meningokokken-impfung

G

gretel

ich hab mich gestern nacht mal hingesetzt und hier im forum gelesen, was bisher bis anfang 2004 über meningokokken-impfungen geschrieben wurde.
dabei habe ich mir alle links angesehen, die genannt wurden. (für alle, die es auch interessiert, über suche zu finden.)

ich habe jetzt eigentlich entschieden, muckel impfen zu lassen. meine kinderärztin hatte mich darauf angesprochen, weil bisher noch nicht geimpft.
außerdem wird die impfung von der landes-impfkommission für unser bundesland empfohlen.

anbei ein link von baxter (ich schreibs extra dazu), wo ein paar filme auch über die symptome und den verlauf genannt werden. ich finde das immer ganz wichtig zu wissen.
http://www.meningokokken-online.de/meningokokken/


das, was ich jetzt herausgelesen habe, ist, dass viele menschen diesen virus, gegen den man impfen kann, in sich tragen. (im mund-rachen-raum) ohne es selbst zu merken o. krank zu werden.
aber damit können sie ihn eben auch übertragen.
eine impfung breiter bevölkerungsschichten ist also nicht nur eigenschutz, sondern auch schutz der mitbürger.

und es ist ein tot-impfstoff, wie der netdoktor.de sagt.

gegen eine form kann man nicht impfen. aber die impfbare form hat (zumindest bei uns) wohl zugenommen. und in großbritanien, als 1.land, das flächenimpfungen vorgenommen hat, ist die krankheit wohl stark zurückgegangen, woraufhin sich einige europ. länder für die impfungsempfehlung entschlossen haben.


hat noch jemand and. infos?
 
M

Mama-Huhn

Das höre ich jetzt zum ersten Mal. Ich dachte bisher, die Hirnhautentzündung sei mit der Hib-Impfung abgedeckt.
Vielen Dank für die Information, ich werde nächste Woche beim Kontrolltermin für Anita die KiÄ drauf ansprechen. Wenn sie es empfiehlt, lasse ich die Truppe impfen.
Erstmal wäre die Grippe dran, der Impfstoff geht zu Ende und die Mädels sind Dauerkrank *mitdenHufenscharr*
 
G

gretel

ne du. man hat ja untersch. arten.

auch die pneumokokken-impfung deckt eine art ab. aber sie wird in dt. ja eher anfälligen kids und frühgeborenen empfohlen. diese impfung sieht meine ki-ärztin beim muckel auch nicht als soooo notwendig an.

du kannst auch noch mal hier schauen:

http://www.impfschaden.info/index.htm?/impfplan_deutschland.htm

bei uns wird sie eben empfohlen. und die tk zahlt sie bereits ihren versicherten.
 
P

pépé

Ich finde ein Für und Wider dieser Impfung nicht einfach.
Einerseits werden die Meningokokken (die viele von uns, wie Du sagst, seit jeher mit sich herumtragen, ohne zu erkranken) manchmal „böse“ und entwickeln schwere Erkrankungen wie z.B. die Meningitis. Hier sind statistisch jedoch überwiegend Menschen bzw. Kinder betroffen, die diese Keime noch nicht „in sich tragen“, ihr Immunsystem sie also noch nicht kennt; außerdem kann eine etwaige Erkrankung durch Antibiotika oft völlig ausgeheilt werden.
In Deutschland herrscht der Typ B vor. Den Typ C findet man häufiger im südlicheren Europa (Spanien, Tschechien...) so daß selbst die Stiko die C-Impfung bisher nur als „Sonder- oder Reiseimpfung“ empfohlen hat. (Die möglichen Nebenwirkungen werden übrigens als weitaus höher eingestuft als die der Tetanus-Impfung, die im allgemeinen recht verträglich ist!“
Vor kurzem wurden 2 Konjugatimpfstoffe gegen den C-Typ (Meningitec und NeisVac-C), der auch im Säuglingsalter gegeben werden kann. Die Studien über die Wirksamkeit bzw. die Nebenwirkungen sind allerdings noch nicht genügend erforscht – insbesondere im Zusammenhang mit anderen oder Kombi-Impfungen ist hier noch Vorsicht geboten.
Außerdem sind die Meningokokken-Keime variabel und können zwar innerhalb der Serio-Gruppen schnell wechseln, aber Tatsache ist auch, dass es 12 unterschiedliche Gruppen mit je unterschiedlichen Antigeneigenschaften gibt.

