Lukas Geburt im Krankenhaus

K

kamon

Ist jetzt zwar schon fast 2 Monate her, aber egal... Geburtstag war der 25.09.06



Am Sonntag abend um ca. 22 Uhr waren wir zum ersten mal im Krankenhaus. Ich hatte "starke Regelschmerzen". Da es die Regel ja kaum gewesen sein konnte, dachte ich mir dass das eben Wehen sind. Wir also los, ins Krankenhaus, ans CTG und liegen und warten.
Nach der vaginalen Untersuchung schickten sie mich wieder heim, da der Muttermund nicht mal 1cm geöffnet ist und das laut Hebamme "noch ewig dauert". Ich glaubte das zwar nicht, aber was wusste ich schon.
Also sind wir quer durch Stuttgart nach Hause gefahren. Zum Glück war es ja spät in der Nacht und wenig los auf der Straße. Um kurz nach Mitternacht waren wir also zuhause.
Da hab ich mich dann wie empfohlen in die Badewanne gelegt, aber das hab ich nur 10 Min ausgehalten. Dann bin ich durchs Wohnzimmer getigert und hab meinen Bauch gestreichelt, denn es wurde immer schlimmer. Frank war schon im Schlafzimmer. Er sollte ja eigentlich um 5 Uhr wieder zur Arbeit und wollte schnell schlafen.
Um ca. 1 Uhr hab ich ihn dann geweckt und gemeint, dass es mir egal ist was die im Krankenhaus sagen. Die Schmerzen werden immer Schlimmer und die Abstände kürzer. Also sind wir wieder los.
Um 1.30 Uhr wieder im Krankenhaus, ans CTG. Nach erneuter vaginaler Unterschuchung meinte die Hebamme: "Wow, schon 5cm. da haben sie ja einiges geschafft." Achneeeeee....

Also haben sie mich wieder in die Badewanne (mit Aromaölen) verfrachtet und dort quälte ich mich dann von einer Wehe in die Nächste. Eine gefühlte Ewigkeit (nach Frank war es nach einer Stunde), wollte ich raus aus dem Bad und wir wechselten gleich in den Kreißsaal.
Da ging es dann schlag auf schlag. Ettliche Leute haben sich um mich gekümmert (und sich mir auch vorgestellt, aber ich hab keine ahnung mehr wer da alles war), Frank war immer an meiner Seite und hat mich wirklich wunderbar unterstützt. Und ich hab ihn nicht mal angeschrien oder beschimpft, wie ich befürchtet hatte. Habe nur immer wieder gesagt, dass ich nicht mehr kann. Habe dem Ende so sehnsüchtig entgegen gesehen. Es kam eine Preßwehe nach der anderen, aber Lukas bewegte sich kein Stück mehr. Ich bekam eine Kanüle gelegt für Schmerzmittel und Akkupunktur gegen die Schmerzen, aber von einer Verbesserung hab ich nichts gemerkt.
Ich war am Ende, konnte nicht mehr. wir wechselten mehrmals die Positionen, aber in keiner konnte ich es lange aushalten.

Da sich Lukas nicht mehr von allein bewegte, stieg eine Hebamme auf das Bett und schob mit beiden Armen kräftig mit der Wehe meinen Bauch nach unten. Beim ersten mal hab ich mich so erschrocken und es hat so weh getan, dass ich sie wegstossen wollte, aber die Frau bewegte sich kein stück. Also konzentrierte ich mich wieder aufs Pressen.
Und mit der nächsten Wehe kam auch der Kopf. Ganz ehrlich! Ich hatte noch nie so grausame Schmerzen. Ich dachte mich zerreisst es!!
Die Ärztin half noch mit der Saugglocke, da sie auch entdeckten, dass sich die Nabelschnur inzwischen zweimal um den Hals gewickelt hatte.

Nach dem Kopf war der Rest einfach. Die nächste Wehe kam schnell und schon lag Lukas auf meinem Bauch. Und es ist unglaublich. In dem Moment als er auf meinem Bauch lag, waren alle Schmerzen vergessen. Für diesen Moment war alles wieder gut. Ich war plötzlich wieder fit. Alle Müdigkeit und Erschöpfung war verschwunden.
Letztendlich vergessen habe ich es natürlich nicht und wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, ob ich je ein zweites Kind haben will, wenn ich sowas wieder durchmachen muss.

Für PDA oder ähnliches ging einfach alles zu schnell. Ich musste also so durch. Es gab natürlich auch einen Dammschnitt, der wurde sorgfältig vernäht und verheilt wunderbar.

Lukas wurde dann vom Kinderarzt untersucht, vermessen, gewogen. Wir verbrachten dann im Kreißsaal noch eine Weile zusammen, bis ich dann stationär aufgenommen wurde.
ich hab leider auch ziemlich stark nachgeblutet und mein Kreißlauf daher gaaaanz unten. Der kurze weg von Kreißsaalbett auf das Krankenbett war fast zuviel. Ich erholte mich recht schnell und hatte auch nichts gegen Besuch an diesem Tag. Ich war fit, nur das Gehen war nich so super. Also blieb ich im Bett.
Lukas war ähnlich fertig und hat nur geschlafen. Er wollte nichts trinken, aber das lag auch daran, dass auch für ihn die Geburt sehr anstregend war.

Am nächsten Tag bin ich wieder fast umgekippt und man hat mir Blut abgenommen. Mein Eisenwert war viel zu niedrig. Aber das Stillen klappte immer besser.

Bei Geburt lag Lukas gewicht bei 3.015g - bei Entlassung am Donnerstag lag sein Gewicht bei 3.040g. Das ist super, da man sagt, dass spätestens nach 14 Tagen das Geburtsgewicht wieder erreicht werden sollte.
 

Regina

Gehört zum Inventar
AW: Lukas Geburt im Krankenhaus

Das mit dem zweiten Kind, das wird vielleicht noch. Ich hab bei meinem Wehenmaraton auch immer wieder gesagt, nie wieder ein zweites. Ich hab mir schon überlegt ob ich mich steriliesiren lassen soll, naja der Babyblues:hahaha: was jetzt nicht mehr in Frage kommt.

Wünsche Euch dreien eine schöne Zeit.

LG Regina
 
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