Beileidstext für verstorbenes Kind

Rina

Miss Brasilia
Hallo,

wir haben heute die schockierende Nachricht bekommen, daß die große Schwester eines Kindes aus Taminos Kindergartengruppe gestern an einem Gehirn-Tumor gestorben ist.

Mir fehlen einfach die Worte. Eigentlich mag ich die Mutter nicht sonderlich, weil sie denkt, daß sie zur "upper class" gehört und das jedem gern zeigt. Trotzdem möchte ich ihr sagen, daß mir das sehr leid für sie tut.

Hat jemand die "richtigen Worte" für mich?

Gern würde ich ihr anbieten, daß die Tochtern gern mal zu uns kommen kann und wir dann mit den Kindern etwas unternehmen, damit sie ein bißchen mehr Zeit für die Trauer und Trauerbewältung hat. Ist das zu aufdringlich, da wir ja bislang keinen Kontakt miteinander hatten außer "hallo" und "tschüß".

Was könnt Ihr mir raten?

Liebe Grüße
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Beileidstext für verstorbenes Kind

Oh nein, wie traurig. :-(

Gern würde ich ihr anbieten, daß die Tochtern gern mal zu uns kommen kann und wir dann mit den Kindern etwas unternehmen, damit sie ein bißchen mehr Zeit für die Trauer und Trauerbewältung hat. Ist das zu aufdringlich, da wir ja bislang keinen Kontakt miteinander hatten außer "hallo" und "tschüß".

Das fänd ich zu aufdringlich :jaja: und vor allem auch unehrlich, weil du die Frau ja nicht wirklich magst (was sie ja vielleicht auch schon gespürt hat, wenn sie feine Antennen hat). Das klingt mir dann so nach Mitleid und ich könnte mir vorstellen, dass Mitleid nicht wirklich gern gesehen wird von Trauernden.

Ich würde ihr eine schöne Karte schicken mit einem netten Spruch. Vielleicht was aus dem kleinen Prinzen und ihr einfach viel Kraft für die schwere Zeit wünschen.

Liebe Grüße
Angela
 

Rina

Miss Brasilia
AW: Beileidstext für verstorbenes Kind

Oh nein, wie traurig. :-(



Das fänd ich zu aufdringlich :jaja: und vor allem auch unehrlich, weil du die Frau ja nicht wirklich magst (was sie ja vielleicht auch schon gespürt hat, wenn sie feine Antennen hat). Das klingt mir dann so nach Mitleid und ich könnte mir vorstellen, dass Mitleid nicht wirklich gern gesehen wird von Trauernden.

Ich würde ihr eine schöne Karte schicken mit einem netten Spruch. Vielleicht was aus dem kleinen Prinzen und ihr einfach viel Kraft für die schwere Zeit wünschen.

Liebe Grüße
Angela

Unehrlich soll es nicht sein, weil mir die Frau - auch wenn ich sie nicht mag - sehr, sehr leid tut. Mir liefen selbst die Tränen runter.

Ich habe mir nur gedacht, daß es bestimmt schwer ist, wenn man immer noch eine 4jährige um sich hat. Man nimmt sich doch zusammen und ich finde, daß es auch wichtig ist, mal ausgiebig zu weinen. Nur deshalb.

Aber Du hast recht, es ist wohl zu aufdringlich.
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Beileidstext für verstorbenes Kind

Liebe Corinna,


mein Sohn ist auch an einem Hirntumor gestorben, ich kann mir ungefähr vorstellen, wie es den Eltern gehen muss.

Aus meiner Erfahrung:
Mitgefühl und liebe Worte kann man niemals zuviel bekommen, denn so ein Ereignis ist so tragisch,gerade weil dem schon eine lange Leidenszeit vorangegangen ist, in dem sich in der Regel schon viele vermeintliche Freunde und Bekannte verabschiedet haben, wie wenn "sowas" ansteckend wäre...

Und wer weiss, vielleicht war das, was Du als Arroganz ausgelegt hast, auch einfach nur der Schutz, um es irgendwie auszuhalten, das Sich-Hart-Machen gegen alles und jeden.......

Wenn Du das Gefühl hast, Du magst ihr Hilfe anbieten, aus freien Stücken, weil das eine ganz schwere Zeit ist, dann tue es. Erwarte nicht, dass sie es gleich oder überhaupt annimmt und teil ihr das auch mit. Wenn Du unsicher bist, dann lass es bleiben - sie kann Hilfe vielleicht auch in einer Woche, einem Monat, einem Jahr brauchen, denn es ist niemals ganz vorbei.

Schöne Worte?
Entweder Du versuchst es mit Deinen eigenen, wie unbeholfen sie dann vielleicht auch klingen mögen, aber ich habe lieber gelesen oder gehört "ich weiss gar nicht, was ich sagen soll" als irgendwelche Platitüden.
Oder Du greifst auf ein Gedicht zurück.
Wie zum Beispiel das hier, das ich persönlich sehr gerne mag:

Weil Deine Augen so voll Trauer sind,
und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken,
lass mich Dich trösten, so wie man ein Kind
in Schlaf einsingt, wenn letzte Sterne sanken.

Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind,
Dir ihren hellsten Sonnentag zu schenken,
den schönsten Traum auf Dich herabzusenken,
weil Deine Nächte so voll Wolken sind.

Und wenn Dein Mund ein neues Lied beginnt,
dann will ich Meer und Wind und Sonne danken,
weil Deine Augen so voll Trauer sind,
und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken...

Mascha Kaleko




ein paar mehr finden sich beispielsweise hier bei mir:
http://www.himmelskinder.net/texte/texte.htm

Liebe Grüsse, Jacqueline
 

Rina

Miss Brasilia
AW: Beileidstext für verstorbenes Kind

Liebe Corinna,


mein Sohn ist auch an einem Hirntumor gestorben, ich kann mir ungefähr vorstellen, wie es den Eltern gehen muss.

Aus meiner Erfahrung:
Mitgefühl und liebe Worte kann man niemals zuviel bekommen, denn so ein Ereignis ist so tragisch,gerade weil dem schon eine lange Leidenszeit vorangegangen ist, in dem sich in der Regel schon viele vermeintliche Freunde und Bekannte verabschiedet haben, wie wenn "sowas" ansteckend wäre...

Und wer weiss, vielleicht war das, was Du als Arroganz ausgelegt hast, auch einfach nur der Schutz, um es irgendwie auszuhalten, das Sich-Hart-Machen gegen alles und jeden.......

Wenn Du das Gefühl hast, Du magst ihr Hilfe anbieten, aus freien Stücken, weil das eine ganz schwere Zeit ist, dann tue es. Erwarte nicht, dass sie es gleich oder überhaupt annimmt und teil ihr das auch mit. Wenn Du unsicher bist, dann lass es bleiben - sie kann Hilfe vielleicht auch in einer Woche, einem Monat, einem Jahr brauchen, denn es ist niemals ganz vorbei.

Schöne Worte?
Entweder Du versuchst es mit Deinen eigenen, wie unbeholfen sie dann vielleicht auch klingen mögen, aber ich habe lieber gelesen oder gehört "ich weiss gar nicht, was ich sagen soll" als irgendwelche Platitüden.
Oder Du greifst auf ein Gedicht zurück.
Wie zum Beispiel das hier, das ich persönlich sehr gerne mag:

Weil Deine Augen so voll Trauer sind,
und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken,
lass mich Dich trösten, so wie man ein Kind
in Schlaf einsingt, wenn letzte Sterne sanken.

Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind,
Dir ihren hellsten Sonnentag zu schenken,
den schönsten Traum auf Dich herabzusenken,
weil Deine Nächte so voll Wolken sind.

Und wenn Dein Mund ein neues Lied beginnt,
dann will ich Meer und Wind und Sonne danken,
weil Deine Augen so voll Trauer sind,
und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken...

Mascha Kaleko




ein paar mehr finden sich beispielsweise hier bei mir:
http://www.himmelskinder.net/texte/texte.htm

Liebe Grüsse, Jacqueline

Danke Jacqueline. Das Gedicht gefällt mir sehr gut.

Ja, ich möchte ihr gern helfen, sonst würde ich mir gar nicht so viele Gedanken machen. Und vielleicht hast Du recht mit der Schutzmauer.

Das mit Deinem Sohn tut mir sehr leid. Ich wußte es gar nicht. Es ist bewunderswert, daß Du so offen darüber sprichst.

Und jetzt gehe ich bei den Himmelskindern stöbern.

Liebe Grüße
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Beileidstext für verstorbenes Kind

Das mit Deinem Sohn tut mir sehr leid. Ich wußte es gar nicht. Es ist bewunderswert, daß Du so offen darüber sprichst.

Dafür brauchst Du mich nicht bewundern.
Das ist ein Teil meines Lebens und es tut gut, diesen Teil nicht negieren zu müssen.

Sollte mich also irgendwer hier was dazu fragen wollen, nur zu, ich habe da absolut keine Berührungsängste und Ihr dürft mich gern alles dazu fragen, was Euch einfällt, was Ihr Euch bisher nie eine Mutter mit einem verstorbenen Kind getraut habt zu fragen.

Denn all das war nicht nur schrecklich und tragisch, sondern hat uns alle auf eine Art reich gemacht, die wir jeden Tag spüren.

Liebe Grüsse, Jacqueline
 

Vanessa

Gehört zum Inventar
AW: Beileidstext für verstorbenes Kind

Rina, diese Familie hat ganz bestimmt einen langen Leidensweg hinter sich und hat eine Menge durchgemacht. Vielleicht ist es nur bei anderen so angekommen, dass sie denke, sie gehoere zur "upper class"? Vielleicht war sie unter psychischem Stress und hat sich deshalb manchmal seltsam verhalten? Wenn es Dir ein ehrliches Beduerfnis ist, Hilfe anzubieten, dann biete es ihr an. Sie muss es ja nicht annehmen, oder zumindest nicht gleich. Aber den Vorschlag, mit den Kindern etwas zu unternehmen ist sicher prima. Viele haben in solchen Situationen gesagt, dass sie erst dann gemerkt haben, wer ihre wahren Freunde waren.
 
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