Vanilla
Gehört zum Inventar
Justin Maurice geboren am 05.04.2003
Gewicht:2215g
Größe:48cm
Kopfumpfang:34cm
So...dann leg ich mal los ;o)
Eigentlicher Geburtstermin war am 15.4.03
Am 28.3.03 war ich wieder im Krankenhaus (Martin Luther KH-Berlin ) zur 14 tägigen Kontrolluntersuchung....CTG und Doppler-Sono wegen meiner Schwangerschaftsdiabetes.Nach der Untersuchung hatte ich ein Gespräch mit der Oberärztin.Sie sagte,dass sie nicht mehr bis zum eigentlichen Geburtstermin warten und am 4.4.03 ganz langsam die Geburt einleiten wollen um zu testen wie der Kleine auf die Wehen reagiert.Sie sagte noch,dass es durchaus sein kann,dass erstmal gar nix passiert und ich evtl.am Samstag wieder heim könnte.
So bin ich dann am 4.4. mit Sack und Pack in KH einmarschiert und bekam eine viertelste Prostaglandintablette vor den Muttermund gelegt.Danach wurde ein 1 stündíges CTG geschrieben.Nach 2 Stunden Pause dann das nächste.Gegen nachmittag verspürte ich dann ein leichtes Ziehen im Rücken und im Bauch.War aber nicht sehr bedeutungsvoll.Auf dem CTG war auch nichts zu sehen.Alles bestens und keine Wehen.Am Samstag Morgen 9 Uhr bekam ich dann eine ganze Tablette vor den Mumu und musste wieder ans CTG.Da fielen in größeren Abständen die Herztöne vom Kleinen ab,so dass ich dann am CTG bleiben musste.Nebenbei wurde mir schon mal ein Zugang in den Arm gelegt und die Narkoseärztin kam um mit mir die PDA und einen evtl. Kaiserschnitt zu besprechen.
Nachmittags gegen 16 Uhr hatte ich dann schon die Nase voll vom ewigen liegen am CTG im Vorwehenzimmer und fragte den Doc,ob ich nicht mal für ne halbe Stunde laufen könnte.Er schaute dann aufs CTG und meinte:ok....in der letzten 3/4 Std waren die Herztöne ok,dann darf ich mal aufstehen.
Ich bin dann auf mein Zimmer und hab mit meiner Mutter telefoniert.Kurz vor halb 5 beendeten wir das Gespräch wobei mich ganz plötzlich eine heftige Wehe durchfuhr.Ich wollte vom Bett austehen da machte es plupp *grins* und mir lief das Fruchtwasser die Beine runter :o Ich hab dann nach der Schwester geklingelt,die mich gleich samt Bett in den Kreissaal zurück fuhr.Meine Hebamme empfing mich mit den Worten:Ich dachte schon,ich hab die Leine zu lang gelassen.Ich wollte sie grade suchen gehen.Dann kam der Doc und meinte:Na sie machen ja Sachen,sie darf man wohl nicht alleine lassen :-D
Ich kam dann in den Kreissaal hab mich umgezogen und ab gings aufs Kreisbett,CTG wurde wieder angeschlossen.Die Hebi hat dann den Mumu getastet und meinte,der Gebärmutterhals ist verstrichen,Mumu 1 cm offen aber noch fest.Ich bat dann um das Telefon damit ich René anrufen konnte.Er sagte,er kommt so in ca 3 Stunden.So lag ich dann mit heftigen Wehen im Bett und wartete ab.Die Wehen wurden immer schlimmer *auaaa*und kamen in regelmäßigen Abständen von 2-3 min.Die ganze Zeit über hatte ich wahnsinniges Verlangen,zur Toilette zu gehen,aber ich durfte nicht.Kurz vor 20 Uhr hat die Hebi dann den Mumu nochmal getastet und er war grade mal bei 1,5 cm.Sie holte den Doc und wir besprachen,dass sie mir einen Wehentropf anlegen,vorher aber die PDA legen.Ich durfte dann endlich zur Toilette und dann gings los.Ich saß auf dem Geburtshocker,Hebi vor mir stehend und unter Wehen versuchte der Doc die PDA zu legen.Was ziemlich schwierig war,weil ich ein Hohlkreuz hab und auch mein Übergewicht war ein Hinderniss.Zum