Vollnarkose zum Zahnziehen??

321Mary

Gehört zum Inventar
Hallo zusammen, wir haben hier gerade ein Thema, zu dem ich sehr an eurer Meinung interessiert bin. Ich versuche, mich kurz zu fassen:

Zeno hatte vor etwa einem halben Jahr Karies im ersten linken unteren Backenzahn. Der Zahnarzt hat eine Füllung reingemacht, die nach 2 Monaten schon wieder erneuert werden musste. Dann bekam er Karies an der anderen Seite, selbe Stelle. Gleiche Vorgehensweise, Füllung hielt. Nun war er schmerzfrei, wobei die Behandlungen schon schlimm für ihn waren.

Dann bekam er eine Zahnfleischentzündung am Zahn mit der ersten Füllung. Zugleich eine Schwellung des Lymphknotens in der Backe. Wir waren abwechselnd beim Zahnarzt und beim Kinderarzt. Der Zahnarzt meinte bei einem Besuch "abwarten", beim nächsten, dass der Zahn möglicherweise abgestorben ist und raus muss, weil die Entzündung eine Fistel sein könnte. Andererseits würde er das nicht vorschnell machen, weil der Zahn ja noch für 5-7 Jahre als Platzhalter dienen sollte. Ich bestand auf einer Röntgenaufnahme, da ich meinem Sohn ungerne einen Zahn reißen lassen möchte, der vielleicht noch gut ist. Bloß war es nicht möglich - Zeno hat es so gewürgt, als sie ihm diese Fotoschiene reingetan haben, dass die Aufnahme verwackelte.

Der Zahnarzt hatte uns Dontisolon aufgeschrieben gegen die Entzündung, aber ich habe es nicht geschafft, sie dem Kleinen aufzutragen, zumindest nicht mehr nach dem ersten Mal, weil es furchtbar bitter ist.

Ok, die Entzündung verschwand von selbst, der Lymphknoten schwoll ab und es war für ein paar Wochen alles bestens. Aber leider hat es jetzt wieder angefangen: Lymphknoten geschwollen, Zahnfleisch schmerzt bei Druck. Folglich bin ich wieder zur Kinderärztin. Die riet mir, zum Kinderzahnarzt zu gehen wegen einer Zweitmeinung. Als ich gestern dort einen Termin vereinbaren wollte, haben sie mich ziemlich dramatisch gleich noch für Nachmittag einbestellt, weil mit einer Fistel nicht zu Spaßen sei.

Ok, Zeno wurde untersucht und sie haben von selbst vorgeschlagen ihn zu röntgen. Aber auch hier war es nicht möglich; er war super brav und wir haben es mindestens 10x versucht, aber er konnte das Teil nicht im Mund behalten. Im Anschluss meinte die Zahnärztin, es sieht alles danach aus, als ob der Zahn raus müsste. Sie schlägt vor, ihm eine Vollnarkose zu geben, dann eine Röntgenaufnahme zu machen, dann den Zahn ziehen (sollte sich auf dem Bild bestätigen, dass er sehr kaputt ist) und gleich auch noch die Füllung auf der anderen Seite zu erneuern, da die auch nicht die Beste wäre.

Ich reagierte auf "Vollnarkose" etwas kritisch. Mein Zahnarzt, der Zeno vorher behandelt hatte, hätte ihm den Zahn einfach mit örtlicher Betäubung gerissen, weil er meinte, ein Milchzahn ist eine Sache von 2 Minuten. Der Arzt ist seit mindestens 20 Jahren hier in der Kreisstadt, ist Oralchirurg und ich bin seit vielen Jahren dort zufrieden.

Gut, weiter vom gestrigen Besuch: Sie meinten, Vollnarkose ist gar kein Problem, sicherer, sie können besser arbeiten, das Kind kriegt keinen Schock etc. Aber wenn ich dagegen bin, könnte man ihm auch Dormicum (so eine Art "Schlummertrunk") geben und unter dessen Wirkung den Zahn ziehen.

So, wer bis hier noch dabei ist - danke!

Mein Mann und ich sehen beide eine Narkose als übertrieben an. Andererseits könnte es ja sein, dass beim Röntgen herauskommt, dass der Zahn gar nicht raus muss und sie würden ihm dann einfach beide Füllungen erneuern... Mich ärgert es sehr, dass es keine Möglichkeit gibt, den Kiefer ordentlich zu röntgen.

Wer hat Erfahrungen oder eine Meinung dazu? Bitte alles schreiben!

PS: Zeno bekommt schon seit dem ersten Zahn 2x täglich Zähne geputzt. Sein Bruder hat 0,0 Löcher bei gleicher Pflege und Erährung- war für mich echt schockierend, dass der Kleine mit 4 schon Karies hat, aber es scheint nicht an mangelnder Pflege etc. zu liegen.
 

Bärbel

bringt es auf den Punkt.
warum macht sie nicht eine Panoramaaufnahme, dann könnte sie gleich beide Seiten anschauen. Kostet bestimmt auch nicht mehr als eine Vollnarkose und ist lange nicht so aufwändig.
 

321Mary

Gehört zum Inventar
@Bärbel ist Panoramaaufnahme das, wo man wo drauf beißt und dann fährt das Gerät um den Kopf? So wie man bei Erwachsenen die Zähne röntgt? Also ich kapier´ eben auch nicht, warum keiner erstmal ein anständiges Röntgen hinbringt und stattdessen Vollnarkose vorschlägt.
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
Ich bin leider keine Hilfe, da ich damit keine Erfahrung habe. Es tut mir sehr leid, dass Dein Kleiner solche Zahnprobleme hat.
 

321Mary

Gehört zum Inventar
genau, das mein ich.
Bei meinem Zahnarzt hatte ich das gefragt und da meinten sie, er wäre zu klein für das Gerät. Ich bin u.a. ja zum Kinderzahnarzt gegangen, weil ich die Hoffnung hatte, dass sie dort eher für Kinder eingerichtet sind und dadurch in der Lage, einen Kinderkiefer zu röntgen. Ich werde am Montag nochmal nachfragen.
 

Nerdmama

Wonder Woman
Ich habe mit glaube ich 10 damals 3 Backenzähne (Milchzähne) unter lokaler Betäubung gezogen bekommen. Davon bin ich bis heute traumatisiert. Die hatten bei mir nämlich so fest im Kiefer gesessen, dass mich am Ende zwei Leute festhalten mussten weil der Arzt mit der Zange so dermaßen kräftig hebeln musste um sie zu ziehen. Ich hab die Zähne noch in meiner Milchzahndose, an einem davon hängt ein Fragment Kieferknochen das dabei mit rausgerissen wurde, so viel Gewalt musste da angewendet werden. Von daher bin ich absolut pro Vollnarkose!
 

Bärbel

bringt es auf den Punkt.
ich hab lange bei einer Kieferorthopädin gearbeitet, da wurden nur Kinder geröntgt. Das Argument mit zu klein für das Gerät versteh ich deshalb nicht .
 
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