Beide haben doch die gleiche Erzeihung
das scheint mir hier der schlüssel, liebe marion. unterschiedliche kinder=unterschiedliche erziehung, meiner meinung nach. klar muss es eine linie geben, die DEINE (euere) lebensauffassung und erziehungsauffassung entspricht, aber das soll nur das gerüst bilden; dazwischen sollte platz für individualität sein, weil jedes kind anders ist und auch anders behandelt werden soll. gerade wenn es mehrere geschwister gibt.
das was beim einen kind funktioniert hat, muss lange nicht beim zweiten auch funktionieren, und auch wenn die erziehung gleich ist und die kinder ähnlich, sind die umstände andere, weil das zweite kind eben das zweite (oder dritte usw.) ist. wenn du das verstanden und akzeptiert hast, hast du als mutter zweier (oder mehreren) kindern leichter. versuche die kinder nach deren fähigkeiten und temperament zu erziehen, nicht nach einem schema das beim ersten geklappt hat. dann tust du dir auch leichter zu akzeptieren, dass sie so unterschiedlich sind, auch wenn sie beide DEIN fleisch und blut sind - die erwartungen an das kind sind andere.
das ist zumindest meine erfahrung und meine erziehungsauffassung schon bei flavia gewesen. bei meinen beiden war es genau umgekehrt, flavia war ein trotzteufel, laurin ist nervenschonender. ABER: vieles liegt an meiner lebensauffassung, die sich in 15 jahre geändert hat. bei laurin bin ich cooler, gelassener, auch wenn ich seit 2 jahre keine nacht durchgeschlafen habe und ganz alleine bin mit den kindern, aber wirklich alleine. ich glaube, das ist der vorteil einer "älteren" mutter, weil mit 25 konnte ich nicht so gut verzichten. nerven aus stahl habe ich auch nicht, aber ich freue mich auf den tag, auch wenn die nacht wiedermal so sch*** war, weil laurinchen in der früh so lieb mit mir kuschelt, dass ich nicht anders kann
anderseits, auch bei dir machbar, wenn du anstatt dich fertig machen zu lassen, ein bisschen gelassenheit übst (ich weiss, leicht gesagt). das sich-nicht-entscheiden-können ist so typisch für das alter, wenn man das weiss, kann man 1-2 trotzfälle vermeiden. zb. es gibt keine zwei gläser zur auswahl, es gibt nur eins. oder er darf aus beiden trinken ;-) geht er nicht runter vom tisch nach der ersten abmahnung, pack ihn und setz ihn in einer "strafecke", wo er 1 minute ausharren soll (ich persönlich würde mein kind nicht in seinem zimmer einsperren, sondern irgendwo bei offener tür sitzen lassen). wenn du grünes licht gibst, dar er aufstehen und die sache ist vergessen. laurin hat das schnell akzeptiert und auch wenn er 5 min. später wieder meine grenzen austestet - so eine auszeit tut uns beiden gut. ein donnerwetter gibt es aber auch bei uns, wenn meine nerven zu blank liegen :-D und wenn sich dein racker auf den boden schmeisst, stelle dir vor, du hast wachs in den ohren oder du hörst gerade vivaldi
ruhigere zeiten wünscht,
gabriela
p.s. wenn laurin trotzt, packe ich ihn und halte ihn kopfüber. das ist das höchste für ihn und entschärft sofort die situation, weil er anfängt vor freue zu lachen (oder zumindest still wird). gerade im supermarkt oder wenn wir zu besuch sind, hat sich das bewehrt. vielleicht findest du für euch auch etwas ähnliches, um einen trotzmoment überraschend (und trotzdem konsequent-zuverlässig) zu beenden.