Motorik-Probleme

gummibär

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Hallo,

ich mach mich hier ja ziemlich rar und fühl mich auch nicht wohl dabei hier um Antwort/Hilfe zu bitten,weiß aber nicht an wen ich mich sonst wenden soll.:(

Nikolai hatte heute Sporttag und vor kurzen in der Schule von der AOK einen Sporttest,http://www.kidsaktiv.de/

heute hatte ich das Gespräch mit dem AOK-Vertreter und Nikolai hat überall deutlich unterdurschnittlich abgeschnitten.
Unabhängig davon hat er sich heute morgen geweigert am Sporttag teilzunehmen weil er schon bei den Vorübungen dazu so schlecht war.Er hat sich dann doch von mir und seiner Lehrerin überreden lassen teilzunehmen.Er war auch als ich ihn abgeholt habe zufrieden und ganz froh-war mir am wichtigsten.
habe dann aber Niks Lehrerin und Rektorin(die gerade zusammenstanden) nochmal angesprochen.Er hat auch die Aufgaben des Sporttags kaum bewältigen können.Laut Lehrerinnen ist er motorisch stark auffällig.Sein Bewegungsablauf beim Laufen,seine Fähigkeiten beim Springen,Werfen etc. alles ist "mangelhaft".

NIkolai war schon immer langsamer im Lernen von neuen motorischen Dingen.Schon Laufen hat er sehr spät gelernt.Fahradfahren auch(aber dann ohne Probleme).Das er nicht gut hüpft wurde auch schon im Kindi angesprochen.er ging bis vor kurzem ins Ballett um ihn etws zu fördern.Unsere Sommerurlaube bestanden die letzten 2 Jahre aus langen,täglichen Wandertouren die er ohne Problem und mit viel Energie meisterte.
Skifahren war er auch und ist da positiv aufgefallen.

Sonst war immer mein Gefühl,dass er einfach Zeit braucht und ich ihn nicht unter Druck setzten möchte.Er reagiert eh superempfindlich auf Versuche meinerseits ihn zB zum Seilhüpfen daheim zu motivieren.Er fühlt sich da gleich übefordert.Und ich will nicht dass er sich "gedrillt" fühlt. Ich finds aber auch traurig,dass es für ihn ja ein Problem darstellt am Sportuntericht teilzunehmen und er schon zum Außenseiter wird :(

Mein "Plan" ist jetzt nächste Woche Kinderazt(ein anderer-Termin hab ich schon),augenarzt(Termin haben wir schon länger weil er auch gehemmt ist in der Bewegung da er Abstände nicht richtig einschätzen kann-hab ich auch).einfach um körperlich alles abklären zu lassen.
Außerdem soll er sich für eine Sportart als Ballettersatz entscheiden(war eh so mit ihm besprochen)-aber da das wahrsch. Reiten sein wird (wir haben ein Pony und das soll demnächst in einen Stall mit Unterricht umziehen und das gefällt NIk ) bezweifle ich dass damit diese Sachen wie Hüpfen besser werden.
Wir haben einen großen Garten und die Kinder spielen viel draußen-ich fühl mich aber doch irgendwie gedrängt was zu tun.:(Er ist aber auch ein Kind das zuviel programm nicht brauchen kann-heut ist die Musikkschule zum letzten Mal und er ist froh wenn er mehr Zeit zum Spielen hat-das will ich ihm auch nicht nehmen.

Ich schwanke zwischen "die Schule/Kindi" übertreibt und "wir haben was verpasst/machen zu wenig".

mein Vater ist übrigens selbst Sportlehrer und sieht Nik oft und hat sich noch nie besorgniserregend geäußert.

ach Mist!

vielleicht hat ja jemand Erfahrungswerte zum Thema!

Gruß-Claudia
 

Wölfin

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AW: Motorik-Probleme

Mein Bruder und ich waren auch extrem unsportlich, komischerweise war das früher nicht so ein Problem wie heute. (im Skifahren waren wir auch gut :zwinker:)

Aber an deiner Stelle würde ich trotzdem ausschließen wollen, dass es eine Ursache hat, die behoben werden kann.


Mein Sohn hat motorische Problem und daraus resultierend Wahrnehmungsprobleme (u.a. hatte er Höhenangst und konnte beim Radfahren den Abstand zur Erde nicht einschätzen). Bei ihm war die Ursache das KiDD-Syndrom, eine Blockade in der Halswirbelsäule. Leider wurde das erst vor 1 1/2 Jahren von einer Ärztin in Hamburg diagnostiziert und behandelt. Seit dem macht er aber riesen Fortschritte, aber ein guter Sportler wird er wohl nie.


