Jedes Kind kann essen lernen

Ignatia

die mit dem Efeu tanzt
habe euch ja ehrlich nach den meinungen gefragt und es ist interessant wie dieses thema gesehen wird. ich will es auch nicht konsequent durchziehen, evtl ansatzweise. Z.B. das er zu festen zeiten ins Bett gelegt wird, er schläft jetzt hier mal 10 min da mal 10 min usw. Ich denke das kann es nicht sein. Mit dem schreien lassen habe ich persönlich auch ein Problem.
 

Lilienfrau

Moderatorin
Moderatorin
Hallo,

ich muß Su da recht geben - und wenn die anderen Bücher von den "Herrschaften" so ähnlich sind wie das Schlaflernbuch, dann prost Mahlzeit :-?

Wahrscheinlich steht dann als Ratschlag drin, daß man das Kind zwingen soll, aufzuessen und einfach so lange (auch schreiend) im Hochstuhl sitzen lassen soll, bis es aufgegessen hat (keine Ahnung, könnte ich mir aber fast vorstellen)

Madame schläft ja auch oft schlecht ein, dafür manchmal wiederum sehr gut, das ist halt phasenweise mal so, mal so. Ich habe jetzt angefangen, sie langsam an feste Zeiten zu gewöhnen. ZBsp "soll" sie um 10 Uhr schlafen. Da ist sie auch meistens schon wieder so todmüde, daß sie schon früher einschläft. Wenn nicht, lege ich sie aber um 10 Uhr ins Bett, lege mich daneben und erzähle noch mit ihr, mache ein paar Fingerspiele, singe was etc. Sie soll halt um die Zeit im Bett liegen, damit sie weiß, daß sie gleich schlafen wird/soll. Das klappt auch sehr gut jetzt, spätestens um 10 Uhr fällt sie förmlich um :-D Nur die feste Zeit für den Mittagsschlaf hab ich noch nicht "eingeführt", und da ist dann auch prompt immer Theater beim Einschlafen... werde ich aber bald wohl nachholen. Abends klappt's dafür supergut (wie vormittags).

Mit dem Essen ist es auch so - ich hab sie ja bisher "nach Bedarf" gefüttert, allerdings sähe dann unser Tagesablauf so aus - 6 Uhr Frühstück - 12 Uhr Mittagessen - 18 Uhr Abendessen - 0 Uhr Nachtmahl . Das passt mir natürlich nicht so wirklich :-D und daher steuere ich jetzt gegen und es gibt mehr oder wenige feste Essenszeiten. Ich habe immer ein von-bis eingeräumt, d.h. Mittagessen gibt's von 11-12 Uhr (je nachdem, wie lange sie geschlafen hat und wann sie gefrühstückt hat, das ist immer zwischen 7 und 8 Uhr, also frühstens um 11, spätestens um 12. Wenn sie sich bis 12 Uhr noch nicht gemeldet hat wegen Hunger, gibt's ungefragt Mittagessen. Nicht später.

Genauso mache ich das mit den anderen Mahlzeiten. Sollte sie mal früher Hunger haben kriegt sie natürlich auch früher (ist allerdings noch nie vorgekommen bisher). Aber später als zu "meinen" Zeiten ist nicht mehr drin, sonst isst sie tagsüber einfach nicht genug (sie lässt dann locker 1 Mahlzeit weg) und hat nachts logischerweise wieder Hunger.

Mit dem Aufessen haben wir ja noch kein Problem, manchmal mag sie halt nicht so und ißt höchstens eine halbe Portion, dann lasse ich sie auch. Dann kriegt sie meistens früher wieder Hunger und das ist auch ok. Ich werde sie auch später nicht zum Essen "zwingen", wie mein Kinderarzt immer so schön sagt "Es ist noch kein Kind am vollen Tisch verhungert."

Ich würde ihn dann allerdings, wenn er tagsüber schlecht ißt, das nachts spüren lassen indem ich ihm dann nichts gebe (oder erst sehr "spät", also lange hinhalten), damit er lernt, daß nachts nicht gegessen wird. Das erfordert sicherlich auch viele Nerven, aber ich denke wenn er erstmal nachts "gehungert" hat, wird er tagsüber auch wieder mit richtig Appetit essen und dann erledigt sich die nächtliche Esserei sicherlich von selbst.