Eine eindeutige Hilfe, sich so oder so zu entscheiden, gibt es also derzeit nicht – höchstens einen Anreiz, sich mit der Impfung noch mehr auseinanderzusetzen und ggf. eine andere Meinung einzuholen...
Viele Grüße Pépé
 
G

gretel

pepe, danke dir. man merkt, du weißt, wovon du schreibst. also hilft mir das. ;-)

das blöde ist, dass gerade fälle des impfbaren typs aber nun angeblich doch gestiegen sind. bei uns eben fast auf gleichen stand wie b. daher wohl die impfempfehlung für unser bundesland.
außerdem sind wir im urlaub oft in spanien bzw. dazugehörenden inseln.

und ja, alte und kleinkinder. aber eben -wie wir immer wieder lesen müssen- jugendliche. und das wiederspricht für mich dann doch der theorie, dass die noch nicht mit dem erreger in kontakt gekommen wären, geht man davon aus, dass es so viele menschen eigentlich mit sich herumschleppen. :-?

antibiotika hab ich auch gedacht. aber wenn das so schnell geht, muss man doch wirklich glück haben, 1. es selbst zu bemerken (z.b. in der nacht) und 2. einen arzt zu finden, der SOFORT reagiert. (da die symptome gerade bei kleinkindern ja scheinbar sehr differenziert sein können)
ein fehler o. zögern in diesem falle wäre fatal. und was sind z.b. 12 h..... :-?

also separat impfen. gut. da werde ich in jedem falle drauf achten.


kannst du evtl. diesen satz nochmal erklären? hab ich nicht verstanden... ömm.
zitat:
"Außerdem sind die Meningokokken-Keime variabel und können zwar innerhalb der Serio-Gruppen schnell wechseln, aber Tatsache ist auch, dass es 12 unterschiedliche Gruppen mit je unterschiedlichen Antigeneigenschaften gibt."
 
P

pépé

Hallo Gretel!

< ...dass gerade Fälle des impfbaren Typs ... gestiegen sind...
Die Erkrankungen des Typs B liegen bei uns irgendwo um die 70 %; des Typs C bei ca. 20%. Es stimmt, dass vom RKI angeblich eine Zunahme des Typs C um 30 % verzeichnet wird. Leider kenne ich die statistischen Quellen nicht und kann daher auch nicht sagen, ob die beiden M-Fälle in Bayern und (war es Niedersachsen?) die Zahlen beeinflusst haben. Schließlich war das in den Jahren 2002-2003. Über 2004-2005 liegen mir aber keine Zahlen vor, Dir? Abgesehen davon soll nun auch Typ A in vielen europäischen Bundesländern vermehrt auftreten...

< ...daher wohl die Impfempfehlung für unser Bundesland...
Die StiKo empfiehlt die Impfung gegen C generell nach wie vor eigentlich nur für „Risikogruppen“, auch wenn B sich nun „breit machen will“. Wie es in den einzelnen Bundesländern aussieht, weiß ich nicht; vielleicht wohnst Du in einem der o.g., bei denen es zu vermehrten Erkrankungen gekommen ist?

< ...außerdem sind wir oft im Urlaub in Spanien...
Ich schätze mal, dass Ihr max. 10-20 % des Jahres in Spanien und Umgebung verbringt. Klar, um ganz sicher zu gehen, kannst Du impfen lassen. Neuerdings gibt es aber auch eine Zulassung für einen in Neuseeland neu entwickelten Impfstoff gegen den hier vorherrschenden Typ B! Den musst Du dann aber auf alle Fälle auch mitnehmen!