Wenn aber nichts gefunden wird empfehle ich dir: locker bleiben und die Ansprüche der Lehrer mal auf ein Normalmaß herunter schrauben. Nicht jedes Kind ist ein Super-Mathematiker und nicht jedes Kind ist ein Super-Sportler (zumindest was den Schulsport angeht :nix:).
 

Corina

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u

Fabian hat(te) das auch.
Er ist im Kindergarten während eines Jahres in die Psychomotorik gegangen. Dadurch hat sich vor allem die Feinmotorik stark verbessert.
Seit er in der Schule ist, macht er viel Sport. Neben den 3 Stunden Turnen in der Schule geht er 1x ins Handball (1,5 Std.) und 1x ins Leichtathletik (1,5 Std.).
Die Motorik hat sich dadurch stark verbessert und er ist auch sehr viel selbstsicherer geworden.
Klar ist er immer noch viel "tolpatischiger" als andere und er wird auch noch öfters ausgelacht, aber ich bin froh, dass er unbeirrt weiter diese 2 Sportarten betreibt.

Nik ist ja 2 Jahre jünger als Fabian, vielleicht braucht er einfach noch etwas Zeit? Ich würde aber auch die Kiä ansprechen, vielleicht gibt es ja bei Euch in der Nähe auch eine Psychomotorik-Therapie?

Und wie Wölfin schon schrieb, nicht jeder ist ein Supersportler. Nik hat bestimmt viele andere Qualitäten.
 
P

Paulchen

AW: Motorik-Probleme

Also, meine Schwester ist extrem unsportlich und das wurde schon vor 40 Jahren angesprochen, hat sich aber nie geändert, sie ist es noch immer, obwohl sie viel Sport macht! Ihre Tochter ist genauso...

Ich denke, da schon zwei unabhängige Institutionen draufgeschaut haben, wird etwas dran sein. Vielleicht könnt ihr spielerisch daheim was machen: Ball werfen, Balancieren, Stelzenlaufen o.ä. Und ansonsten finde ich gut, wie ihr damit umgeht, dass ihr das Kind einfach nehmt so wie es ist. Vielleicht würde ich nochmals den Kinderarzt ansprechen und mir eine Institution empfehlen lassen, wo es getestet werden kann und dann auch entsprechende übungen gezeigt werden. Oder vielleicht kann dein Vater das auch machen, wenn er Sportlehrer ist!

Wie war denn die Schuleingangsuntersuchung, war da alles o.k.?

Das wird schon. Vertrau ihm und euch :)

katja
 

Elulili

Miss Gänsefüßchen
AW: Motorik-Probleme

Hallo , :winke:

bei meinen beiden älteren Söhnen ( 8 und 11) war es auch so , dass sie motorisch auffällig waren , allerdings waren das beim Älteren grobmotorische Probleme (er ist ständig irgendwo gegen gelaufen , konnte nicht auf einem Bein stehen geschweige denn Hüpfen...) und beim Jüngeren feinmotorische Geschichten (Schneiden ,Schreiben usw):(

Sie waren in allem eher spät dran - und ich habe mir (genau wie Du) grooooße Sorgen gemacht , und ständig an mir selbst gezweifelt. (Dank des ständigen negativen Feedbacks seitens des KiGas und den klasse Kommentaren seitens der mütter von "begabteren" Kindern... :ochne:)

Nachdem ärztl. Untersuchungen körperl. Defekte wie Probleme mit dem Sehen oder im Innenohr usw... ausschlossen , haben wir
mit beiden auf Anraten das Hausarztes jeweils 2 Jahre Ergotherapie gemacht , was klasse war , da die Ergotherapeutin mir eine Menge einfache Tips gab , die wir zu Hause umsetzen konnten , teilweise wirklich nur Kleinigkeiten.
Und sie hat uns geraten , ein Bällchenbad anzuschaffen...haben wir selbst gebaut , und auch das hat sehr geholfen!

