Kind im Motivationsloch :-(

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Kind im Motivationsloch :-(

könnte sie in die Parallelklasse wechseln? wäre das eine Option? wenn nicht dann muß man in der Schule aber eben doch differenzieren, die Lehrerin scheint ja auch durchaus offen für die Problematik zu sein.

wir läufts denn bei den Freundinnen aus ihrer Schule? Meiner Erfahrung nach in der Verbleib in der "Peer-group" für angehende Teenager ein viel größerer Anreiz als ein Gespräch von der Mutter an die Backe genäht zu bekommen :mrgreen:
 

belladonna

Tolle Kirsche
AW: Kind im Motivationsloch :-(

Wechsel in die Parallelklasse ist ausgeschlossen, das ist ja gerade das Prinzip der IGS, das starke und schwache Schüler gemeinsam unterrichtet werden und dann nach und nach über die E- und G-Kurse differenziert wird. Dass nun gerade in unserer Klasse die schwachen Schüler die Mehrheit bilden, ist einfach dumm gelaufen...

Christinas Freundinnen sind sehr unterschiedlich von den Leistungen her, ich kann überhaupt nicht einschätzen, wer da mit in den E-Kurs gehen wird, zumal die Eltern bei der Ersteinstufung ja auch ein Widerspruchsrecht haben und dann auch Kinder, die eigentlich im G-Kurs wären, zur Probe in den E-Kurs aufgenommen werden können. Im übrigen sind Christinas engste Freundinnen keine Klassenkameradinnen, sondern Mädels hier aus dem Wohngebiet, die z.T. in andere Schulen gehen bzw. im Jahrgang drunter sind. Das mit der "Peer Group" ist in der Schule also nicht so ausschlaggebend, zumal der Klassenverband ja eh erhalten bleibt, es sind ja zunächst nur 2 Fächer, die verkurst werden.

Ich habe übrigens vorhin mit Christina gesprochen; sie hat etwas sparsam geguckt und war schon ziemlich verlegen, als ich ihr gesagt habe, dass ihre Lehrerinnen überzeugt sind, dass sie mehr auf dem Kasten hat, als sie im Moment zeigt. :zwinker: Im Gespräch kam aber auch raus, dass sie sich im Unterricht ziemlich langweilt, weil eben für die schwachen Schüler alles immer wieder neu erklärt werden muss, während sie es spätestens beim 2. Mal begriffen hat und dann eigentlich gern was Neues machen würde. Ich habe ihr nochmal klargemacht, dass sie sich jetzt einfach nochmal zusammenreissen und die nächsten vier Wochen durchhalten muss, dann ist das Schuljahr gelaufen und nächstes Jahr wird es dann auch spannender - dann kommt sie in den Kursen auch mit Kindern aus der Parallelklasse zusammen und das gibt ihr vielleicht wieder ein paar neue Impulse.

Ich hoffe einfach, sie hat's verstanden und gibt sich jetzt nochmal einen Ruck...

Ansonsten fühlt sie sich ja sehr wohl an der Schule und hat auch nette Freundinnen gefunden - es ist halt nur ihre Faulheit und Schluderei, die ihr immer wieder im Wege steht, aber das Problem hatten wir ja auch schon in der Grundschule, ihre Realschulempfehlung kam ja nicht von ungefähr.

LG, Bella :blume:
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Kind im Motivationsloch :-(

es ist halt nur ihre Faulheit und Schluderei, die ihr immer wieder im Wege steht, aber das Problem hatten wir ja auch schon in der Grundschule, ihre Realschulempfehlung kam ja nicht von ungefähr.

und dass sie deshalb so schludrig ist weil sie nicht wirklich einen Auftrag für sich erkennen kann / konnte? ...

und warum Faulheit? wenn sie auf der GS gut war ohne sich anzustrengen - ist das dann Faulheit? Wenn sie in der IGS ohne viel Arbeit erstmal zu den Besten gehört.... wo ist da noch der Ansporn.... womöglich muß das Kind jetzt erst mal Lernen lernen... wurde sie mit fünf oder mit sechs eingeschult in der GS? Du hast doch geschrieben dass sie immer zu den besseren Schülerinnen gehörte...

