SchmunzelmonstersMama
Heisse Affäre
Hallo Zusammen,
ich halte den Baby-Blues für ein wichtiges Thema, was auch offen ausgesprochen werden sollte, da es jede Menge Muttis/Papis gibt, die darunter leiden aber sich nicht trauen darüber zu reden (was ja auch verständlich ist). Genau deshalb habe ich damals, als mich der Baby-Blues erwischte, dieses offen ausgesprochen, mir Hilfe gesucht und dieses auch niedergeschrieben. Bedauerlicherweise entwickelte sich mein Baby-Blues im Nachhinein (nach dem ich dies schrieb) noch zu einer Wochenbettdepression, die ich jedoch erfolgreich bekämpfe.
Dies ist also meine Geschichte, wie ich den Baby-Blues damals erlebte... Geschrieben wurde dieser Text ca. 3 Wochen nach dem es passierte... Also falls sich da etwas merkwürdig anhört, dann stört euch nicht dran, da es ja schon einige Zeit her ist.
Ich möchte hiermit auch nicht anecken oder jemandem auf den Schlips treten. Es ist einzig und allein meine Erfahrung die ich hier schildere und die ich gerne weitergeben möchte, damit alle die dies so oder ähnlich auch empfinden merken, dass sie nicht allein sind!!!
Als kleiner Hinweis: Gestillt hab ich bis zum 6ten Monat ;-) ;-)
Hier also meine damals geschriebene Erfahrung.
Der Baby-Blues:
Schon am dritten Tag nach der Geburt zeichnete sich ab, dass mich der Baby-Blues gepackt hatte. Kaum wurde es draußen dunkel, brach das Tief in mir aus. Mein Mann schlummerte friedlich mit Eliot auf der Brust neben mir in seinem Bett, als ich in Tränen ausbrach. Ich habe erst versucht, so leise wie möglich zu weinen, so dass mein Mann davon gar nichts erst mitbekommt, aber dieses Vorhaben habe ich ohne meinen aufmerksamen Mann gemacht.
Vorab muss ich erwähnen, dass ich vor etwa 2 Jahren ein Burnout-Syndrom hatte und mich in Therapie befand. Hier wurde damals nicht nur der Burnout-Syndrom behandelt, sondern auch meine Kindheit aufgearbeitet. Ich habe die Therapie (Zitat meines Therapeuten) als „Musterpatientin“ abgeschlossen. Habe mich selbst sehr genau kennengelernt und seit der Therapie ein wunderbares Leben. Ich habe gelernt, dass das wichtigste in Ehrlichkeit, Offenheit und Aussprache besteht. Nur so kann man vieles verarbeiten und auch die Beziehungen die man hegt (ob in einer Partnerschaft, Familie oder Freundschaft) darin mehr als gestärkt werden.
Jedenfalls wachte mein Mann direkt auf und fragte sehr besorgt, was mit mir los sei.
Es ist nicht einfach, auch wenn man es durch eine Therapie gelernt hat, seine Gefühle offen und ehrlich auszusprechen. Vor allem dann nicht, wenn man dem Vater des geborenen Kindes folgende Dinge sagen muss:
Ich will das alles nicht. Ich will mein altes Leben zurück. Ich finde nicht, dass unser Kind das hübscheste der Welt ist. Ich empfinde nicht dieses vollkommene Glück und diese überschwängliche Liebe für unser Kind, wie alle sagen, dass es sein soll. Wenn ich den Kleinen anschaue, dann empfinde ich gar nichts. Ich will nur weglaufen.
Wie sagt man solche Sachen dem Vater des Kindes, ohne ihn schwer zu verletzten?
Zum Glück kennt mein Mann mich und weiß, dass ich diese Offenheit von meiner Therapie gelernt habe. Ihm war sofort klar, dass da etwas nicht stimmt. Vor allem, weil ich total zwiespältige Gefühle hatte. Zum einen die genannten Gefühle und zum anderen liebte ich den Kleinen, solange es draußen hell war. Das hört sich merkwürdig an, aber diese Tiefs kamen nur mit Anbruch der Dunkelheit. Es ist nicht schön, solche Gefühle zu haben. Man selbst hat dieses Tief, das einen droht zu verschlingen und hinzu diese gegensätzlichen Gefühle die einem fast den Atem nehmen. Man möchte all dies nicht. Man WILL für diese kleine Familie da sein und weiß zu 100%, man braucht dabei Hilfe.
