Joshua braucht mich den ganzen Tag

K

kasper

Hallo!

Mein Problem ist, daß ich wohl von Anfang an was falsch gemacht habe. Als Joshua auf die Welt kam, war immer wer da. Mein Mann hat gerade die Diplomarbeit geschrieben, also war immer jemand da. Dann sind wir vom Schwarzwald nach Österreich zur Oma gezogen (er war da drei Monate alt), da war dann auch immer jemand da. Mittlerweile sind wir zwar in unserer eigenen Wohnung, aber das erste Jahr hat für Joshua so ausgesehen, daß immer jemand Zeit für ihn gehabt hat.
Heute weiß ich, daß das falsch war. Habe gerade ein Buch von der Emmi Pickler gelesen, und bin ganz frustriert. Ein Kapitel heißt zum Beispiel: "Ein abschreckendes Beispiel", und das trifft aber ganz auf Joshua zu.
Joshua ist jetzt 13 Monate alt. Und er braucht mich den ganzen Tag. Er will immer von einem Erwachsenen beschäftigt werden. Er kann nicht lange alleine spielen. Wenn ich zum Beispiel versuche zu bügeln, hängt er an meiner Hose und macht Theater, er schreit also. Beim kochen das selbe. Manchmal geht es für ein paar Minuten, dann ist er beschäftigt, die Wohnung auf den Kopf zu stellen (alle Kästen auszuräumen). Ich lasse ihn gewähren, damit ich mal was erledigen kann.

So weit, so gut. Wäre ja vielleicht alles auszuhalten. Aber im Dezember kommt das 2. Baby. Und davor habe ich Angst. Mit einem Kind schaffe ich es gerade noch, den Haushalt und so zu erledigen. Aber mit 2 Kindern?

Ich weiß, daß ich selber an der Misere schuld bin.
Gibt es einen Weg, Joshua daran zu gewöhnen, daß ich auch mal ohne ihn was machen muß? Ich habe ja auch Angst, daß er dann einen Schaden abbekommt, wenn das Baby kommt.

Bin schon ganz deprimiert und kann mich gar nicht richtig auf das Baby freuen. Vielleicht weiß ja jemand von euch einen guten Rat!

Karin
 
E

eritasia

hallo karin,

dein kleiner beschäftigt dich ganz schön, ich kenne dass von unserem sohn. ich finde allerdings, dass das auch einfach temparamentssache ist. und ein kind in dem alter kann einfach noch nicht lange alleine spielen. ich war auch immer um leon herum, aber wenn ich im haushalt was machen mußte, habe ich ihm in meiner nähe was zum beschäftigen gegeben.

er hatte in der küche 1-2 schubladen, an die durfte er ran, die habe ich immer wieder mit was anderem gefüllt (tuppersachen, topfdeckel, glitzersachen etc) so dass die immer wieder interessant war. im wohnzimmer hat er mit vorliebe die cd´s ausgeräumt und auch da gab es schubladen für ihn, die regelmäßig mit anderen sachen gefüllt waren. er hat z.b. lange zeit spaß daran gehabt, die mit altem papier gefüllten schubladen auszuräumen. dass hat so schön geknister..... sicher mußt du hinterher aufräumen, aber so mußt du nicht immer schimpfen, bist nicht genervt und angespannt...

sicher hat dein sohn interesse an manchen sachen, die dir nicht so recht sind (musikanlage etc), das kann man ja entschärften (z.b. alten radiorekorder geben) und schon ist er eine weile beschäftigt... oder ein altes telefon....

ich denke, wenn du dinge findest, die ihn faszinieren, dann kann er auch eine weile ohne dich sein....kopf hoch, es wird besser - ganz sicher.

freu dich auf dein baby! der rest spielt sich ein. klar, der alltag mit 2 so kleinen kinder wird stressig sein, aber ich denke bis dahin wird auch dein sohn nicht mehr ganz so auf mama fixiert sein.

ich drück dir die daumen.

viele grüße

eritasia
 

Su

Das Luder
Hallo Karin,

das ist doch ganz normal. Die wenigsten Kinder können mit knapp einem Jahr alleine spielen. Das kommt alles erst noch.

Das ist einfach in dem Alter so! Ich finde nicht das man so kleine zu sehr verwöhnen kann und um so mehr Liebe er jetzt tankt um so weniger hat er dann ein Problem wenn das Geschwisterchen kommt.

Alle haben gesagt "ich verwöhne Yannick zu sehr" "da kann ich mich auf was gefasst machen, wenn der Prinz enthront wird" usw.

Bei uns sind 21. Monate unterschied. Yannick war noch nie richitg eifersüchtig, und Larissa wird oft am Tag gedrückt und bekommt Bussis. Die ersten drei Monate hate Larissa Blähungen, ich mußte sie abends im Wohnzimmer auf und ab tragen. Yannick der normalerweise um diese Zeit dann seine Flasche getrunken hat und mit mir gekuschelt. Hat sich einfach an mein Bein geschmiegt und ist mitgelaufen :herz:

Klar ist es auch nervig wenn sie ständig am Rockzipfel hängen, aber halte Dir vor Augen das es nur eine kurze Zeit ist, bald kommt der KiGa, eigene Freunde und irgendwann sind wir froh wenn wir sie mal sehen :-D
 
K

kasper

Danke

Hallo,
danke für eure Beiträge.

Ich glaube ja auch, daß es bei den meisten Familien so läuft wie hier bei mir. Ihr sagt ja auch, daß das normal ist. Aber ich glaube halt, das müßte nicht so sein.
Naja, ich bin halt noch von dem Buch von Emmi Pikler beeindruckt. Laut dem Buch spielen die Kinder den Großteil des Tages mit sich selber - wenn man's von Anfang an richtig macht. Leider liest man solche Bücher aber erst dann, wenn's zu spät ist.
Deshalb war auch meine Frage so gemeint, ob vielleicht jemand weiß, wie man's noch in die andere Richtung steuern kann ...

Trotzdem vielen Dank,
Karin
 

Miriam78

Familienmitglied
Hm, also Alina spielt wirklich viel mit sich selbst - am besten klappt das wenn ich mit im Zimmer bin. Sie hat anhänglichere Phasen wenn die ZÄhne kommen, aber sonst ist das wirklich ok. Sie hat aber auch in jedem Zimmer ein Fach mit Spielsachen...

Ich habe es halt immer schon mal versucht - mal mit mehr mal mit weniger Erfolg - es war aber immer schon Teil ihres Lebens.

Ich denke Du könntest ih erstmal dran gewöhnen, daß Du mal weggehst, aber schnell wiederkommst.
 
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