Glück kam dann René auch dazu und hat mich mit festgehalten.Der 2.und 3.Versuch klappten auch nicht.Das Ding ging einfach nicht rein und ich war schon völlig am Ende,wegen der heftigen Wehen.Der Doc sagte dann,ich soll mich mal so hinsetzen wie ich es als bequem empfinde und schwupps da klappte es auch mit der PDA.Endlich saß das Ding :? Ich kletterte dann wieder aufs Bett,CTG wieder dran und bekam die erste Probedosis der PDA.Plötzlich fielen nach jeder Wehe die Herztöne vom Kleinen ziemlich ab und die Oberärztin wurde gerufen.Die tastete dann den Mumu und der war grade mal bei 2 cm und immernoch hart :???: Sie sagte zu mir...dass wir zwar den Wehentropf anschließen könnten,aber es durchaus mindestens noch 9 bis 10 Stunden,wenn nicht noch länger dauern könnte,bis der Mumu vollständig auf ist.Da aber die Herztöne so schlecht waren,wollten sie uns das nicht zumuten.Ich war auch schon völlig am Ende und und stimmte der Notsectio zu.Dann ging alles ziemlich schnell.Das OP Team wurde gerufen,Blasenkatheder wurde gelegt und ich bekam diese netten Antitrombosestrümpfe angezogen.Da es mit der Wirkung der PDA mindestens noch eine halbe Stunde gedauert hätte,das CTG aber immer schlechter wurde,entschieden wir uns für Vollnarkose.René durfte leider unter diesen Umständen nicht mit in den OP.Ich wurde dann rüber geschoben und musste auf den OP-Tisch klettern,wo dann ca 10 Leute an mir rum fummelten.Mir war kalt und ich zitterte am ganzen Körper.Die Narkoseärztin hielt mir dauernd die Sauerstoffmaske aufs Gesicht.Dann hörte ich,wie Jemand sagte:Wir könnnen.Mir fielen die Augen zu und weg war ich.Als ich nach 1 Stunde wieder aufwachte lag ich in einem kuschelwarmen Bettchen....René saß neben mir mit einem Gesicht,wie 3 Tage Regenwetter.Ich hatte gleich das Gefühl,dass etwas nicht in Ordnung ist.Dann kam meine Hebi und die Oberärztin.Sie gratulierten mir und sagten,dass ich einen ganz süssen Sohn habe.Dann wurde mir gesagt,dass der Kleine leider Anpassungsschwierigkeiten hatte und nicht gleich selbst geatmet hat.Das kam daher,weil man 6 min brauchte um mich zu Intubieren und der Kleine dadurch zuviel vom Narkosemittel abbekommen hat.Deswegen wurde die Kinderärztin gerufen und er wurde von ihr untersucht.René erzählte mir dann,dass er nicht gleich geschrien hat und er wahnsinnige Angst hatte.Deswegen auch sein komischer Gesíchtsausdruck.Ich bekam dann 2 Polaroidbilder von meinem Schatz.Oh man war der süss....ich hab gleich geheult.Dann kam die Kinderärztin und brachte uns unseren Sonnenschein.Ich durfte ihn leider nur kurz im Arm halten,dann musste er zum Transport in die Kinderklinik fertig gemacht werden*schnief*René hätte mitfahren können,aber er war fix und fertig,weil ihn auch noch einen Magen-Darmgrippe plagte,deswegen blieb er noch ein bißchen bei mir und ist dann später nach Hause gegangen.Bevor unser Sonnenschein in den Transport kam,hat mich meine Hebi mit dem Bett aus dem Kreissaal gefahren und neben dem Inkubator abgestellt,so dass ich noch Tschüss sagen konnte.
Als der Kleine dann weg war.....hat sie mich ganz dolle gedrückt und mit Tränen in den Augen gesagt,dass sie sich ganz dolle über den Kleinen freut,aber trotzdem etwas traurig und enttäuscht ist,dass es doch ein Kaiserschnitt geworden ist.Sie hätte ihn so gerne normal auf die Welt geholt.War leider nicht zu ändern.