So, jetzt hab' ich glatt einen Roman geschrieben *ggg* -

Liebe Grüße! und lass' meinen Schwiegersohn essen, wie er möchte :)
 

UTE UE

Gehört zum Inventar
Also hier wird mir grad zu sehr übers schreien lassen hergezogen, das find ich in der Art nicht in Ordnung und hätte es auch hier nicht so erwartet, das enttäuscht :heul:
Ich selber hab nur das Buch mir dem Sauber werden und darin wird eindeutig gesagt, daß keine Sauberkeitserziehung, im Sinne von früh anfangen und so lange auf dem Töpfchen sitzen lassen, bis sich der Erfolg einstellt, einen Sinn macht, sondern: mit dem Rythmus des Kindes gehen
Alles, was ich weiter oben zum Weinen lassen geschrieben habe, ist wohl bei einigen, sehr verkehrt angekommen, ich hab aber grad echt keine Lust, mich hier dahingehend noch weiter auaszulassen.
Ich bin enttäuscht :(
 
L

LilyP

Hallo Ute,

ich sehe niemanden, der "darüber hergezogen" hat, es gab nur unterscheidliche Standpunkte, die wohl jedem hier zustehen. Niemand hält dich für eine schlechte Mutter, weil dieser Weg für euch und die Kinder der richtige war :nein: :)

Du solltest die Meinungen der anderen einfach akzeptieren.
Nach der Uhr schreien lassen hab ich auch nie gemacht, auch wenn ich nicht bei jedem Pieps sofort gerannt bin.
Trotzdem heißt das nicht, daß ich jemanden verurteilen würde, der es so versucht, auch wenn ich es für mich selbst nicht praktizieren möchte.
So hat ja jeder seine unterschiedlichen Ansichten, Einstellungen und Methoden- es wird nie eine geben, die alle Eltern gleich gut heißen.
Also brauchst du nicht entäuscht zu sein :)


LG
Lily
 
M

Märilu

Lilienfrau hat gesagt.:
Wahrscheinlich steht dann als Ratschlag drin, daß man das Kind zwingen soll, aufzuessen und einfach so lange (auch schreiend) im Hochstuhl sitzen lassen soll, bis es aufgegessen hat (keine Ahnung, könnte ich mir aber fast vorstellen)

Nee, nee, das steht da nicht drin. ich bin auch kein Ferber-Fan, aber das Buch über Essen fand ich ganz gut - ist auch von anderen Autoren, oder? Es geht eben genau darum, keine Kämpfe mit den Kindern zu führen, nichts in sie reinzustopfen und wie man sie zum Essen bewegen kann, ohne dass sie dazu gezwungen werden. Es geht dabei auch nicht um Babies sondern um ältere Kinder. Nach Bedarf füttern ist - wenn man mehrere Kinder hat - ziemlich zeitraubend und im Alltag nicht umzusetzen...Mir hat es ganz gut gefallen. Habe es vor ca. drei Jahren gelesen. Soviel ich noch daraus behalten habe - und was ich übernommen habe - ist z.B. feste Essenszeiten, dabei ein reichhaltiges und gesundes Angebot und die Kinder davon dann essen lassen, was sie möchten und wieviel sie möchten. Es ging auch um Zwischenmahlzeiten, usw.

Ich habe es in ganz guter Erinnerung.

Im Übrigen würde ich das Schlafen-Buch nicht durchweg verteufeln. Es gibt durchaus Situationen, in denen Eltern so verzweifelt und groggy sind und von selbst keinen Ausweg mehr finden. In denen die Schlafsituation nicht mehr tragbar ist und nur noch schlechte Stimmung und Aggressionen die tägliche Interaktion zwischen Kindern und Eltern bestimmt. In denen der Arbeits-Alltag bewältigt werden muss und ein bestimmter Schlafrhythmus des Kindes Grundbedingung für die Gesundheit der Mutter ist.
Es ist nicht der schlechteste Weg, denn es ist ein klarer und konsequenter Weg. Allerdings müssen die "Interessen" abgewägt werden. Aus Faulheit, weil ich nachts keine Lust zum Aufstehen habe, wäre für mich kein Grund, das "Schlafprogramm" durchzuführen. Und: das Kind muss eine bestimmte Reife erreicht haben, damit es begreift, dass es nicht alleingelassen ist.

Winkewinke in die Runde
Kerstin
 
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