Mamis mit großen Töchtern

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Mädchenmama

Hallo! Heute geht es mal nicht um unser Baby, sondern um Sophie.
Neuerdings meint sie ab und zu, sie sei ja sooo dick und das ist soo häßlich! Ich war ganz platt. Naja, sie wird erst 8 J. und hat schon solche Sorgen. Gut sie ist nicht eine von den ganz dürren, zierlichen, sondern ein großes, ganz normales Mädchen, seht ihr ja. Ich habe nun gefragt, wie sie darauf kommt, da meint sie, in der Schule (sie kommt in die 2.Klasse!!!) haben die Jungs wohl schon Dicke gesagt! Davon sind einige halt auch viel kleiner als sie. Aber sie nimmt sich das so sehr zu Herzen und es gibt Krach in der Schule und zu Hause weint sie sich aus!
Über das Essen wird auch nicht viel Gewese gemacht, wir essen gemeinsam zu Abend und an den Wochenenden. Versuche ausgeogen und gesund, naja, antürlich wird auch genascht, aber alles im Rahmen, ganz normal eben. Sie ist auch schon immer ein guter Esser gewesen, was mich auch freut, gibt ja ganz andere Kinder.
Jedenfalls habe ich es ihr erklärt, dass es totaler Quatsch ist und nicht jeder so schlank sein kann und auch nicht soll, wie der andere, dass es halt große und kleine und dicke und dünne und blonde und braunhaarige Menschen gibt mit und ohne Sommersprossen und das sie so in Ordnung ist, wie sie ist.
Aber das hat sie glaub ich nicht so gefunden.
Ich hab nun abends noch lange gegrübelt und mache mir Sorgen, dass diese Sachen ihr Selbstbewußtsein ankratzen kann, ich weiß, dass ich allerdings erst mit 14, 15 auch solche "Probleme" hatte und mich dick fand, obwohl ich es gar nicht war.
Aber man hört doch heute soviel, dass sich junge Mädchen (auch Jungs), aufgrund dieser ganzen bescheuerten Werbung usw. weil einem ein Scheinbild, wie man aussehen soll, vorgegaukelt wird, in Eßstörungen flüchten.
Und das will ich auf gar keinem Fall. Ich find es so schlimm, dass so kleine Kinder, sich schon über solche Sachen den Kopf zerbrechen müssen! Was meint ihr, wie soll man sich da verhalten? LG Nadine und die Mädels
 
Hallo Nadine,

ich würde ihr im Schwimmbad oder bei anderen Gelegenheiten Mädchen zeigen, die von gleicher Statur und Größe sind wie sie. Und sie fragen ob sie dieses Mädchen zu dick findet. Wird sie wahrscheinlich nicht und hat dann einen anderen Bezug zu ihrer Figur, als wenn sie an sich runterschaut oder im Spiegel.

Auch eine Freundin, die ähnlich wie sie beinander ist, vor den Spiegel stellen und vergleichen wäre sicher hilfreich. So lernt sie, dass sie selber Bezüge herstellen kann und kann ihren Bezug zu ihrem Körper "objektivieren" ohne auf die Meinung anderer angewiesen zu sein.

Mir hilft das auch immer in "zu-Dick-Krisen". :D

Gruss
Petra
 
Arme Sophie!

Es ist manchmal echt grausam, wie Klassenkameraden sein können. Ich spreche aus Erfahrung. Ich wurde immer wegen ein paar Pfunden zuviel und meiner "Alp"Traummaße gehänselt. Und das tat echt weh. Vor allen Dingen, wenn ich mir jetzt Fotos von mir anschaue, meine ich, sooo viel war's gar nicht. (Heute ist's viiiel schlimmer - wie sagte Frau Ohneha: ... mit einem BMI jenseits der 25 - das trifft' genau :jaja: ).

Eine Freundin von mir wurde auch gehänselt, obwohl sie total "normal" gebaut war. Sie hat das psychisch mehr belastet als mich, denn sie hatte noch eine klapperdürre, ältere Schwester und somit immer einen Vergleich vor ihren Augen. Ihre Eltern hatten damals auch ein Gespräch mit den Eltern des schlimmsten Hänselers gesucht. Vielleicht auch mal den Klassenlehrer ansprechen (hängt aber stark davon ab, wie er ist)?

Und vor allem Deiner Süssen zeigen, wie lieb ihr sie habt, aber das tut ihr sicherlich schon sowieso. Schaut doch mal gemeinsam die Fotos von Dir an, als Du Deine Phase hattest. Und erzähle ihr von Deinen Gefühlen damals. Und den Vergleich mit anderen Mädels, wie Petra ihn vorschlägt, finde ich klasse.