Ich kam dann gegen 1 Uhr auf mein Zimmer und hab erstmal ne Runde geschlafen.Am nächsten Tag mittags bin ich dann schon aufgestanden und und ein bissel gelaufen.Die Schmerzen waren ganz gut auszuhalten.
Ich hatte eine Staphylokokkeninfektion (schreibt man das so?) und bekam deswegen noch Antibiothika.Meine Diabetes ist zum Glück auch verschwunden.*freu*
René ist dann am Sonntag 06.04.03 zu Justin ins Benjamin Franklin KH-Berlin (Kinderintensivstation) gefahren und kam danach zu mir.Dem Kleinen ging es ganz gut,nur dass er wegen meiner Infektion auch Antibiothika über einen Zugang im Kopf bekam und an ein Dauer EKG angeschlossen war.
Am Montag 07.04.03 wurde dann bei mir die Trenage und der Blasenkatheder entfernt.Ich sprach dann mit den Ärzten....dass ich gerne zu Justin ins KH verlegt werden möchte.Die haben dann alles in die Wege geleitet und 1 Stunde später war ich bei unserem Schatz.
Er lag da in seinem Wärmebettchen,so klein,so süss,so zart.Ich durfte ihn dann rausnehmen und hab erstmal ne Runde mit ihm gekuschelt.Irgendwie konnte ich es gar nicht glauben,dass das "Mein Baby" ist.Zu allem Übel bekam Justin dann auch noch die Babygelbsucht,wodurch er ziemlich trinkfaul und schläfrig wurde,so dass das Stillen nicht klappte.Ich musste ihn dann mit der Flasche füttern,was oft bis zu 2 Stunden dauerte.Zweimal täglich wurde ihm wegen der Gelbsucht Blut abgenommen,aus dem Kopf.Er hat jedesmal geschrien,wie am Spieß.Mir tat das selber auch weh und ich hab mit geweint.Die Werte wurden die ersten Tage immer schlechter und er nahm auch immer mehr ab.Ich war mit den Nerven schon völlig am Ende,weil man auf der Station überhaupt keine Ruhe hatte und an Schlafen gar nicht zu denken war.Ständig kam Irgendjemand ins Zimmer gerannt.Tür auf,Tür zu.Meine Bettnachbarin und ich waren schon sichtlich genervt.Zu dem kam noch,dass man uns dauernd Vorschriften machen wollte,wie wir unsere Baby's zu versorgen haben.Machen sie dies nicht,tun sie Jenes nicht,das müssen sie so machen usw.Mir wurde sogar mein Baby während des Fütterns aus dem Arm gerissen und von einer Schwester weiter gefüttert,weil sie meinte er trinkt viel zu langsam und müsste die ganze Flasche schaffen,obwohl er schon gar nichts mehr wollte.Sie hat ihm immer wieder die Flasche in den Mund gepresst,bis er sie dann als Dank von oben bis unten vollgespuckt hat *ggggggg*
Gut gemacht mein Kind.Ich musste mir das Lachen verkneifen
Ich kam mir oft vor,als wäre nicht ich die Mami,sondern die Kinderkrankenschwestern.
Da die Station eigentlich nicht für Mami und Kind vorgesehen ist,waren auch die Zimmer dementsprechend ausgestattet.Es gab keine Waschmöglichkeiten,keine Schränke,wo man seine Sachen unterbringen konnte und kein Telefon.Es gab für 2 Stationen (Kinderstation und Neointensiv) nur 1 Elterndusche.Dementsprechend musste man auch ewig warten,bis die Dusche mal frei war.Es war einfach nur schrecklich!!!Ich war nahe dran,das KH samt meinem Baby auf eigene Verantwortung zu verlassen.
Ich hab mit meiner Nachsorgehebamme telefoniert,um mit ihr alles zu besprechen.Sie sagte,dass ich durchaus nach Hause gehen könnte,vorausgesetzt,der Billiwert(Gelbsucht) sinkt.Aber das war leider nicht der Fall.Am Freitag 11.04.03 war der Wert wieder so hoch gestiegen,dass beschlossen wurde,Justin unters UV-Licht zu legen.Er kam dann in den Kasten,wo er 6 Stunden drin bleiben musste.
