Geburt Nico (geplanter Kaiserschnitt wegen Beckenendlage)

N

NicoAngel

Hallo Ihr Lieben,

ich hab heute, aus welchen Gründen auch immer, nochmal an die Geburt von Nico zurückgedacht - es war ziemlich dramatisch und ich hab es wohl noch nicht so ganz verarbeitet.

Mein grosser Sohn Alex kam auch übrigens per geplantem KS zur Welt, weil auch er in Beckenendlage bis zum Schluss ausgeharrt hat. Weil ich untenrum ziemlich eng gebaut bin, wäre es ein zu grosses Risiko geworden - also musste bei beiden Kindern ein Kaiserschnitt gemacht werden.

Während ich bei Alex in Vollnarkose lag, hatte ich mich bei der Geburt von Nico für eine Spinalnarkose entschieden. Für mich war das aber nicht so toll.

Aber jetzt zum Geburtsbericht (den ich übrigens schon mal für mich aufgeschrieben hatte):

G e b u r t s b e r i c h t

So, jetzt komme ich endlich dazu, den Geburtsbericht zu schreiben. Es war ein geplanter Kaiserschnitt. Ich kann kaum beschreiben, wie überglücklich ich bin, daß alles gut gegangen ist trotz nicht so guter Prognosen. Einmal wurde der geplante KS ja schon abgesagt wegen meinem Gesundheitszustand (Asthma, Bronchitis, Nebenhöhlenentzündung usw.)

Am 27.12.2002 war es dann soweit. Um 7 Uhr waren mein Mann und ich im Kreissaal der Uniklinik. Mir wurde versprochen, daß ich als erstes drankomme, weil ich dazu neige, vor OP's in Panik zu geraten - ähem... Zuerst wurden mir zwei Infusionen angelegt, damit mein Körper genügend Flüssigkeit hat. Ich durfte ja seit dem Abend vorher nichts mehr trinken und essen. Die andere Infusion war für den Magen wegen der Spinalnarkose. Wir wurden immer nervöser, denn die Zeit verging und mittlerweile war es 10 Uhr und ich war immer noch im Kreissaal und nicht im OP. Zwischendurch kam das CTG dran und das Rasieren. Katheter legen wollte ich erst nach dem Setzen der Spinalnarkose im OP.

Um 11 Uhr hat dann endlich der OP angerufen und gesagt, daß wir kommen können. Ich war megaaufgeregt, wie sich bestimmt jeder vorstellen kann. Vor dem OP-Vorbereitungsraum wurde dann mein Mann "entführt", damit er sich umziehen konnte. Ich wurde auf die OP vorbereitet - d. h. ich mußte auf so eine komische OP-Liege, die halb ein Gynäkologenstuhl war und dann mußte ich das nette Häubchen über die Haare ziehen. Im OP-Raum selbst waren mittlerweile schon einige Ärzte anwesend und ich habe meinen Schatz kaum erkannt, weil er auch diesen Mund- und Kopfschutz getragen hat. Es hieß ständig: "erst wenn alle da sind, fangen wir an" Immerhin waren zwei Anästhesisten, zwei Kinderärzte und drei Gynäkologen-Operateure erforderlich. Als dann alle vollzählig waren (mir kam es wie eine Ewigkeit vor), mußte ich mich aufsetzen, damit der Anästhesist die Spinalnarkose legen konnte. Zuerst kam eine örtliche Betäubung dran. Ich muß ganz ehrlich sagen, daß das Setzen der Spinalen nicht so schlimm war, wie ich es mir vorgestellt habe. Mein Mann sagte mir später, daß die Nadel ca. 50 cm lang war und er ganz schön geschockt war. Aber ich denke mal, durch die Aufregung und Vorfreude empfindet man die Schmerzen nicht mehr :)
Als dann die Anästhesistin sagte, daß gleich meine Pobacken warm werden würden und die Beine taub und ich mich zurücklegen sollte auf die OP-Liege (haha leicht gesagt, die haben mich glaub ich mit 3 Mann draufgehievt) - wurde es mir etwas unwohl. Aber die Ärzte sagten, daß das ganz normal ist und ich ruhig atmen soll. Irgendwann nach ein paar Minuten wurde das große grüne Tuch vor mich gehängt, nur noch mein Mann und die zwei Anästhesisten waren jetzt zu sehen. Plötzlich sagte der Operateur: "so, jetzt der Schnitt" und dann ging es los. Ich muß sagen, ich war erstaunlich ruhig. Man merkt natürlich, wie an einem rumgerüttelt wird. Durch meine vielen Verwachsungen im Bauch (1. Kaiserschnitt vor 8 Jahren, Blinddarm, Bauchspiegelung usw.) hat es eine Weile gedauert, bis sie den Kleinen endlich draußen hatten. Ich bekam Sauerstoff durch die Nase für mein Baby - damit es ihm gut geht und sollte tief in den Bauch atmen. Alle fieberten mit und dann merkte ich auf einmal einen letzten Ruck und unser Nico war endlich draußen. Gemerkt habe ich es eigentlich hauptsächlich daran, daß alle sagten: "Herzlichen Glückwunsch" (mir kommen jetzt noch die Tränen...) Ganz kurz wurde er uns gezeigt, denn durch die etwas längere OP-Dauer hatte er leichte Atemprobleme. Aber er bekam trotzdem die Apgarwerte 8/9/9, was für ein Kaiserschnitt-Baby sehr gut ist. Außerdem hat er alle überrascht mit seinen 3000 g und 50 cm. Vorher hieß es immer beim Ultraschall, er wäre sehr klein.
Das Zunähen habe ich dann garnicht mehr so wahrgenommen, denn man hatte mir - glaube ich - ein Beruhigungsmittel gespritzt und außerdem taten die Endorphine ihr übriges. Man schwebt und es ist völlig uninteressant, was die dann mit einem anstellen. Dann sind wir zurück in den Kreissaal und dort wartete schon unser Baby auf uns. Es war sooooo schön. Es hat garnicht so lange gedauert, bis meine Beine und alles übrige wieder Gefühl hatten. Nach zwei Stunden ging es dann auf Station. Die ganze Zeit hatte ich mein Baby bei mir.
Ich kann es immer noch nicht so ganz fassen. Gott sei Dank hatte ich die ganze Zeit meinen Mann bei mir. Ich hätte nicht erwartet, daß er das alles so wegsteckt mit dem OP - aber er hat mich so lieb abgelenkt.
Alles in allem war es nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Ich bin überglücklich. Nach 5 Tagen konnte ich schon nach Hause entlassen werden.

