Entwicklung bei Hypotonie

finchen2000

Gehört zum Inventar
AW: Entwicklung bei Hypotonie

:winke:

Bei Jorick wurde als Baby mit neun Monaten Hypotonie diagnostiziert,
von dem Oberarzt einer Klinik für Neuro- und Sozialpädiatrie, der uns
empfohlen wurde.

Ich zitier mal: "
"Alle sieben Lagereaktionen abdorm mit ventraler Rumpfhypotonie, Hyperextension der
Wirbelsäule, Oberarmretraktion bds. mit Rechtseitenbetonung und rechtskonvex
skoliotischer Einstellung des Rumpfes. .....
...geringgradige motorische Entwicklungsretardierung, die Quantität betrefffend, allerdings erhebliche qualitative Aufrichtungs- und Haltungsmängel.
Ventrale Rumpfhypotonie."

Wir hatten davor und danach Krankengymnastik nach Bobath und Vojta,
der Therapeut kam zu uns nach Hause - Gott sei Dank.

Dieser Arzt war dermaßen unfreundlich und hat uns behandelt wie die
letzten Menschen, weil er von mir wollte, dass ich mind. 3 mal täglich
die Übungen mit ihm mache und ich sagte, dass ich das allein nicht könne,
weil ich erstens das Weinen von Jorick bei den Übungen nicht ertragen habe
und zweitens ich noch ein kleines Baby hatte, das aus Solidarität immer
mitschrie. Es war einfach furchtbar für mich. Das nebenbei, ich hab mir solche
Vorwürfe gemacht, damals.

Er entliess uns mit den Worten: "Das Kind wird schlecht in der Schule!".

Unser zaghafter Einwand, dass Sport ja nicht alles wäre, wurde niedergemacht
mit den Worten: "Wer redet von Sport??? Er wird nicht grade sitzen können
und wer das nicht kann, kann nicht richtig lernen.." Wir hatten blöderweise
nicht sofort verstanden, was er meinte:piebts:

So, Jorick hat zwar nie gekrabbelt, ist aber mit 14 Monaten gelaufen,
hat mit 3 Fahrrad fahren gelernt, sein Seepferdchen mit knapp 5 gemacht,
ist ein super Läufer und Torwart und schreibt bis jetzt ausschließlich 1en in
der Schule.

Pustekuchen, lieber Dr. H. aus Bo.

Sorry für den Roman, es musste einfach mal aus mir raus!:rolleyes:

LG
Heike
 

Blümchen

Mama Biber
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Dr. H aus Bo. ist genereller Vojta- Befürworter.
Wir waren nicht dort, aber auch uns wurde Vojta empfohlen und wir haben es aus den gleichen Gründen wie ihr nicht dauerhaft durchziehen können und wollen.
Wir haben dann nach wenigen Malen gegen den Rat der Klinik auf Bobath umgestellt- und es war wunderbar für ihn und uns.



Und Katja, ich glaub nicht mal, das sie zu faul ist, Kinder sind nicht von Natur aus faul.
Vielleicht traut sie sich das ein oder andere einfach nicht zu? Oder es ermüdet sie sehr schnell, schneller als Gleichaltrige.

Liebe Grüße,
Blümchen
 
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Katl

Dauerschnullerer
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Das ist ja eine wunderschöne Horrorgeschichte. Ich weiß schon, warum ich keinem Arzt wirklich traue...

Kurioser Weise sitze ich fast nie gerade; ich frag mich jetzt, wie ich mein Studium schaffen konnte, wenn ich doch nicht lernen konnte ;-)
 

Katl

Dauerschnullerer
AW: Entwicklung bei Hypotonie

Blümchen, sie sagt, ihr macht das keinen Spaß. Zum Bsp. Dreiradfahren (gut, mittlerweile schlägt sie dabei auch ihre Knie unters Kinn).

Ihre Freundin z.B. ist nicht hypoton (zumindest nicht diagnostiziert) und die ist auch eine ganz Ruhige. Von daher weiß ich nicht genau, ob das nicht doch einfach ihre Art ist.
Dr. Wuttke war ja beim letzten mal sehr zufrieden mit ihr...

Bald ist die U8, da werd ichs mal ansprechen.

Faul ist so eine Sache, ich bins definitiv, zumindest bei Sachen, die mich nicht interessieren; ich nehm auch lieber das Auto, als 15 Minuten zu laufen...
 

Blümchen

Mama Biber
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Ich nochmal schnell, hat sich überschnitten.

Kurioser Weise sitze ich fast nie gerade; ich frag mich jetzt, wie ich mein Studium schaffen konnte, wenn ich doch nicht lernen konnte ;-)

Dr. H. hat das sicher ganz schwarz überzeichnet oder ist vom schlimmsten aller Fälle ausgegangen.



Insofern bin ich definitiv 'pro' sinvolle Begleitung/ Unterstützung. In Maßen, individuell angepasst- aber nicht fürs Schleifenlassen, auch, wenn man das sicherlich überlebt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Katl

Dauerschnullerer
AW: Entwicklung bei Hypotonie

Klar, schleifenlassen ist mit Sicherheit nicht gut.

Deswegen bin ich auch froh, dass sie jetzt "reiten" will (naja, ich nenns mal "auf-dem-Pferd-sitzen", sie wird ja erst 4...). Reiten war für meinen Rücken immer super, da hab ich gerade gesessen, aber auch wirklich nur da, weil ichs eben gerne gemacht habe :)
 

finchen2000

Gehört zum Inventar
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:winke:

ja, natürlich haben wir ja auch weitergemacht mit dem supertollen
Therapeuten, der zufälligerweise selbst Zwillis hat und mich sehr gut
unterstützt hat. Ich hatte auch Glück, dass unsere damalige KÄin mir
die Rezepte für die Therapie zuhause anstandslos ausgestellt hat.

Ich hab mir grad nochmal dessen letzen Bericht durchgelesen,
wir haben von 01/04 bis 06/04 wöchentlich 2mal Bobath und Vojta bekommen
plus meine mindestens 2mal täglichen Übungen mit ihm (Bobath) und er schreibt im Juni:
"Aufgrund der guten Fortschritte, die Jorick erreicht hat, denke ich, dass eine
Weiterführung der Th. derzeit nicht erforderlich ist."

Verblieben sei eine Lieblingshaltung des Kopfes und ein leichtes Muskeldefizit
aufgrund seiner Hypotonie.

Damit können wir sehr gut leben, demnächst werde ich den KiA mal darauf
ansprechen, ob ihm momentan etwas auffällt.

Das mit der Faulheit kenn ich aber auch, in manchen Bereichen, er i s t aber
dann auch wirklich faul, er ist eben eher der "Denker":hahaha: im Gegensatz
zu seinem Bruder...

Ich wünsch euch das Allerbeste

LG
Heike
 
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