Erzählt ihr Euren Kindern "Märchen"?

ConnyP · 8. Dezember 2006

AW: Erzählt ihr Euren Kindern "Märchen"?

Hm, ich erzähle zumindest der Kleinen schon sowas wie "das Auto ist leider kaputt, drück mal auf den Knopf, es geht nicht, siehst Du?" weil ich keine Lust auf die Diskussion habe, warum ich jetzt keine 50 ct. ausgeben will.
Der Großen sage ich allerdings einfach "ist mir zu teuer".

Manchmal machen wir auch einfach Quatsch, da wissen die Kinder aber, dass es nicht ernst ist.

Was mir aber sofort eingefallen ist, war mein Vater: Der erzählt gern mal irgendwelchen Mist. Wenn er was nicht so genau weiß z.B., erzählt er irgendeine haarsträubende Geschichte, wo jeder Erwachsene auf der Stelle merkt, es ist witzig gemeint, aber die Kinder verstehen das halt oft nicht.

Oder Beispiel Janine mochte keine breiten Bohnen, da hat er ihr erzählt es wären neuseeländische Kiwi und blablabla, sie soll mal probieren etc. - sie haben ihr aber trotzdem nicht geschmeckt. :rolleyes:
Oder sie meinte, Mamas Kartoffeln würden besser schmecken und Opas wolle sie nicht, da hat er ihr erzählt, er wäre extra nach Wiesbaden gefahren um Kartoffeln zu kaufen. Daraufhin hat sie sie allerdings problemlos gegessen.

Ist jetzt nicht nur beim Essen so, auch andere Sachen. Teilweise frag ich mich schon, was das soll und die Kinder nehmen mittlerweile vieles von ihm nicht mehr wirklich ernst. Selbst schuld, kann ich da nur sagen...

Maike · 8. Dezember 2006

AW: Erzählt ihr Euren Kindern "Märchen"?

Bei Deinem Beispiel mit dem Auto sage ich zB ganz oft, dass es mir zu teuer ist - oder auch mal, dass sie ihr Glück bei Oma versuchen soll. Die hätte mehr Geld als ich ;-)

Essensgeschichten zu erzählen finde ich ja meistens grenzwertig. So hat zB mal jemand erzählt, man solle den Kindern Zauberwasser geben (die Freundin meiner Freundin war das) und eine Karaffe mit Wasser und Glasperlen auf den Tisch stellen. Gut, wenn's klappt. Aber je nachdem wie meine Tochter drauf ist, nützt die beste Geschichte um's Wasser nicht, weil es eben immer noch nach nix schmeckt.

Mit den Kartoffeln finde ich ja schon wieder eine andere Sache. ;-) Haarspalterei mal wieder :seek: weil dann ja offensichtlich anstandslos gegessen wurde und scheinbar der Geschmack/das "Schmeckt mir nicht" nur vorgeschoben wurde.

Maike · 8. Dezember 2006

AW: Erzählt ihr Euren Kindern "Märchen"?

Nele, Deine Antwort hatte ich übersehen.

Wenn das so einfach wäre, wie Du es beschreibst ;-) Es ist ganz oft so, dass ich eine Antwort in der Art gebe und dass dann direkt kommt "Das habe ich denen schon gesagt/Die machen das einfach nicht". Ich empfehle dann immer, dass die "Hannah's" auch wieder nach Hause gehen können, wenn sie sich nicht benehmen, aber das artet in panische Heulattacken aus und Hannah Kirsch wohnt eh fest bei uns. Anne findet es ganz schrecklich, wenn HK ausziehen müsste...

LG, Maike

lulu · 8. Dezember 2006

AW: Erzählt ihr Euren Kindern "Märchen"?

