Baby findet einfach keinen Schlaf - den ganzen Tag nicht

Lilienfrau

Moderatorin
Moderatorin
Hallo Ihr Lieben,

erst seit ein paar Tagen sind wir jetzt Eltern, und schon fühlen wir uns von unserem Töchterchen etwas "überfordert"... sie hat noch keinerlei erkennbaren Rhythmus, weder beim Trinken (ich stille nur) noch beim Schlafen.

Heute war es ganz besonders arg. Letzte Nacht hat sie gut geschlafen, ich habe sie nach vier Stunden gestillt und danach hat sie nochmal gut vier Stunden weitergeschlafen. Wir haben sie dann zum Stillen geweckt, weil die Hebamme meinte wir sollten sie noch nicht so lange schlafen lassen, sie müsse noch kräftig zunehmen. Nun hat sie aber heute den ganzen Tag lang fast überhaupt nicht geschlafen, maximal hat sie zwischendurch eine halbe Stunde gedöst, dann war sie wieder wach. Insgesamt kommen wir bis jetzt auf ungefähr vier Stunden Schlaf, und sie ist immer noch hellwach. Leider macht sie aber auch keinen besonders zufriedenen Eindruck, wenn sie wach ist - sie schreit dann. Wir haben jetzt den ganzen Tag über alles probiert - auf den Arm nehmen, kuscheln, mit ihr sprechen, Schnuller, Stillen (dauerstillen ist aber wohl auch nicht gerade gut)... sie lässt sich meistens auch beruhigen, am besten allerdings vom Stillen oder Nuckeln am Schnuller.

Ich habe jetzt Sorge, daß sie vielleicht nicht genug Milch bekommt und nicht richtig satt wird und daher nicht schläft? Oder vielleicht ist sie jetzt auch schon so müde, daß sie von selbst gar nicht mehr in den Schlaf kommen kann?

Ich bin langsam recht verzweifelt, nicht nur, weil ich selbst auch mal gern wieder ein paar Stunden schlafen würde, sondern vor allem weil ich mir nicht zu helfen weiß... was kann sie denn nur haben? Wie kann ich ihr helfen, einen "Rhythmus" zu entwickeln? Sollte ich besser nach der Uhr stillen und nicht nach Bedarf (heute habe ich sie ca. alle zwei Stunden angelegt, was mir extrem viel vorkommt, zumal sie dann auch jedesmal 15-20 Minuten an jeder Brust nuckelt/trinkt)? Ist sie vielleicht krank oder hat sie Schmerzen? Aber dann würde sie sich doch zum Beispiel nicht vom Nuckel oder durch Herumtragen beruhigen lassen, oder?

Verzweifelte Grüße

Alexandra
 

lulu

Königin der Nacht
Liebe Alexandra,
ich mußte direkt ein bißchen schmunzeln :) - das ist alles völlig normal.
Ihr müßt der Zwergin noch ein paar Wochen geben. Nicht umsonst ist ein Papa oder eine ander Hilfe im Haushalt in den ersten 2, 3 Wochen sooo wichtig.
Das Stillen dauert zu Beginn lange, und alle 2 Stunden ist auch völlig normal. Ich habe am Anfang auch oft 8 mal binnen von 24 Stunden gestillt (und hab mir sagen lassen, das sei wenig...) Tag und Nacht ist noch alles verdreht, das muß die Maus erst lernen.
Einfach durchhalten, lieben, Seele baumeln lassen, Schlaf erhaschen, wann immer möglich und v.a. gut und kalorienreich essen (wg. der Milch!!)! Ansonsten darfst Du Dich auch immer bei Eurer Nachsorgehebamme ausheulen, trösten und beraten ist Ihr Job!
VlG (v.a. an die süße Zwergin), Lulu
 

Susa

einfach nur langweilig...
An dem Punkt, wo ihr jetzt seid, habe ich endlich verstanden, warum mir jeder gesagt hat, "genieße die Schwangerschaft und schlaf 'ne Runde". Ich war immer etwas genervt von dem Rat, später wusste ich dann, was gemeint war.
Das war jetzt nicht wirklich eine Hilfe, aber glaub mir, du gewöhnst dich dran und das pendelt sich auch ein!
 
E

elke maria

Liebe Alexandra,

erst mal : Herzlichen Glückwunsch zu eurer kleinen Tochter!
Ich glaube, die Gefühle, die du beschreibst, kennen hier viele sehr gut. So ein kleines Wesen kann einem das Leben ganz schön durcheinander bringen. Aber denk mal, wie durcheinander erst deine kleine Maus sein muss. Nach 9 Monaten absoluter Geborgenheit hat sie auf einmal völlig neue Empfindungen wie: Hunger, Durst, Kälte, Wärme, Helligkeit, Lärm, Bauchweh,... Da ist es schon klar, dass sie nicht immer nur glücklich und zufrieden wirken kann. Sie ist ja noch sooooo klein!!