Nach dieser Phototherapie ging es endlich aufwärts!!!Der Billiwert ging täglich immer weiter runter und Justin fing endlich an zuzunehmen.
Am Dienstag 15.04.03 bei der morgentlichen Visite,sagte der Oberarzt:Wenn der Wert heute wieder weiter gesunken ist,dann können wir am Mittwoch nach hause.Ich fragte ihn dann,warum erst am Mittwoch???Wir möchten aber schon heute heim.Er zwinkerte mir dann zu und sagte:Ok,dann gehen sie heute.
Ich war überglücklich.Endlich heim und raus aus diesem KH,welches mich unendlich viele Nerven gekostet hat.
Wir mussten nur noch das Ergebnis vom Labor abwarten.Nach 2 Stunden war es dann endlich da.....und der Wert war weiter gesunken*freu*
Ich hab dann René angerufen,dass er uns abholt.Wir mussten dann noch bis nachmittags 17 Uhr warten,bis er endlich kam und dann ging es endlich heim
Im Nachhinein bedauere ich es immer noch sehr,dass ich mit Justin nicht im Martin-Luther-KH bleiben konnte.Leider gibt es dort keine angeschlossene Kinderklinik.Ich hab mich dort während meiner ganzen Schwangerschaft (war öfter wegen der Diabetes dort) sehr wohl gefühlt.Die Ärzte,Kinderkrankenschwestern und Hebammen sind ein wirklich super nettes Team!!!Kann ich nur empfehlen
Nach dem Kaiserschnitt ging es mir zeitweise sehr schlecht.Ich hatte immer das Gefühl,dass mir das richtige Geburtserlebnis fehlt.Ausserdem hat es mir sehr zu schaffen gemacht,dass Justin nach der Geburt nicht bei mir sein konnte.Das Gefühl,man hat ein Kind zur Welt gebracht und liegt im Krankenhaus,ohne Kind,war einfach traurig :-(
Ich hoffe,dass ich dieses Erlebnis irgendwann einmal richtig verarbeiten kann.
Gewicht:2215g
Größe:48cm
Kopfumpfang:34cm
So...dann leg ich mal los ;o)
Eigentlicher Geburtstermin war am 15.4.03
Am 28.3.03 war ich wieder im Krankenhaus (Martin Luther KH-Berlin ) zur 14 tägigen Kontrolluntersuchung....CTG und Doppler-Sono wegen meiner Schwangerschaftsdiabetes.Nach der Untersuchung hatte ich ein Gespräch mit der Oberärztin.Sie sagte,dass sie nicht mehr bis zum eigentlichen Geburtstermin warten und am 4.4.03 ganz langsam die Geburt einleiten wollen um zu testen wie der Kleine auf die Wehen reagiert.Sie sagte noch,dass es durchaus sein kann,dass erstmal gar nix passiert und ich evtl.am Samstag wieder heim könnte.
So bin ich dann am 4.4. mit Sack und Pack in KH einmarschiert und bekam eine viertelste Prostaglandintablette vor den Muttermund gelegt.Danach wurde ein 1 stündíges CTG geschrieben.Nach 2 Stunden Pause dann das nächste.Gegen nachmittag verspürte ich dann ein leichtes Ziehen im Rücken und im Bauch.War aber nicht sehr bedeutungsvoll.Auf dem CTG war auch nichts zu sehen.Alles bestens und keine Wehen.Am Samstag Morgen 9 Uhr bekam ich dann eine ganze Tablette vor den Mumu und musste wieder ans CTG.Da fielen in größeren Abständen die Herztöne vom Kleinen ab,so dass ich dann am CTG bleiben musste.Nebenbei wurde mir schon mal ein Zugang in den Arm gelegt und die Narkoseärztin kam um mit mir die PDA und einen evtl. Kaiserschnitt zu besprechen.
Nachmittags gegen 16 Uhr hatte ich dann schon die Nase voll vom ewigen liegen am CTG im Vorwehenzimmer und fragte den Doc,ob ich nicht mal für ne halbe Stunde laufen könnte.Er schaute dann aufs CTG und meinte:ok....in der letzten 3/4 Std waren die Herztöne ok,dann darf ich mal aufstehen.
