Kindergartenstart und die Folgen

Su

Das Luder
gretel hat gesagt.:
das kreischen führe ich bei uns auch auf "vorbild" kiga zurück. ein inti-kind dort ist sehr schwierig. bekommt schreianfälle. ich ahne, dass er testet.

außerdem sagte unsere erzieherin: im kiga sind die abläufe ja relativ fest. die kids MÜSSEN auf ihre art mitziehen. in dem vorgesteckten rahmen.

die kinder kennen diese rahmen von zu hause nicht. sie müssen sich im kiga aber dran halten. nun versuchen sie dafür zu hause zu testen, wie weit sie gehen können. es ist nochmal ein neu-festlegen von grenzen. wenn man jetzt nicht aufpasst, kann es auch ein bisschen "gefährlich" werden.

leutet mir ein.

:-? Klingt mir ein bischen zu streng, für die Kinder ist es wirklich wahnsinnig anstrengend im KiGA, wie Du oben ja auch schreibst, sie brauchen daheim erst mal Raum zum Luftholen und Austoben und für Geborgenheit.

Ich würde nicht vom testen des Kindes und Grenzen ziehen daheim reden.

Überlegt doch mal wie anstrengend für uns einen neue Arbeitsstelle mit ganz vielen fremden Menschen ist, klar ist einerseits spannend und es sind bestimmt auch nette Menschen dabei, aber ist man nicht auch fertig am Abend wenn man heimkommt???

Ich weiß noch gut wie müde ich mittags nach der Schule war und einfach nur Essen wollte am liebsten mit Kopf aufgestützt mit der Hand, man hat mich meine Mutter genervt wenn ich dann auch noch ordentlich essen sollte.....................

Nur so meine Gedanken dazu,
Su
 
G

gretel

nein su. natürlich hast du völlig recht. ich denke nicht, und auch nicht die erzieherin, dass es mit absicht in dem sinne gemacht wird. (wir dürfen da eh nicht in unseren maßstäben denken. genau wie beim trösten morgens beim bringen. jeder erwachsene würde denken, erst mal ausgiebig liebe bekunden und langsam machen, wäre besser.)


nein, deswegen schreibe ich ja, es ist normal. aber man muss es eben auch beachten. denn es könnte sich schon schnell einschleifen. wir wissen alle, wie schnell etwas routine wird.

und natürlich muss ich da wo möglich und nötig, weiter so bleiben wie bisher. das verunsichert das kind ja noch mehr, wenn ich jetzt denke: ok, er lernt zuviel. dann bin ich zu hause ab jetzt mal mit vielen abstrichen zugange.

ich denke vielmehr, ich bleibe weitestgehend wie immer. ein mehr an nähe ist selbstverständlich. insgesamt darf er zu hause doch ohnehin mehr als im kiga, wo manches gar nicht ginge.
glaub mir, die erzieherin ist herzenslieb. und in dem falle meint sie es nicht hart. sie hat selbst einen sohn von 4-5 jahren, kennt es also aus eigener erfahrung ganz nah.

kam es jetzt besser rüber, was ich meine?
 
P

primavera

Hallo Stephanie,

bei uns hat sich seit dem KiGA-Start vor 2 Monaten auch einiges geändert; positiv wie negativ.

Die Hinbring-und-Abholsituation ist bei uns wie bei Euch, nur dass meine Kleine nicht weint beim Abgeben sondern den Kopf senkt, schweigt, meine Hand hält- mit der Zeit taut sie auf und ist später kaum nach Hause zu bewegen.
Nach den ersten 2-3 Wochen hat sie, kaum dass die Haustür hinter uns zu war, vor Trotz rumgetobt/geheult/sich auf den Boden geworfen (vorher auf dem Heimweg hatte sie noch gelacht :verdutz:); es war offensichtlich dass sie einfach ihren Streß rausweinen mußte u. sie sich vorher im KiGa stundenlang zusammengerissen hatte.