So, das wars - lange genug geworden.

Liebe Grüsse
Ulla
 

Bruni

Wichtel Moderatorin
Hallo Ulla, schööööön geschrieben. :jaja:

Bist du nicht in den Genuß der Wehen gekommen. :jaja:

Alles Gute Bruni
 
N

NicoAngel

Hallo Bruni,

nein - dafür hatte ich halt danach einige Zeit ziemlich starke Schmerzen (durch die blöden Verwachsungen). Auch hatte ich das erste Mal in meinem Leben so extreme Nachwehen, 3 Tage lang - ich hab vor lauter Schmerzen gebrochen. Schlimm war es beim Anlegen von Nico, da musste ich einmal mittendrin die Schwester rufen, sonst hätte ich auf Nico gebrochen :( Die Ärztin hat mir erklärt, dass die starken Schmerzen daher kommen, dass mein ganzer Unterleib verwuchert ist mit Verwachsungen und es eine richtig grosse Bauch-OP wurde, bei der sie versucht haben, die Verwachsungen zu lösen. Wenn sich dann die Gebärmutter zusammenzieht, zerrt alles.

Wenn ich mal überlege, dass mein kleiner Nico wegen der verpfuschten Blinddarm-OP im Teeniealter einem Sauerstoffmangel gerade so entkommen ist *puhhhhh* Die Ärzte waren alle erleichtert, als sie ihn endlich "rausoperiert" hatten. Es gab sogar Applaus von den Anästhesisten für die beiden Operateure 8O

Also nochmal brauch ich das echt nicht. Aber das Ergebnis ist einfach wundervoll :) :jaja:

Liebe Grüsse
Ulla
 

Corie

Gehört zum Inventar
Ohje, du machst mir grad Angst!

Hatte auch eine heftige Operation wegen geplatzen Blinddarmes!
Habe schon oft gehört, dass man teilweise wegen den verwachsungen nie ein Baby bekommen kann!


Geschockte Grüsse, Corinne!
 
N

NicoAngel

Hallo Ihr Lieben,

@ Corie - nee, hab bitte keine Angst. Du kannst das nicht mit mir vergleichen. Immerhin hatte ich ja trotz der Blinddarmgeschichte danach ein Baby (meinen grossen Alex) ohne Probleme bekommen - er war zwar Beckenendlage, aber dieser Kaiserschnitt ging ratzfatz (hat nur 2 Minuten gedauert) :) Erst durch diese 1. Kaiserschnittnarbe und eine Bauchspiegelung zwei Jahre später kamen noch mehr Verwachsungen hinzu.

Wenn Du sehr unsicher bist, frag doch einfach mal Deinen Frauenarzt. Aber schau mal, es gibt bestimmt noch mehr Frauen, die trotz Blinddarmdurchbruch-Vernarbungen ganz normal ihre Kinder bekommen haben :jaja:

Liebe Grüsse
Ulla
 

Corie

Gehört zum Inventar
@ Ulla!

Ja, ich werd jetzt zuerst mal schauen, wie das funktioniert mit dem Kinder machen! *gg* Wenns dann nicht klappen sollte kann ich Ihn immer noch fragen!

Eine schöne Zeit, Corinne
 
B

BuchLiesel

Corie hat gesagt.:
Ohje, du machst mir grad Angst!

Hatte auch eine heftige Operation wegen geplatzen Blinddarmes!
Habe schon oft gehört, dass man teilweise wegen den verwachsungen nie ein Baby bekommen kann!


Geschockte Grüsse, Corinne!

Ich denke, Corie, davor mußt Du keine Angst haben. Ich habe eine große Blinddarmnarbe und eine 30-cm-Narbe wegen nachfolgendem Darmverschluß. Trotz allem ist Kinderkriegen deshalb kein Problem. Das sage ich, obwohl ich keines habe.

Ursula :V:
 
Oben