Irgendwann hat sie gesagt :"Hör mal , mehr kann ich bei deinen Jungs nicht machen , die zwei sind in bestimmten Bereichen nicht die sportlichsten und auch nicht die geschicktesten (was bei Kaiserschnittkindern wohl eh öfter mal der Fall ist..?..), aber die beiden sind fit-und machen ihren Weg!Nicht immer alles so eng sehen...":):):)

Und jemand, der mir IMMER Mut machte war meine Schwiegermutter (auch Erzieherin).
Sie hat immer gesagt : "Mensch-jedes Kind ist anders.Ich seh seit über 30 Jahren immer sooo viele unterschiedliche Kinder mit unterschiedlichen Begabungen.Redet Eure Kinder nicht immer "krank" , sondern denkt mal darüber nach , ob gewisse Dinge nicht einfach vererbt sind und sich zum Teil "verwachsen"...Überleg mal wie tollpatschig Du bist und wie stocksteif der Papa der Jungs:nix:...Wo sollen die zwei denn bitte gegenteilige Begabungen herhaben???"

Auch die Einschulunguntersuchung war ein einziger "Krampf"
Keine Zeichnung war ok ,kein "Hüpfen" , kein Schuhe-zubinden usw :bruddel:
Da habe ich nur auf meine innere Stimme gehört und entschieden beide ganz "normal" mit 6 einzuschulen ( der KIGa war vollkommen dagegen)...und das war gut so !Es hat sie bestärkt und es tat ihnen gut , zu spüren , dass wenigstens ihre Mama voll und ganz an sie glaubt!

Mittlerweile sehe ich das so:was wir machen konnten , haben wir gemacht und der Rest ist nun einmal "die Natur" meiner Jungs!Wenn nicht einmal ich als Mama an sie glaube-wie sollen sie dann an sich selbst glauben??Also glaube ich an sie!!:)

(Wir haben uns im Übrigen noch entschieden ,ein Trampolin anzuschaffen , welches die beiden ständig in Beschlag haben , wir gehen viel Schwimmen , und der Ältere spielt Fußball im Verein...)

Unser "Großer" besucht mittlerweile erfolgreich das Gymnasium , und sein jüngerer Bruder ist auf dem besten Weg dorthin ....

....die Handschrift der beiden ist immer noch eine mittlere Katastrophe :umfall:, und in Kunst , Textil und Werken werden die zwei wahrscheinlich nie "Topzensuren" bekommen:nix:...aber es gibt wichtigeres -oder?:hahaha:

Lass Dich nicht verunsichern , hör auf Dein Gefühl :)

Nicht jedes Kind ist ein Einstein , Picasso oder Hambüchen;)
 

Elulili

Miss Gänsefüßchen
AW: Motorik-Probleme

Voll und ganz bei dir *unterschreib*.

Ich bekomme es ja hautnah mit, wie man Kinder krank reden kann :(.

:ochne:...Schlimm ist das. (Eigene Erfahrung???)

Meine "Ex"-Schwiegermama sagt , dass dieses Phänomen Jahr für Jahr immer schlimmer wird...:umfall:

Da wird Müttern ihr eigenes (in ihren Augen normales) Kind "schlecht-und krank"geredet - nur weil es gerade zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht in irgendeine ,neu verordnete , blöde Din-Norm passt , welche 2 Jahre später verworfen oder überholt wird:umfall:
Anstatt mehr auf die positiven Aspekte einzugehen...*kopfschüttel*

Wo bitte ist denn da noch Platz für die Entfaltung/-wicklung einer eigenen Persönlichkeit-oder ist die bald auch nicht mehr erwünscht????
Ist Dein Kind dann "Krank" , weil es zB vor sich hinsingt???
(Zack - Stempel druff...:ochne:)

Und da soll man sich nicht verunsichern lassen...:ochne:
 

gummibär

Gehört zum Inventar
AW: Motorik-Probleme

ich danke euch schonmal allen für die Antworten!!!!

ich werd nacher nochmal ausführlicher schreiben wenn meine Knirpse schlafen.

je mehr ich drüber nachdenk umso mehr ärgere ich mich auch über mich,dass ich mich da so verunsichern lasse.bis zum Schulbeginn hatte ich irgendwie ein viel "stimmigeres" Verhältniss zu Nikolai und jetzt hab ich schon nach noch nicht mal einem Jahr so viele Punkte wo ich mich verunsichern lasse,vergleiche etc..:(

Allerdings habe ich zugegebenermaßen auch echt Probleme mit unserem Schulsystem-da lehnt sich eh schon alles in mir gegen auf.Dieser Leistungsfokus und diese "Normierung" der Kinder auf ein Durchschnittsmaß-aber das bringt mich nicht wirklich weiter....
 
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