Angst vor Veränderungen? Unflexibel?

Cedric04

schneller Brüter
Hallo ins Schnullerland,

ich hoffe, daß mir jemand helfen kann, denn wir haben folgendes Problem.

Heute, als ich Cedric im Kiga abgeholt hatte, hatte mir die Erzieherin gesagt, daß sie sowas noch nicht erlebt in der Form erlebt hatte.
Die Kinder bekommen alle beim Frühstücken einen Plastikbecher mit einem Henkel. Da die aber schon fast alle weg waren, es blieb nur noch einer übrig, ist Cedric aufgefallen, daß dieser Henkel etwas kaputt war.
Er hatte aber so einen Durst, sprach die Erzieherin drauf an, und weigerte sich aus diesem Becher zu trinken.
Auch als sie ihm erklärte daß man den Becher ja auch wie ein Glas nehmen kann.
Als sie den Becher dann nahm und ihm an den Mund setzte, hat er getrunken. Er konnte sich einfach nicht überwinden. Bis er getrunken hätte, hätte sie ihm dauernd zureden müssen und sie hätte das in dem Maß noch nicht gesehen, deswegen könnte sie mir keinen Tip geben. Sie hoffe darauf, daß er durch den Kindergarten etwas flexibler wird.


Das macht er hier zu Hause und bei anderen ständig daß er immer alles so haben will wie er es sich wünscht.
Als wir bei einer Freundin waren und es da einen Fruchtzwerg gab, durfte es kein Plastiklöffel sein. Es mußte ein normaler sein. Sonst weigert er sich zu essen. (Was natürlich auch kein Problem ist) aber es gibt halt Gemeckers und zum Schluß Geschrei.

Als wir mal bei meiner Mutter waren, weigerte er sich einen ganzen Tag lang zu trinken, weil sie einen Plastikbecher benutzt hatte und sie sich wiederum weigerte ein Glas rauszuholen. Oder auch, weil er das Wasser nur von mir haben wollte, und nicht von der Bomi. Da habe ich mich aber geweigert. Wer Durst hat, will doch Wasser haben, egal von wem.
Er hatte den ganzen Tag nichts getrunken.

Ich glaube, einen eigenen Kopf zu haben ist ja gut finde ich, aber geht das hier nicht schon ein bißchen zu weit?

Ich habe Angst, daß Cedric zu unflexibel wird. Vielleicht verwöhne ich ihn zu sehr, in dem ich mir sage: Was ist schon dabei wenn ich ihm anstelle des Bechers ein Glas gebe.
Aber bei anderen Leuten ist es halt so, daß sie andere Gewohnheiten haben. Zum Beispiel Plastikbecher anstatt Glas.... Und es gibt dann jedesmal Theater.

Ich brauche hier unbedingt Tips und ich danke für jede Anregung. Ich habe das Gefühl, ich mache da irgendwas falsch.

Danke schön für's Lesen
 

Antonia´s Mama

Mrs. Doolittle
AW: Angst vor Veränderungen? Unflexibel?

nur kurz;

toni hatte das auch mal.sie war irg.wie "festgefahren", sie ist auch ein kind, das ihren festen tagesablauf braucht.früher war es sehr extrem.wenn irg.wie was anders lief, war die nacht ne katastrophe.

ich bin auch lockerer geworden , denn ich hab auch immer versucht, toni´s wünsche und eig.alles nach ihr zu richten.

tja , aber manchmal geht es eben nicht .

nun hab ich festgestellt, dass es teilweise auch gut klappt, wenn man ihr etwas sehr gut verkauft oder einfach nicht reagiert.(manches ist eben so).

toni ist lockerer geworden und das entspannt vieles im alltag.

ich hoffe, du kannst damit was anfangen.

lg petra
 

ilselottikulle

Dauerschnullerer
AW: Angst vor Veränderungen? Unflexibel?

Wie lange geht er denn schon in den Kindergarten?

Oft ist es ja schon so, dass die Kleinen lange zu Hause die Nummer Eins waren, nach denen sich alles und jeder richtete, das ist nun mal so und man macht ja auch alles gern für sein Kind.
Meine Idee ist die, dass er das vielleicht einfach gewohnt ist, dass er letztendlich doch seine Vorstellungen durchsetzen kann, wenn er nur genug quengelt, und dass er jetzt einfach testet, wie lange seine Erzieherin das Spiel mitmacht.
Ich kenn sowas auch von meinen Kindern. Beide haben schnell gemerkt, dass man dort nicht alle Sonderwünsche erfüllt bekommt ;-) , und wenn der Durst dann allzu groß ist, dann wird irgendwann schon der Tee getrunken, bei dem zu Hause lange Zähne gemacht werden.
Ein Geduldspiel...
 

Sonja

Integrationsbeauftragte
AW: Angst vor Veränderungen? Unflexibel?

Tim war auch so (ok - zum Teil ist er heute noch so, aber bei Weitem nicht mehr so extrem) - jedenfalls war er so 3 1/2 Jahre alt und hat sich den *ganzen* Sommer über geweigert, kurze Hosen oder auch nur ein T-Shirt anzuziehen. Arme und Beine mussten *immer*bedeckt sein.

Er hat wirklich Schrei- und richtige Panikanfälle bekommen, wenn wir ihm ein T-Shirt angezogen hätten.

