Ein überraschender Kaiserschnitt...

Lumax

Familienmitglied
Hallöchen,
heute möchte ich Euch von Lukas Geburt erzählen, aber vorab ein paar kleine Infos für ein besseres Verständnis: Also, mein Mann Markus ist die Unpünktlichkeit in Person und der Oberarzt der Klinik ist mein Patenonkel, weshalb die Wahl des Krankenhauses recht einfach war :-)
Also:
Der offizielle ET war der 12.02.1999. Am 04.02 (Donnerstag) war ich im Krankenhaus zur Kontrolle. Es wurde ein Dopplerultraschall gemacht um zu sehen, ob Lukas noch gut versorgt wurde. Der Ultraschall wurde von einem Kollegen meines Onkels gemacht, da dieser mehr Erfahrung damit hatte. Die Versorung war wunderbar der Arzt war nur ziemlich erstaunt, dass das Kind doch "recht groß" ist, da ich doch recht zierlich war.
Alles war super gut und ich fühlte mich genau so fantastisch, wie die ganze Schwangerschaft über. Ich sollte dann in einer Woche wiederkommen, da ich schon recht früh immer wieder Wehen hatte, die aber 2 Wochen vor dem ET schlagartig aufgehört haben. Am 10.02. war ich dann zur regulären Kontrolle bei meiner FÄ, die dann sagte, daß der Kopf immernoch abschiebbar seih und ich bei einem Blasensprung auf jeden Fall liegend ins Krankenhaus sollte.
Nach diesem Gespräch beschlich mich ein wenig das Gefühl, dass Lukas wohl doch ziemlich groß ist, denn mein Bauchumfang war auch nicht ohne (128 cm, bei Kleidergröße 36 zu Beginn der SS).
Abends war ich dann wieder mit meinem Onkel in der Klinik verarbredet und schilderte ihm, was meine Ärztin gesagt hat.
Er untersuchte mich auch nochmal und sagte dann, dass Lukas Kopf auf dem Becken liegt und nicht im Beckeneingang. Der MuMu war fest zu und der Gebärmutterhals voll erhalten.
Nun gut. Ich sollte dann am nächsten Morgen mal mit meiner Tasche in die Klinik kommen, aber ohne Streß. Wir sollten in Ruhe Frühstücken,...
Gesagt, getan!
Am 11.02.1999 waren wir um 09:30 Uhr in der Klinik mit Tasche und allem Schnickschnack. Wir war schon etwas flau, da ich nicht wußte, was mich erwartet - schließlich war Altweiber!!!
Ok, ich kam ans CTG, Herztöne super, aber keine einzige Mini-Wehe. Na gut dachte ich mir, gehst du halt wieder mit dickem Bauch nach Hause, denn der Termin ist ja erst morgen...
Dann kam mein Onkel wieder zu uns sagte: "Dann wollen wir mal schauen, wie Du auf das Wehenmittel reagirst"
Meinen Blick könnt Ihr Euch vorstellen! Wehenmittel - wie, was?!
Mein Mann guckte mich ganz erstaunt an und sagte nur, klar, das haben wir doch gestern hier besprochen! Hähh - habe ich irgendwas verpaßt? Ich wußte von nichts und bekam auf einmal eine riesige Angst vor den Schmerzen, die Geburt sollte eingeleitet werden!!
Oh je! Mir wurde ein Gel vor den Muttermund gespritzt und ich sollte 2 Stunden im Kreißsaal liegen und überwacht werden. Immer wieder wollte ich heulen, ich hatte so eine Angst vor den Schmerzen, vor dem was mich erwartet!
Nach ca. 30 min habe ich zur Markus gesagt, dass ich ja langsam was merken sollte, wenn ich Wehen bekommen würde. Er war der gleichen Meinung und warf einen Blick auf den Ausdruck. Ca. 30 Min. später hat er nochmal drauf gesehen und gefragt, ob ich noch nichts merke, aber ich merkte garnichts!!
Aber - ich hatte Wehen, alle 3 Minuten einen Riesenausschlag auf dem CTG und die Hebamme sagte nur, dass es gut aussieht. Wir würden Lukas wohl heute noch im Arm halten können.
Ich konnte es garnicht fassen - ich hatte Wehen und habe nichts gemerkt. Ok, so wollte ich Lukas auf jeden Welt zur Welt bringen! Eine Geburt scheint ja doch toll zu sein!!
Nach ca. 1,5 Stunden mußte mein Männe mal eben in die Firma (Er ist selbständig und die Firma war zu der Zeit noch recht frisch gegründet).
Ok, ich hatte ja keine Schmerzen und war total happy!
Nach rund 2 Stunden am CTG (ca. 12.30) kam mein Onkel wieder und untersuchte mich. Die Wehen waren toll - aber nichts ist passiert - bzw. nichts wirksames, sogar das Gegenteil!!! Lukas ist durch die Wehen weiter in den Bauchraum gerutscht.
Mein Onkel sah mich ganz ernst an und sagte nur: "Das bringt nichts, das Kind rutscht durch die Wehen weiter hoch. Er paßt nicht ins Becken. Also machen wir gleich mal einen Kaiserschnitt".
Das war der Schock überhaupt!! Ich war ganz alleine im Krankenhaus und es sollte gleich ein Kaiserschnitt gemacht werden. Ich fühlte mich wie ein Versager - ich schaffte es nichtmal mein Kind auf normalem Wege zur Welt zu bringen.
Naja, dann wollte ich erstmal meinen Männe anrufen. Es ging sein Kollege ans Telefon und sagte nur, dass Markus gerade einen wichtigen Kunden am Telefon hat. Ich war stinkesauer und sagte nur: "Verzeihung, ich wollte nicht stören. Ríchte Markus doch bitte aus, dass die gleich einen Kaiserschnitt machen wollen. Ich will Dich dann auch nicht länger aufhalten!"
Ich sollte dann runter zur Station und meine Tasche auspacken - haha wie witzig - es war noch kein Bett frei!
So saß ich ganz alleine auf dem Flur meine Tasche zwischen den Beinen und wartete auf meinen Kaiserschnitt.
Mir war total übel, ich hatte Schüttelfrost und war ganz alleine - ich habe erstmal kräftig geweint.
Dann hat Markus mich endlich gefunden, er war am Kreißsaal und hatte mich dort gesucht, denn Alfons hatte sein Telefongespräch unterbrochen und ihm ausgerichtet, dass er sofort ins Krankenhaus muß, irgendwas ist schiefgegangen und ich würde wahrscheinlich schon im OP liegen!!!
Markus war also genau so fertig wie ich, er stand richtig unter Schock.
Dann kam meine Mutter "angeflogen", nachdem Markus sie auf der Arbeit angerufen hat. Natürlich auch mit dem Hinweis "Notkaiserschnitt". Meine Mom wartete ca. 20 Min vor dem Kreißsaal und keine kam oder ließ sie rein. Ihre Gedanken waren nur "Verdammte Scheiße, kann der Arsch (mein Männe) nicht einmal pünktlich sein". Sie wußte ja nicht, dass er schon bei mir unten saß und tatsächlich ausnahmsweise mal pünktlich kam :-D
Ok, um halb eins hatte ich ein Zimmer, packte aus und dann kam schon die Schwester mit OP Hemdchen, Thrombosestrümpfen und Rasierer.
Mir war so schlecht und ich hatte richtigen Schüttelfrost. Ich hatte so eine Angst!
Dann kam die Narkoseärztin. Die war super nett und sorgte dafür, dass mir was gegen die Übelkeit gespritzt wurde und ich bekam einen Wehenhemmer, der allerdings das Zittern verstärkte.
Wir entschieden uns für eine PDA allerdings nur unter der Bedingung, dass ich beim kleinsten Aua eine Vollnarkose bekommen,
Nun gut, dann ging es um kurz nach 1 nach oben in den OP, ich habe mich von meiner Mom und meinem Männe verabschiedet. Die PDA lag auf Anhieb und siehe da - die Kinderkrankenschweser im OP war eine frühere Klassenkameradin. Dann wurde mir erstmal erklärt, wer die ganzen Leute da im OP waren. Mann o Mann, was für ein Aufstand.
Dann ging es auch schon los. Ich hatte so eine Angst, dann kurz einen heftigen Schmerz und dann hörte ich Lukas schreien. Was für eine Erleichterung - er war da gesund und munter!!!
Mein Onkel scherzte wild herum, dass Lukas größer ist als sein Kollege,...
Ich durfte Lukas kurz sehen und dann wurde er schon weggebracht.
Nachdem ich dann auch fertig vernäht war, kam ich ín den Kreißsaal, wo meine Mutter und Markus schon warteten.
Und endlich kam der Moment. Endlich hatte ich meinen Sohn das erste Mal im Arm - ein unbeschreibliches Gefühl!!!
Die ganze Aufregung war sofort vergessen und wir waren einfach nur glücklich!!!

