Muss Liebe zu einem Kind zuerst wachsen ?

Simone

Lesemaus
Bitte gräme dich nicht allzu sehr, ich bin mir sicher, dass du auch Zóe noch mehr lieben wirst.
Charlotte ist zwar mein erstes Kind, aber auch ich habe öfter Zweifel und Ängste, allerdings eher andersherum.
Besonders, wenn sie wieder mal besonders unleidlich ist und ich schon alles probiert habe. Dann könnte ich heulen und denke mir: Mag sie mich überhaupt? Oder wenn abends Uli nach Hause kommt und sie vor Freude juchzt und lacht, dann kommt bei mir auch ein wenig Eifersucht hoch. Nicht gegen Uli, es freut mich natürlich wenn Charlotte ihm ihre Zuneigung zeigt, aber ich bin halt "immer da" und deshalb gibt es keinen Grund für solche Zuneigungsbekenntnisse.
 

Rona Roya

Gehört zum Inventar
Liebe Rachel,

ich finde es so mutig von Dir, so offen darüber zu schreiben- genau so ein Posting wollte ich nämlich auch schon mal eröffnen, hatte aber nicht den Mut, weil ich befürchtete, verurteilt zu werden.

Bei mir war es so, daß ich bei Larissa am Anfang dieses "Distanz-Gefühl" hatte und ich fühlte mich so schlecht und hatte Gewissensbisse ihr gegenüber...
Auch ich suchte nach den Ursachen, fand aber irgendwie keine, da Larissa wirklich das perfekte Baby war.
Heute sage ich mir, daß es einfach so war- für Gefühle kann man einfach nichts. Bei manchen schlägt es ein, bei manchen dauert es einfach länger- mach Dir keinen Kopf!

Du liebst Deine kleinste Maus- und Du hast fünf Kinder, und wirst nie alle so nach dem Gießkannenprinzip mit gleichviel Liebe überschütten können. Jedes Kind wird von Dir geliebt für sein ganz besonderes Wesen- und das macht ja erst die Liebe zu den Kindern aus!

Liebe Grüße
 

Jill A.L.

Dauerschnullerer
Hallo,

kann es sein, dass gerade wenn Babys so pflegeleicht sind, es ein wenig schwierig ist, die Liebe gleich zu fühlen? Bisher haben schon mehrere so etwas in der Richtung geschrieben. Außer weinen können sie in dem Alter ja auch noch nichts. Das ist die einzige erkennbare Gefühlsregung.
Weinen löst ja auch immer sämtliche Mütterinstinkte aus. Und die Babys die wenig oder garnicht weinen (gibts das wirklich ? :verdutz: )...tja da dauerts dann eben vielleicht einfach länger, bis die Instinkte und die Liebe da sind?

Eins ist sicher, früher oder später (meistens eher früher;-) )wird sie ganz dringend Trost und Aufmerksamkeit brauchen.

Gruß
Jill
 

Nemo

nah am See
Hallo Rachel,

ich drück dich mal ganz fest, denn ich kann gut verstehen wie du dich fühlst. Mir ging es nach Matleenas Geburt genauso, nach all den Monaten der "trauten Zweisamkeit" kam sie mir auf einmal ganz fremd vor. Insbesondere weil sie sich in den ersten Tagen nur von meinem Mann beruhigen ließ. Besser wurde es erst nach einigen Wochen, in denen ich viel geweint hab und mich ständig gefragt habe, was ich wohl falsch mache und ob ich meiner Mutterrolle wohl jemals gerecht werde. Aber mit jedem Tag haben wir uns ein bißchen mehr kennengelernt und je besser ich sie kannte, um so mehr hab ich sie geliebt. Gib euch einfach ein bißchen Zeit und Ruhe (die du wahrscheinlich bei deiner Rasselbande eher selten hast).

Liebe Grüße
Sandra
 
N

Natalia

Liebe Rachel,

also ich bewundere Dich auch immer dafür, wie mutig Du über Deine Gefühle schreiben kannst und dafür, wie klar und gut Du so komplizierte Sachen ausdrücken kannst.

