Blöde Entscheidung... ich will nicht...

christine

Weltreisende
Hallo!

Ich muß grad mal ein bißchen was schreiben, daß es mir besser geht. Ich werd erst die Tage nochmal ein langes Posting durchlesen, das hier mal geschrieben wurde, wo es um die Einschulungs- und Altersfrage ging.

Julia ist ein Kann Kind, sie hat am 30. Oktober Geburtstag, der Stichtag ist der 30. September und sie verliert alle ihre Freunde in die Schule. Das sind die zwei engsten Freundinnen und noch ein paar nette Freunde bzw. Freundinnen, mit denen sie sich auch oft trifft.

Wir hatten heute Elterngespräch und mir war nicht klar, daß Julia vom Kognitiven und Durchhaltevermögen, von dem Ehrgeiz und soweiter so weit vorne liegt, daß sie sich nicht unterscheidet von den anderen Vorschulkindern, ich dachte ein bißchen "jünger" würde sie schon sein. Aber sie ist wie ein trockener Schwamm, saugt alles auf, was ihr geboten wird, von den älteren Kindern profitiert sie total und lernt von ihnen (sie ist aber auch oft am Rödeln, weil sie sich ihnen angleichen will und kämpft halt). Wer weiß, wie sie im Herbst drauf ist, wenn die Einschulung stattfindet...

Dh beim Einschulungstest würde sie sicher bestehen, würde es einen solchen geben, unsere Schule macht sowas nicht...

Sie ist auch nicht auffällig vom Mentalen / Sozialen her, sie setzt sich durch, wenn ihr was wichtig ist, aber sie würde sicher in einem Jahr einen festeren Stand haben, mehr Selbstbewußsein, im Kindergarten psychisch gefestigt werden usw, was förderlich wäre für die Schule. Oft steht sie neben Konfliktsituationen und schaut zu ---traut sie sich nicht oder ist es ihr egal...ich weiß es nicht...

Wir sollten jetzt bald entscheiden, ob sie eingeschult wird oder nicht und das macht mir Kopfzerbrechen. Um sicher zu gehen, würde ich sie am liebsten erst nächstes Jahr schicken, aber wer sagt, daß sie es nicht auch schon jetzt schaffen könnte? Eigentlich wollte ich bis Mai oder Juni warten mit der Entscheidung, aber sie muß jetzt her, denn für Julia ist es total doof, nicht zu wissen, woran sie ist. Sie macht das Vorschulprogramm mit und da ist sie total richtig, sie geht auch davon aus, daß sie nicht eingeschult wird, aber sie weiß um die Unsicherheit.

Wem sag ich das, ich bin hier ja nicht die einzige, die sich mit der Frage rumschlägt, nur haben sie anscheinend die meisten hier in meiner Situation gegen eine Einschulung entschieden...aber ich finds grad voll blöde!!

Ich war auch so eingestellt bisher, aber irgendwie wanke ich wieder. Vielleicht hatte ich einfach so viel Negatives und Furchteinflößendes gehört....und wir sollten es einfach wagen?

In der vierten Klasse wird entschieden, ob Gymi oder Realschule....da könnte es auch von Vorteil sein, das Kind ist älter....

Naja, soviel mal erst, ich danke fürs Zulesen und erwarte kaum, daß jemand was schreibt nach dem Gekraksel, aber mir hats geholfen! Komisch eigentlich ;-) jetzt weiß halt jeder, wie es mir geht ;-)

christine
 

Anouschka

Lexikon der 1000 Vornamen
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

:winke: Christine!

Kriegst erst einmal ein "Trösterchen" von mir :)
Die Entscheidung ist wirklich nicht leicht. Schade, dass es bei euch keinen Einschulungstest gibt (bei uns im Dorf gibts den immer noch). Aber ob der euch die Entscheidung abnehmen würde ist auch wieder ne andere Frage.

Das hier sind nun mal meine Gedanken..ich hoffe, sie werden dich dann nicht noch mehr verwirren...

Ich selbst bin am damaligen STichtag (30.6) geboren und hätte somit noch als letzte in die Schule müssen. Meine Eltern waren aber der Ansicht, dass ich körperlich noch zu klein war. Außerdem war ich auch nur 2 Jahre im Kindergarten, da ich erst mit 4 einen Platz bekommen hatte. Ich hätte gehen müssen, laut Schuluntersuchung auch, doch am Ende war ich dann doch etwas zu schüchtern und die Rektorin meinte, sie sollen mir doch noch ein Jahr KIGA geben.
Andererseits habe ich mit "meinem" Jahrgang immer Probleme gehabt. Aus dem Kindergarten hatte ich zwar Freunde, aber das hat sich ab der 5. sowieso geändert und von da an war ich immer mit Leuten aus der Stufe über oder höher mir befreundet. Immer. Bis zum Ende. Da ich mit 5 schon lesen und schreiben konnte hätte ich gut mit 6 eingeschult werden können. Aber das ist meinen Eltern auch erst später gekommen. Ich hab durch meine älteren Geschwister viel Selbstbewusstsein gewonnen und hätte mich ohne weiteres trotz meiner Größe durchschlagen können. Aber weiß mans vorher - Nein.