wenn sich die Kinder den Stoff nicht wirklich erarbeiten müßen sondern auf der kognitiven Ebene eben mal so mitnehmen dann haben sie ja auch viel Zeit für Schlunzerei und sie müssen erst noch lernen dass zwischen zig uninteressanten Sätzen der Lehrer die sie sofort kapieren eben auch mal dann wieder ein Wichtiger kommt ;) ... da ist die Klassenlehrerin auch gefordert. Jetzt ebend mal warten auf die Kurse ist nicht wirklich das was dem Kind gerecht wird. Wenn sie sich langweilt weil sie schnell kapiert und die Wiederholungen nerven dann soll die KL ihr ein weiteres Angebot machen. Beim Großen ist die Klasse jetzt grad in der Hälfte der Deutschstunden in DREI (!) Kurse unterteilt um besser zu differenzieren zu können da die Lernstände einfach zu weit sind um allen in einer Gruppe gerecht zu werden ... und das in der GS... die Schwächsten sind bei der Lehrerin, die Mittleren sind unter Aufsicht einer anderen Lehrerin in einer Lerngruppe und die lernstärkste Gruppe macht den Schnelldurchgang in Grammatik und schreibt dann Geschichten am Compi...

frag die KL wo und wie sie das Kind abholen kann damit es sich nicht völlig aus dem Lernsystem verabschiedet...nimm sie ruhig mal in die Verantwortung. Hier in NRW steht die individuelle Förderung des Kindes im Schulgesetz....frag mal wie das bei Euch ist :)
 

Ravelino

Familienmitglied
AW: Kind im Motivationsloch :-(

Kennst du das Buch _Bei schlechten Noten helfen gute Eltern_? Vielleicht gibt dir das auch noch mal ein paar Denkanstöße. Ich finde das Argument "Langeweile" aus der Sicht des Kindes ja durchaus verständlich, das erklärt aber nicht, warum man seine Vokabeln nicht lernt...
 

belladonna

Tolle Kirsche
AW: Kind im Motivationsloch :-(

Das Buch kenne ich noch nicht, werde ich mir aber mal anschauen! :)

Lucie,
in der Grundschule gehörte Christina nicht zu den besseren Schülern in ihrer Klasse, sondern war absolutes Mittelfeld - und sie weiß durchaus, was Lernen bedeutet, denn gerade in Mathe mussten wir in der Grundschule teilweise ganz schön rödeln und haben viel geübt vor den Arbeiten. Sie hat eigentlich auch schon oft genug die Erfahrung gemacht, dass Üben und Wiederholen sich auszahlt und mit besseren Noten belohnt wird, nur bleibt das irgendwie nicht dauerhaft bei ihr hängen.

Mein Eindruck ist übrigens, dass Christina deswegen so problemlos zu den Besten in ihrer Klasse gehört, weil das Leistungsniveau in der Klasse so grottenschlecht ist - z.B. mussten in Mathe beide Jahrgangsarbeiten einkassiert werden, weil sie so unterirdisch schlecht ausgefallen waren. Und klar, Langeweile und Unterforderung sind ein Problem - das sieht die Lehrerin auch, nur kriegt sie es im Moment leider nicht auf die Reihe, auch die guten Schüler entsprechend zu fördern. Ich habe so den Eindruck, dass sie auch nur noch das Schuljahr irgendwie rumkriegen will und froh ist, wenn es nächstes Jahr in Mathe und Englisch die Kurse gibt, damit die unterschiedlichen Leistungsgruppen auch räumlich getrennt werden können.

Im übrigen verlange ich ja gar nicht von meiner Tochter, Klassenbeste zu werden, ich möchte nur nicht, dass sich diese "Scheißegal"-Einstellung jetzt dauerhaft bei ihr festsetzt, weil das gerade auf einer Gesamtschule, wo eben nix auf Dauer fix ist, ziemlich gefährlich werden kann, wenn man einen bestimmten Abschluss anstrebt.

LG, Bella :blume:
 
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