Ich bin dann auf mein Zimmer und hab mit meiner Mutter telefoniert.Kurz vor halb 5 beendeten wir das Gespräch wobei mich ganz plötzlich eine heftige Wehe durchfuhr.Ich wollte vom Bett austehen da machte es plupp *grins* und mir lief das Fruchtwasser die Beine runter :o Ich hab dann nach der Schwester geklingelt,die mich gleich samt Bett in den Kreissaal zurück fuhr.Meine Hebamme empfing mich mit den Worten:Ich dachte schon,ich hab die Leine zu lang gelassen.Ich wollte sie grade suchen gehen.Dann kam der Doc und meinte:Na sie machen ja Sachen,sie darf man wohl nicht alleine lassen :-D
Ich kam dann in den Kreissaal hab mich umgezogen und ab gings aufs Kreisbett,CTG wurde wieder angeschlossen.Die Hebi hat dann den Mumu getastet und meinte,der Gebärmutterhals ist verstrichen,Mumu 1 cm offen aber noch fest.Ich bat dann um das Telefon damit ich René anrufen konnte.Er sagte,er kommt so in ca 3 Stunden.So lag ich dann mit heftigen Wehen im Bett und wartete ab.Die Wehen wurden immer schlimmer *auaaa*und kamen in regelmäßigen Abständen von 2-3 min.Die ganze Zeit über hatte ich wahnsinniges Verlangen,zur Toilette zu gehen,aber ich durfte nicht.Kurz vor 20 Uhr hat die Hebi dann den Mumu nochmal getastet und er war grade mal bei 1,5 cm.Sie holte den Doc und wir besprachen,dass sie mir einen Wehentropf anlegen,vorher aber die PDA legen.Ich durfte dann endlich zur Toilette und dann gings los.Ich saß auf dem Geburtshocker,Hebi vor mir stehend und unter Wehen versuchte der Doc die PDA zu legen.Was ziemlich schwierig war,weil ich ein Hohlkreuz hab und auch mein Übergewicht war ein Hinderniss.Zum Glück kam dann René auch dazu und hat mich mit festgehalten.Der 2.und 3.Versuch klappten auch nicht.Das Ding ging einfach nicht rein und ich war schon völlig am Ende,wegen der heftigen Wehen.Der Doc sagte dann,ich soll mich mal so hinsetzen wie ich es als bequem empfinde und schwupps da klappte es auch mit der PDA.Endlich saß das Ding :? Ich kletterte dann wieder aufs Bett,CTG wieder dran und bekam die erste Probedosis der PDA.Plötzlich fielen nach jeder Wehe die Herztöne vom Kleinen ziemlich ab und die Oberärztin wurde gerufen.Die tastete dann den Mumu und der war grade mal bei 2 cm und immernoch hart :???: Sie sagte zu mir...dass wir zwar den Wehentropf anschließen könnten,aber es durchaus mindestens noch 9 bis 10 Stunden,wenn nicht noch länger dauern könnte,bis der Mumu vollständig auf ist.Da aber die Herztöne so schlecht waren,wollten sie uns das nicht zumuten.Ich war auch schon völlig am Ende und und stimmte der Notsectio zu.Dann ging alles ziemlich schnell.Das OP Team wurde gerufen,Blasenkatheder wurde gelegt und ich bekam diese netten Antitrombosestrümpfe angezogen.Da es mit der Wirkung der PDA mindestens noch eine halbe Stunde gedauert hätte,das CTG aber immer schlechter wurde,entschieden wir uns für Vollnarkose.René durfte leider unter diesen Umständen nicht mit in den OP.Ich wurde