Jeden Abend überkamen mich diese Tiefs. Für meinen Mann ist und war dies keine leichte Zeit und dennoch sprach er mir immer wieder gut zu. Er war überzeugt, ich liebte unser Kind, musste nur erst einmal mit all dem klar kommen. Er sah das große ganze. Seiner Meinung nach, hatte ich eine Menge zu verkraften. Immerhin lief bei der Geburt nichts wirklich so, wie wir es uns gewünscht hatten. Weder hatten wir eine spontane Geburt, noch wollten wir eine PDA, dann der Kaiserschnitt, dass ich mich nach der Geburt nicht richtig bewegen und mich um den kleinen kümmern konnte und hinzu kam noch, dass ich unbedingt stillen wollte, dies aber nach kurzer Zeit nicht wirklich konnte, da ich zum einen Schlupf-Brustwarzen hatte und diese zudem noch gerissen, blutig und mit Knutschflecken überseht war. Dies hatte zur Folge, dass ich die Schmerzen beim Stillen nicht mehr aushalten konnte und kurz davor war, dies aufzugeben. Für ihn war es nicht unlogisch, dass ich mich in einem Wechselbad der Gefühle befand.
Am Sonntag den 05.12.2010 durften wir dann endlich nach Hause.
Schon im Auto – als wir vom Parkplatz des Krankenhauses wegfuhren – weinte ich wie ein Schloßhund – vor Angst. Ich hatte so eine Angst, dass ich mein Leben verloren hatte. Diese Tiefs brachten mich noch um den Verstand.
Zuhause angekommen ging es mir erst sehr gut. Die gewohnte Umgebung – mein Zuhause.
Doch kaum wurde es dunkel war es wieder da – das Tief.
Mir war klar, so kann das nicht weitergehen!!! Ich brauche Hilfe, wenn ich mein Leben mit meiner kleinen Familie leben möchte.
Also riefen wir noch am gleichen Abend meine Hebamme an. Ich hatte diese bis dato nur einmal gesehen, da wir lediglich eine Nachsorgehebamme haben wollten. Mir war das in dem Moment egal. Mir war nur wichtig, dass Sie Bescheid wusste und darauf achten konnte ob sich dies zu einer schweren Depression oder gar Psychose entwickelte. Ich wusste sie hat tagtäglich mit solchen dingen zu tun und würde das schon richtig erkennen und dementsprechend handeln. Ich teilte ihr offen und ehrlich meine Gefühle mit. Sie redete mir gut zu und versprach, gleich am nächsten Tag vorbei zu kommen.
Der nächste Tag brach an und somit kam die Helligkeit wieder. Diese brachte mich dazu, das Tief erst einmal beiseite zu schieben.
Als meine Hebamme kam, sprachen wir nochmals offen über meine Gefühle. Sie erklärte mir, dass sehr viele (fast 70 %) aller Frauen solche Gefühle kurz nach der Geburt haben würden, nur kaum einer darüber spricht, da das allgemeine Bild der „ach so mega glücklichen Mutter“ nun mal einen Platz in der Öffentlichkeit eingenommen habe und wenn man nicht so empfinden würde, so würde man gleich als Rabenmutter bezeichnet. Dabei sind diese Gefühle völlig normal und verständlich. Die Platzenta ist sozusagen ein reiner Klumpen Hormone, der eben solche über 9 Monate in den Körper der Frau gepumpt habe. Da dieser nun aber nicht mehr da sei, muss der eigene Hormonhaushalt erst einmal wieder sein Gleichgewicht finden. Und dies führe zu solchen Hormonschwankungen. Bei den meisten Frauen handelt es sich hierbei tatsächlich nur um den sogenannten Baby-Blues und dieser ginge in den ersten Tagen – Wochen auch gleich wieder weg.
Und was kann ich sagen? Ich habe mit allen die mir lieb sind, sehr offen und ehrlich über diese Gefühle gesprochen und heute – 12 Tage nach der Geburt – habe ich den Baby-Blues so gut wie überstanden.
Sicherlich kommt oft noch Angst und Respekt hoch, jedoch äussert sich dies nicht mehr in einem Tief, sondern im gesunden Menschenverstand.
Und somit kann ich HEUTE aus tiefster Überzeugung sagen:
Ich liebe meinen Eliot und meine kleine Familie über alles und bin überglücklich!!! Ich genieße die Tage und Nächte. Es ist sicherlich nicht immer einfach aber wer hat das auch je behauptet? ;-)
Das Leben hat sich verändert und auch die eigene Einstellung ist nicht mehr das, was sie einmal war. Man wächst in jeden Tag hinein. Und jeder Tag bringt dich dazu, über dich hinaus zu wachsen. Schaut man dann in das Gesicht des Kindes, was man geboren hat – und dieses lächelt einen an, selbst wenn es erst nur ein Engelslächeln ist, so weiß man, dies ist das wertvollste was sich ein Mann und eine Frau schenken können.
