Kriege Schlafneurose: 10x nachts aufstehen - und ich???

Heikee

Familienmitglied
AW: Kriege Schlafneurose: 10x nachts aufstehen - und ich???

Hallo Sabine,

unser Grosser (gut 2 Jahre) hat sich seit er ca. 1 1/2 ist bis vor wenigen Tagen auch jede Nacht ein bis mehrer Male gemeldet / nach seiner Flasche gefragt oder gebruellt;-) / oder ist in unser Bett gekommen, um da zu rotieren... Ausloeser war wahrscheinlich, dass wir ihm einige Wochen, bevor seine Schwester auf die Welt kam und sein Leben durcheinander brachte, auch noch den Schnuller abgewoehnt hatten.

Ich konnte damit leben, bis es sich in den letzten Monaten schleichend steigerte. Er kam immer frueher, verlangte immer haeufiger seine Flasche usw. Ich ging auf dem Zahnfleisch.

Der Durchbruch kam, als ich offen mit ihm in einer ruhigen Minute daruber sprach. Beim Zubettbringen, als ich seine volle Aufmerksamkeit hatte.
"Ich bin sehr muede, dein Papa ist sehr muede, wir brauchen unseren Schlaf. Wenn du heute nacht zu uns kommst, werden wir dir keine Flasche machen. Wir sind fuer dich da, aber wir glauben, dass du nachts keine Flasche mehr brauchst. Wir werden also weiter schlafen, wenn du deine Flasche forderst. Erst zum Fruehstueck gibt es dann deine Flasche.Wir haben dich trotzdem sehr lieb. Aber das muessen wir aendern." (So sinngemaess in der Art.)

Und was ich selbst nicht erwartet habe - es hat geholfen. In der folgenden Nacht kam er zwar zu uns, aber fragte nicht nach seiner Flasche. Legte sich zwischen uns und schlief weiter. Das ist nun ca. 3 Wochen her. Seitdem haben wir ihn ab und zu abends daran erinnern muessen, dass wir nachts keine Flaschen mehr zubereiten. Aber im grossen und ganzen hat er es akzeptiert, hat wohl gemerkt und verstanden, dass unsere Grenzen erreicht sind.

Im naechsten Schritt sind die naechtlichen Besuche vorgesehen... Ich erzaehle ihm in geeigneten Momenten immer wieder, dass er uns rufen kann oder natuerlich zu uns kommen kann, wenn er wach wird und Angst hat oder einfach das Beduerfnis nach Naehe. Dass wir aber auch "da sind fuer ihn", wenn wir nicht im selben Raum sind. Dass wir nebenan schlafen und ihn jederzeit hoeren. Dass wir aber auch einmal ein wenig Platz im Bett brauchen ...

Gestern abend, als ich ihn ins Bett gebracht habe, habe ich ihm noch ein paar Minuten erzaehlt, wie schoen es mit ihm ist, wie lieb ich ihn habe, dass ich immer fuer ihn da bin... Heute morgen sind wir das erste Mal seit Monaten alleine in unserem Bett aufgewacht... Nachdem ich nachgeschaut habe, ob es unserem Kleinen auch gut geht, konnten wir es kaum glauben. Kann es so einfach sein? Einfach offen ueber seine Gefuehle mit ihm sprechen und er versteht sie - und nimmt auf sie Ruecksicht?

Vielleicht war es ein Zufall, vielleicht aber auch nicht. Die naechsten Naechte werden es zeigen. Sollte er wieder in unser Bett kommen, werde ich keine "haerteren Massnahmen" anwenden, um ihn daraus zu "vertreiben". Wenn er sich nur bei uns so sicher fuehlt, dass er schlafen kann, dann waere es sicher falsch, ihn irgendwie aus unserem Bett zu zwingen.

Ich habe in all den Monaten nie offen und ruhig mit ihm ueber die Situation gesprochen, lediglich nachts kam es oft zu Zank, wenn er z.B.seine Flasche wollte und ich ihm gesagt habe, dass ich die Zeit voellig unpassend finde etc.

Daher meine Anregung: Sprich einmal ganz bewusst in ruhigen Situationen mit deinen Soehnen ueber das was du von ihnen erwartest, evtl. verstehen und respektieren sie dich mehr, als du dir das vorstellen kannst.

Und ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, schrittweise vorzugehen, erst die Nachtflasche(n), dann das Elternbett, in einigen Wochen evtl. auch die Morgenflasche (alt genug waere er ja;-) )

Vielleicht ist ja die eine oder andere Anregung hilfreich fuer dich ... waere ja schoen.