Liebe Grüsse und ein dickes :tröst: :bussi:
Anna :winke: :rose:
 
hallo nadine,

diese phase kenne ich von flavia auch, obwohl sie schon immer dünn war. sch*** medien :shock: die mädels hatten nichts anderes zu diskutieren - und das mit 8-9 jahren! - ausser diäten und kalorien, furchtbar! diese phase hat bis vor 1-2 jahre gedauert. heute versucht flavia ihre diät-wütigen freundinen zu einer gesunden, ausgewogenen ernährung zu bekehren, weil die entweder hungern, oder von diät zu diät erfolglos hüpfen - um dann wieder ungesund und viel reinzustopfen. leider machen die eltern nicht mit. ich hatte aber auch meine not, flavias blick von ihren hüften und angeblichen speckröllchen abzulenken. das kind ist so dünn wie ich, der doc bei der U11 (mit 11-12 jahren) meinte, sie sei eher untergewichtig, sie blieb trotzdem skeptisch. wir hatten sogar diskussionen über magersucht, obwohl sie nicht gefährdet war, aber die waren nötig und öffneten ihr (langsam) die augen.

kinder sind grausam, wenn sophie nicht die "dicke" ist, ist sie die "brillenschlange" oder weiss der geier was. es hilft nichts, ausser ihr selbstbewusstsein tonnenweise einzutrichten.

lass sie sport machen, das bringt ein gutes gefühl für den eigenen körper. sprich mit ihr über diesen medienwahn von schlankheit und ewige schönheit, in dem alter wird sie etwas verstehen. in diesem alter sind vorallem die mädels sehr empfänglich für idole aller art, versuche sie zu welchen einzulenken, die nicht wie kate moss aussehen. suche ihr (mit ihr) vorbilder, die etwas "pummeliger" sind, trotzdem erfolgreich und begehrt. setze dich mit ihr über gesunde ernährung auseinander, so dass sie das gefühl bekommt, ihr essverhalten steuern zu können, ohne hungern zu müssen und ohne diäten. essen soll spass machen, man soll sich aber auch bewusst sein, WAS man isst. sie soll das gefühl bekommen, AKTIV ihr leben und ihr körper zu gestalten, das stärkt auch das selbstbewusstsein.

nicht zuletzt, versuche ihr klar zu machen, dass wir menschen unterschiedlich gebaut sind und dass das gut so ist, auch wenn sie dir das anfangs nicht abgekauft hat. mache dir hier genau dieselben medien zunutze, die den kindern den schlankheitswahn eintrichtern. im selben atemzug wie ein fernsehsender/zeitschrift die schlankheit und schönheit propagiert, verspötten sie auch diesen wahn. versuche sie selektiv darauf aufmerksam zu machen.

ich finde es ebenfalls schlimm, dass kinder in dem alter sich mit sowas auseinander setzen, man kann das leider nicht ändern. versuche also dagegen zu steuern, durch rat und tat; und mache dich auf einen langen prozess befasst, es wird nicht von heute auf morgen klick machen. mit den argumenten die wir erwachsenen verstehen, kommt man bei kindern nicht weiter. versuche also ihre argumente und einwände ernst zu nehmen und sie zu wiederlegen.

wenn mir noch etwas einfällt, melde ich mich wieder. mich hat diese phase dermassen :P und wütend gemacht, ich bin froh dass wir sie überstanden haben.

liebe grüsse,
gabriela
 
mit unter 10 jahren schon solche gedanken???

das gibt es doch nicht ......................

also wirklich sch..... medien :shock: :shock: :shock: :shock:
 
Ich glaube nicht, dass das unbedingt und nur was mit den Medien zu tun hat.
Das erinnert mich so sehr an meine Kindheit und da wurde kaum Fernsehen geguckt.

Ich war immer die Grösste in der Klasse (kein Wunder bei einem 2 Meter grossen Vater) und nicht gertenschlank sondern normal gebaut.
Aber Kinder suchen sich echt jemanden aus, auf den sie sich einschiessen können (leider :heul: ) und bei mir kam noch eine sehr starke Brille dazu. Fette Brillenschlange ... das verfolgte mich durch meine Schulzeit.
Und irgendwann fühlt man sich wirklich so ... ich hatte damals (und auch heute noch) eine total verkehrtes Körperbild.
Wenn ich mir Bilder angucke, war ich anfangs ein normales Mädchen, dass sich megadick gefühlt hat.
Und wenn man dann keinen Rückhalt hat, Eltern die keine Zeit haben, sich damit auseinanderzusetzen oder Zuspruch zu geben, rutscht man wirklich in Essstörungen rein. Und das verdrehte Körperbild blieb, jedenfalls bei mir ... allerdings in die andere Richtung.
Durch die ganzen Hänseleien kam Frustessen auf und irgendwann ging ich dann wirklich in die Breite ... da hab ich mich dann aber nicht dick gefühlt, sondern ganz ok ... und wenn ich mich dann im Spiegel oder auf Bilder gesehen habe, kam dann der Schreck, wieviel Übergewicht es dann doch war (ich sprech hier auch nicht von mal eben 5 bis 10 Kilo zuviel).

Ich finds wichtig, dass Du es nicht auf sich beruhen lässt, sondern dass Du Dir Gedanken machst, dass Du mit ihr redest und ihr Rückhalt gibst.

Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich nämlich sagen, dass es soooo verdammt weh tut und wirklich in Essstörungen enden kann.

:oops: ich wollte keinen Roman schreiben, aber Dir gern meine Erfahrungen berichten :jaja:
 
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