Die Geburt von Laurin am 07.06.02

C

caprice73

Bereits seit Anfang Mai war bei mir der Muttermund schon 1-2 cm offen und jeder rechnete damit, daß Laurin sich früher als geplant (ET 28.05.02) auf den Weg machen würde. Doch weit gefehlt. Er wollte sogar noch 10 Tage länger in meinem Bauch bleiben. Es gefiel ihm wohl sehr gut.

Ich hatte schon einige Wochen vorher Probleme mit Wassereinlagerungen und hohem Blutdruck und war deshalb unter verstärkter Kontrolle (Arztbesuche häuften sich, mußte auch zu Hause immer Blutdruck messen etc.). Auf dem CTG waren immer schon einige Wehen zu sehen, aber es tat sich nichts.

Am 06.06. stieg dann der Blutdruck immer weiter an. Eigentlich wollten Thomas und ich an diesem Abend zur Ablenkung noch schön essen gehen. Doch daraus wurde nichts. Als der Blutdruck gegen 18.00 Uhr auf 160/110 stieg, habe ich dann im Krankenhaus angerufen. Die Hebamme wollte, daß ich sofort ins Krankenhaus komme. Das haben wir dann auch gemacht. Dort angekommen wurde mein Arzt verständigt und kam auch dazu. Ich habe blutdrucksenkende Mittel bekommen und mußte – mal wieder – ans CTG. Es wurde beschlossen, spätestens am nächsten Tag die Geburt einzuleiten. Durfte auch nicht mehr nach Hause und mußte im Krankenhaus bleiben. Da war ich dann ganz schön fertig. Eine Einleitung war das letzte, das ich wollte. Thomas blieb noch so bis 22.00 Uhr bei mir, dann ging er nach Hause und wollte am nächsten Tag gegen 8.00 Uhr wieder da sein.

Der Blutdruck senkte sich ein bißchen auf 140/95 – 100 und ich mußte alle 2 Stunden ans CTG. Schlafen konnte ich vor lauter Aufregung eh nicht. Beim CTG um 01.30 Uhr merkte ich dann auf einmal leichte Wehen!!! Sollte die Geburt doch noch von allein vonstatten gehen?? *Hoffnung* Sie waren allerdings nur ganz leicht, dafür aber regelmäßig alle 10 Minuten. Gegen 4.30 Uhr hörte ich dann im Kreissaal eine Frau, kurz vor der Entbindung!! Sie hatte solche Schmerzen und schrie aus Leibeskräften. Da wollte ich nur noch davonlaufen :-? und bekam auf einmal doch noch Angst :heul:

Auch morgens gegen 08.00 Uhr waren die Wehen noch nicht stärker. Ich entschied mich für einen Einlauf, um die Wehentätigkeit anzuregen. Half leider auch nichts. Gegen 09.00 Uhr kam dann mein Arzt wieder und ich kam an den Tropf (leider). Allerdings fing er mit der Einleitung langsam an, nur um meine vorhandenen Wehen zu unterstützen. Fand ich sehr nett von ihm. Muß hier mal ein Lob aussprechen. Er wollte aber die Geburt doch relativ schnell über „die Bühne bringen“, weil mein Blutdruck immer noch ziemlich hoch war und ich auch nicht mehr weiter auf die Medikamente ansprach. Laurin im Bauch ging es aber – laut CTG – sehr gut. Wegen der beginnenden Gestose war dann auch mein Traum der Wannengeburt ausgeträumt. Zu riskant, falls doch noch etwas passieren sollte.

So lag ich dann erstmal wieder bis so um 10.00 Uhr am CTG. So langsam wurden die Wehen stärker. Danach sind Thomas und ich ca. 1 Stunde den Krankenhausflur auf und ab gelaufen. Um 11.00 Uhr durfte ich ein Entspannungsbad nehmen. Eine echte Wohltat!!! Die Wehen wurden stärker und stärker. Dort blieb ich dann ca. 1,5 Stunden.

Um 12.30 erneut CTG und Untersuchung. Muttermund erst 3 cm geöffnet. Das war echt frustrierend, nur 1 cm seit der ganzen Nacht (war ja vorher schon 1-2 cm geöffnet). Die Wehen mußte ich jetzt schon ganz schön veratmen und ich fragte nach einer PDA. Der Arzt begrüßte das auch, weil er hoffte, daß die Geburt dann schneller geht. Der Anästhesist wurde gerufen und Thomas sollte den Fragebogen ausfüllen. Ich wollte noch ein bißchen laufen und Thomas begleitete mich. Jetzt war es so ca. 13.15 Uhr. Die Wehen kamen jetzt ohne Pause und waren kaum noch auszuhalten. Ich hämmerte auf die Wände ein und wußte nicht mehr, was ich noch machen sollte. Wir also langsam wieder zurück zum Kreissaal. Ich kam kaum noch aufs Entbindungsbett. Dort wurde ich wieder untersucht. Ich traute meinen Ohren nicht, als die Hebamme sagte: „ Sie bekommen keine PDA mehr, der Muttermund ist vollständig eröffnet!“ Innerhalb einer halben Stunde von 3 auf 10 cm!!! Leider war die Fruchtblase noch intakt und sie wurde gesprengt. Ich hatte das Gefühl, auf einmal in einem See zu liegen.

Laurins Kopf lag leider noch nicht richtig im Becken. Meine Wehen waren unerträglich stark und ich hatte schon Presswehen. Die Hebamme meinte: „Sie dürfen noch nicht pressen, erst muß das Köpfchen weiterrutschen. Legen Sie sich jetzt mal 15 Min. auf die rechte und dann auf die linke Seite.“ Toll, wie soll ich aufhören zu pressen, wenn ich das Gefühl hatte, eine Kanonenkugel will aus meinem Bauch???? Ich konnte gar nicht anders, habe geschrien was das Zeug hielt. Thomas wußte überhaupt nicht, was er machen sollte und fühlte sich, glaube ich, ganz schön hilflos. Vielleicht wegen des Pressens, vielleicht auch so, rutschte Laurins Kopf dann aber doch schnell in die richtige Position und ich konnte auf den Gebährstuhl, für den ich mich dann entschieden hatte. Jetzt konnte es also losgehen!!!

Nach 5 Preßwehen lag der kleine Schatz dann vor mir und es war geschafft. Um 14.30 Uhr hat Laurin das Licht der Welt erblickt und mußte sich erstmal gehörig beschweren Seine Stimme war da schon sehr laut (das hat sich bis jetzt auch noch nicht geändert). Während der Preßwehen kam dann der Anästhesist in den Kreissaal. Keiner hatte ihm abgesagt, aber er sah wohl selbst, daß es hier für ihn nichts mehr zu tun gab :?

Leider wurde ich geschnitten und bin auch noch innerlich ein bißchen gerissen, sodaß ich nochmal aufs Bett zum Nähen mußte. Puh, war das unangenehm. Währenddessen hat Thomas Laurin beim Baden zugeguckt und danach konnten wir uns dann erstmal richtig kennenlernen.
 
A

Anonymous

Genauso

ist es mir ergangen wollte ne PDA aber bei der Kontroll Untersuchung hieß es PDA geht nicht mehr Kind im Anmarsch, da MUMU komplett

Schön wenn es auch ganz ohne geht, gelle

Tina
 
C

caprice73

Stimmt, Du hast recht, im Nachhinein bin ich auch sehr froh, daß es ohne PDA geklappt hat.
Unter der Geburt war mir aber fast alles recht, um die Schmerzen erträglicher zu machen...
 
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