Meike,
meine Antwort faellt nach Tageslaune aus. Eigentlich finde ich es witzig und gut humor- und fantasievoll mit Kindern umzugehen. Andererseits muss ich dazu ausgeschlafen, entspannt und in bester Laune sein.
Die Kakao-Situation haette ich nicht so wie Deine Freundin und Du geloest, zumindest haette ich nachgefragt, ob ich den Kakao jetzt trinken darf, weil wir gleich gehen und offensichtlich kein Interesse besteht. Zu sagen "versuch Dein Glueck bei der Oma, die hat mehr Geld" ist auch nicht meins, ueberhaupt nicht.
Generell finde ich schon, dass man Kindern Maerchen aufbinden darf. Zu bestimmten Anlassen ist das ja auch gesellschaftlich akzeptiert (Osterhase, Weihanchstmann, Christkind...), aber man muss halt selbst auch der fantasievolle Typ dazu sein. Jedem Konflikt wuerde ich damit nicht aus dem Weg gehen, aber um Katastrophensituationen elegant zu umschiffen, ja mei das ist doch intelligente Erziehung!
Lulu

Paulchen · 10. Dezember 2006

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Das ist ein spannendes Thema, weil wir gerade im Kiga damit angeeckt sind. Dort gabs ein Buch, in dem die Störche dei Kinder bringen. Als das vorgelesen wurde, hat Paul in die Runde geschrien: "Das ist gelügt. Die Kinder wachsen bei den Muttis im Bauch und kommen durch die Sch... raus."

*öhm* ich wurde natürlich gleich beim Abholen zur Seite genommen, weil mein Kind solche Ausdrücke verwendet. Aber ehrlich: Ich weiss kein anderes, ist das nicht der anatomisch richtige Begriff.

Wir hatten vor einigen Wochen im Zoo eine Geburt beobachten dürfen bei Affen und da hatte er eben gefragt und ich es ihm erklärt.

Aber das mit den Kaninchen empfinde ich als "Vermeidungsstrategie", um Stress mit dem Kind vorzubeugen, das gibts bei uns nicht. Ab und zu gibts bei uns auch mal illustre Flunkereien, an denen ich meine helle Freude habe. Und die anderen auch. *gg* Bis Paul dann am Ende zwinkernd sagt: "Nich Mama, das war gez gelügt oder?"

Katja

Schäfchen · 10. Dezember 2006

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Katja, ich würd an dem Begriff nix zu rütteln finden. Meine Kinder knallen auch raus "Mir tut die Scheide weh." "Lukas hat ja einen Penis, weil Lukas ist ein Junge." Und? Nicht mal unser evangelischer Kindergarten hat sich da komisch, im Gegenteil.

Allerdings hatte ein ehemaliger Freund von usn das leid, dass seine Große mal mit unserer "Großen" in der Wanne war. Und meine knallte ihm um die Ohren, dass er ihr doch bitte auch die Scheide waschen möge. Er hat Tage gebraucht bis er mir mit viel Umschreibungen erklärt hat, dass er voll geschockt war. Er nimmt den anatomisch korekten Ausdruck bis heute nicht in den Mund. Das ist halt bei manchen die Schnecke oder ich mein auch schon Brötchen gehört zu haben ... ich würd mir da keinen Kopf machen.

Ariane erkennt Flunkereien auch schon und macht dann auch mal mit, das ist dann lustig und genau das, was Corinna Kindersegen so vermisst - weil man das mit Ariane ganz toll machen kann. Fabienne bekommt so langsam den Bogen, nimmt aber vieles noch für bare Münze, wo wir dann erklären, dass das ein Spaß ist und kein Ernst.

Was mir zum Thema Märchen aktuell auffällt: Bei uns weicht die Geschichte um den Weihnachtsmann auf. Der kommt zwar und bringt Geschenke, bekommt dabei aber Hilfe von Paten, Omas und Opas und auch von den Eltern. Also Hilfe beim kaufen und verpacken. Damit geht ein bissel am Märchen verloren, es macht es aber realitätsnaher und verständlicher, warum es an mehreren Tagen Geschenke gibt.

Maike · 10. Dezember 2006

AW: Erzählt ihr Euren Kindern "Märchen"?

Ihr Lieben,

ich finde die Richtung, in die sich das Ganze hier entwickelt, sehr interessant. Nur im Moment habe ich leider weder Zeit noch Kopf/Nerven mich dem, was so geschrieben wird, zu widmen. Ich melde mich hier im Thread, sobald bei uns etwas Ruhe eingekehrt ist, ok?

Danke für Eure Geduld