hier mein Geburtsbericht. . . Achtung lang!!!!

N

Nadse

Hallo Ihrs,
bin neu hier bei euch und dachte ich schreib euch mal meinen Geburtsbericht. . .
Also so wars bei mir:

leider lief es dabei nich so glatt und schon gar nicht so wie ich mir das Gedacht hatte (aber was im läuft schon so wie man es gerne hätte ) aber die Hauptsache ist ja auch das meine Kleine wohlauf ist

Also hier mein Bericht:

In der Nacht vom 11. auf den 12. August haben die Wehen begonnen und ich habe in der Nacht schon recht wenig geschlafen.
Die Wehen waren zwar noch nicht sooo heftig aber ich spürte das es bald losgeht und ich war wahnsinnig aufgeregt.

Am 12. August morgens habe ich dann mal angefangen die Abstände der Wehen zu messen und sie lagen im Schnitt so bei 8 Minuten.
Meinen Mann habe ich an dem Tag noch zur Arbeit geschickt, weil ich erstmal zu meiner Hebamme Sabine gehen wollte um zu sehen ob es jetzt wirklich richtig losgeht.
Meine Mutter hat mich begleitet, so um 11 Uhr waren wir bei Sabine und es wurde natürlich erstmal CTG gemacht und sie Untersuchte mich.

Sie meinte der Muttermund wäre noch verschlossen aber schon recht flach die Wehen wurden so alle 5-7 Minuten vom Gerät aufgezeichnet und sie dauerten ca. 1 Minute.
So hing ich noch 50 Minuten am CTG und war etwas entthäuscht darüber das sich am Muttermund noch nicht wirklich etwas getan hatte.
Sabine meinte ich könnte ruhig noch mal nach Hause gehen und sollte versuchen noch ein bisschen zu schlafen solange ich mit den Wehen noch gut zurecht komme denn sie war auch der Meinung das es jetzt bald losgeht und ich solle mich unbedingt noch ausruhen aber dann anrufen wenn es schlimmer wird.
( denn es war ja geplant das ich bei Ihr im Geburtshaus entbinde).

Also gut wieder heim und versucht zu schlafen. . .hat natürlich nicht funktioniert :) also habe ich weiter die Abstände der Wehen gemessen.
Abends gegen halb 6 kam dann mein Mann nach Hause und die Wehen wurden schon merklich stärker, Abstand immernoch ca. 8 Minuten und die Wehendauer jetzt schon länger als eine Minute.

So ging das dann weiter ich kam mit den Wehen immernoch gut zurecht, dann am 13. August morgens um ca. 2.00 Uhr wollte ich mich mal in die Wanne setzen (an schlafen war jetzt nicht mehr zu denken) also ab in die Wanne doch da wurden die Wehen schwächer, ich dachte schon Oh Gott nein das darf nicht wahr sein. . .ich blieb eine Weile in der Wanne und alles entspannte sich.
Also wieder raus aus der Wanne, denn ich wünschte mir das es endlich losging. . .ich wollte nicht mehr länger warten.

Wieder aus der Wanne draussen wurden auch die Wehen wieder stärker. . .ich habe es dann noch alleine ausgehalten bis ca. 5.30 Uhr dann habe ich meine Hebamme Sabine angerufen.
um ca. 6.00 Uhr trafen wir uns im Geburtshaus. . .ich wurde ans CTG angeschlossen und erstmal Frühstückten wir drei.
Dann ging es so weiter bis 7.30 die Schmerzen wurden schlimmer und ich musste die Wehen schon richtig veratmen.. . um diese Zeit wurde ich dann auch wieder Untersucht und der Muttermund war 1 cm offen (ich dachte: das gibt es doch nicht so lange schon Wehen und dann erst 1 Zentimeter) aber Sabine meinte ich solle mich nicht entmutigen lassen.

Weiter so bis ca. 10.30 dann untersucht sie mich nochmal und stellt fest das sich die Kleine immernoch nicht richtig ins Becken gedreht hat und somit noch nicht richtig tief im Becken liegt (dadurch fehlt der Druck des Köpfchens auf den Muttermund und dieser öffnet sich nicht. . .aber die Schmerzen werden immer stärker).
Wir versuchen es mit Lagerung. . .damit die Kleine Ihren Weg ins Becken findet. . .5 Wehen auf der rechten Seite 5 Wehen auf der Linken Seite usw.. . .
so probieren wir das eine ganze Weile. . .wieder werde ich untersucht: Baby immernoch nicht richtig ins Becke gedreht.