Bin schon gespannt, welche Ratschläge du bezüglich Rhythmus bekommst. :-D Nicht böse sein, aber das bringt auch mich zum Schmunzeln. Wir hatten einen richtigen Rhythmus erst, als Tobias einige Beikost-Mahlzeiten bekam, davor wurde er 6 Monate lang 7-8Mal pro Tag gestillt – in unregelmäßigen Abständen.
Ich will dir jetzt keine zusätzliche Angst machen, sondern dir nur sagen: Stell dich darauf ein, dass es anstrengend werden kann und daher nutze wirklich die Schlafpausen der Kleinen, um auch selbst auszuruhen. Das wirst du noch oft hören und zurecht. Diese Energie brauchst du einfach.

Lass euch Zeit! Du wirst sehen, das wird schon!!
Hab dir was ins Forum „Gedichte und Gedanken“ gestellt. Ich hab diesen Brief gelesen, als Tobias schon einige Monate alt war und wünschte, ich hätte ihn von Anfang an gekannt. Er bestätigt für mich einfach, dass es normal ist, dass man am Anfang noch nicht so gut miteinander zurecht kommt. Und das war es, was mir überhaupt am meisten geholfen hat: zu wissen, dass nicht nur ich mich manchmal mit dem kleinen Würmchen überfordert fühle, sondern dass es verständlich ist, dass einfach auch mal Zweifel, zwiespältige Gefühle, Ängste,... auftreten.
Und in mir hast du schon mal so eine Mama, der auch nicht immer alles leicht gefallen ist.

Alles Liebe für euch :rose:
 
P

Petra Altmannshofer

Hallo Alexandra,

diese Phase ist ganz normal, Deine Maus ist bestimmt nicht krank und auch nicht hungrig. Sie muss jetzt erstmal in dieser feindlichen Außenwelt zurecht kommen. Die Neugeborenen-Phase (bis 8. Woche) ist eine ganz besondere, die oft von Chaos und Unruhe geprägt ist.

Mein Kochbuch für Neugeborene-Mütter:
1. Stillen nach Bedarf
2. Loslassen, nur Mutter und Kind sind jetzt wichtig. Lass Dich ganz fallen und pass Dich an Dein Baby an
3. Ruhe, Ruhe, Ruhe, frische Luft, frische Luft, gutes Essen am besten von Schiegermama gekocht
4. Das Wochenbett heißt Wochenbett, weil Mama und Baby diese Zeit am besten im Bett verbringen. Papa darf dazu kuscheln, aber jedenfalls sollte das Leben sich in einem begrenzten, kuscheligen überschaubaren Raum abspielen.

Wenn Du am Ende eines Tages 8mal gestillt hast und hast es geschafft gut zu essen und gut zu trinken darfst Du ganz arg stolz auf Dich sein.

Zum Rhythmus: Du kannst versuchen, Deinem Baby einen Unterschied zwischen Tag und Nacht zu zeigen, in dem Du nachts im Halbdunkel stillst und auch nur leise mit ihr sprichst, wenn möglich das Schlafzimmer garnicht verlassen. Im Laufe der nächsten Wochen wird sie dann lernen, dass tags was anderes ist als nachts und sie nachts schlafen kann. Aber das muss sie erst lernen und das dauert.

Wenn Dein Schlafbedarf jetzt zu kurz kommt, muss und kann Papa ran: Er soll die Kleine nehmen und nur zum Stillen bringen. Und Du pennst, wenn es sein muss auch zehn Stunden am Stück. Das geht, wenn Du wirklich nur anlegen musst und Papa das Baby dann wieder mitnimmt in einen anderen Raum. Meine Schwester hat das einen Tag so gemacht und fühlte sich hinterher wie neugeboren, trotz anstrengender Geburt.

Wenn die Kleine sehr unruhig ist, versuch bei einer Beruhigungsmethode zu bleiben, nicht zu viel ausprobieren. Wenn sie gestillt und gewickelt ist, wird sie entweder getragen oder auf den Bauch von Mama oder Papa gepackt. Mach nicht zu viel hin und her. Als Erwachsener unterschätzt man das gerne, wie stressig das für ein Baby ist. Wenn der Papa sie auf den Arm nimmt, soll er sie auch eine Stunde behalten, nicht gleich nach 10 Minuten wieder woanders hin legen oder der Mama übergeben.

