Finns laaaange Reise!(KH)

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dannyundfinn

Nun will ich auch von Finns Geburt berichten. Obwohl die echt nicht schön war, eher ein Alptraum. Leider ging es mir die ersten Monate nicht sehr gut. Wahrscheinlich bin ich haarscharf an einer Wochenbettdeppression vorbei gerauscht. Dank meines Mannes haben wir das unbeschadet überstanden, und unser Finn macht die ganzen Strapazen auf jeden Fall vergessen.
Okay, aber nun von vorne!
Errechneter Entbindungstermin war der 26.11.06, da ich Diabetikerin bin, sehr viel Wasser eingelagert hatte, ein wenig Eiweiß im Urin und etwas erhöhten Blutdruck hatte, wollte meine FÄ kein Risiko eingehen und wies mich am 15.11. in die Klinik ein zum einleiten.
Ja, und da war ich erstmal. 4 Tage lang versuchte man so etwas wie Wehen zu zaubern, ohne großen Erfolg. Der Muttermund war nicht zu fühlen und meine Füße wurden ständig dicker, ich bin nur noch in Socken durch die Klinik gelaufen, was die Schwestern zu empörten spitzen Schreien veranlaßte, da alle Angst hatten, ich könnte ausrutschen, aber Schuhe ging echt gar nicht mehr.
Am Abend des 17., es war ein Freitag, lag ich auf meinem Bett. Nachmittags hatte ich ständig das Gefühl, ich müßte mal auf Toilette und dachte, ich hätte eine Verstopfung, ich hatte nämlich auch Unterleibsschmerzen.......das waren wohl dann doch Wehen gewesen, ich habs nur überhaupt nicht geschnallt.
Wie gesagt, ich lag auf meinem Bett und habe meine Zimmernachbarin gefragt, wie wohl ein Blasensprung ist, woran man das merkt. Ich hatte den Satz nicht ganz ausgesprochen und es machte Platsch - jetzt wußte ich, wie ein Blasensprung war. Die Hebammenschülerin, die gerade auf unserem Zimmer war, hat mich gleich wieder mit runter genommen, in den Kreissaal. Ich ließ meinen Mann verständigen, der gerade erst nach Hause gefahren ist, eine Strecke waren 55km lang. Ich dachte schon, endlich gehts voran, gleich hast Du Dein Baby im Arm. Aber leider tat sich rein gar nichts, nicht mal eine kleine Wehe.
So schickte mich die Hebamme mit einem kleinen Schlafmittel unverrichteter Dinge ins Bett und mein Mann konnte wieder nach Hause fahren.
Am nächsten Morgen bin ich wieder runter in den Kreissaal. Mittlerweile hatte ich auch endlich Wehen, so daß man keine einleitenden Maßnahmen mehr durchführte. Gott sei Dank! Weil, nach dem dritten Mal Wehengel, ist leider alles ziemlich trocken und schmerzempfindlich.
Bis zum Nachmittag hatte ich ziemlich heftige Wehen, aber der Muttermund wollte nicht so richtig aufgehen und war immer noch schwer zu fühlen. Die Wehen wurden irgendwann so dolle, daß ich nach Schmerzmitteln fragte, die ich auch bekam.
Gegen 15.00 Uhr war das glaub ich, wurde es auf einmal total hektisch um mich rum, plötzlich war das Zimmer voll mit Ärzten und Schwestern, und man sprach was von:"Die Herztöne gehen runter" Es dauerte eine Weile, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, und dann war alles wieder in Ordnung. Ich darf da gar nicht weiter nachdenken, was wäre wenn....
Nach diesem Vorfall, beschloß die Hebamme mit den Ärzten, jetzt gibt es PDA.... Gesagt getan. Also, das war schon ein Wohltat. Ich hatte quasi so eine Art kleine Pumpe, wo ich selber dosieren konnte, wenn die Schmerzen zu groß wurden. Habe ich schon erwähnt, daß ich sehr wehleidig bin.........ich habe fleißg gedrückt. Irgendwann konnte ich nicht mehr alleine aufstehen. Auf Toilette nur mit Unterstützung, mein Mann links und die Hebamme rechts und dann auf den Toilettenstuhl. Tja, so ging das dann weiter. Aber von einem Weiterkommen in Sachen Geburt immer noch keine Spur. Mittlerweile waren 24 Stunden nach dem Blasensprung vergangen. Die Wehen kamen alle 2 Minuten aber nicht heftig genug. Ich war so geschafft, daß ich zwischen den Wehen eingeschlafen bin. Und wie dann endlich der Muttermund ganz geöffnet war, bin ich in Tränen ausgebrochen, weil ich absolut nicht mehr konnte. Den ganzen Tag hörte ich nur, es ist besser, wenn das Kind auf natürlichem Wege kommt. Aber dafür hatte ich beim besten Willen keine Kraft mehr.
Das befanden dann wohl auch die Hebamme und der verantwortliche Arzt, so daß ich dann endlich um Mitternacht rum, für einen Kaiserschnitt fertig gemacht wurde.
Von der PDA hatte ich wohl ein bißchen viel abbekommen, so daß ich während der Sektio leichte Atemprobleme hatte und mich echt darauf konzentrieren mußte, nicht zu hyperventilieren. Mann war das ein Geruckel und Gezerre und mir so dermaßen speiübel geworden. Ich hab nur gedacht, hoffentlich sind die bald fertig, damit ich mich wieder aufsetzen kann. Ich hatte ständig das Gefühl, ich bekom im Liegen keine Luft.
Um 1.12 Uhr war unser kleiner Schatz endlich da. Mama war so mit sich selbst beschäftigt, daß sie das gar nicht so richtig registriert hat. Ab diesem Moment fühlte ich mich wie in Watte gepackt. Ich hab für lange Zeit nichts mehr richtig wahrnehmen können.
Ich hab am ganzen Körper gezittert ohne Ende. Ich hatte überhaupt keine Kontrolle über meine Arme. Im Überwachungszimmer angekommen mußte ich mich erst einmal übergeben. Mann dieses flache Liegen, das war echt die Hölle!
Mein Mann wollte bei der Sektio nicht dabei sein, wir hatten ausgemacht, daß er der erste sein sollte,der Finn in Empfang nimmt, da ja bei mir nichts war mit sofort auf den Bauch legen.
Ja und dann kamen meine Jungs zur Tür herein. Mein Mann war so dermaßen stolz, der war gut und gerne mindestens 2 Meter größer. Ganz feierlich und andächtig stand er, mit unserem Sohn im Arm, vor meinem Bett.
Die Hebamme nahm ihm Finn ab und legte ihn in meine Arme und ich konnte meinen Sohn gar nicht festhalten, weil ich so am zittern war. Das war der schönste und der schrecklichste Moment für mich. Auf der einen Seite meinen stolzen Mann zu sehen und andererseits nicht in der Lage zu sein meinen Sohn selbstständig im Arm zu halten. Dieses Gefühl werd ich wohl nie vergessen!!!!
Was ich aber absolute super klasse fand, daß mir die Hebamme behilflich dabei war, Finn anzulegen. Ich hab zwar nicht viel gespürt, weil die PDA immer noch voll wirkte und auch halt bis zu der Region, aber ich denke, die Zeit danach wäre wohl noch schwieriger geworden, wenn ich Finn nicht gestillt hätte. Bin ich heute total überzeugt von.
Ich habe übrigens nach dieser Geburt voller Überzeugung gesagt, ich und nochmal schwanger? Um Gottes Willen!
Mittlerweile ist da aber so eine kleine Stimme in mir, die zwischendurch sagt, ach eigentlich wären ja zwei Kinder viel schöner!!!!!!!
Das war jetzt kein schöner Bericht, ich hoffe aber trotzdem, daß er dazu dient, zu zeigen, daß auf jeden alles wieder gut wird! Finn wird am Samstag 14 Monate und ich bin stolz und glücklich ihn zu haben. Für ihn würde ich diese Strapaze immer wieder in Kauf nehmen!

