Die erste Ernüchterung...

belladonna

Tolle Kirsche
Hallo,
kaum haben wir die erste "richtige" Schulwoche rum, möchte das Tinchen wieder zurück in den Kindergarten! *seufz* Angeblich macht ihr das Lernen überhaupt keinen Spaß und Schule ist doof, weil man "da nicht machen kann, was man will" (O-Ton Christina) und die Pausen sind überhaupt am doofsten, weil es da nichts zu spielen gibt etc. etc.

Daß ihr das Lernen keinen Spaß macht, glaube ich nicht, weil sie mir täglich ganz stolz präsentiert, was sie alles gemacht haben und was sie Neues kann. Ich glaube, ihr Katzenjammer resultiert viel mehr daraus, daß sie noch nicht so recht Anschluß gefunden hat, und das macht mich traurig, weil ich nicht weiß, wie ich ihr da helfen soll.
Die Konstellation ist aber auch denkbar ungünstig: Ihre allerbeste Freundin D. geht noch ein weiteres Jahr in den Kiga und wird nächstes Jahr auch in eine andere Schule kommen, da anderes Einzugsgebiet. Somit war und ist eine gemeinsame Schulzeit der beiden von Anfang an ausgeschlossen. Christina vermißt D. aber ganz arg und ich glaube, das ist der Hauptgrund, warum sie wieder in den Kiga zurück will. Wir versuchen zwar schon, den Kontakt soweit es geht zu halten, da D. nicht weit von uns weg wohnt, aber mehr als 1-2 Treffen pro Woche sind eben nicht drin und das ist halt nicht das gleiche wie jeden Vormittag gemeinsam zu verbringen.
In der Schule hat Christina noch nicht so recht jemanden gefunden. Das Dumme für Christina ist, daß neben dem Mädel (A.) aus der Nachbarschaft, das in unserem Kiga war und mit dem Christina sich in der Vorschule recht gut verstanden hat (wir hatten auch eine Fahrgemeinschaft), auch deren beste Freundin K. hier aus der Siedlung als Kann-Kind mit eingeschult wurde. Sobald K. dabei ist, gluckt A. nur noch mit K. zusammen und Christina ist außen vor. Das geht schon auf dem Schulweg los (3x die Woche bringe ich die Mädels ja hin und kann alles beobachten) und zieht sich wohl durch den ganzen Schulvormittag inkl. der Pausen. Zusammensein mit A. funktioniert auch hier zu Hause nur, wenn K. nicht dabei ist - typische Mädels-Konstellation, kenne ich auch meiner Kindheit leider zur Genüge und ebenfalls immer aus Christinas Position.
Ein anderes Mädel (H.), mit dem Christina sich ganz gut versteht, hat ebenfalls ihre allerbeste Freundin mit in der Klasse, sodaß Christina auch da immer nur das 3. Rad am Zweirad ist. Allerdings versucht die Mutter von H., ihre Tochter jetzt auch mehr mit anderen Kindern in Kontakt zu bringen, sodaß sich da vielleicht auch für Christina noch mehr Möglichkeiten ergeben.

Ansonsten scheint Christina noch nicht so recht jemanden gefunden zu haben, mit dem sie gern zusammen ist, aber wir stehen ja auch noch ganz am Anfang (und Christina selber ist nicht immer einfach, das muß man auch sehen). Trotzdem tut sie mir da ein bißchen leid und ich kann schon verstehen, daß sie sich in den Kiga zurückwünscht.

Und daß sie jetzt erstmal lernen muß, daß nicht immer alles nur nach ihrem Willen gehen kann, fällt ihr auch nicht so ganz leicht... Aber genau an diesem P.unkt denke ich, daß ihr die Schule eben doch guttun wird, weil sie sich da einfach mal fügen muß und eben nicht immer ihren Dickschädel durchsetzen kann.

Insgesamt bin ich auch immer noch der Meinung, daß die Entscheidung zur Einschulung richtig war; Christina ist in ihrem ganzen Wesen wieder um einiges ausgeglichener geworden, schläft wieder gut und der neue Input tut ihr auch gut. Nur schade, daß sie sich so schwer tut, Anschluß zu finden...