Wenn ihr mal die Hände frei haben wollt, wickel sie ganz fest in ein Tuch, so dass sie sich nur noch minimal bewegen kann und lege sie dann ab. Bau ihr aus einer Decke eine Begrenzung. Sie ist den Freiraum nicht gewohnt, sehnt sich zurück nach der Wärme und Enge der Gebärmutter. Auch im Kinderwagen fest einschlagen. Viel Begrenzungen bieten, damit sie sich nicht so verloren fühlt.

Beste Grüsse und melde Dich wieder
Petra
 

Jesse

sprachlos im Spreewald
All das Geschriebene meiner Vorrednerrinnen kann ich getrost und vollkommen blind unterschreiben :jaja: Sicher sind das alles Aussagen für Dich, die Dir in Deiner momentanen Situation keinerlei Befriedigung verschaffen (mir ging es zumindest genauso :-D ), aber glaub mir, ihr Zwei müsst Euch auch ersteinmal richtig kennenlernen um alles in Perfektion hinzubekommen und das braucht nun mal seine Zeit. Gönn Dir etwas Ruhe, erwarte nicht zu viel und nimm jegliche Art von Unterstützung an, ohne an die anderen zu denken. Was zählt bist Du und das Baby


Alles Liebe Jesse
 

lulu

Königin der Nacht
Zu dem Wickeln wie von Petra vorgeschlagen:
Hier in Amiland werden die Neugeborenen nicht komplett angezogen sondern bekommen Windel und langärmeliges T-Shirt an und werden dann ein eine Baumwolldecke gewickelt. Eben um Ihnen Grenzen zu geben. Levin mußte fast 2 Wochen mit einer Lichtdecke um den Bauch bleiben, und unser Radius war sehr klein, 2 m um den Nachttisch rum. Deshalb lag er auch nicht so viel auf dem Bauch oder im Arm wie andere Babies, aber das Einwickeln hat Ihm viel Sicherheit, Wärme und Enge gegeben.
Lulu
 
F

FriMa

Hallo Alexandra,
alles Gute erstmal zum Baby und herzlichen Glückwunsch.
Auch ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen, obwohl dir das nicht viel helfen wird. Mein Tipp wäre noch, ein tabellarisches Schlafprotokoll zu führen, in dem du genau festhältst, wann sie schläft, wann du sie stillst, wann sie Schreiphasen hat. Das habe ich auch gemacht, und es war angenehm zu sehen, wie sich zumindest einigermaßene Rhythmen einstellten. Allerdings kann das noch ein paar Wochen dauern. Ganz wichtig: Wenn du eine längere regelmäßige Schlafperiode erkennst, nutze sie für dich! Und zwar zum Schlafen!!! Auch, wenn du meinst, nun gerade nicht müde zu sein oder etwas Besseres vorzuhaben (z. B. am späten Vormittag oder nachmittags oder - sehr beliebt damals bei Friedrich - zur besten Abendzeit zwischen 20 und 24 Uhr).
Wenn du unsicher wegen der Milchmenge bist, dann leihe dir eine Babywaage in der Apotheke. Ich habe damals meiner Hebamme vertraut und Friedrich nicht gewogen. Heute denke ich, dass er vielleicht doch zuwenig Milch auf einmal bekommen hat (wir hatten sechs Monate lang einen Zwei-Stunden-Rhythmus, Tag und Nacht ... Man gewöhnt sich nicht an alles, das ist eine Mär!!!) Beim nächsten Kind würde ich jedenfalls nach Bedarf nach dem Stillen zufüttern und lieber seltener stillen, denn ich meine, die nervliche Beanspruchung und Unzufriedenheit der Mutter, die sich natürlich auf das Kind überträgt, ist schlimmer als ein Teil "Nicht-pur-Natur"-Nahrung. Friedrich hat nämlich erst länger geschlafen, als ich ihm mit 6 Monaten den Abendbrei gegeben habe. Dann war er wohlig satt und hat erstmals 5 Stunden Schlaf auf einmal geschafft.
Im übrigen: Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn du genervt und sauer reagierst. Das geht wohl allen Müttern so, wird aber nicht gern gesagt. Wichtig ist, dass du lernst, mit den Aggressionen umzugehen. Wenn du merkst, dass du anfängst zu kochen und einfach nicht mehr kannst, dann MUSS der Papa ran. Geh aus dem Zimmer, geh ein bisschen allein spazieren, leg dich schlafen. Und auch, wenn du es eigentlich ablehnst (ich war auch so), ziehe mal für eine Nacht die Flasche in Betracht, die kann nämlich auch der Vater geben.
Beste Wünsche,
Peggy


PS: Wenn die Kleine noch eine Woche gewartet hätte, dann hättest du sie glatt Roberta nennen können :-D :oops:
 
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