Meine Tochter schlägt , wenn Sie wütend ist

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Grisu

AW: Meine Tochter schlägt , wenn Sie wütend ist

Hallo!

Solche Situationen beim Helfen kenne ich zu gut! Und da ist bei Mamas wirklich die Kreativität und Flexibilität und Spontanität gefragt.

Ich finde die Vorschläge auch Prima mit dem Abtrocknen.
Bei Manuel merkte ich einfach, dass er das Gefühl brauchte, ALLES wie Mama machen zu können. Ich kenne diese innerlichen Überlegungen, wie ich ihm sozusagen was nicht tun lasse, ohne dass er das Gefühl hat: ich kann das nicht, Mama traut mir das nicht zu usw.

Manchmal merke ich auch, dass bei Manuel das Zeitverständnis ein anderes ist. Wir haben einen ganz anderen Bezug zu zeitlichen Abfolgen als Kinder. Manuel meint auch, ich könnte Kekse backen-einen kleinen Polster und eine Decke für sein Stofftierchen-einen Polster nähen für ihn - das alles in einer Zeitspanne von einem Nachmittag.

Und das mit den Wutanfällen mit schlagen - da haben wir jetzt auch eine Zeit hinter uns. Anfangs fühlte ich mich total hilflos - hinterfragte, ob ich was falsch machte, weil wir es ja nicht vorleben. Machte mir Gedanken über sein Gefühlsleben - ob ich ihn irgendwo einenge usw.

Ich probierte es erst mal aus mit: Nichtreagieren
Das Fazit war, dass er seine "Attacken" so lange steigerte, bis ich was sagte (da hatte ich Kratzspuren unter dem Hals - wie von einer Katze).

Dann kamen Aussagen von Aug zu Aug - dann sagte ich ihm, dass ich mich nicht schlagen lasse - von niemandem - und wenn das geschieht, dann muss ich alleine sein. Ich sperrte mich dann aufs Klo ein (das Klo - ein wahrer Rückzugsort für mich um Ärger ablassen zu können :) ).

Ich sagte ihm, wo er hinhauen kann - dass es o.k. ist, ärgerlich zu sein. Und er machte es dann auch.

Dann kam die Zeit, wo er nach einem Ärgerausbruch getröstet werden wollte - zuerst sagte ich immer, dass ich nicht deswegen tröste. Dann aber merkte ich, dass er das brauchte - und ich hielt ihn dann - diese körperliche Nähe tat ihm gut - und war vielleicht auch ein Zeichen, dass ich ihn MIT seinen Ausbrüchen lieb habe.

Ich erklärte ihm immerwieder, dass das nein eine Sinnhaftigkeit hat und nicht einfach nur so von mir gesagt wird.

Schlussendlich merkte ich eines Tages plötzlich, dass sich das alles legte - er mit meinen Neins und "Jetzt noch nicht" oder "Warte noch" besser umgehen kann.

Im Nachhinein kann ich aufgrund der Erfahrung mit Manuel sagen, dass es so ein Prozess ist - wo das Kind lernt, mit Dingen umzugehen, die nicht jetzt gleich sofort so geschehen, wie es es haben will.

Wobei ich sagen muss, dass ich mich selbst natürlich auch sozusagen "gewandelt" habe. Ich habe meine Art des Ausdrucks über seinen Ausdruck geändert - bin nicht mehr so vehement in meiner Sprache gewesen - und das hat sicher auch mitgeholfen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Deine Kleine diese Phase bravourös schafft!

Lieben Gruß
Christine
 
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