dann rüber geschoben und musste auf den OP-Tisch klettern,wo dann ca 10 Leute an mir rum fummelten.Mir war kalt und ich zitterte am ganzen Körper.Die Narkoseärztin hielt mir dauernd die Sauerstoffmaske aufs Gesicht.Dann hörte ich,wie Jemand sagte:Wir könnnen.Mir fielen die Augen zu und weg war ich.Als ich nach 1 Stunde wieder aufwachte lag ich in einem kuschelwarmen Bettchen....René saß neben mir mit einem Gesicht,wie 3 Tage Regenwetter.Ich hatte gleich das Gefühl,dass etwas nicht in Ordnung ist.Dann kam meine Hebi und die Oberärztin.Sie gratulierten mir und sagten,dass ich einen ganz süssen Sohn habe.Dann wurde mir gesagt,dass der Kleine leider Anpassungsschwierigkeiten hatte und nicht gleich selbst geatmet hat.Das kam daher,weil man 6 min brauchte um mich zu Intubieren und der Kleine dadurch zuviel vom Narkosemittel abbekommen hat.Deswegen wurde die Kinderärztin gerufen und er wurde von ihr untersucht.René erzählte mir dann,dass er nicht gleich geschrien hat und er wahnsinnige Angst hatte.Deswegen auch sein komischer Gesíchtsausdruck.Ich bekam dann 2 Polaroidbilder von meinem Schatz.Oh man war der süss....ich hab gleich geheult.Dann kam die Kinderärztin und brachte uns unseren Sonnenschein.Ich durfte ihn leider nur kurz im Arm halten,dann musste er zum Transport in die Kinderklinik fertig gemacht werden*schnief*René hätte mitfahren können,aber er war fix und fertig,weil ihn auch noch einen Magen-Darmgrippe plagte,deswegen blieb er noch ein bißchen bei mir und ist dann später nach Hause gegangen.Bevor unser Sonnenschein in den Transport kam,hat mich meine Hebi mit dem Bett aus dem Kreissaal gefahren und neben dem Inkubator abgestellt,so dass ich noch Tschüss sagen konnte.
Als der Kleine dann weg war.....hat sie mich ganz dolle gedrückt und mit Tränen in den Augen gesagt,dass sie sich ganz dolle über den Kleinen freut,aber trotzdem etwas traurig und enttäuscht ist,dass es doch ein Kaiserschnitt geworden ist.Sie hätte ihn so gerne normal auf die Welt geholt.War leider nicht zu ändern.
Ich kam dann gegen 1 Uhr auf mein Zimmer und hab erstmal ne Runde geschlafen.Am nächsten Tag mittags bin ich dann schon aufgestanden und und ein bissel gelaufen.Die Schmerzen waren ganz gut auszuhalten.
Ich hatte eine Staphylokokkeninfektion (schreibt man das so?) und bekam deswegen noch Antibiothika.Meine Diabetes ist zum Glück auch verschwunden.*freu*
René ist dann am Sonntag 06.04.03 zu Justin ins Benjamin Franklin KH-Berlin (Kinderintensivstation) gefahren und kam danach zu mir.Dem Kleinen ging es ganz gut,nur dass er wegen meiner Infektion auch Antibiothika über einen Zugang im Kopf bekam und an ein Dauer EKG angeschlossen war.
Am Montag 07.04.03 wurde dann bei mir die Trenage und der Blasenkatheder entfernt.Ich sprach dann mit den Ärzten....dass ich gerne zu Justin ins KH verlegt werden möchte.Die haben dann alles in die Wege geleitet und 1 Stunde später war ich bei unserem Schatz.