Raten will ich dir jetzt nichts. Natürlich könnte die frühere Einschulung Julia auch in ihrem Selbstbewusstsein stärken. Wenn sie von älteren lernt kann das ja nicht schaden. Ist eben nur die Frage, ob sie sich so mitziehen lässt. Aber nach AUssage der Erzieherinnen macht sie das ja. Und ein bisschen Zurückhaltung bei "Konfliktsituationen" kann ja auch nicht schaden.


:)

:bussi:
 

maren

Dauerschnullerer
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

Hallo Christine,

wir stehen bei Jonathan vor der gleichen Entscheidung und überlegen auch jeden Tag hin und her. Bei uns ist der Stichtag 31.Dezember, also alle Kinder die im letzten Jahr 5 geworden sind, MÜSSEN, die von Januar bis März DÜRFEN in die Schule. Jonathan ist also 5 Tage nach dem Stichtag geboren. Würde ich NUR SEINE Entwicklung betrachten, ließe ich ihn auf jeden Fall noch im KiGa. Allerdings geht seine GESAMTE Gruppe in die Schule. Er hätte im Kindergarten keine Freunde mehr und es kommt auch keiner nach, der als Freund in Frage käme.
Außerdem geht ja nächstes Jahr in Berlin das "Jahrgangsübergreifende Lernen" los, d.h. die ersten Klassen werden mit den Zweiten (z.T. auch dritten) zusammengelegt. Jonathan käme also regulär ein Jahr später wieder mit seinen alten Freunden in eine Klasse, die ihm ja aber dann um Meilen voraus wären.

Wir werden es wahrscheinlich darauf ankommen lassen und ihn mitgeben, obwohl vieles dagegen spricht. Joni sind seine Freunde sehr wichtig. Das habe ich gerade wieder beim Schwimmen gemerkt: Da wollte er nicht mehr hin, weil er keinen kannte. Nun geht ein Freund mit- dann klappt es.

So wie Du es allerdings beschreibst, spricht bei Julia doch alles dafür, sie mitzugeben. Sowohl sozial, als auch kognitiv! Was spräche denn dagegen?

Maren
 
M

Märilu

AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

Hey Christine, entspann Dich erst mal und denk dran:

Es wird Beides funktionieren! Es geht nicht darum, herauszufinden, welche Entscheidung die Richtige und welche die Falsche ist, denn es gibt keine Falsche, BEIDES FUNKTIONIERT!!

Und warum reicht es nicht für ein Kind, 3 Monate vorher zu erfahren, ob es in die Schule kommt oder nicht? Drei Monate sind für ein Kind eine lange Zeit! Es gibt Eltern, die sich erst in den Sommerferien entscheiden und das funktioniert auch!

Wir entscheiden uns wegen Maria frühestens im Mai und ich lass mir da auch keinen Druck machen. Warum ist das für das Kind blöd, es erst später zu erfahren? Ich versteh das nicht! Elias hat das kapiert und Maria jetzt ebenso.

:winke: und alles Gute!

Kerstin
 

christine

Weltreisende
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

Halloli!

@ Maren: Jonathan ist ja noch jünger als Julia...bei Euch ist das Schulsystem anders als bei uns, keine Ahnung ob ich da anders überlegen würde..

ich wünsche Dir eine gute Entscheidung

@ Kerstin: Danke, daß Du sagst, es funzt beides. So wie ich das verstanden habe, müssen sich die Eltern der Kann-Kinder bis 2. März in der Schule gemeldet haben und am 28. 2. ist ein Infoabend in der Schule, da könnte ich noch nachfragen, wie lange wir uns das offenhalten können.

Ich empfinde es schon als gut, daß Julia es bald wissen sollte, ob sie ein Vorschulkind ist oder nicht. Sie weiß zwar im Grunde, daß sie erst nächstes Jahr in die Schule kommt, kriegt aber die Unsicherheit mit. Sie ist ja nicht dumm. Also beschäftigt sie sich auch damit.

Im Kindergarten macht sie alles mit, was die Vorschulkinder machen, sie geht darin voll auf und alles ist toll, sie ist halt eine Große bei den Vorschulkindern. Es gibt aber auch ein paar Veranstaltungen, wie z.B. das Turnen und dieses Jahr ein Zirkusprojekt, das wirklcih nur die Schulkinder mitmachen. Ich würde sie um die Erfahrung berauben, würde ich sie jetzt nicht mitmachen lassen. Wär auch kein Weltuntergang....aber Julia fragt immer wieder durch die Blume, wie es denn jetzt aussieht und es beschäftigt sie auch.