Inzwischen hat sie sich besser eingelebt; die Aggessionen mir gegenüber sind aber stärker geworden:-? ich interpretier das so dass sie sich trotz der Freude am KiGa von mir doch "abgeschoben" fühlt bzw. sie langsam registriert dass die Zeit mit mir und meiner Nähe weniger geworden ist. Ich arbeite seit 2 Wochen wieder, geh vor ihr aus dem Haus (obwohl ich sie morgens noch sehe), das hat sie Lage evtl. noch verschärft.
Sie ist jetzt unheimlich schnell beleidigt wenn ich in ganz freundlichem Ton sie bitte irgendwas zu tun bzw. zu lassen oder wenn ich sie nicht sofort knuddel wenn sie es will. Ich hab lange gebraucht überhaupt zu merken dass sie körperliche Nähe möchte wenn sie mit Kopf nach unten einfach da saß und vor sich hin bruddelte :umfall:

Mit dem Einzug von Kraftausdrücken hatte ich ja gerechnet, sie bringt aber zudem Sätze wie "dann mach ich Deine Sachen kaputt oder ich schlage Dich" :verdutz: Wir befinden uns also ebenso in einer neuen Grenzsetzungs-Austestungsphase...

Also insgesamt ist das Verhalten Deiner Kleinen für mich nachvollziehbar; sie ist erst 3 Wochen dort und noch ein halbes Jahr jünger wie meine Lea. Wie lang sie andauert wüßte ich auch gerne :bissig: ich denke man kann erst nach einem halben Jahr sagen dass sich ein Kind im KiGA eingewöhnt hat.
Ich hoffe mal unsere Nerven halten bis dahin durch...

In diesem Sinne


LG v. Petra
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
Danke euch allen für eure Gedanken :)

Ich weiss warum Vivian sich z. Zt. so verhält, verstehe dass der Kindergartenstart sehr anstrengend für sie ist, vor allem dass sie nun eins von 25 Kindern ist und damit nicht mehr permanent im Mittelpunkt stehen kann. Sie muss sich in die Gruppe einfügen, auch mal von grösseren Kindern einstecken, die dort herrschenden Regeln lernen und befolgen und das alles ohne Mama.. ist schon heftig :-?

gretel hat gesagt.:
und natürlich muss ich da wo möglich und nötig, weiter so bleiben wie bisher. das verunsichert das kind ja noch mehr, wenn ich jetzt denke: ok, er lernt zuviel. dann bin ich zu hause ab jetzt mal mit vielen abstrichen zugange.
ich denke vielmehr, ich bleibe weitestgehend wie immer. ein mehr an nähe ist selbstverständlich.

Gretel, du sprichst genau das an was ich meine: Ich sehe auch eine leichte Gefahr wenn ich nun auf ihren Frust/Stressabbau zuhause zu nachsichtig reagiere indem ich ihr viel mehr durchgehen lasse als ich es sonst tun würde. Versteht mich bitte nicht falsch, ich gehe auf sie ein, sie bekommt so viel Nähe wie sie möchte und ich in der Lage bin zu geben, aber ich muss trotzdem Grenzen setzen.

Heute morgen zum Beispiel war um halb sechs (alte Zeit) die Nacht um. Sie wachte auf, bekam Angst weil es dunkel war und kam zu mir ins Bett. Doch dort schlief sie nicht weiter sondern rollte sich von einer Seite zur anderen, fing an mir Geschichten zu erzählen etc. Und nach ca. einer Stunde ist mir der Kragen geplatzt, ich habe sie zurück in ihr Bett verfrachtet und mir geschworen sie nicht mehr so früh in meines zu lassen, denn das Spiel ist jedesmal dasselbe. Sie hat geweint und getobt - an Schlaf war da natürlich auch nicht mehr zu denken, aber ich werde das jetzt durchziehen. Der Schlafentzug macht mich fertig, damit kann ich ganz schlecht umgehen.
Wie gesagt, morgen kaufe ich ihr eine eigene kleine Lampe, die kann sie dann anmachen wenn sie Angst hat und ich hoffe dass das helfen wird.

Ehrlich gesagt, ich habe damit gerechnet dass der Kiga-Start Veränderungen und anfängliche Schwierigkeiten mit sich bringen würde. Aber ich war (wieder mal :mrgreen: ) etwas naiv, da ich nicht gedacht hätte dass sie sich auch zuhause so sehr verändert.

So, muss erstmal Schluss machen. Melde mich heute abend nochmal zu dem Thema.

Liebe Grüsse

Stephanie
 
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