Die Kita als Bildungseinrichtung

Alina

Selfie Queen
:winke:

Ich wollte mal EUCH fragen welchen Nutzen ihr aus der Kita zieht? Außer der Betreuung und Unterbringung der Kinder.

Eine Kita ist ja eine Bildungseinrichtung. Welchen Nutzen seht ihr darin? Könnten wir als Eltern nicht auch das selbe Bieten? Wenn wir nicht Arbeiten müssten? Seht ihr die Erzieher als Vertrauens/Bezugspersonen an, die ihr auch mal um Rat fragen würdet? Also wenn das Kind z.B. nicht durchschläft, wenn es nicht gut isst oder oder oder. An wen wendet ihr euch, außerhalb des Internets? :heilisch:

lg
 

Nerdmama

Wonder Woman
AW: Die Kita als Bildungseinrichtung

Also ich kann aus Erfahrung nicht sprechen, da Rafael nicht in der Kita ist, und auch wenn ich wieder arbeiten gehe nicht hin gehen wird. Die Betreuung dann übernimmt meine Mutter. Aber ich denke mir, was man als Eltern selbst wenn man zuhause bleibt um das Kind zu versorgen/betreuen/erziehen sicher nicht leisten kann ist die Sozialisierung, wie sie zwangsläufig erfolgt, wenn das Kind in einer Gruppe anderer Kinder ist für mehrere Stunden. Selbst wenn Geschwisterkinder da sind, das ist doch nochmal was ganz anderes.

Das ist übrigens auch der einzige Punkt wo es mir ein wenig leid tut, dass Rafael nicht in die Kita gehen wird. Zwar kommt das dann noch wenn er später in den Kindergarten geht, aber diese ganz frühe Sozialisation fehlt einfach.
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Die Kita als Bildungseinrichtung

meine Kinder sind nur aus einem Grund in den Kindergarten gegangen... wegen der Kontakte zu anderen Kindern. Was sich beim Großen ja noch zusätzlich als extremes Problem erwies, weshalb ich bei der Prinzessin schon wesentlich lässiger war und sie wie oft zu hause hatte..
um rat hab ich da niemand fragen brauchen weil die wenig Ahnung und viel Vorurteile hatten und gelernt haben sie da auch nichts was ich nicht hier zu hause hätte auch anbieten können...
der Große war da eh völlig fehl am Platz, was ich aber leider leider viel zu spät gespannt habe :( ....

Tatsächlich hab ich wie oft erlebt dass sich viele Erzieherinnen vor allem mit einer Tasse Kaffee in den Garten stellten und "beaufsichtigten" wie die Kinder spielten... aber immerhin die Kinder durften raus. Im Kiga des Großen hat man sie oft bei schlechtem Wetter gar nicht rausgelassen da das Anziehen aller Kinder mit Regensachen zu viel arbeit war... solche Sachen wie Forscherwerkstatt usw. gabs da gar nicht...

dass ich zwei hb-kinder habe hat weder in dem einen noch dem anderen Kindergarten irgendwie interessiert und das Interesse der Kinder an Buchstaben wurde ebenso ignoriert wie die Tatsache dass beide mit 3,5 begannen zu schreiben und zu lesen...

soviel zum Thema Bildung. Nicht dass ich jetzt gewollt hätte dass die mit den Kindern rechnen und schreiben. Das ist nicht Aufgabe des Kindergartens. Aber die unglaubliche Unflexibilität im Umgang mit dem Interesse der Kinder war schon typisch deutsch... die Prinzessin zb konnte schon fast fließend lesen und bis 50 rechnen. Trotzdem durfte sie nicht mit in die Zahlengruppe der Vorschulkinder sondern mußte bei ihrer Mittelgruppe ins sog. "Entenland" wo man mal die Zahlen bis zehn lernte. Das Entenland hat sie nicht verstanden. Nicht verstanden warum man sowas braucht nur weil man bis zehn zählen lernt :mrgreen: ...
zig solche Situationen hatte ich bei beiden Kindern, bei denen man nicht in der Lage war aus dem Schubladendenken raus zu kommen.

Da hab ich sie daheim gelassen. Ging tatsächlich nur noch zum Spielen hin und gefordert hab ich sie hier daheim. Sie brauchte eh viel zeit für sich und ihre Basteleien, diese Freiheit und Ruhe hatte sie im Kindergarten nicht... Bei dem Großen war ich leider noch nicht so weit obwohl es wie ich jetzt rückblickend weiß für ihn noch viel wichtiger gewesen wäre...

Andere Eltern hatten sicher positivere Erfahrungen wie ich, ich könnt jetzt nicht mal sagen dass das schlechte Kindergärten gewesen wären....

:winke:
 

Jesse

sprachlos im Spreewald
AW: Die Kita als Bildungseinrichtung

:???. Als Bildungseinrichtung nicht im direkten Sinne.
Viel mehr sehe ich einen Kindergarten als Ort an dem Kinder Kinder sein dürfen.
Ein Platz wo sie Raum zum spielen, singen und lachen haben.
Wo sie mit anderen Kindern zusammen sind und voneinander lernen können.
Ich mag keine Kindergärten in denen Kinder mit wer weiß was für wahnsinns Angeboten
auf Teufel komm raus "spielerisch" gefördert werden.
Ich möchte für meine Kinder das sie die Kindergartenzeit als etwas Unbeschwertes in
Erinnerung behalten. Der Ernst des Lebens kommt früh genug. Und früh genug wird
alles Mögliche von ihnen erwartet...