< ...widerspricht ... der Theorie, dass die noch nicht mit dem Erreger in Kontakt gekommen wären, geht man davon aus, dass es so viele ... mit sich herumschleppen...
Diesmal musste ich den Satz 5x durchlesen, um ihn zu verstehen ;-))
Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht! Fakt ist, dass man bei durch M entstandenen Meningitiden oder auch der gefürchteten Sepsis festgestellt hat, dass diese Erkrankten die M nicht schon „in sich“ trugen sondern zum 1. Mal mit ihnen in Kontakt gekommen waren. Frag’ mich aber bitte nicht, wie die medizinischen Nachweise dazu geführt haben; da hört meine Bildung nämlich auf...

< ...Antibiotika...
Hier habe ich mich – sorry – tatsächlich falsch ausgedrückt. Die bei M gefürchteten Folgeerkrankungen können in vielen Fällen bei rechtzeitiger KH-Aufnahme, Penicillingabe und intensivmedizinischer Betreuung unterbunden werden; eine Gewährleistung, die Symptome rechtzeitig zu erkennen, gibt’s nicht. Nicht umsonst verlaufen schwere Fälle zu 5-8 % tödlich. Werden sie überstanden, können jedoch Antibiotika die daraus entstehenden Spätfolgen in der Mehrzahl ausheilen.

< ...Keime, Gruppen, Antigene...
ömm (hab „zwar“ und „aber“ wohl durcheinandergebracht...)
Es gibt bei den M 12 unterschiedliche Gruppen (von A,B,C bis X, Y und weiß der Henker...). Diese können untereinander in der Serogruppe wechseln.
Antigene sind „Substanzen“, die vom Körper als „fremd“ erkannt werden und somit eine spezielle Immunantwort entwickeln (u.a. ist das die Bildung der Antikörper). Jede dieser 12 verschiedenen M- Gruppen hat nicht nur eine Antigeneigenschaft, sondern mehrere, was die Frage nach der sinnvollen Impfung erschweren mag.

Fazit: Jede einzelne Nachfrage hat natürlich durchaus ihre Berechtigung, und wenn es auch den Anschein hat, dass ich auf manche vielleicht etwas ironisch antworte, ist es so natürlich nicht gemeint, sondern zeigt, dass ich sehr wohl sehe, dass du sehr wohl weißt, wovon du redest! ;-)
Die Ansteckung kann meist nur (trotz Tröpfchen-Infektion) durch sehr nahen Körperkontakt erfolgen. Viele erkranken trotzdem nicht daran. Wenn doch, kann die Erkrankung in manchen Fällen therapiert werden, in anderen Fällen jedoch (das ist natürlich nicht von der Hand zu weisen) durchaus lebensbedrohlich verlaufen. Die Impfung (auch gegen C) kann noch keine Langzeitstudien oder Nebenwirkungen nachweisen; die gerade „neu geborene“ gegen B erst recht nicht.
Das RKI berichtet bei allg. M-Erkrankungen von 0,9 Erkrankungen pro 100.000 Personen, wobei wir wieder bei der generellen Impffrage wären, für die jeder (wie auch bei Masern oder Mumps) seine individuelle Entscheidung treffen muss, die ihm keiner abnehmen kann.

Auch ich würde niemals empfehlen, ein Kind NICHT zu impfen oder DOCH zu impfen. Solange es (noch) in unserem Ermessen steht, hat niemand das Recht dazu! Dennoch finde ich die Entscheidung sehr schwierig. Wer sein Kind gegen alles impfen lässt, kann heute vergleichsweise gleich große Probleme haben wie jemand, der gegen nichts impfen lässt (das ist aber meine persönliche Empfindung...)

Viele Grüße Pépé
 

A

Gehört zum Inventar
Ab welchem Alter kann man die Kinder impfen lassen ?
Wirst Du dich selbst auch impfen lassen ?
 
Oben