Lukas Maximilian Walber wurde am 11.02.1999 um 14.49 Uhr geboren. Er war 53 cm lang, 4250g schwer und hatte einen KU von 36,5 cm.

Das war "Unser Geburtserlebnis". Ich hoffe, Ihr langweilt Euch nicht - es war einfach nicht möglich, den Bericht kürzer zu schreiben.

Liebe Grüße
Simone und Lukas Maximilian
 
Hallo Simone!

Das hast Du schön geschrieben.Gelangweilt habe ich mich nicht,es liefen eher ein paar Tränen.Ich musste wieder an Justin Maurice Geburt denken.Die war auch nicht so,wie ich es mir vorgestellt habe :-( :-( :-(


LG Conny
 
:bravo: :bravo:

ist doch zum Glück alles suüper verlaufen und wenn man die kleinen dann im Arm hat.............

Gruss Melanie
 
von wegen langweilig, das war uuur spannend!! :jaja:

ganz liebe grüsse aus wien
jackie
 
Hallo Simone,

toller Geburtsbericht :bravo:
Das erinnert mich genau an meine Geburt, da war es das selbe.
Sie war auch nicht im Becken sondern auf dem Beckenknochen allerdings hatte ich heftige Wehen :heul:
Und bekam auch einen Kaiserschnitt nach 6 Stunden.

Viele Liebe Grüße
Nadine mit Vivien
 
Suuuper schön und spannend geschrieben! :jaja:

Ich weiß, wie es ist, wenn man eine Riesen-baby bekommt. Marie war zwar 200 g leichter als Lukas, aber 1 cm größer und 0,5 cm mehr KU. Ist auch beim Kaiserschnitt geendet.

Liebe grüße

Silvia
 
Liebe Simone,
ein toller Geburtsbericht! Ich hatte auch einen Kaiserschnitt und vieles was du geschrieben hast lief bei mir genauso!

Liebe Grüße
Rita
 
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