P.S.: Das Stillen mit Stillhütchen klappt wunderbar. ;-)
ich halte den Baby-Blues für ein wichtiges Thema, was auch offen ausgesprochen werden sollte, da es jede Menge Muttis/Papis gibt, die darunter leiden aber sich nicht trauen darüber zu reden (was ja auch verständlich ist). Genau deshalb habe ich damals, als mich der Baby-Blues erwischte, dieses offen ausgesprochen, mir Hilfe gesucht und dieses auch niedergeschrieben. Bedauerlicherweise entwickelte sich mein Baby-Blues im Nachhinein (nach dem ich dies schrieb) noch zu einer Wochenbettdepression, die ich jedoch erfolgreich bekämpfe.
Dies ist also meine Geschichte, wie ich den Baby-Blues damals erlebte... Geschrieben wurde dieser Text ca. 3 Wochen nach dem es passierte... Also falls sich da etwas merkwürdig anhört, dann stört euch nicht dran, da es ja schon einige Zeit her ist.
Ich möchte hiermit auch nicht anecken oder jemandem auf den Schlips treten. Es ist einzig und allein meine Erfahrung die ich hier schildere und die ich gerne weitergeben möchte, damit alle die dies so oder ähnlich auch empfinden merken, dass sie nicht allein sind!!!
Als kleiner Hinweis: Gestillt hab ich bis zum 6ten Monat ;-) ;-)
Hier also meine damals geschriebene Erfahrung.
Der Baby-Blues:
Schon am dritten Tag nach der Geburt zeichnete sich ab, dass mich der Baby-Blues gepackt hatte. Kaum wurde es draußen dunkel, brach das Tief in mir aus. Mein Mann schlummerte friedlich mit Eliot auf der Brust neben mir in seinem Bett, als ich in Tränen ausbrach. Ich habe erst versucht, so leise wie möglich zu weinen, so dass mein Mann davon gar nichts erst mitbekommt, aber dieses Vorhaben habe ich ohne meinen aufmerksamen Mann gemacht.
Vorab muss ich erwähnen, dass ich vor etwa 2 Jahren ein Burnout-Syndrom hatte und mich in Therapie befand. Hier wurde damals nicht nur der Burnout-Syndrom behandelt, sondern auch meine Kindheit aufgearbeitet. Ich habe die Therapie (Zitat meines Therapeuten) als „Musterpatientin“ abgeschlossen. Habe mich selbst sehr genau kennengelernt und seit der Therapie ein wunderbares Leben. Ich habe gelernt, dass das wichtigste in Ehrlichkeit, Offenheit und Aussprache besteht. Nur so kann man vieles verarbeiten und auch die Beziehungen die man hegt (ob in einer Partnerschaft, Familie oder Freundschaft) darin mehr als gestärkt werden.
Jedenfalls wachte mein Mann direkt auf und fragte sehr besorgt, was mit mir los sei.
Es ist nicht einfach, auch wenn man es durch eine Therapie gelernt hat, seine Gefühle offen und ehrlich auszusprechen. Vor allem dann nicht, wenn man dem Vater des geborenen Kindes folgende Dinge sagen muss:
Ich will das alles nicht. Ich will mein altes Leben zurück. Ich finde nicht, dass unser Kind das hübscheste der Welt ist. Ich empfinde nicht dieses vollkommene Glück und diese überschwängliche Liebe für unser Kind, wie alle sagen, dass es sein soll. Wenn ich den Kleinen anschaue, dann empfinde ich gar nichts. Ich will nur weglaufen.
Wie sagt man solche Sachen dem Vater des Kindes, ohne ihn schwer zu verletzten?
Zum Glück kennt mein Mann mich und weiß, dass ich diese Offenheit von meiner Therapie gelernt habe. Ihm war sofort klar, dass da etwas nicht stimmt. Vor allem, weil ich total zwiespältige Gefühle hatte. Zum einen die genannten Gefühle und zum anderen liebte ich den Kleinen, solange es draußen hell war. Das hört sich merkwürdig an, aber diese Tiefs kamen nur mit Anbruch der Dunkelheit. Es ist nicht schön, solche Gefühle zu haben. Man selbst hat dieses Tief, das einen droht zu verschlingen und hinzu diese gegensätzlichen Gefühle die einem fast den Atem nehmen. Man möchte all dies nicht. Man WILL für diese kleine Familie da sein und weiß zu 100%, man braucht dabei Hilfe.
