Frau Mami, auch wenn die Kleine mit sechs Wochen sowas mal gegessen hat, muß das nicht heißen, daß die Familienkost ab dann auf den Speiseplan gehört. Auch wenn es keinen Durchfall oder Verstopfung gibt, muß das nicht heißen, daß das Kind diese Nahrung schon richtig verdauen und verwerten kann, mal abgesehen davon, daß die erforderliche Nährstoffdichte nicht gegeben ist.
Außerdem seid Ihr auf dem besten Weg, die Nieren der Kleinen extrem zu belasten. Die sind noch gar nicht darauf ausgerichtet, die Abfallstoffe dieser Nahrung auszuscheiden.
Bei stückiger Kost riskiert Ihr bei der derzeitigen Entwicklung der Gesichts-, Kau- und Rachenmuskulatur und deren Koordination jederzeit ein kräftiges "Verschlucken" - im schlimmsten Fall kann ein Kind daran ersticken. Oder bist Du Dir sicher, jederzeit ein Kloßstück aus dem Hals Deiner Tochter fischen zu können?
Meine Empfehlung: Ab sofort rein bei Milchnahrung bleiben, also Muttermilch oder Flasche. Das und nichts anderes ist altersangemessen.
Und dann fangt Ihr in frühestens vier Wochen nochmal mit Beikost an - und könnt hoffen, daß die Erinnerung an gut gewürztes Essen verblaßt ist. Solange die Kinder nichts anderes kennen, essen sie mit Begeisterung die uns Erwachsenen fad vorkommenden Breie. Sie sollen erstmal lernen, wie die kaum weiterverarbeiteten Nahrungsmittel schmecken, wieviel Vielfalt es bei diesen Geschmäckern gibt. Gewürztes Essen, Kloß mit Soße wird sie hoffentlich noch einige Jahrzehnte genießen können...
Bitte, tu Deinem Kind den Gefallen und ernähr Dein Kind mit dem, was es braucht - oder läßt Du es auch an der Zigarette oder am Weinglas probieren, nur weil es die Hand danach ausstreckt?
Liebe Grüße, Anke