Viele Grüße
Danny(36 lenze) und Finn (fast 14 Monate):baby:
 

ClaudiaGoldberg

Geliebte(r)
AW: Finns laaaange Reise!(KH)

hallo
das klingt fast nach meinem geburtsbericht,nur das es bei mir ein notkaiserschnitt war und ich meinen sohn erst am nächsten tag auf der intensivstation sehen konnte.
trotzdem wünsche ich dir alles gute mit deinem sohn.meiner ist 15 monate alt.

lg claudia und lucas
 
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dannyundfinn

AW: Finns laaaange Reise!(KH)

hallo Claudia!
Ach Du Schreck! Das war mit Sicherheit nicht einfach für Dich! Finn ist Gott sei Dank gesund und munter gewesen, der Zucker war nur ein bißchen niedrig, aber mit Diabetes Mama eigentlich kein Wunder......
Ich hoffe, daß jetzt alles in Ordnung ist bei Euch und wünsch Euch auch alles alles Gute!
lg
Danny und Finn (19.11.2006)
 

ClaudiaGoldberg

Geliebte(r)
AW: Finns laaaange Reise!(KH)

hallo
ja bei uns ist alles im grünen bereich.lucas wird von tag zu tag quirliger.zieht sich überall hoch,nur mit dem alleine laufen klappt es noch nicht,aber wie heißt es so schön..in der ruhe liegt die kraft

lg claudia und lucas
 
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dannyundfinn

AW: Finns laaaange Reise!(KH)

Oh ja, die Zwerge haben ihre eigene innere Uhr und wissen, wann was dran ist..... Finn läuft schon richtig fix und räumt alles aus, also es hat auch Vorteile, wenn sie noch nicht laufen können......
 
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