Ich habe mich in der Schwangerschaft oft gefragt, wie sich wohl die Mutterliebe anfühlt. Irgendwie fand ich das komisch, daß ich demnächst vermutlich jemanden über alles lieben würde, den ich noch gar nicht kannte. Eine Freundin von mir erzählte, daß sie sich in der SS auch immer Gedanken darüger machte, ob sie sich mit ihrem Sohn überhaupt verstehen würde, denn er wäre doch eine eigene Persönlichkeit und hätte vielleicht einen ganz anderen Charakter ... Und dann hätte sich das alles als totaler Quatsch erwiesen, denn als er da war, war sie vom ersten Augenblick an von der Liebe total überwältigt.
Also, bei mir war es nicht so. Ich empfand es zwar als richtiges Wunder, daß aus meinem Bauch dieses perfekte, wunderbar duftende Wesen erscheinen konnte, ich habe es mir ununterbrochen angesehen und konnte gar nichts anderes machen. Aber so eine überwältigende Liebe empfand ich am Anfang nicht. Und ich fragte mich, ob die Leute es sich nicht einreden, diese Liebe auf den ersten Blick ihrem Kind gegenüber.
Wahrscheinlich ist das wirklich ähnlich wie mit der Liebe auf den ersten Blick, manchmal gibt es sie, manchmal braucht man Zeit. Meine Liebe ist gewachsen, je mehr ich mich um mein Baby gekümmert habe und je besser ich es kennengelernt habe. Ich weiß gar nicht, wann es passiert war, daß es für mich nichts Wichtigeres auf der Welt gab.
Aber bei fünf Kindern ist es bestimmt ganz anders. Ich denke, es ist doch eher ein gutes Zeichen, daß Du nicht genauso empfindest wie bei Aurélie. Das ist ein anderes Kind, ihr habt eine andere Geschichte, eine andere Beziehung, im anderen Fall würdest Du vielleicht etwas übertragen und das wäre vielleicht weniger gesund. Mach Dir keine Sorgen, gib euch ruhig Zeit. Ich wundere mich gerade auch, daß ausgerechnet ich Dir hier irgendwelche Ratschläge gebe. Für mich bist Du eine sehr kluge, sehr sensible Frau (ich weiß, wir kennen uns eigentlich nicht direkt, aber ich lese halt immer Deine Beiträge) und ICH habe keine Zweifel, daß Du auch für Zoé eine wunderbare Mutter bist und sein wirst.

Liebe Grüße, Natascha
 
N

Nimufrosch

Ich hab nur drei und es war bei jedem anders. Beim ersten Kind hab ich ganz schön lange gebraucht um vertraut zu werden mit ihm, beim zweiten war es Liebe auf den ersten Blick und beim dritten hat es etwas gedauert.
Das erste mal bewußt geworden, wie sehr ich mein drittes Kind liebe ist mir,als ich mich das erste mal um sie gesorgt habe.
Mach Dir kein Sorgen. Ich bin mir sicher Du liebst sie schon sehr, Du weißt eben nur noch nicht wie sehr.
Gefühle sind übrigends stark hormonabhängig, vielleicht war dei Ausschüttung bestimmter Hormone nach der Geburt bei Aurelie stärker?

Liebe ist Tat! Und da bin ich mir sicher Du bist eine sehr liebevolle Frau, die Gefühle kommen schon noch nach!

:tröst:

Hast Du ein bißchen Zeit zum Ausruhen?

Silke
 
5

5MädelHaus

DANKE!

Ihr habt Recht, ich kann nicht erwarten, dass es so wird wie bei Aurélie. Aurélie ist eben Aurélie und Zoé ist Zoé, 2 ganz verschiedene Menschen. ZU all meinen Kinder habe ich eine andere Beziehung, nicht besser, nicht schlechter - einfach anders, weil jedes Kind anders ist.

Was Du sagst Silke, wegen dem Sorgen, kann ich bestätigen: bei Aurélie musste ich mir ziemlich bald Sorgen machen :-?. Aurélie musste mit 5 Wochen ein Schlaflabor machen, da sie eine seltsame Atmung hatte, und man nicht wusste woher das kommt. Kaum war das "erledigt" kam diese neurologische Sache dazu, mit dieser Tonusstörung und der Schieflage.

Vielleicht ist es wirklich das, das alles so unkompliziert läuft, und das irgendwie gar nicht erwartet habe. Ich werds einfach geniessen.

Danke für Eure lieben Worten, Ihr habt mir sehr geholfen.

Liebe Grüsse

Rachel
 

KätheKate

Gehört zum Inventar
Hey Rachel,
ihr müsst euch doch erstmal kennenlernen!
Zwiespältige Gedanken sind ganz normal. Meine Schwägerin hatte ne Depri, die hat sich gar keine Gedanken mehr gemacht, ausser um sich selbst. Die Kinder hat sie abgeschoben.
Ist doch schön für Zoe, wenn du dir Gedanken über eure Zukunft machst.
Alles wird gut
 
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