Er lag da in seinem Wärmebettchen,so klein,so süss,so zart.Ich durfte ihn dann rausnehmen und hab erstmal ne Runde mit ihm gekuschelt.Irgendwie konnte ich es gar nicht glauben,dass das "Mein Baby" ist.Zu allem Übel bekam Justin dann auch noch die Babygelbsucht,wodurch er ziemlich trinkfaul und schläfrig wurde,so dass das Stillen nicht klappte.Ich musste ihn dann mit der Flasche füttern,was oft bis zu 2 Stunden dauerte.Zweimal täglich wurde ihm wegen der Gelbsucht Blut abgenommen,aus dem Kopf.Er hat jedesmal geschrien,wie am Spieß.Mir tat das selber auch weh und ich hab mit geweint.Die Werte wurden die ersten Tage immer schlechter und er nahm auch immer mehr ab.Ich war mit den Nerven schon völlig am Ende,weil man auf der Station überhaupt keine Ruhe hatte und an Schlafen gar nicht zu denken war.Ständig kam Irgendjemand ins Zimmer gerannt.Tür auf,Tür zu.Meine Bettnachbarin und ich waren schon sichtlich genervt.Zu dem kam noch,dass man uns dauernd Vorschriften machen wollte,wie wir unsere Baby's zu versorgen haben.Machen sie dies nicht,tun sie Jenes nicht,das müssen sie so machen usw.Mir wurde sogar mein Baby während des Fütterns aus dem Arm gerissen und von einer Schwester weiter gefüttert,weil sie meinte er trinkt viel zu langsam und müsste die ganze Flasche schaffen,obwohl er schon gar nichts mehr wollte.Sie hat ihm immer wieder die Flasche in den Mund gepresst,bis er sie dann als Dank von oben bis unten vollgespuckt hat *ggggggg*
Gut gemacht mein Kind.Ich musste mir das Lachen verkneifen
Ich kam mir oft vor,als wäre nicht ich die Mami,sondern die Kinderkrankenschwestern.
Da die Station eigentlich nicht für Mami und Kind vorgesehen ist,waren auch die Zimmer dementsprechend ausgestattet.Es gab keine Waschmöglichkeiten,keine Schränke,wo man seine Sachen unterbringen konnte und kein Telefon.Es gab für 2 Stationen (Kinderstation und Neointensiv) nur 1 Elterndusche.Dementsprechend musste man auch ewig warten,bis die Dusche mal frei war.Es war einfach nur schrecklich!!!Ich war nahe dran,das KH samt meinem Baby auf eigene Verantwortung zu verlassen.
Ich hab mit meiner Nachsorgehebamme telefoniert,um mit ihr alles zu besprechen.Sie sagte,dass ich durchaus nach Hause gehen könnte,vorausgesetzt,der Billiwert(Gelbsucht) sinkt.Aber das war leider nicht der Fall.Am Freitag 11.04.03 war der Wert wieder so hoch gestiegen,dass beschlossen wurde,Justin unters UV-Licht zu legen.Er kam dann in den Kasten,wo er 6 Stunden drin bleiben musste.
Nach dieser Phototherapie ging es endlich aufwärts!!!Der Billiwert ging täglich immer weiter runter und Justin fing endlich an zuzunehmen.
Am Dienstag 15.04.03 bei der morgentlichen Visite,sagte der Oberarzt:Wenn der Wert heute wieder weiter gesunken ist,dann können wir am Mittwoch nach hause.Ich fragte ihn dann,warum erst am Mittwoch???Wir möchten aber schon heute heim.Er zwinkerte mir dann zu und sagte:Ok,dann gehen sie heute.
Ich war überglücklich.Endlich heim und raus aus diesem KH,welches mich unendlich viele Nerven gekostet hat.
Wir mussten nur noch das Ergebnis vom Labor abwarten.Nach 2 Stunden war es dann endlich da.....und der Wert war weiter gesunken*freu*
Ich hab dann René angerufen,dass er uns abholt.Wir mussten dann noch bis nachmittags 17 Uhr warten,bis er endlich kam und dann ging es endlich heim
Im Nachhinein bedauere ich es immer noch sehr,dass ich mit Justin nicht im Martin-Luther-KH bleiben konnte.Leider gibt es dort keine angeschlossene Kinderklinik.Ich hab mich dort während meiner ganzen Schwangerschaft (war öfter wegen der Diabetes dort) sehr wohl gefühlt.Die Ärzte,Kinderkrankenschwestern und Hebammen sind ein wirklich super nettes Team!!!Kann ich nur empfehlen
Nach dem Kaiserschnitt ging es mir zeitweise sehr schlecht.Ich hatte immer das Gefühl,dass mir das richtige Geburtserlebnis fehlt.Ausserdem hat es mir sehr zu schaffen gemacht,dass Justin nach der Geburt nicht bei mir sein konnte.Das Gefühl,man hat ein Kind zur Welt gebracht und liegt im Krankenhaus,ohne Kind,war einfach traurig :-(
Ich hoffe,dass ich dieses Erlebnis irgendwann einmal richtig verarbeiten kann.