...ich hoffe ihr wisst was ich meine
 

Juule

Dauerschnullerer
AW: Die Kita als Bildungseinrichtung

Hallo,
Jesse, ich weiß gut was du meinst und sehe es ähnlich.
Bei uns im Kindergarten wird Englisch angeboten und Musikunterricht. Oskar mag gerne Musik, deshalb hat er den Musikunterricht mitgemacht. Es wurde Keyboard und Flöte unterrichtet. Es gab allerdings jede Woche Hausaufgaben und der Lehrer hat erwartet, dass man täglich 20-30 Minuten übt. Da hat Oskar schnell die Lust verloren und zu den Hausaufgaben wollte ich ihn nicht überreden. Ich finde, das muss man mit 3/4 noch nicht können. Deshalb haben wir ihn wieder angemeldet.
Ansonsten ist für mich der Kindergarten hauptsächlich dazu da, Sozialverhalten zu lernen. Ich muss allerdings sagen, dass es für uns nie eine Alternative gab. Von einem
Gehalt können wir nicht leben und die Großeltern arbeiten alle noch. Oskar hat sich am Anfang sehr schwer getan, deshalb hätte ich ihn im Nachhinein gern noch ein Jahr länger zu Hause gelassen, aber die Kleine ist total happy.
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Die Kita als Bildungseinrichtung

Ich sehe die Kita neben der Betreuung als einen Ort an dem die Kinder den Umgang mit anderen Kindern und das Verhalten in einer Gruppe lernen können. Dort können sie von und mit anderen Kindern lernen. Auch wenn ich nicht arbeiten wollte, würde ich das wertvoll finden.

Die Kitas meiner Kinder sehen sich beide als. Bildungseinrichtungen. Sie wollen nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern erziehen. Sie haben klare enge Vorstellungen wie eine Familie zu sein hat und ein Großteil der Eltern macht sowieso alles falsch.Beim Großen war ich sehr offen und habe durchaus mal gefragt. Daraufhin würde ich belehrt, was ich zu tun hätte und jede Eigenheit des Kindes, war mein Erziehungsfehler.

Mein Großer war schon immer einen geringen Schlafbedarf. Diese Eigenheit würde nicht akzeptiert. Es lag nur am schlechten Abendritual in unserer Familie. Das wussten die Erzieherinnen ohne je nach seinem Abendritual zu fragen. Abweichungen von der Norm durften nur Krankheiten oder hb sein. Meinem klugen, sprachbegabten Kind sollte ich schon mit zwei Jahren Lateinkassetten kaufen.

In der Kita des Kleinen trete ich anders auf. Mein Mann hat die Eingewöhnung gemacht. Ich bin immer freundlich aber bewusst etwas distanziert. Die Kita hat im ersten Jahr so viele Angebote gemacht, dass mein Sohn wochenlang nicht raus in den Gärten kam, weil dafür keine Zeit war neben dem Bildungsprogramm. In meinen Augen völliger Quatsch für einjährige Kinder. Sie ziehen ihren Morgenkreis durch auch wenn die Kinder eigentlich lieber dem Bagger vor dem Fenster zuschauen wollen.

ich würde mir entspanntere Kitas wünschen. Genug gut ausgebildetes Personal, damit die Erzieherinnen auch mal einen Kaffe trinken und die Kinder in Ruhe beobachten können um dann passend zum Interesse und Bedürfnissen der Kinder ein Angebot machen zu können.

Also so eher einen situativen Ansatz als ein festes strenges Bildungsprogramm.

Fragen tue ich Freundinnen, euch hier im Internet und auch ganz oft meinen Bauch.
 

Jesse

sprachlos im Spreewald
AW: Die Kita als Bildungseinrichtung

@Lucie und Susala
Ich bin ja erschrocken wenn ich eure Texte lese :(
Schon bei Emma -haben auch wir als Eltern- die Kiga Zeit sehr genossen.
Emma ging in eine andere Einrichtung als Lotte heute. Auch wenn wir uns
jetzt bei Lotte gegen diese Einrichtung entschieden haben weil sich das Konzept verändert hat,
so haben wir Emma immer gerne in diese Kita gebracht. Emma hatte eine sehr enge Bindung
zu den Erzieherinnen und auch wir als Eltern hatten großen Anteil am Geschehen in der Kita :jaja:

Bei Lotte sind wir ja noch im Aufbau da sie erst seit 2 Monaten in die Kita geht.
Für uns ist dort alles neu und auch anders als damals bei Emma. Die Herzlichkeit und
die Bindung zu den Kindern scheint mir jedoch auch enorm zu sein.
Ich merke an meinem Kind extrem deutlich das sie sich dort total geborgen fühlt.
Ausserdem fällt mir an vielen Kleinigkeiten auf, dass die Bedürfnisse der Kinder
sehr ernst genommen werden.
Das ist für mich unglaublich wichtig.
Wenn ich eure Postings lese dann bin ich richtig erschrocken darüber, wie
es bei euch in den Kitas zugegangen ist bzw wie es dort zugeht
 
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