Danke, daß ich mir das mal von der Seele schreiben durfte,

LG, Bella :blume:
 

Basi

Familienmitglied
AW: Die erste Ernüchterung...

Hallo Bella,

so ganz kann ich noch nicht mitreden, da Sina erst am 12.09. ihre Einschulung hat.

Aber es ist teilweise so, das ab der Schule Freundschaften neu gemischt werden. Kiga-Freundschaften werden evtl. belangloser, dafür die neuen Freundschaften mehr. Im Kiga ging es immer nur ums Spielen. In der Schule geht es dann irgendwann eher um das Lernen und Lernverhalten. Will heißen: wenn ich lerne, will ich einen ruhigen Partner. Oder: Der oder die macht immer viel Spaß, da will ich auch sitzen und die Freizeit mit verbringen. Oder, oder, oder...
Es sind da viele Möglichkeiten zum Ausprobieren und mischen.
Christina braucht ihre Zeit (und die Klasse auch). Klar, den anderen fällt es leichter, weil sie jemanden haben. Aber auch das vergeht und Christina rutscht irgendwann hinein. Wenn sie mal irgendwann jemanden favorisiert, dann lade das Kind (bzw. Christina macht es) einfach mal ein.
Mach Christina Mut in dieser Anfangszeit und warte einfach ab was kommt.

So, jetzt habe ich etwas Senf zu dieser Sache gegeben, mal sehen, wie es uns dann bald geht :winke:

Grüßle Barbara
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Die erste Ernüchterung...

Levin ersehnt auch sehr, gleich einen Herzensfreund zu finden.
Er bruetete ja schon beim Wechsel von TaMu zu KiGa sehr auf dem Freundschaftsthema herum, und das passiert gerade wieder: "You make new friends and keep the old. Some are silver and some are gold."

Ich bin gespannt :cool:.

Lulu
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Die erste Ernüchterung...

Wie geht es denn Christina mittlerweile mit dem Freundschaftsthema, Belladonna?
Levin beobachtet noch. So richtig, meint er, haette er noch niemandem zum Spielen gefunden. "The boys are playing war games a lot. And I know, I am not supposed to do that." "Ja, aber benutze doch Deine Phantasie! Das kannst Du doch bestimmt prima umlenken und der Sanitaeter sein oder einen grossen Marsch verkuenden." Aber das ist wohl noch too much, wenn man noch keine anerkannte Fuehrungspersoenlichkeit ist.

Lulu
 

belladonna

Tolle Kirsche
AW: Die erste Ernüchterung...

Hallo Lulu,
die letzte Woche lief eigentlich ganz gut für Christina! :jaja: Montag nachmittag war sie bei H. zu Besuch, Johannes war auch mit zur Bespaßung von H.'s kleinem Bruder, und alle vier hatten einen superschönen Nachmittag. Donnerstag hat sich Christina dann noch von sich aus mit einem Mädchen aus unserer Laugemeinschaft verabredet und das ging auch recht gut, auch wenn dieses Mädchen nicht wirklich mein Fall ist - aber ich halte mich da raus, ich muß ja nicht mit ihr befreundet sein.

In der Schule macht es Christina auch wieder Spaß, sie ist ganz stolz, wieviele Buchstaben sie jetzt schon kann und dass sie die Zahlen 1-5 jetzt "richtig" schreiben kann - und Kunst ist sowieso ihr erklärtes Lieblingsfach, da geht sie ganz drin auf.

Ich bin mal optimistisch, daß sich das ganze schon noch einschleifen wird - und ich bin sehr gespannt auf Christinas Geburtstagsfeier Anfang Oktober, wo sie eine bunte Mischung aus Kiga- und Schulfreundinnen einladen möchte!

Im übrigens ist es, glaube ich, für Christinas Schulerfolg ganz gut, dass sie ihre beste Freundin nicht dabei hat, denn wenn die beiden zusammen sind, machen sie nur Quatsch und sind ständig am Kichern und Rumalbern. Das sei ihnen in der Freizeit auch von Herzen gegönnt, aber in der Schule würde das nicht lange gutgehen...

Ich wünsche Euch, daß Levin bald einen Schulfreund findet,

LG, Bella :blume:
 
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