AW: Einschlafprobleme Tabea
Würde Tabea denn so etwas wie autogenes Training für Kinder helfen? Traumreisen? Kann es sein, daß sie einfach zu aufgedreht ist, weil sie den ganzen Tag nicht zum Abtouren kommt? Hat sie tagsüber Ruheinseln? Kann sie sich zurückziehen, um allein zu sein und ihren Gedanken nachhängen zu können?
Vielleicht holt sie abends in Ruhe das nach, was sie tagsüber nicht kann, weil zu viel Trubel um sie herum ist.
Ich war auch so ein Kind. Ich war ein Stehaufmännchen, konnte den ganzen Tag rumtoben und kam abends nicht ins Bett. Ich habe dann, als ich älter war, abends sehr lange gelesen, war am nächsten Tag in der Schule recht müde. Meine Tage waren immer ausgefüllt mit Aktivität.
Mir hat erst geholfen, daß ich mich tagsüber immer wieder zurückgezogen habe, gelesen, gebastelt, einfach nur dagelegen und nachgedacht habe. Zimmertür zu, kein Bruder, keine Eltern, die störten. Bis die das akzeptiert haben, hat es ewig gedauert.
Laß sie sich hinlegen, als Übung auch tagsüber in einer ruhigen Minute. Erzähl ihr eine Geschichte, macht eine Reise irgendwohin. Sie kann ruhig mitbestimmen, wo es hingehen soll, es sollen nur keine Abenteuergeschichten werden. Man kann sehr schön die eigenen Problemchen einbauen und in ausgedachten Dialogen lösen. Wenn sie das kann, kann sie sich abends so auch selbst zur Ruhe bringen. Das, was man in Worte gefaßt hat (oder als Kind in Bilder), kann einen nicht mehr so sehr beunruhigen, man hat einen besseren Überblick und findet wie von allein Lösungen.
Wenn sie gern tanzt, könnt Ihr doch eine Art Ausdruckstanz machen. Das schult auch die Selbstwahrnehmung (die bei so verkopften Menschen oft nicht so recht funktionieren mag und deshalb gefördert werden sollte). Laß sie in sich reinhorchen, wie sie sich gerade fühlt (aufgeregt, freudig, traurig, müde, neugierig, ärgerlich...), laß es sie durch Bewegung ausdrücken.
Liebe Grüße, Anke
PS: Wird Tabea denn nächstes Jahr schon zur Schule gehen?