Ich denke aber auch, wenn ich die Möglichkeit hätte, noch länger drüber zu schlafen, würde ich es vielleicht so machen. Im Endeffekt kann es den Kindern ja nur zu Gute kommen, wenn man die Entscheidung rauszieht so lange es geht, aber für das Kind ist es halt blöde...

Wann entscheidet Ihr das und was macht Maria zur Zeit im Kindergarten mit, was Vorschulaktionen betreffen?

christine
 

Petra

desperate housewife
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

Maja ist seit Dienstag angemeldet. Und ich denke, es bleibt auch dabei.
Jetzt bleibt mir nur zu hoffen, dass auch 2 Klassen gebildet werden, denn das steht noch auf der Kippe. In einer Klasse mit 30 Kindern sehe ich sie jetzt nun nicht gerade gerne.

Ich habe mich jedenfalls am Montag (durch Zufall (?) hatte ich einen Erste-Hilfe-Kurs für Lehrer an einer Montessori-geprägten Grundschule) sehr lange mit einer Schulleiterin unterhalten.

Meine "Angst" ist ja immer: JETZT kommt sie vielleicht noch gut mit, aber was ist mit der weiterführenden Schule? Dort immer die Jüngste zu sein und hinterher zu hinken, find ich übel.

Sie hat mir einen einfachen Satz mit auf den Weg gegeben, und durch den hat es mir KLICK gemacht:

"Geben Sie dem Kind, was es JETZT braucht.
Nach dem, was sie mir hier erzählen, ist das Kind def. schulreif. Und sollte es so sein, dass in der Pubertät (oder wann auch immer) durch die große Umstellung nochmal ein Umschwung stattfindet, dann geben Sie dem Kind DANN das Jahr zurück. Ist doch kein Problem. Es ist zwar nachvollziehbar und gut, dass man auch weiterdenkt. Aber es bringt einen JETZT nicht weiter, weil man nicht in die Zukunft gucken kann. Das Kind braucht JETZT Input, und den darf es bekommen. Was in 8,9 Jahren ist, das sieht man dann"

Außerdem war sie sehr stark der Meinung, dass das Elternhaus das A und O ist, da könnte die Schule noch so gut sein. Du legst zuhause die Grundsteine, und das hast du anscheinend mehr als gut getan! Wenn die Kinder eine gefestigte Basis haben, dann schaffen es auch die "kleinen" Kannkinder meist ohne Probleme, sagt sie.

Schade, dass das 40 Minuten von uns zuhause weg ist, in DIESE Schule würde ich mein Kind sofort geben. Hat mir total imponiert, die Frau war wirklich super. Aber hier aufm Dorf hamma ja keine Wahl :ochne:
 

Petra

desperate housewife
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

da könnte ich noch nachfragen, wie lange wir uns das offenhalten können.

Anmelden wirst du sie müssen, aus organisatorischen Gründen.
Aber ABMELDEN kannst sie theoretisch noch am letzten Sommerferien-Tag wieder. Weiß ich von Frauke, wusste ich vorher auch nicht. Keiner kann dich zwingen, dein Kann-Kind wirklich einzuschulen, wenn du im Laufe des Frühsommers merkst, es war doch nicht die richtige Entscheidung!

So mache ich es ja auch.

:winke:
 

Helga

Frau G-Punkt
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

Christine, wenn ich mir Deine Zeilen so durchlesen, kam mir direkt eines in den Sinn: Du machst Dir viel zu viele Gedanken; Dir liegt es schwer im Magen. ICH würde aus diesem Grunde schon dazu tendieren, Julia noch im KiGa zu belassen. Würdest Du es als RICHTIG empfinden, sie JETZT schon einzuschulen, dann würdest Du Dir keine Gedanken machen. Dann würdest Du sagen: Ja, sie ist reif, sie geht in die Schule.

Höre auf Deinen Bauch. Dein Mutterinstinkt sagt Dir das Richtige.

Deine Bedenken, was Julias Freundschaften angeht: Kinder sind offene kleine Menschen, die überhaupt kein Problem haben, neue Kontakte zu knüpfen. WIR Eltern sind es, die sich diese Gedanken machen. Und hey, ein Jahr ist schnell vorbei und dann sieht sie ihre Freundinnen/Freunde wieder.

SIcherlich keine leichte Entscheidung und ehrlich gesagt bin ich froh, das wir diese Probleme nicht haben werden.

Aber wie gesagt: Hör auf Deinen Bauch, der weiß, was Gut und Richtig ist !

:winke:
 
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