Ich soll nochmal in die Wanne und wir versuchen es dort noch mal mit der Lagerung. . .wieder das gleiche Spiel 5 Wehen rechts 5 Wehen links auch das mache ich wieder eine ganze Weile. . .aber auch das nützt nichts.

Sabine meint wie es so bei mir aussieht mit der Müdigkeit und den Schmerzen ob ich noch Kraft reserven habe.
Ich entscheide mich dazu weiterzuprobieren.

Wir probieren und probieren aber es nützt alles nicht wirklich etwas. . .dann um ca. 14.00 Uhr bereitet mich Sabine schonend darauf vor das es vielleicht doch besser wäre in die Klinik zu fahren denn die Kleine hat Ihren Weg ins Becken immernoch nicht gefunden und der Druck auf den Muttermund fehlt immernoch um sich richtig zu öffnen. . .sprich : ich habe schmerzhafte Wehen die aber im rinzip nichts bewirken. . .damit die Geburt vorangeht.
Diagnose: Geburtsstillstand !

Die Wehen werden immer schlimmer und ich bin sooo müde und bekomme das Gefühl das alles nicht zu schaffen.
Mein Gemütszustand ist schlecht, ich fühle mich total überfordert, soll in die Klinik (was ich eigentlich überhaupt nicht wollte aber jetzt ging es nicht anders) und irgendwie möchte ich auch endlich mein Baby in den Armen halten.
In dem Moment hätte ich heulen können aber es hätte ja nichts geändert.

Aber Sabine meint: sie würde es mit nicht empfehlen wenn es nicht nötig wäre denn im Moment würde es mir noch einigermaßen gehen und die Herztöne der Kleinen wären auch noch gut.
Sie möchte nicht warten bis sich das eventuell ändert.

Gemeinsam besprechen wir welches Krankenhaus. . .denn sie meint alle in der näheren Umgebung sind nicht besonders geduldig und würden bei dieser Diagnose mit den vorangegangen (fehlgeschlagenen) Versuche das Kind ins Becken zu bringen einen Kaiserschnitt machen.
Das will ich auf keinen Fall ich möchte mein Kind eigentlich natürlich auf die Welt bringen. . .also wählen wir eine Klinik etwas auserhalb von Karlsruhe aus.
Also wir fahren hin die fahrt dauert etwa 20 Minuten die mir ewig vorkommen ich liege auf dem Rücksitz und versuche mit den Wehen fertig zu werden. . .es gelingt mir nur schwer.
(denn mit dem Krankenwagen konnten wir nicht fahren weil der einem ja immer nur in das nächstgelegene Krankenhaus bringt).

Endlich angekommen sucht mein Mann noch einen Parkplatz und meine Hebamme bringt mich in den Kreissaal, die Wehen sind jetzt so schlimm das ich nicht mehr laufen kann geschweigedenn stehen ich muss mit dem Rollstuhl in den Kreissaal gefahren werden.
Ich liege dort auf dem Bett und will eigentlich nur noch sterben. . .und meine Hebamme Sabine kann im Krankenhaus leider nicht bei mir bleiben.
Aber die Diensthabende Hebamme Susanne und meine Hebamme Sabine kennen sich schon ewig.
Susanne die Hebamme im Krankenhaus ist sehr nett und Ihre Hebammenschülerin Ines auch aber trotzdem bin ich sehr traurig darüber das Sabine nicht bei mir bleiben kann ich fühle mich richtig hilflos.

Mein Mann Benny kommt endlich wieder und mir geht es etwas besser.

Ca. 15.30 verabschiedet sich Sabine und ich bekomme eine PDA, kurz darauf geht es mir besser ich fühle den Wehenschmerz nicht mehr sondern nur noch den Druck.
Es kam mir vor wie eine Erlösung. . .endlich kann ich etwas schlafen.
Aber beunruhigt bin ich immernoch denn an der Diagnose hat sich immernoch nichts geändert.

Ich schlafe ein.

Ca. 17.00 Uhr wache ich auf und habe wieder etwas Schmerzen die PDA lässt nach .
Die Schmerzen sind jetzt so schlimm das ich kaum noch mit Ihnen fertig werde.
Diagnose immernoch gleich. . .ich bin fast am verzweifeln und ich kann und will einfach nicht mehr.

Wir müssen wieder einige "Turnübungen" und Lagerungsversuche machen um irgendwie zu erreichen das sich die Kleine endlich den richtigen Weg ins Becken findet.
Die PDA wird auch nachgespritzt, ich bin wahnsinnig froh darüber.

