AW: der Abschied naht :-(
ja wir gehen ganz weg von hier...
Beweggruende gibts viele, zu viele, sonst haette ich mich sicher weiter durchgebissen, denn das Land ist einfach traumhaft schoen.
Aber um mal so ein paar ausschlaggebende Punkt zu nennen:
1. aerztliche Versorgung = unter aller Kanone, ja evtl. in Puerto Plata, wenn man nen richtigen Arzt erwischen sollte, das hilft einem im Notfall aber auch nicht weiter und man hat zudem mind. 30min Fahrtzeit.
Das ist mir zu unsicher mit 2 kleinen Kindern, die sowieso staendig was haben und grundsaetzlich nur Antibiotika verschrieben wird. Manchmal wird auch nur geredet und dann abkassiert. Sind wirklich Scharlatane hier am Werk und jetzt wo Joshy so krank war, war ich kurz vorm verzweifeln.
2. keine Familie als Rueckhalt oder einfach nur weils schoen ist.
= Jael (Papa), hat hier zwar ne grosse Familie, sein Vater zieht aber schon Ewigkeiten durch die Lande und schwaenger Frauen (Jael hat 15 Brueder und 3 Schwestern) hat bis jetzt die Enkelkinder noch nicht kennengelernt und die Mutter ist ne absolut geldgeile Schlange, kuemmert sich weder um ihre noch kleineren Kinder (7 und 15 Jahre), noch um sonst jemanden ausser um ihr Vergnuegen. Wir haben den Kontakt seit laegerem abgebrochen.
Naja und meine Familie ist einfach fantastisch und vermisst die Kinder natuerlich von ganzem Herzen. Zudem sind es meine ersten Kinder und man moechte doch so gerne die Entwicklungsschritte und alles neue praesentieren und moechte den Kindern doch ne Oma und Uroma und Tante etc. bieten.
3. schwer richtige Freunde zu finden.
Hier hat man zwar staendig neue Leute und ach 1000 oberflaechliche Bekanntschaften, aber so die richtigen Freundschaften entstehen hier selten.
Hier lebt man eben in den Tag hinein und denkt nicht an Morgen.
Deshalb ist es schwer was intnsives aufzubauen.
Zudem sind die Muetter hier alle nicht das was man sich unter ner Mutter vorstellt. Hier werden die Kinder gezeugt (und davon nicht zu wenig), gefuettert, naja und das reicht, gross werden sie von alleine.
Da braucht man nicht mit Erziehungstips oder Meilensteinen oder so anzufangen. Das ist fuer die Dominikaner irrelevant. Kinder haben zu gehorchen, muessen helfen und ja eben essen. Das wars. Ansonsten mit sich selbst beschaeftigen und nicht nerven und ach ja gaaanz huebsch aussehen muessen sie dazu.
Nein, das hoert sich jetzt boese an, und ich schere niemals alle ueber einen Kamm, wir haben ja auch nen lieben und tollen Kindergarten gefunden, wo aber nur Mischlingskinder sind. Die Dominikaner haben meist nicht das Geld dafuer.
Naja und dann eben kriminalitaet, Gewalt, Drogen durch zu wenig Angebote.
Keine Vereine (nur Baseball und Baskettball), kein Theater oder Musik, eben alles was man von seiner Kindheit her kennt und so gerne gehabt hat ist hier sehr rar.
Hier ist das Leben auf der Strasse und Sonne, Strand, Meer.
Da will ich meinen Kindern doch mehr bieten.
Dann ist noch der Entscheidende Punkt, das liebe Geld. Ich schaffe hier alleine fuer alle und Jael hat hier in diesem Land auch keine Aussichten auf einen guten Verdienst und naja die Kinder werden aelter, die Anspruecke auch. Nee, denke das schaff ich nicht auf Dauer. Ausserdem will ich mehr Zeit mit meinen Kindern.
Jawohl ich denke das reicht und gibt nen kleinen (hoppla super lang geworden) Einblick in meine Gedankengaenge.