Das war dann auch wirklich peinlich, wenn es draussen soo heiß war und er langärmlig rumlief :umfall:

Es hatte auch mit seiner taktilen Wahrnehmungsstörung zu tun - das ist aber jetzt "weg" - er hat Ergotherapie bekommen.

:winke:
 

talnadjöfull

Bücherwurm
AW: Angst vor Veränderungen? Unflexibel?

Gibt es den Plastikbecher anderswo wirklich für alle, oder nur halt für alle Kinder?

Céline hat zwar mit Glas und Becher kein Problem, legt aber schon Wert darauf, dasselbe wie andere (also auch die Erwachsenen) zu bekommen ... bei Messern nimmt sie Unterschiede hin, da hat sie aber auch die Begründung verstanden ...
 

Cedric04

schneller Brüter
AW: Angst vor Veränderungen? Unflexibel?

@ all.

sorry daß ich heute abend nicht mehr antworte. Ich habe heftigste Kopfschmerzen, daß ich mich kaum konzentrieren kann. Paracetamol wirkt nicht.
Ich werde mich morgen melden.
Ich danke Euch sehr für eure Antworten.

Bis bald
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Angst vor Veränderungen? Unflexibel?

Wie lange ist er schon im Kindergarten? War er sonst nur bei Dir oder ist er auch anderes gewöhnt (Großeltern oder andere)?

Marek hat sehr konkrete Vorstellungen wie viele Dinge sein müssen. Bei ihm ist es aber der Dickkopf und keine Angst. Bei manchen Dingen muss es immer auf eine Art sein, bei anderen jeden Tag auf eine spezielle Art. Trinken tut er zu hause manchmal nur mit Strohhalm, manchmal nur aus dem Plastikbecher, manchmal am liebsten aus einer kleinen Flasche, ....da gib es verschiedenste Variationen....es MUSS aber immer die richtige für diesen Tag sein.
Da er schon zwei Jahre in die Kita geht, weiß er wie man teilt. Trotzdem, wenn etwas nicht so lief wie er sich das vorstellte, ist schon passiert, dass er 45 Minuten geschrien hat. Das kennen die Erzieher so von anderen Kindern auch nicht...ich weiß aber das er es von mir hat...ich bin auch ein riesiger Dickkopf....und mein Mann auf eine stille Art auch. Ich kann ganz gut damit umgehen. Bei wichtigen Sachen bin ich sehr konsequent. Erkläre ihm aber auch ruhig, warum das sein muss. Wenn er aber unbedingt aus einem Gals als aus einem Plastikbecher trinken möchte, darf er das bei mir. Ich finde da hat Deine Mutter genauso dickköpfig reagiert wie er. Da versuche ich als Vorbild einfach flexibel zu sein.

:winke:
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Angst vor Veränderungen? Unflexibel?

:winke: Ich hoffe es geht Dir heute wieder besser.

Ich habe gestern abend beim Lesen noch recht viel daran gedacht. Du hast ja nur zwei Beispiele geschrieben, daher kann ich total daneben liegen, aber ich mußte irgendwie an Machtkämpfe denken und in den beiden Situationen hast Du und auch Deine Mutter in meinen Augen auch nicht sehr flexibel reagiert. (Das ist nur eine Beobachtung soweit ich das aus der ferne kann.)

Ich finde es ok, dass du ihm kein Wasser geben wolltest zum Beispiel, wenn Du gerade irgendwo gemütlich gesessen hast. Aber warum den ganzen Tag?

Ich bekomme vielfach auch zu hören, dass ich Marek verwöhne, weil ich ihn selber Dinge entscheiden lasse und es gut finde, dass er eine Meinung hat. Ich finde blinden Gehorsam aber nicht die wichtigste Eigenschaft von Kindern. Er darf seine eigene Meinung haben und es auch blöd finden, dass mein Mann und ich die viele Dinge entscheiden. Vor allem Sachen, die er noch nicht entscheiden kann, aber auch Sachen, damit ich zu dem komme, was ich brauche. Ach ich kann fdas nicht so deutlich ausdrücken, aber ich hoffe Du verstehst trotzdem wie ich es meine.

Wenn gerade sein aktuelles Lieblingsglas dreckig ist, kann ihm bei mir passieren, dass ich sage: "Ich möchte Dein Lieblingsglas jetzt nicht abwaschen. Du mußt jetzt ein anderes nehmen, aber morgen ist es wieder sauber." Aber wenn ein einfaches Glas oder ein Plastikbecher da ist, darf er sich das aussuchen...

In Mareks Kitagruppe ist er aber auch eine Ausnahme. Die meisten werden viel mehr auf Gehorsam erzogen. Ich will aber einen verantwortungsbewußten Menschen heranziehen, keinen gehorsamen. Deutlich wurde mir das gestern als ich anfing in einem Buch von Jesper Juul zu lesen (Die kompetente Familie). Mit dieser Einstellung bin ich aber manchmal ziemlich einsam. Die meisten Eltern seiner Gruppe wollen wie es mir scheint funktionierende Kinder, die gehorchen und sich gut unterordnen können. Na ja....eine komische Gruppe in die da ausgerechnet mein Kind unüpassender Weise kam, aber nun schweife ich ab, sorry....
 
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