ALSO: ich laufe Treppen - nützt nix !
ich soll mit meinem Becken kreisen. . .ich kreise und kreise ewig. . .mittlerweile ist es ca. 18.30 Uhr alle reden mir gut zu aber ich bin mit meinen Nerven völlig am ENDE.

Ca. 19.00 Uhr ich kreise immernoch und Susanne die Hebamme untersucht mich.
AHA die Kleine liegt nun endlich richtig im Becken - eine super Nachricht ich bin wahnsinnig glücklich.
Sie meint: jetzt dauert es bestimmt nicht mehr lange.

Ich bekomme wieder hoffnung und den Willen alles zu schaffen.. . ich kreise weiter.

Ca. 19.30 Uhr untersucht sie mich wieder und alles zerplatzt wie eine Seifenblase. . .die Kleine liegt wieder verkehrt sie hat sich irgendwie wieder weggedreht.

Ich breche zusammen, heule nur noch und sage das ich nicht mehr will, keine Kraft mehr habe und total mutlos bin.
Susanne, Ines und Benny haben so Ihre liebe Mühe mich zu motivieren weiterzumachen und mich von weiteren "Turnübungen" zu überzeuegen.
ABER sie schaffen es.

Wir versuchen das Seil aber auch das bringt nix.
Mittlerweile ist es fast 21.00 Uhr und Susanne meint: wir versuchen es jetzt noch 15 Minuten und dann melden wir dich im OP zum Kaiserschnitt an.
Ich sehe mich schon auf dem Tisch liegen und habe wirklich Angst.
kurz nach 21.00 Uhr setzen die Presswehen ein und ich sage zu Susanne das ich das Gefühl habe pressen zu müssen.
Sie sagt ok ich soll pressen wir versuchen es.

Während ich presse "rüttelt" sie an meinem Becken und somit scheint es zu funktionieren es tut sich etwas.

Ich presse weiter. . .Susanne sagt das es sehr gut aussieht und das ich weitermachen soll.
2 Presswehen später sieht man den Kopf. . .alles läuft jetzt besser
wieder 2 Presswehen später ist der Kopf da und dann noch eine Presswehe und meine Kleine ist ENDLICH um 21.39 Uhr geboren.
Mit Ihr ist alles ok und es geht Ihr gut.

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Wir sind sehr glücklich darüber das alles letztendlich noch gut geworden ist. . .obwohl es zwischendurch mal echt düster ausgesehen hat.

Somit möchte ich mich noch bei meinem Mann bedanken der die ganze Zeit stark war und mir die Kraft gegeben hat die ich schon längst nicht mehr hatte.
. . .und natürlich bei meinen beiden wunderbaren Hebammen im Krankenhaus die sich beide jede einzelne Minute dieser Stunden aufopfernd um mich gekümmert haben und mir nicht von der Seite gewichen sind.
Ebenso noch ein riesiges danke an meine persönliche Hebamme Sabine die trotzdem in Gedanken bei mir war.
 

Brini

ohne Ende verliebt
Hallo Nadse,
Herzlich willkommen im Forum! Ich bin sicher, das es Dir hier gefallen wird!



Und Herzlichen Glückwunsch zu deiner Tochter!

das hast du schön geschrieben! War ein langer Kampf, aber nun ist deine kleine Jana da und sie ist gesund!

Ich muss mir das oft sagen, wenn ich mal wieder an mein schlimmes Geburtserlebniss denke, welches ich total schrecklich fand.


Liebe Grüsse Sabrina

PS: Wie sind die Geburtsdaten der kleinen Maus? *gwunder*
 
N

Nadse

. . .
ALSO:
Gewicht: 3400g
Größe: 48 vm
KU: 33 cm
Uhrzeit: 31.39 Uhr


. . .schade das die Geburt bei und bei beiden nicht soo glatt gelaufen ist. . .beim nächsten machen wir es besser *zwinker* :-D
 
L

LilyP

Schade, daß du nicht wie geplant im Geburtshaus entbinden konntest- trotzdem hast du einen tollen (und spannenden´) Bericht geschrieben :bravo:


LG und viel Spaß noch im Forum
Lily
 
M

Märilu

Herzlich Willkommen und danke für Deinen Bericht, Nadse!

Hast Du die Kleine in Germersheim geboren? Wir haben früher auch in Karlsruhe gewohnt und Elias ist dort zur Welt gekommen. :jaja:

Liebe Grüße von
Kerstin
 
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