Viele Gruesse und alles Gute
Heike
 
H

Honigbiene

AW: Kriege Schlafneurose: 10x nachts aufstehen - und ich???

Hallo Heike,
Danke für Deine Antwort. Das Problem liegt weniger im Fläschen, das hat er jetzt kapiert, sondern darin, dass er sich aus jedem Bett fallen läßt (auch Reisebett im Schlafzimmer bei uns) , um uns auf unserer Matratze zu quälen. Da hilft kein Zureden - nichts, außer ihn gewähren zu lassen. Das wird wohl der einzige Weg sein, auch wenn ich dann die weiteren 5 Jahre wegen Schlafneurosen behandelt werden muss... Ich kann einfach nicht pennen, wenn er in unserem Bett liegt. Letzte Nacht war so ein Horror, mein Mann hat gesagt, ich solle auf die Couch gehen, aber er konnte ihn nicht beruhigen. Er hat dauernd "MAMA" geschrien, über Minuten und immer wieder , so dass ich dann letztlich auf einer Matratze neben seinem Bett gelandet bin, wo er innerhalb der noch verbleibenden 3 Schlafstunden ca. 16 Mal aufgewacht ist, "Mama" gerufen hat und dann weiterschlief, während ich quasi durchgehend wach war. Du kannst Dir vorstellen, wie "erfrischt" ich heute morgen war... Das Problem ist einfach unlösbar und er hat einen unheimlichen Horror vor seinem Bett, seitdem wir ihm "dort" das Fläschen abgewöhnt haben. Heute hat er sich zum Schlafen ins Bett seines Bruders gelegt, der ja wirklich lieb, mit allem einverstanden ist, trotzdem steht er jetzt schon wieder am Treppengitter und schreit "Mama"! Dabei ist er echt immer unkompliziert ins Bett gegangen und hat sich gerne reingekuschelt, so lange wir jeder 4x für ihn aufgestanden und hingegangen sind. So kann es nicht immer weitergehen.

O.k. nochmal eine Auskotz-Mail, sorry,
sabine.
 

Hedwig

Sternenfee
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hallo sabine,

wenn dein kind 16mal! innerhalb von 3 stunden aufwacht, dann würde ich an deiner stelle professionelle hilfe suchen und nicht weiter rumdoktorn.
udn ihr solltet euch darüber klar werden was ihr wollt und konsequent bleiben.
sorry, aber wenn ihr für einen 5-jährigen nachts aufsteht, der sich wirklich durchaus sein zutrinken selber holen kann, dann kann ich nicht verstehen, warum ihr noch ausrastet....

du betonst immer wieder, ich kann dem einen nicht geben was er will, weil es dem anderen gegenüber nicht fair ist. vielleicht spielt da eifersucht zwischen den beiden auch eine rolle?

wie gesagt, ich denke, das ganze ist nicht mit ein paar erfahrungsberichten hier getan, sondern ihr braucht wirklich hilfe.

viele liebe grüße
kim
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Kriege Schlafneurose: 10x nachts aufstehen - und ich???

Sabine,
doch Du darfst Deine Kinder unterschiedlich behandeln. Sie sind doch unterschiedlich alt und unterschiedliche Charactere. Mein 6-jähriger Sohn muß sich durchaus nachmittags mal eine dreiviertel Stunde alleine beschäftigen, während ich die beiden kleineren Kinder ins Bett bringe und selber eine Mütze Schlaf tanke. Dafür spiele ich danach etwas nur mit ihm, bis die Kleinen wieder aufwachen. Und er muß auch gelegentlich mithelfen mit den Kleineren, mal auf das Baby aufpassen während ich Dusche oder dem kleinen Bruder beim Schuhe anziehen helfen. Dafür unternehmen wir mit ihm ja auch Dinge, für die die kleinen Kinder noch zu jung sind. Und ich finde es nicht ungerecht ihm zu sagen, daß Henry für eine Weile im Schlafzimmer mitschläft, weil er das Schlafen erst noch lernen muß. Sobald er es kann wird er wieder in seinem Zimmer schlafen. Das nur , damit Du Dir kein so schlechtes Gewissen machst.
Ansonsten würde ich auch den KiA konsultieren oder gleich eine Spezialsprechstunde für Schlafprobleme bei Kindern, falls das ein Dauerzustand ist. Ich denke schon, daß Euch allen sooo viel geholfen wäre, wenn die Nächte ruhiger wären, daß ich das nicht unversucht lassen würde.
Klaas hatte im zweiten Lebensjahr auch mal eine Phase, in der er schrecklich schlecht schlief. Wir haben dann meistens bei ihm im Zimmer auf Sofa oder Isomatte geschlafen. Das half ihm schon.
Lulu
 
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