschnullerer
AW: nicht wehren können, wie verhält man sich als elternteil.

Ich kann dich gut verstehen, als Mutter blutet einem das Herz wenn das eigene Kind von anderen nicht nett behandelt wird. Soweit es geht, versuche ich immer mich zurückzuhalten auch wenn es mir oft schwerfällt.

Wenn mein Kind geschubst wird, greife ich nicht ein. Auch nicht, wenn ihm etwas weggenommen wird. Für dein Kind sind es eher fremde Situatonen und damit muss er erst mal umgehen lernen. Wenn du das für ihn übernimmst lernt er ja: Ich kann das nicht alleine regeln, da kommt Mama immer und macht das für mich.
Wenn er es sich gefallen lässt - dann ist sicher ein Großteil Verblüffung und Unsicherheit dabei. Aber solange er nicht weint würde ich nichts machen. Ihm hinterher wie du es auch machst "Tipps" fürs nächste Mal geben: "Sag ganz laut und deutlich NEIN zu dem anderen Kind" usw.
So habe ich es bei Nina gehalten und es hat funktioniert. Die Kinder haben sie dann auch in Ruhe gelassen.

Etwas anderes ist es natürlich wenn z.B. gebissen oder getreten wird, dann würde ich schon hingehen und dem anderen Kind sagen dass das falsch ist.

Aber wie gesagt: bei Schubsen und Rempeln und Sachen abnehmen muss mein Kind lernen, das alleine zu regeln. Irgendwann wird es auf den Trichter kommen und sich verbal wehren oder sonstwie deutlich machen, dass es ihm nicht passt.
 
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