Jeden Abend überkamen mich diese Tiefs. Für meinen Mann ist und war dies keine leichte Zeit und dennoch sprach er mir immer wieder gut zu. Er war überzeugt, ich liebte unser Kind, musste nur erst einmal mit all dem klar kommen. Er sah das große ganze. Seiner Meinung nach, hatte ich eine Menge zu verkraften. Immerhin lief bei der Geburt nichts wirklich so, wie wir es uns gewünscht hatten. Weder hatten wir eine spontane Geburt, noch wollten wir eine PDA, dann der Kaiserschnitt, dass ich mich nach der Geburt nicht richtig bewegen und mich um den kleinen kümmern konnte und hinzu kam noch, dass ich unbedingt stillen wollte, dies aber nach kurzer Zeit nicht wirklich konnte, da ich zum einen Schlupf-Brustwarzen hatte und diese zudem noch gerissen, blutig und mit Knutschflecken überseht war. Dies hatte zur Folge, dass ich die Schmerzen beim Stillen nicht mehr aushalten konnte und kurz davor war, dies aufzugeben. Für ihn war es nicht unlogisch, dass ich mich in einem Wechselbad der Gefühle befand.
Am Sonntag den 05.12.2010 durften wir dann endlich nach Hause.
Schon im Auto – als wir vom Parkplatz des Krankenhauses wegfuhren – weinte ich wie ein Schloßhund – vor Angst. Ich hatte so eine Angst, dass ich mein Leben verloren hatte. Diese Tiefs brachten mich noch um den Verstand.
Zuhause angekommen ging es mir erst sehr gut. Die gewohnte Umgebung – mein Zuhause.
Doch kaum wurde es dunkel war es wieder da – das Tief.
Mir war klar, so kann das nicht weitergehen!!! Ich brauche Hilfe, wenn ich mein Leben mit meiner kleinen Familie leben möchte.
Also riefen wir noch am gleichen Abend meine Hebamme an. Ich hatte diese bis dato nur einmal gesehen, da wir lediglich eine Nachsorgehebamme haben wollten. Mir war das in dem Moment egal. Mir war nur wichtig, dass Sie Bescheid wusste und darauf achten konnte ob sich dies zu einer schweren Depression oder gar Psychose entwickelte. Ich wusste sie hat tagtäglich mit solchen dingen zu tun und würde das schon richtig erkennen und dementsprechend handeln. Ich teilte ihr offen und ehrlich meine Gefühle mit. Sie redete mir gut zu und versprach, gleich am nächsten Tag vorbei zu kommen.
Der nächste Tag brach an und somit kam die Helligkeit wieder. Diese brachte mich dazu, das Tief erst einmal beiseite zu schieben.
Als meine Hebamme kam, sprachen wir nochmals offen über meine Gefühle. Sie erklärte mir, dass sehr viele (fast 70 %) aller Frauen solche Gefühle kurz nach der Geburt haben würden, nur kaum einer darüber spricht, da das allgemeine Bild der „ach so mega glücklichen Mutter“ nun mal einen Platz in der Öffentlichkeit eingenommen habe und wenn man nicht so empfinden würde, so würde man gleich als Rabenmutter bezeichnet. Dabei sind diese Gefühle völlig normal und verständlich. Die Platzenta ist sozusagen ein reiner Klumpen Hormone, der eben solche über 9 Monate in den Körper der Frau gepumpt habe. Da dieser nun aber nicht mehr da sei, muss der eigene Hormonhaushalt erst einmal wieder sein Gleichgewicht finden. Und dies führe zu solchen Hormonschwankungen. Bei den meisten Frauen handelt es sich hierbei tatsächlich nur um den sogenannten Baby-Blues und dieser ginge in den ersten Tagen – Wochen auch gleich wieder weg.
Und was kann ich sagen? Ich habe mit allen die mir lieb sind, sehr offen und ehrlich über diese Gefühle gesprochen und heute – 12 Tage nach der Geburt – habe ich den Baby-Blues so gut wie überstanden.
Sicherlich kommt oft noch Angst und Respekt hoch, jedoch äussert sich dies nicht mehr in einem Tief, sondern im gesunden Menschenverstand.
Und somit kann ich HEUTE aus tiefster Überzeugung sagen:
Ich liebe meinen Eliot und meine kleine Familie über alles und bin überglücklich!!! Ich genieße die Tage und Nächte. Es ist sicherlich nicht immer einfach aber wer hat das auch je behauptet? ;-)
Das Leben hat sich verändert und auch die eigene Einstellung ist nicht mehr das, was sie einmal war. Man wächst in jeden Tag hinein. Und jeder Tag bringt dich dazu, über dich hinaus zu wachsen. Schaut man dann in das Gesicht des Kindes, was man geboren hat – und dieses lächelt einen an, selbst wenn es erst nur ein Engelslächeln ist, so weiß man, dies ist das wertvollste was sich ein Mann und eine Frau schenken können.
P.S.: Das Stillen mit Stillhütchen klappt wunderbar. ;-)